Überweisungsabzocke
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Die arbeiten mit dem Geld und die Kohle wird in der Zeit in lukrative Anlageformen geschoben. Di geben sie dann 0,5% Zinsen und wollen noch Kontoführungsgebühren dafür.
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C14 schrieb:
Gibts Banken mit echtzeit-online-Überweisung, die man auch sonst als Girokonto gebrauchen kann?
Echtzeitüberweisung halte ich nicht für machbar, da auf beiden Seiten Zeit verloren gehen kann. Manche Banken sind aber langsam, andere schnell. So bekomme ich in der Regel mein Gehalt am nächsten Tag (trotz verschiedener Bankinstitute) und ebenso kommen Überweisungen von mir häufig am nächsten, im schlimmsten Fall am Übernächsten an (Sparda Bank).
Die Banken haben in der Regel einen oder zwei Zeiten am (Wochen-) Tag, an dem sie ihre Läufe machen.
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Laut einem ehemaligen Informatik Mitarbeiter von CS und UBS sind Echtzeitüberweisungen technisch gar nicht möglich. Über den Tag hinweg sind es so viele Überweisungen, dass die Server diese Last gar nicht bearbeiten könnten. In der Nacht sind es deutlich weniger, weshalb die Banken immer um Mitternacht ihre Überweisungen durchführen. Dieser Batch-Prozess dauert mehrere Stunden.
Wenn man nun überlegt, dass du die Zahlung am Tag X aufgibst, dann kommt das Geld sowieso frühestens am Tag X+1 an. Gut möglich dass es bereits 24 Stunden sind. Wenn nun die Bank, welche das Geld empfängt, noch zusätzliche 24 Stunden für die Bearbeitung benötigt, sind wir schon auf 48 Stunden oben. Und bis dann das Unternehmen, welches ihr Konto bei dieser Bank hat, die eingegangen Zahlungen bearbeitet hat, sind nochmals 24 Stunden vergangen und wir sind bei 72 Stunden (3 Tage). Ich halte diese bis zu 3 Tage daher nicht unbedingt für so verkehrt.
Wieso immer wieder 24 Stunden für die Bearbeitung? Wahrscheinlich aus dem gleichen Grund wie bei der Überweisung. Es wird nicht immer sofort alles bearbeitet, sondern womöglich nur einmal pro Tag.Eine Möglichkeit dies zu beschleunigen ist vielleicht SEPA. Immer wie mehr Bankinstitute unterstützen SEPA, nur stellen sie die Zahlungen nicht automatisch auf dieses System um. Zum Teil muss man irgendwelche kryptische Codes in den Verwendungszweck schreiben oder sonstiges, damit SEPA benutzt wird. Auch sind die SEPA Überweisungsgebühren im allgemeinen tiefer. Sich bei der eigenen Bank mal über SEPA informieren kann sich lohnen. Vor allem auch als Schweizer, wenn man Euro-Zahlungen machen möchte, da sind die Gebühren im allgemeinen wesentlich tiefer.
Grüssli
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Dravere schrieb:
Laut einem ehemaligen Informatik Mitarbeiter von CS und UBS sind Echtzeitüberweisungen technisch gar nicht möglich. Über den Tag hinweg sind es so viele Überweisungen, dass die Server diese Last gar nicht bearbeiten könnten. In der Nacht sind es deutlich weniger, weshalb die Banken immer um Mitternacht ihre Überweisungen durchführen. Dieser Batch-Prozess dauert mehrere Stunden.
Das klingt so dahingestellt nach Unsinn. Ich denke, daß es nicht optimös sein kann, die Verarbeitung auf ein paar Nachtstunden zu begrenzen, statt durchlaufen zu lassen. Wenn natürlich noch im Keller der 386SX@33MhZ mit OS/2 steht, der außer der Datenfernübertragung auch noch die beiden Parkplatzschranken steuern muß, dann kannste recht haben, weil der mit den Schranken ausgelastet ist. Aber dann verwechselst Du Ursache und Wirkung.
Könnte es andere Gründe haben? Zum Beispiel, daß der Geldstrom über Zentralbanken läuft und die Bank dort pro Transaktion 60 Cent bezaht, und sie deswegen den ganzen Tag sammelt, um Buchungen zusammenfassen zu können? Nee, 60Cent waren mit den teuren Echtzeitbuchungen irgendwas.
Die Dinger, die explizit auch über nacht dauern sollen, gibts für 0,25Cent pro Datensatz. http://www.bundesbank.de/download/zahlungsverkehr/zv_infoblatt_massenzahlungsverkehr.pdf
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Dravere schrieb:
...weshalb die Banken immer um Mitternacht ihre Überweisungen durchführen...
Nein, das stimmt nicht, oder die Dame bei meiner Bank lügt (die haben z.B. auch Mittags einen Lauf). Auch wenn es stimmt das Banken in der Regel Überweisungen etc. bündeln (und je nach Bank mehrere Läufe am Tag durchführen).
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asc schrieb:
Dravere schrieb:
...weshalb die Banken immer um Mitternacht ihre Überweisungen durchführen...
Nein, das stimmt nicht, oder die Dame bei meiner Bank lügt (die haben z.B. auch Mittags einen Lauf). Auch wenn es stimmt das Banken in der Regel Überweisungen etc. bündeln (und je nach Bank mehrere Läufe am Tag durchführen).
Ich kann mir das nur so zusammenreimen, daß ehemals die Kosten pro Magnetband per Kurier abgerechnet wurden und so.
Eigentlich egal, wieviele Buchungen drauf sind. Das Kurieren und Bandeinlegen macht die Kosten. Da muß die Bank natürlich sammeln bist Tagesende, dann den Kurier zur Zentrale des Giralkreises schicken. Die mischen die Daten und schicken sie weiter zur Zentralbank. Die mischt und verteilt an die Giralkreise. Und die wieder an die Banken. Natürlich nur so sauschnell für Banken, die Rechner haben. Normale Banken schicken Papier an die Zentrale und bekommen Papier zurück.Später wurde per ISDN oder noch schlimmer übertragen und alle Banken hatten einen PC. Die Anzahl der annehmenden Goldpost-Anschlüsse war seitens der Zentralbank wieder ein merklicher Kostenanteil, weshalb sie nicht haben wollte, daß jeder Dorfbank mit 5k ankackt. Also macht sie wieder Preise, die die Banken zwingen, die Sachen erstmal in der Giralkreiszentrale zu sammeln.
Die Bankeninfrastruktur hat sich auf die Nachtübertragung seit vielen vielen Jahren eingestellt. Nur jetzt sind die Zentralbanken davon angekackt. Ihre Server drehen nachts auf voller Pulle und tagsüber tut sich nichts. Und Bandbreite ist fett vorhanden und kein Mensch muß mehr pro Datei was arbeiten und es gibt keine so fetten Kosten mehr pro Anzahl der Verbindungen. Naja, das Authentifizieren pro Verbindung kostet noch ein paar Milliarden Takte, weshalb man vielleicht doch nicht pro Endkundenbuchung eine Verbindung haben will. Aber abgesehen davon möchte man so viele wie möglich, damit die Rechner rund laufen.
Also neue revolutionäre Kostenstruktur: 0.0025€ pro Endkundenbuchung, falls ich das richtig verstehe. Das sollte doch die Banken dahin ziehen, daß sie zweimal, dreimal viermal pro Tag ihre Daten schicken. Geil. Aber Banken stellen nicht schnell um und werden ihre Programme nicht einfach so umschreiben, daß sie die Buchungen einzeln oder in Tausernderpacken losschicken. Aber vielleicht bald mal stündlich? Dann müssen die Zentralbanken wieder die Kosten anpassen und nachts verbilligen. Oder nur zwischen 00h und 07h. Dank Onlinebanking sind die Überweisungen ja nicht mehr so Öffnungszeitengebunden.
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Könnte es nicht auch daran liegen, dass die Banken versuchen, die Überweisungen "rein virtuell" zu machen? D.h. statt das Bank A eine Überweisung an Bank B tätigt und B eine an A, nur noch die Differenz übertragen wird? Das funktioniert ja am Besten, wenn man sehr viele Überweisungen hat. Der Vorteil wäre, dass der Bearbeitungszeitraum zwischen dem Abzug vom Konto von A und dem Eingang auf dem Konto von B für sehr viele Transaktionen weg fällt. Dafür könnte die Bank dann bequem 2 Tage länger mit dem Geld arbeiten.
//edit eine genauere Ausführung: Die Banken legen selbstverständlich das Geld der Sparbücher irgendwo an. Auch gerne mal längerfristig, weils da tolle Zinsen gibt. Dann wäre es doof, wenn sie andauernd bei jeder Überweisung Geld irgendwo frei machen müssten um das dann einem anderen Kreditinstitut zu übergeben, nur damit 2 Stunden später ein ähnlicher Winzbetrag wieder eingeht, und die Banken wieder den Overhead vom Neuanlegen haben. Seriöse Banken belassen es dabei. Andere Nutzen natürlich den 3-Tage Zeitraum voll aus, um nochmal ein paar Cent Zinsen abzugreifen.
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(Mal abgesehen von Giralkreisen.)
Und ich habe es nicht miterlebt und auch keine alten Quellen. Ich habe gar keine Ahnung davon. Ich versuche nur, ein bißchen Skeptizismus auf das Problem zu werfen, indem ich mir frei Sachen einfallen lasse, die für mich als Programmierer glaubwürdig sind, und soweit ich es einsehen kann, noch nicht gesagt wurden. Also indem ich genau das betreibe, was sonst die Wünschelrutengänger tun. Nur habe ich keine Betrugsabsicht.otze schrieb:
Könnte es nicht auch daran liegen, dass die Banken versuchen, die Überweisungen "rein virtuell" zu machen? D.h. statt das Bank A eine Überweisung an Bank B tätigt und B eine an A, nur noch die Differenz übertragen wird?
Ja, das war anscheinend früher im Papierzeitalter so mit den Zentralbanken. Nur die täglichen virtuellen Buchungen gingen über die Zentralbanken. Nur über diesen Weg floß Geld. Die Endkundenbuchungen wurden informell direkt von Bank zu Bank mitgeteilt.
Die virtuellen Zentralbankbuchungen haben viel Geld gekostet. Was die Banken untereinander machen, können sie so billig machen, wie technisch möglich. Deswegen haben sie es getrennt, falls es nicht schon immer gertennt war. Deswegen auch die Giralkreise.
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Muss das Geld nicht auch irgendwie von Bank A zu Bank B transportiert werden? Oder existiert Geld nur als abstrakte Zahlen?
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Gruum schrieb:
Muss das Geld nicht auch irgendwie von Bank A zu Bank B transportiert werden? Oder existiert Geld nur als abstrakte Zahlen?
Ich denke mir mal folgende drei Buchungen an einem Tag.
A1 zahlt 100€ an B1.
A1 zahlt 100€ an B2.
B3 zahlt 100€ an A3.Dann könnte folgendes passieren.
Um 18:00Uhr:
A schickt über die Zentralbank 200€ an B und eine Mail mit "A1 zahlt 100€ an B1. A1 zahlt 100€ an B2." an B. B schickt 100€ per Zentralbank an A und eine Mail mit "B3 zahlt 100€ an A3." an A.Um 06:00Uhr:
Die Eingangsmailsder Banken werden mit der Mail der Zentralbank verglichen, ob die Summen stimmen. Wenn nicht, wird der [url=http://blogofwishes.com/wp-content/uploads/2006/08/panic-button2.jpg]Panik-Knopf[gedrückt] gedrückt, und man schaut per Hand, was schief gelaufen ist. Das darf natürlich nicht oft passieren.Das Geld ist so halb-und-halb-abstrakt. Also wieviel auf welchem Kundenkonto ist, ist ganz abstrakt. Wieviel die Bank hat, ist, wenn man an die Greifbarkeit der Zentralbankkonten glaubt, eher konkret. Aber Bargeld wird dabei erstmal gar nicht umhergeschippert. Erst wenn die Banken ihr Zentralbankkonto aufstocken oder abgrasen möchten. Und das passiert eh oft genug, wenn sie neue Scheine holen und alte Lumpen abgeben.
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otze schrieb:
Könnte es nicht auch daran liegen, dass die Banken versuchen, die Überweisungen "rein virtuell" zu machen?
Stichwort: "Buchgeld".
Auf der Spaßkasse ist es jedenfalls so, wenn ich von Konto A nach Konto B innerhalb der SK verschiebe ist das Geld sofort da.