Warum ist Griechenland ein Problem für den Euro?



  • Und warum sollte das noch großartig stören? Wenn man dem was hier so verlinkt und geschrieben wird glauben darf, dann steht uns doch der Weltuntergang kurz bevor. 🙂

    Heute morgen wurde im Radio berichtet, dass Cameron nun neuer Regierungschef in England ist. Beiläufig wurde erwähnt, dass die Engländer vor großen finanziellen Problemen stehen. Laut Nachrichtensprecher soll es bereits ähnliche Ausmaße wie in Griechenland haben.
    Afaik wurde vor ein paar Jahren auch schonmal gegen das Pfund gewettet und zwar erfolgreich. Auch der hier verlinkte Herr Biancheri behauptet, dass ab Sommer der "Kampf um die Bank von England" geführt wird in dem die EU Bluten muss. btw: Ich bezweifle ernsthaft das für England 750 Milliarden reichen werden.

    Bei Biancheri geht das dann sogar noch weiter. Als nächstes wären dann die USA dran. Zum einen weil die USA den Engländern wohl oder übel ebenfalls helfen muss. Das machen sie afaik auch jetzt schon bei Griechenland/EU ein wenig, wofür dei FED in den USA stark kritisiert wird. Zum anderen weil sich eben herausstellt, dass der Dollar keines wegs mehr so stark ist wie gedacht. Ein Land wie die USA kann dann keiner mehr retten.
    Das wäre mMn dann der Weltuntergang oder?

    Dem ganzen würde aber (meines wissens nach) Japan wiedersprechen. Die sind jetzt schon 10-20 Jahre "pleite". Die Schulden werden immer mehr und mehr. Ein wirklicher Aufschwung in der Wirtschaft ist nicht zu erkennen. Allerdings bleibt die zu erwartende Hyperinflation auch aus. Also kurz gesagt, es läuft obwohl es garnicht laufen dürfte. 🙄



  • Marc++us schrieb:

    Mehrwertsteuer auf 22% wird das schon richten.

    Danach dann "oh, der Binnenkonsum ist weiter gefallen, gottseidank exportieren wir ja weiter wie die Weltmeister".

    Mehrwertsteuer rauf auf 22% - nein, das reicht nicht für alles! In meiner Wahlheimat Ungarn wurde am 1. Januar 2010 die Mehrwertsteuer von 20% auf 25% herauf gesetzt - ein Befreiungsschlag war das auch nicht.

    Jetzt sind wir aber weg von Griechenland und bemerken, es geht um uns selbst. Die in Berlin, Brüssel, und anderswo haben das auch begriffen. Nur die sagen uns nicht alles. Warum auch? Sie wollen von uns gewählt werden.



  • Marc++us schrieb:

    Mehrwertsteuer auf 22% wird das schon richten.

    Danach dann "oh, der Binnenkonsum ist weiter gefallen, gottseidank exportieren wir ja weiter wie die Weltmeister".

    Nicht mehr, sind nur noch Vize:
    http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/0,2828,671071,00.html

    BTW:
    http://www.manager-magazin.de/fotostrecke/0,2828,PB64-SUQ9NDEwMjQmbnI9MTc_3,00.html
    👍



  • Hi,

    was passiert eigentlich, wenn die mit ihrer Klage irgendwo Recht bekommen?
    http://www.focus.de/politik/deutschland/tid-18248/verfassungsklage-die-zeit-fuer-eine-buerger-revolte-ist-gekommen_aid_507550.html
    Kann die BRD-Regierung eigentlich von ihren bereits zugesagten Milliarden überhaupt noch zurück treten?

    Gruß Mümmel



  • Hi,

    Hurra es will noch einer

    http://www.zeit.de/wirtschaft/2010-05/estland-euro-beitritt

    als ob der Euro nicht schon genug Probleme hätte.

    Gruß Mümmel



  • eMpTy schrieb:

    Dem ganzen würde aber (meines wissens nach) Japan wiedersprechen. Die sind jetzt schon 10-20 Jahre "pleite". Die Schulden werden immer mehr und mehr. Ein wirklicher Aufschwung in der Wirtschaft ist nicht zu erkennen. Allerdings bleibt die zu erwartende Hyperinflation auch aus. Also kurz gesagt, es läuft obwohl es garnicht laufen dürfte. 🙄

    Japan ist glaube ich zu über 93% bei seinen eigenen Bürgern verschuldet. Es wird so lange weitergehen wie die Menschen den Staaten Geld leihen und an Papiergeld glauben. Stell dir mal vor wie reich die Japaner jetzt wären hätte der Staat nicht so stark interventioniert.

    Die Schulden werden immer mehr aufgrund unseres (aufgezwungenen) Geldsystems.

    Hier ist ein Video(auf deutsch, 5teilig) das sehr gut gemacht ist: http://www.youtube.com/watch?v=Y780J3HFiqI. Es wird sehr schön erklärt wo Geld herkommt. Warum so viele Schulden existieren. Warum die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter wächst. Wie die Menschen sich durch Banken und Regierung ausbeuten lassen.

    Das passiert halt wenn man keine Freie Marktwirtschaft hat. Die jetzige Krise ist durch unser Geldsystem verursacht.

    Für alle die es interessiert:
    http://www.goldseiten.de/content/goldstandard/index.php (über den Goldstandard)
    http://de.wikipedia.org/wiki/Free_Banking (über Bankfreiheit)

    Edit: Im oben genannten Video sind die Lösungsvorschläge meiner Meinung nach nicht gut(Zinsen=schlecht, Goldstandard=schlecht usw...). Die ersten 3 Teile erklären unser jetziges System aber gut.



  • NrSr schrieb:

    Das passiert halt wenn man keine Freie Marktwirtschaft hat. Die jetzige Krise ist durch unser Geldsystem verursacht.

    Eigentlich sinds die Zinsen die uns in den Ruin treiben, da dadurch die Wirtschaft ein exponentielles Wachstum braucht um stabil zu bleiben. Und wir wissen das ja, wie das ist mit den begrenzten Rohstoffen und exponentiellem wachsen...

    Aber wenn du dich damit besser fühlst, dann schiebs auf die nicht existierenden freie Marktwirtschaft :). Jeder braucht sein Steckenpferd um sich in der Welt besser zu fühlen 🙂

    Wie möchtest du eigentlich beim Freebanking mit dem Problem umgehen, dass direkter Warenaustausch tausendmal sicherer ist als Geldnoten die nur einen Block weit gelten?



  • Also das die EZB Rettung gut für den Euro war, den Beweis bleibt man uns noch schuldig:
    http://isht.comdirect.de/html/detail/main.html?sTab=securities&hist=1d&sSym=DUSDEUR.TGT







  • Kann mir einer erklären warum alle (=Online Medien + Kommentare) auf einmal so fatalistisch eingestellt sind seit dem der Euro fällt? Der war früher mal bei 0,83$ und jetzt ist 1,25$ auf einmal dramatisch. Ich verstehe das nicht. Bei 0,5$ sollte man sich langsam mal Sorgen machen, aber alles drüber kurbelt eine Exportwirtschaft doch nur an.

    Generell halte ich eine Abwertung des Dollars und des Euros gegenüber der restlichen Welt (hauptsächlich China und Indien) sinnvoll. Dann ist endlich mal Schluss damit jeden niedrig qualifizierten Arbeitsplatz nach China oder Indien zu outsourcen.



  • Es geht eher um den Grund, warum er fällt, nämlich den dahinter stehenden Vertrauensverlust. Ackermann nahm im gestrigen Einzel-Interview den Begriff "Kernschmelze" in den Mund (könnte man auch GAU nennen) und bezweifelte, ob Griechenland es überhaupt schaffen kann. Prof. Sinn vom IFO-Institut nannte Griechenland "insolvent". Das sind die wirklichen Sargnägel für den Euro. Merkel verknüpft den Euro gleich mit der europäischen Idee und fordert eisernen Zusammenhalt. Im Endeffekt ein Wirtschaftskrieg, der hier gerade tobt. Die Opfer sind die braven Bürger. 😉

    Übrigens: die Milliarden, die evtl. nach Griechenland fließen sollen, könnten unsere Kommunen gut brauchen, denen fehlen auch 15 Mrd.



  • Hoffentlich war das jetzt nicht schon dabei, hab leider keine Zeit, den ganzen Thread zu lesen:

    Warum wir in Europa wirtschaftliche Probleme haben? Weil wir nicht an Gott glauben! Sagt zumindest ein Fox News.

    http://www.youtube.com/watch?v=lA-cpzGWVwE



  • Erhard Henkes schrieb:

    Es geht eher um den Grund, warum er fällt, nämlich den dahinter stehenden Vertrauensverlust.

    Er war vorher überbewertet und nun ist die Blase geplatzt. Er wird kurz bis knapp unter Wert fallen und sich dann schnell beim "richtigen" Wert wieder einpendeln und dann geht das Spekulieren von vorne los.

    Erhard Henkes schrieb:

    Ackermann nahm im gestrigen Einzel-Interview den Begriff "Kernschmelze" in den Mund (könnte man auch GAU nennen) und bezweifelte, ob Griechenland es überhaupt schaffen kann.

    Wo durfte der Reden? Es würde mich sehr stark wundern, wenn der Herr Ackermann nicht gerade Haufen Dollar eingelagert hat. Der Begriff der "Kernschmelze" spült dem also ein paar Milliarden aufs Konto. Aus diesem Grund sind seine Aussage mit sehr viel Vorsicht zu genießen, genauso wie die jedes anderen Topbankers auch.

    Erhard Henkes schrieb:

    Das sind die wirklichen Sargnägel für den Euro.

    Warum? Ich sehe das höchstens als Vertrauensverlust in den Wert von Schuldscheinen an. Solange nicht jemand massiv Papiergeld druckt behält das seinen Wert. Mich würde mal interessieren ob die Schuldensumme inzwischen die Summe des gedruckten Gelds übersteigt.

    Erhard Henkes schrieb:

    Im Endeffekt ein Wirtschaftskrieg, der hier gerade tobt.

    Mich würde mal interessieren was für Parteien diesen anzetteln.



  • Bis vor kurzem habe ich geglaubt das 1$ == 1Eur. So war ja der ursprüngliche Umrechnungskurs. Eine Zeitlang war der Euro viel weniger Wert als der Dollar und in den letzten Jahren war es dann wieder umgekehrt. In den Zeitungen steht dann aber auch immer das nach Kaufkraftparität (=wieviel muß man für gleichwertige Waren in Dollar bzw Euro ausgeben) der Euro um 1/3 überbewertet sei. Wenn der Eurokurs bei 1,30$ lag, so wäre die 1 zu 1 Parität weiter gültig. Auf der anderen Seite hat der Dollar die letzten Jahre immer gewaltig gegenüber abgewertet. Gut möglich das durch US Schuldenausweitung das 1:1 Verhältnis nicht mehr gilt.

    Machen wir die Abwertung mit, dann sind die Leute gearscht die zB Deutsche Staatsanleihen zu 3% gekauft haben. Während Leute die Staatsanleichen aus G Punkt haben am grinsen sind wenn am Ende doch unsere überfortderte Physikerin als Bürge einspringt.

    Bleibt zu hoffen das das Insolvenzrecht für Staaten durchkommt. Dann werden die Kreditgeber schon vorher der Insolvenz die Bremse ziehen. Geld gibt es dann nur wenn zukunftssicherer Haushalt aufgestellt ist. Und die Griechen bekommen nur so lange Geld wie sie Ihren Reformkurs weiter beschreiten, so dass wir zumindest einen Teil des Geldes zurück bekommen.



  • peterfarge schrieb:

    Bis vor kurzem habe ich geglaubt das 1$ == 1Eur. So war ja der ursprüngliche Umrechnungskurs. Eine Zeitlang war der Euro viel weniger Wert als der Dollar und in den letzten Jahren war es dann wieder umgekehrt. In den Zeitungen steht dann aber auch immer das nach Kaufkraftparität (=wieviel muß man für gleichwertige Waren in Dollar bzw Euro ausgeben) der Euro um 1/3 überbewertet sei. Wenn der Eurokurs bei 1,30$ lag, so wäre die 1 zu 1 Parität weiter gültig. Auf der anderen Seite hat der Dollar die letzten Jahre immer gewaltig gegenüber abgewertet. Gut möglich das durch US Schuldenausweitung das 1:1 Verhältnis nicht mehr gilt.

    Machen wir die Abwertung mit, dann sind die Leute gearscht die zB Deutsche Staatsanleihen zu 3% gekauft haben. Während Leute die Staatsanleichen aus G Punkt haben am grinsen sind wenn am Ende doch unsere überfortderte Physikerin als Bürge einspringt.

    Bleibt zu hoffen das das Insolvenzrecht für Staaten durchkommt. Dann werden die Kreditgeber schon vorher der Insolvenz die Bremse ziehen. Geld gibt es dann nur wenn zukunftssicherer Haushalt aufgestellt ist. Und die Griechen bekommen nur so lange Geld wie sie Ihren Reformkurs weiter beschreiten, so dass wir zumindest einen Teil des Geldes zurück bekommen.

    So einfach ist das nicht. Kurzfristig ist der schwache US$ sehr gewollt, denn das kurbelt die Exporte an. Für die Schweiz ist es gerade eine Katastrophe, dass ihre Währung so viel über den anderen Währungen steht.



  • peterfarge schrieb:

    Wenn der Eurokurs bei 1,30$ lag, so wäre die 1 zu 1 Parität weiter gültig.

    Der war mal bei 1,60$. Warum die Exporte und die Produktion vor einem Jahr zum erliegen kamen ist klar.

    Die USA manipulieren ihre Währung nach unten. Die Chinesen tuen es noch viel mehr. Wie es bei den Japanern und Indern aussieht weiß ich nicht aber ich glaube nicht, dass die ihre Währung nach oben treiben. Im Klartext: Ein Großteil der Weltwirtschaft treibt seine Währung nach unten. Es war nur eine Frage der Zeit ab wann die EU das Spiel mitspielen muss.

    peterfarge schrieb:

    Auf der anderen Seite hat der Dollar die letzten Jahre immer gewaltig gegenüber abgewertet. Gut möglich das durch US Schuldenausweitung das 1:1 Verhältnis nicht mehr gilt.

    Das Schulden machen bis der Arzt kommt haben wir inzwischen auch gut drauf. 😉





  • Prof84 schrieb:

    http://www.handelsblatt.com/politik/konjunktur-nachrichten/ezb-praesident-trichet-schwierigste-situation-seit-dem-zweiten-weltkrieg;2581364

    Warum gibt der EZB-Präsident den staatlichen Finanzaufsichten einen Apfel?




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