Wie verständlich muss OpenSourceCode unter GPL sein?



  • Hi,

    wenn ich Libs mit GPL nutze muss ich selbst meine Software dieser Lizenz unterziehen. Gibt es Vorschriften wie ich meinen Code zu Formatieren oder zu Bezeichnen habe? Also kann ich auch völlig unsinnige Bezeichner wählen, Formatieren wie ich es möchte und Pseudocode einfügen?

    Eine Sinn/Unsinn Diskussion interessiert wie immer niemanden, eine konkrete Antwort wäre sehr nett.



  • Von der GPL werden soweit ich weiß keine Codestyle vorgaben gemacht und erst seit der Version 3 muss man die Makefiles mitliefern.



  • Dieser Thread wurde von Moderator/in pumuckl aus dem Forum C++ in das Forum Rund um die Programmierung verschoben.

    Im Zweifelsfall bitte auch folgende Hinweise beachten:
    C/C++ Forum :: FAQ - Sonstiges :: Wohin mit meiner Frage?

    Dieses Posting wurde automatisch erzeugt.



  • Das Beilegen der Makefiles bedeutet aber auch, dass man einzelne Algorithmen, die nicht kompilierbar sind nicht unter die GPL setzen kann?

    Konkret:

    Ich möchte einen Algorithmus, den ich in meiner Dissertation wissenschaftlich untersucht habe, jetzt der Allgemeinheit zur Verfügung stellen. Allerdings ist dieser allein nicht kompilierbar. Er muss von jedem Interessenten an sein eigenes Programm angepasst werden.

    Ich möchte ihn aber unter die GPL stellen, um

    1. eine Verbreitung ohne Autornennung zu verhindern
    2. eventuelle Verbesserungen und weitere Ideen von anderen Programmierern einfliessen zu lassen.

    Wie sieht das aus, ist die GPL dafür geeignet?

    Gruss
    T.



  • Copyright greift nicht bei Algorithmen. Und damit auch nicht die GPL.
    Geschützt wird dabei nur die Implementierung des Algorithmus, nicht der Algorithmus selbst. Was auch gut so ist.



  • hustbaer schrieb:

    Copyright greift nicht bei Algorithmen. Und damit auch nicht die GPL.
    Geschützt wird dabei nur die Implementierung des Algorithmus, nicht der Algorithmus selbst. Was auch gut so ist.

    Das heisst, man darf ein Programm, das unter der GPL steht mit all seinen Algorithmen nachbauen und damit alle Algorithmen selbstständig implementieren, ohne die GPL zu verletzen?



  • Tomahawk schrieb:

    Das heisst, man darf ein Programm, das unter der GPL steht mit all seinen Algorithmen nachbauen und damit alle Algorithmen selbstständig implementieren, ohne die GPL zu verletzen?

    Ja, genau. Die GPL hat eine Historie von konkurierenden Softwarepaketen, die eigentlich das Selbe machen, aber völlig andere Designentscheidungen haben. Siehe zum Beispiel die Forks bekannter Projekte.

    Die GPL kennt also kein geistiges Eigentum. In deinem Fall sollte das aber kein Problem darstellen, da wissenschaftliche Arbeiten eh öffentlich zugänglich sind(auch wenn man für die Paper eventuell zahlen muss).



  • Tomahawk schrieb:

    1. eine Verbreitung ohne Autornennung zu verhindern

    Tja, du hast die GPL nicht verstanden. Wenn du das moechtest, kannst du dir auch deine eigene Lizenz basteln.



  • Tomahawk schrieb:

    Ich möchte einen Algorithmus, den ich in meiner Dissertation wissenschaftlich untersucht habe, jetzt der Allgemeinheit zur Verfügung stellen. []
    Ich möchte ihn aber unter die GPL stellen, um

    1. eine Verbreitung ohne Autornennung zu verhindern

    Ein Programm ist keine wissenschaftliche Arbeit. In diesen wirst Du natürlich genannt werden, wenn Dein Algorithmus zitiert wird.

    Aber dass die Erfinder von Algorithmen in den Programmen genannt werden (Source oder Info-Dialog des Binaries) ist nicht allgemein üblich.

    Größere Programmsysteme verwenden hunderte von unterschiedlichen Algorithmen.

    -------------------------------------------------------------------------
    Info:

    Diese Software wurde programmiert von Hinz&Kunz Datensysteme GbR & Co KG.

    Sie verwendet folgende Algorithmen
    - KD-Trees von J. Bentley
    - Quicksort von C.A.R. Hoare
    - LZ77 von Lempel und Ziff
    - Bezier Kurven von Claude Bezier nach dem Algorithmus von de Casteljau
    - Path Tracing von Jim Kajiya
    - Photon Mapping von H. Jensen
    - Direct Light Sampling nach P. Shirley
    - Ward-BRDF von Greg Ward
    - Irradiance Gradients nach G. Ward
    - ...

    ----------------------------------------------------------------------------

    Ein durchschnittlicher Global Illumination Renderer verbindet locker die Forschungsergebnisse aus 30-150 Siggraph Papers der letzten 25 Jahre und noch die üblichen Zutaten aus "Algorithmen für Dummies"...

    Und der Source Code für ein GPL 3D Modeler wie Blender wäre sicher mit hunderten Verweisen auf CG Paper der letzten 50 Jahre voll (Computergrafik/CAGD Forschung begann ca. Ende der 1950er)


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