Fremdsprache an der Uni lernen
-
muemmel schrieb:
Hi,
...verstehst Du mit Spanischkenntnissen problemlos auch portugiesisch.Würde ich überhaupt nicht sagen. Woher hast du das, eigene Erfahrung?
-
Ich habe mit Japanisch an der Uni (In Freiburg) angefangen und kann heute (nach 2 Jahren) einigermassen gute Texte schreiben. Sprechen ist noch ein bisschen schwer, da ich noch manchmal überlegen muss. Wenn ich aber mit meinen Deutsch-Kentnissstand vergleich, den ich nach 2 Jahre Deutschunterricht hatte, dann bin ich sogar weiter.
Wir haben sofort mit Hiragana und Katakana angefangen, keinen Umweg über Romaji. Unsere Lehrerin war strikt dagegen und das hat sich auch ausgezahlt. Hiragana und Katakana sind einfach zu lernen, es sind nur jeweils 46 zeichen, die nicht wirklich schwer sind. Die sind in 2 Wochen im Kopf drin (solange man übt). Vom Heisig gibt es auch http://www.amazon.com/Remembering-Kana-Hiragana-James-Heisig/dp/4889960724 (auch auf Deutsch), damit lernt man sau schnell, wie gesagt, in weniger als 2 Wochen hatte ich (damit) alle drauf.
Vor allem im Unterricht hat sich das ausgezahlt, denn dadurch, dass man auch das Vokabel direkt auf Hiragana gelernt hat, hat man beides geübt und sich am Ende die Sachen einfacher gemerkt. Bei uns im Kurs gab es einige, die die Transkription überall sich hingeschrieben haben, und am Ende des Semesters konnte sie immer noch nur 40% der Kanas. Auf der anderen Seiten konnten wir aber alle 100% Kanas, die von Anfang an aufs Romaji verzichtet haben. Ich kann deshalb empfehlen: Ramaji gar nicht verwenden.
Kanji ist ein bisschen schwieriger, aber mit der Zeit wird es einfacher, finde ich. Am Anfang ist es alles so unvertraut und man schwierigkeiten, sich die Striche zu merken. Mit der Zeit lernt man aber selbständig die Radikale zu sehen/finden bzw. man merkt, dass die Striche doch ne bestimmte Reihenfolge, Muster, usw. besitzen. Ich kann mir heute deutlich viel schneller ein Kanji merken als vor 2 Jahren, als ich anfing.
Wie schon die meisten gesagt haben: ich finde, dass die Japanische Grammatik viel einfacher ist, als die Deutsche oder romanischen Sprachen. Ich empfehle auf jeden Fall Japanisch.
Carmack schrieb:
muemmel schrieb:
Hi,
...verstehst Du mit Spanischkenntnissen problemlos auch portugiesisch.Würde ich überhaupt nicht sagen. Woher hast du das, eigene Erfahrung?
weil die Sprachen super ähnlich sind. Spanisch ist meine Muttersprache, und wenn ich mir einen Portugiesen oder Brasilianer anhöre (der nicht gerade super schnell redet), dann verstehe ich locker 90%. Beim Lesen versteht man fast alles.
Christoph schrieb:
Falls du Lust hast, schau mal vorbei in #日本語 (alias #nihongo) auf irc.euirc.net. Diese Einladung gilt natürlich auch für alle anderen Leser, die zufällig Japanisch lernen.
danke, ich werde vorbei schauen.
-
supertux schrieb:
weil die Sprachen super ähnlich sind. Spanisch ist meine Muttersprache, und wenn ich mir einen Portugiesen oder Brasilianer anhöre (der nicht gerade super schnell redet), dann verstehe ich locker 90%. Beim Lesen versteht man fast alles.
dürfte sich wohl ähnlich verhalten wie deutsch und niederländisch
Ich dürfte wohl auch mal wieder mit meinem autodidaktischem japanisch-lernen weitermachen. Hier ist ja nette Lektüre genannt worden
-
Nunja, Deutsch und Niederländisch sind doch zu verschieden.
Allein durch die zweite Lautverschiebung liegen da ja "Meilen" zwischen.
Also man kann's als Hochdeutscher verstehen, aber dann eher das geschriebene.Ich würde das Sprachverhältnis von Spanisch und Portugiesisch, wie das Verhältnis von Niedersächsisch/Niederdeutsch und Niederländisch sehen. (Wobei ja auch in den Niederlanden durchaus Niederdeutsch gesprochen wird)
Während das Niederländisch ja eine Niederfränkische Sprache ist, ist Niederdeutsch eben (zumindest hier im Norden, und im Nordwesten bis rein nach Groningen usw.) Niedersächsisch.
Da gibt's kleine aber feine Unterschiede, z.b. "oud" vs "old bzw ald", oder "berg" vs "barg". (Das letztere ist jewals das Niederdeutsche)
Auch das fehlen des ge-'s, oder das reduzieren auf e- (in Groningen und Ostfriesland) zeigt die Unterschiede auf.
Auch im Vokabular usw.. Als Niedersächsisch Sprecher hast du keine Probleme dich mit'm Niederländer zu verständigen, man versteht sich auch zu 98% (die 2% sind dann eher Vokabular oder Aussprache).
-
oldsqldma schrieb:
Nunja, Deutsch und Niederländisch sind doch zu verschieden.
Nee, wenn du norddütsch platt snacken kansst versteihst du so fast allens! :p
-
Du hast auch echt nur die erste Zeile meines Textes gelesen oder? ;p
Mit Hochdeutsch ist schon anders als Niederländisch, mit Nieder/Plattdeutsch ist's aber kein Problem.Un ik find dien utspraak een beten obosig, woneem komst du den vun? :p
-
Kanji lernen an sich geht ja noch.
Das Doofe daran ist eigentlich, dass man sich zu (fast) jedem Kanji auch noch mindestens zwei Aussprachen merken muss die i.d.R. auch keine Ähnlichkeit miteinander haben.
Wenn man erstmal nur Kanji und deren deutsche Bedeutung lernt, ist man schon ein gutes Stück weiter, und kann viele Texte in ihrer groben Bedeutung erfassen (das ist IMO sogar leichter als im Deutschen).
Wenn man nun jedoch den Übergang Schrift (Kanji) -> Sprache hat, wird es schwierig. Es gibt unterschiedliche Lesungen (mit jeweils meist komplett unterscheidlichen Aussprachen), die je nach Kontext (grob gesagt, ob ein Kanji alleine oder in Kombination mit anderen steht) zu verwenden ist. Dazu gibt es dann auch noch eine Reihe von Ausnahmen, die man eigentlich nur auswendig lernen kann. Sooo einfach finde ich das jetzt nicht gerade. Der Lernaufwand ist schon erheblich.
-
oldsqldma schrieb:
Un ik find dien utspraak een beten obosig, woneem komst du den vun? :p
Ut Hamborg anne Elv - dor kann jeder moken wat he wull!
Also habe ich plattdütsch und hochdütsch zum besseren Verständnis ein wenig gemischt. Hier gibt es auch Bayern, Österreicher und Schweizer, die uns auch verstehen wollen.Mi dücht, du bis een Döspaddel - Hochdeutsch: ein dummer - Spanisch un loco oder un tonto.
-
Wo wir schon dabei sind, man könnte auch Plattdeutsch nehmen. Die Sprache ist zwar nicht sher exotisch, aber für Hochdeutsch Sprecher eine der besten Sprachen.
Zumal es wirklich eine "Regionalsprache" ist, und nicht wie Bayrisch & co ein Dialekt. (Es gibt allerdings im Plattdeutschen so einige Dialekte. z.b. moken vs maken)Ik kom ut Kiel, dat is gor nich so wiet wech vun di. *g
Un joa, ik vergev di din Sünn, aver Platt un Hochdüütsch mengt mon eenfak nich.
Ok wen dat ja veele Hamborger doon.
-
Hi,
wenn man schon was exzentrisches sucht, was man nicht nach praktischen Gesichtspunkten aussucht, dann wäre vieleicht Esperanto noch naheliegender als Japanisch. Und es gibt auch da genug Fans mit denen man sich verständigen kann.
Gruß Mümmel
-
oldsqldma schrieb:
Wo wir schon dabei sind, man könnte auch Plattdeutsch nehmen.
Klar, kann man machen genauso wie Friesisch, Keltisch, Bretonisch, Galego, Baskisch, Katalanisch, Sorbisch, und noch ein paar andere Sprachen in Europa. Nur kannn man da woanders wenig mit anfangen.
daddeldu - !eres tonto! - te kicsi bolon!
-
Hi,
und was spricht gegen Latein (dann versteht man wenigstens was der Arzt über einen sagt, aber will man das wirklich wissen?).
Gruß Mümmel
-
Hi,
oder noch was anderes in den Raum werf: Gälisch
http://de.wikipedia.org/wiki/Schottisch-Gälische_Sprache
Dann spricht man endlihc den glenfiddich richtig aus (Glenfiddick) und weiss wie ein Bunnahabhain-Whiski richtig gesprochen wird.
Gruß Mümmel
-
Wenn wir schon bei exotischen Sprachen sind, die man um des Lernens willen lernt und nirgendwo verwenden kann: Lojban
Find ich persönlich eine wunderbare Sprache, allein von der Idee her. Hatte aber leider nie Zeit, sie zu lernen.
-
Ähm, ihr wisst schon, dass der TE nur die zwei angegebenen Sprachen an seiner Uni zur Auswahl hat?
-
Borschtsch schrieb:
Ähm, ihr wisst schon, dass der TE nur die zwei angegebenen Sprachen an seiner Uni zur Auswahl hat?
Ach, es gibt schon ein paar mehr, aber du hast schon recht, für die hier zuletzt genannte Sprachen (außer Latein) gibt es wohl eher keinen Kurs.
Ich habe mich inzwischen sowieso bereits für Japanisch entschieden, und hab die erste Hälfte der Hiragana Zeichen schon drauf.Aber ich will den Thread nicht abwürgen, ist sehr interessant welche Sprachen die Leute hier so zum Teil beherschen. Lojban kannte ich z.B. auch noch nicht.
-
Storm.Xapek.de schrieb:
Ich habe mich inzwischen sowieso bereits für Japanisch entschieden, und hab die erste Hälfte der Hiragana Zeichen schon drauf.
Das ist schön. Solang du dich von von den Schriftzeichen nicht abschrecken lässt, denke ich, dass du deine Wahl nicht bereuen wirst (bei Fragen zu Lernmethoden etc. einfach mal in den IRC-Channel schauen).
Storm.Xapek.de schrieb:
Aber ich will den Thread nicht abwürgen, ist sehr interessant welche Sprachen die Leute hier so zum Teil beherschen. Lojban kannte ich z.B. auch noch nicht.
Ich bezweifle, dass hier auch nur ein Forum-Teilnehmer Lojban beherrscht.
-
Christoph schrieb:
Ich bezweifle, dass hier auch nur ein Forum-Teilnehmer Lojban beherrscht.
Wozu auch? Habe erst eben von deren Existenz erfahren und meine Nachbarn sprechen mit mir andere Sprachen (ungarisch, serbisch, kroatisch, deutsch oder ein Gemisch aus diesen vier). Japanisch erscheint mir im Sinne des Fragestellers sinnvoll.