Verweise auf englische Seiten, wenn's auch deutsch geht



  • Hallo.

    In der Unterhaltung über das Schiff mit Hilfslieferungen für Gaza, das von der israelischen Armee angegriffen wurde, hat ein Teilnehmer aus einem Dokument, von dem er dankenswerterweise die Internetsadresse mit angegeben hat, zitiert.
    Das Dokument ist in englisch und deutsch verfasst, aber zitiert wurde die englische Fassung, und das begreife ich einfach nicht.
    Ich sehe auch öfter Verweise auf englische Wikipediaseiten, obwohl die deutsche Seite manchmal sogar mehr Informationen bietet, aber nein, der Verweis führt zur englischen Wikipedia (was bei weitaus umfangreicheren Artikeln ja gerechtfertigt sein mag).

    Der allergrößte Teil hier dürfte doch besser deutsch als englisch sprechen, auch wenn man an der Sprache einiger Forennutzer erkennt, dass sie vmtl oft andere Sprachen sprechen, da sie die Grammatik übertragen usw., wieso verwendet man dann bei sowas Englisch?

    Ich kann mir da nichts zusammenreimen und finde das einfach armselig.
    Tat gut.

    Aso: Eingentlich ging es um ein anderes Thema, das hat sich im Laufe der Unterhaltung aber dahingehend geändert



  • Man gibt im allgemeinen die Quelle an, derer man sich bedient.



  • Ich gehe davon aus, dass die englischen Meldungen einfach weltweit die ersten sind, die u.a. im Internet die Runde machen. Deswegen werden die auch direkt als Quelle vom Rest der Welt aufgegriffen. Man siehe sich dazu die Verweise in deutschen Medien an, wenn es um Auslandsmeldungen geht.

    Als Trost kannst du dir mal die wirtschaftlichen Beiträge von Prof84 durchlesen und versuchen, die Buzzwords ins Deutsche zu übersetzen. Du wirst merken, dass es in deiner Muttersprache noch unverständlicher wird. 🤡



  • Carmack schrieb:

    Das Dokument ist in englisch und deutsch verfasst, aber zitiert wurde die englische Fassung, und das begreife ich einfach nicht

    Vermutlich hat er mit englischen Suchbegriffen gegoogelt (wegen größerer Aussichten, etwas zu finden), und somit natürlich die englische Fassung gefunden.

    Ich sehe auch öfter Verweise auf englische Wikipediaseiten, obwohl die deutsche Seite manchmal sogar mehr Informationen bietet, aber nein, der Verweis führt zur englischen Wikipedia (was bei weitaus umfangreicheren Artikeln ja gerechtfertigt sein mag).

    Das liegt wohl einfach daran, dass viele mittlerweile das Vertrauen in die deutsche Wikipedia verloren haben und grundsätzlich erstmal in der englischen nachgucken.

    Der allergrößte Teil hier dürfte doch besser deutsch als englisch sprechen, auch wenn man an der Sprache einiger Forennutzer erkennt, dass sie vmtl oft andere Sprachen sprechen, da sie die Grammatik übertragen usw., wieso verwendet man dann bei sowas Englisch?

    Aber warum sollte man sich, wenn man bereits eine gute Quelle für irgendwas gefunden hat, nochmal die Mühe machen, etwas gleichwertiges auf Deutsch zu suchen? In einem Forum wie diesem hier ist es wohl angemessen anzunehmen, dass niemand hier Probleme mit einem englischen Text haben wird.



  • Außer bei Prof84 sind wohl nur gute Absichten dahinter, zum Beispiel, daß die Übersetzung nicht so genau trifft oder daß man es härter ausgedrückt haben wollte und die Amis gerne härter ausdrücken.



  • Wer Links zu der englischen Seite postet ist möglicherweise der Meinung, die entsprechende deutschsprachige Seite zu finden wäre trivial.



  • Hi,

    wie sagt mal jemand treffend: "Deutsch ist die Sprache derer die zwar deutsch fühlen aber nicht deutsch schreiben können".

    Gruß Mümmel



  • muemmel schrieb:

    Hi,

    wie sagt mal jemand treffend: "Deutsch ist die Sprache derer die zwar deutsch fühlen aber nicht deutsch schreiben können".





    Zutreffendes bitte ankreuzen.



  • muemmel schrieb:

    Hi,

    wie sagt mal jemand treffend: "Deutsch ist die Sprache derer die zwar deutsch fühlen aber nicht deutsch schreiben können".

    Gruß Mümmel

    Hmmm.
    Wer sagte denn das?
    Wenn ich deinen Satz da sehe, in welchem jede Menge Kommata fehlen, kann das kein Deutscher gesagt haben. 😃

    edit:
    Was noch auffällt:

    muemmel schrieb:

    wie sagt mal jemand treffend...

    Heisst ja, jemand hat es noch gar nicht gesagt. 😕



  • Hi Kpeter,

    hast ja recht, 😃 aber als zwangsweise von Linkshänder auf Rechtshänder umgestellter (Dank an meine Unterstufenlehrerin) bin ich eigentlich recht froh, wenn die Leute wenigstens aus meinem Geschreibsel entnehmen können was ich meine.
    Einigermaßen gültige Rechtschreibung habe ich auch erst seit dem ich mit dem Sybex StarTexter viel geschrieben habe und nach jedem falschen Wort lautstark darauf hingewiesen wurde (kann ich jedem mit Rechtschreibproblemen nur wärmstens empfehlen bzw. heute den Nachfolger Textmaker).

    Gruß Mümmel



  • Lieber Herr Carmack Westerwelle,

    die Sache bei der Wikipedia ist einfach, dass ich gar nicht mehr die Zeit aufwende, mir die deutschen Wikipedia-Einträge anzuschauen, weil sie - falls sie mal existieren, meistens weniger Informationen bieten. Teilweise sogar bei deutschen Themen! Natürlich gibt es Ausnahmen, aber die sind selten geworden.

    Wenn ich selbst etwas in der Wikipedia nachschlage, dann gleich auf der englischen. Und wenn ich dort etwas finde, was ich anderswo verlinken will, dann müsste ich mir die Mühe machen, nochmal in die deutsche Wikipedia zu schauen, ob da etwas vergleichbares steht. Das wäre schon ein Aufwand, wenn das meistens der Fall wäre. Da dies meistens nicht der Fall ist, lohnt sich das erst recht nicht.



  • Mümmel: Kannst du mir bitte erklären, was du mit diesem Zitat ausdrücken willst? Dass meine Rechtschreibung schlecht ist oder was?

    namespace invader: Daran, dass man gleich auf englisch sucht, hatte ich nicht gedacht, guter Beitrag.

    earli: Wieso Westerwelle? Dass er mit seinen recht beschränkten Kenntnissen Außenminister werden wollte, war schon äußerst grenzwertig. Aber wir sind nunmal in Deutschland, wo deutsch die Hauptsprache ist.

    volkard: Bei Prof84 krieg ich regelmäßig Anfälle 😉

    Alle: Es ging darum, dass aus einem Dokument, in dem der gleiche Text erst auf deutsch und danach auf englisch steht, der englische Text zitiert wurde. Das ist mMn echt Schwachsinn.



  • Hi Carmack,

    natürlich wollte ich Deine Rechtschreibung nicht kritisieren. Ichg hab nicht mal geguckt, ob Du Fehler drin hast.

    Mir geht es um den Schwachsinn, daß (fast) alle Deutsche sein wollen, aber das was einen wesentlichen Teil des Deutschseins, der deutschen Identität ausmacht - nämlich die deutsche Sprache - gnadenlos über Bord geworfen wird und gegen ein Pseudoenglisch (Handy, Liftboy) ausgetauscht wird. Sprache ist eben mehr als nur ein Mittel zum Austausch von Daten, sondern ein wesentlicher Tei des Wesens und der Identität der jeweiligen Länder. Und gewisse Besonderheiten wie zum Beispiel das man im deutschen den Begriff Laufen auf weit über 200 verschiedene Arten ausdrücken kann, oder daß es im russischen keine Unterschiedung zwischen wollen und möchten gibt, das kommt schon nicht von ungefähr. Das ist Teil der Geschichte der Länder und sitzt auch tief in der Mentalität mit verankert. Aber Deutschland gibt ja immer mehr die eigene Identität auf.
    Sicher bereichern Einflüsse aus anderen Sprachen immer auch die eigene Sprache (es gibt zum Beispiel keinen wirklichen deutschen Begriff für Nase), aber derzeit haben wir es in Deutschland eher mit einer Identitätsaufgabe als mit einer Bereicherung zu tun. Es gibt sicher Fälle, wo erst der passende Begriff die Dinge richtig beim Namen nennt. So heist Song wie auch Chanson auf Deutsch einfach nur lied. Trotzdem denken wir bei Song, Chanson und Lied an 3 völlig verschiedene Dinge. Aber ein Backshop ist für mich nur ein Arschladen und Coffee to go ist für mich Kaffee zum weglaufen (meist ist er das auch wirklich).

    Gruß Mümmel



  • Carmack schrieb:

    Alle: Es ging darum, dass aus einem Dokument, in dem der gleiche Text erst auf deutsch und danach auf englisch steht, der englische Text zitiert wurde. Das ist mMn echt Schwachsinn.

    Falls es dir um die Axel-Springer-Satzung geht: Beide Versionen sind offiziell, aber nicht gleichbedeutend. Was im deutschen "israelisches Volk" heißt, heißt im englischen "state of Israel". Die englische Version ist also in diesem politischen Kontext aussagekräftiger gewesen.

    Dann gibt es aber noch ein Problem: Deutsche Medien sind zur übervorsicht diszipliniert. Der vorauseilende Gehorsam geht so weit, dass sie im Zweifel lieber eine Meldung verschweigen, als zu bringen. Denn in Deutschland hat man rechtliche Konsequenzen zu erwarten, falls die Meldung nicht ausreichend belegbar ist. Und selbst zweifellos wahre Meldungen sind gefährlich zu veröffentlichen, denn irgendjemand kann immer behaupten, es handele sich um rufschädigende Aussagen.
    Selbst wenn man eine unbestätigte Meldung als "Gerücht" kennzeichnet, hagelt es schnell einstweilige Verfügungen, ob diese Zensur wirklich berechtigt war, stellt sich dann Monate später vor Gericht heraus, wenn es längst zu spät ist.
    US-Zeitungen haben das Problem einfach nicht, denn in den USA ist einfach freie Meinungsäußerung oberstes Gebot, egal wie sehr sich jemand angegriffen fühlt, und egal wie offensichtlich unwahr die Meldung ist.
    Mit Meldungen, die sich später als falsch herausstellen, muss man als Zeitung halt entsprechend umgehen, um nicht seine glaubwürdigkeit zu verlieren. Man kann auch gegen unwahre Aussagen klagen, man kann aber nicht im voraus die Veröffentlichung untersagen, wie man es in Deutschland kennt.



  • muemmel schrieb:

    Mir geht es um den Schwachsinn, daß (fast) alle Deutsche sein wollen, aber das was einen wesentlichen Teil des Deutschseins, der deutschen Identität ausmacht - nämlich die deutsche Sprache - gnadenlos über Bord geworfen wird und gegen ein Pseudoenglisch (Handy, Liftboy) ausgetauscht wird.

    Mir geht das ständige Denglisch auch auf die Nüsse. Andererseits ist Sprache nicht in Stein gegossen und stetem Wandel unterworfen. Deutsch ist, was die Mehrheit der Deutschen spricht.
    Das Problem dabei: die meisten Leute sind Idioten. Deshalb dürfen wir uns heute an intelligenten Begriffe wie Handy, Beamer, Public Viewing, Talkmaster, Body Bag und Fotoshooting erfreuen.

    Die Franzosen haben einen Ansatz, der wie für die deutsche Mentalität geschaffen ist.



  • Nukularfüsiker schrieb:

    muemmel schrieb:

    Mir geht es um den Schwachsinn, daß (fast) alle Deutsche sein wollen, aber das was einen wesentlichen Teil des Deutschseins, der deutschen Identität ausmacht - nämlich die deutsche Sprache - gnadenlos über Bord geworfen wird und gegen ein Pseudoenglisch (Handy, Liftboy) ausgetauscht wird.

    Mir geht das ständige Denglisch auch auf die Nüsse. Andererseits ist Sprache nicht in Stein gegossen und stetem Wandel unterworfen. Deutsch ist, was die Mehrheit der Deutschen spricht.
    Das Problem dabei: die meisten Leute sind Idioten. Deshalb dürfen wir uns heute an intelligenten Begriffe wie Handy, Beamer, Public Viewing, Talkmaster, Body Bag und Fotoshooting erfreuen.

    Die Franzosen haben einen Ansatz, der wie für die deutsche Mentalität geschaffen ist.

    Seitdem kann man in Frankreich kein Radio mehr anmachen, ohne zu kotzen. Kann man in Deutschland ja jetzt schon kaum, und es sind meistens nicht die Titel aus UK oder von Übersee.

    Bei Handy, Beamer und Co. gebe ich dir aber recht. Oder "Chicken Burger".



  • Hi Nukularfüsiker,

    der französische Ansatz geht mir ein bisschen weit, aber ich würde es begrüßen, wenn in sämtlicher Werbung nur noch Deutsch zulässig wäre und sämtliche aus öffentlichen Mitteln bezahlten bzw. in öffentlichem Bisitz befindlichen Firmen zu Deutsch verdonnert würden. Dann wäre so ein Schwachsinn wie bei der Bahn erst mal außen vor. Und das chicmachen von englischen Ausrücken das in erster Linie durch die Werbung passiert in der Hoffnung das auf den Klang statt auf den Inhalt geachtet wird wäre auch gelaufen.

    Gruß Mümmel



  • Haha ich schmeiß mich weg. Anstatt einfach zuzugeben, was Sache ist, werden hier ausreden herangezogen. Gebt es doch einfach zu, dass ihr lieber englische Quellen heranzieht, da es l33t ist. Schließlich kriegt man dauernd eingetrichtert, dass 90% der Fachliteratur auf englisch verfasst sind. Das geht schon so weit, dass man als noob dasteht, wenn man trotzdem nach deutschen Texten fragt.

    Ich wette 50 Euro, dass 50% aller deutscher qwerty-nutzer (US layout) dieses layout nicht wegen dem Programmieren nutzen sondern einfach um leet, um anders zu sein. Das erweckt schließlich den Eindruck, dass man mehr "geekigen code" ~(bzw englische Texte, da geekiger kosmopolit)~ als "deutsche Texte" schreibt.

    Immer wieder lollig solche Wortkreationen wie "aeuszerst". Aber solche Opfer nimmt man doch gerne hin als vollblutgeek.



  • muemmel schrieb:

    der französische Ansatz geht mir ein bisschen weit, aber ich würde es begrüßen, wenn in sämtlicher Werbung nur noch Deutsch zulässig wäre und sämtliche aus öffentlichen Mitteln bezahlten bzw. in öffentlichem Bisitz befindlichen Firmen zu Deutsch verdonnert würden.

    also der markt reguliert sich schon selbst... bilde mir ein, dass schon mehrere werbungen wieder auf deutsch umgesattelt sind, da sie geschnallt haben müssen, dass der großteil der zielgruppe das zeug eh nicht versteht 🤡

    lg lolo



  • Schneewittchen schrieb:

    Haha ich schmeiß mich weg. Anstatt einfach zuzugeben, was Sache ist, werden hier ausreden herangezogen. Gebt es doch einfach zu, dass ihr lieber englische Quellen heranzieht, da es l33t ist. Schließlich kriegt man dauernd eingetrichtert, dass 90% der Fachliteratur auf englisch verfasst sind. Das geht schon so weit, dass man als noob dasteht, wenn man trotzdem nach deutschen Texten fragt.

    Wieso Ausreden? Die Qualität und Quantität englischsprachiger Fachliteratur, online wie offline, ist der deutschsprachigen weit überlegen. Wer gut ist, veröffentlicht auf Englisch und vergrößert damit sein potentielles Publikum um ein Vielfaches. Das dürfte vermutlich auf so ziemlich jedes Fachgebiet zutreffen, nicht bloß auf Programmierung.

    Außerdem sind wir Deutsche und unsere Nachbarn humorlose, spießige, unsympathische und unumstößlich regelhörige Stinkstiefel. In deutschen Fachforen zu diskutieren macht ungefähr so viel Spaß wie ein rostiger Nagel im Knie.

    Ich wette 50 Euro, dass 50% aller deutscher qwerty-nutzer (US layout) dieses layout nicht wegen dem Programmieren nutzen sondern einfach um leet, um anders zu sein.

    Einen Beweis für oder wider diese These anzutreten dürfte schwierig werden.

    Immer wieder lollig solche Wortkreationen wie "aeuszerst". Aber solche Opfer nimmt man doch gerne hin als vollblutgeek.

    Noch besser: a"uszerst



  • Schneewittchen schrieb:

    Immer wieder lollig solche Wortkreationen wie "aeuszerst". Aber solche Opfer nimmt man doch gerne hin als vollblutgeek.

    Also wenn man US International als Layout nimmt, hat man Umlaute.


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