"Was ist wenn das, was ich als rot sehe für dich blau ist und du es nur rot nennst?"
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Ist aber normal, ein gesundes Gedächtnis vergisst auch, ist jedenfalls meine Meinung
. Die meisten Leute können sich nicht besonders gut an die frühe Kindheit erinnern. Bei mir sind da bis zum 6. Lebensjahr nur einzelne besondere Erlebnisse noch vorhanden (Einschulung, Geburtstage, Urlaube). Scharfe Erinnerungen vor dem 3. Lebensjahr habe ich so gut wie nicht, aber da ich gerade durch eine kurze Recherche erfahren habe, dass infantile Amnesie was ganz normales ist, beunruhigt es mich auch nicht weiter.
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Ich melde mich nun auch noch zu Wort, denn ich kann den gewünschten Zeitraum mit Gewissheit benennen, da ich noch sehr gute Erinnerungen an die Situation habe, in der ich mir die Frage stellte:
Meine Mutter arbeitete zeitweise bei einer Baufirma, an den Wochenenden bin ich mit einem Freund oft mit auf das Gelände um dort zu "spielen". Die Fahrzeuge und Maschinen wurden meistens nicht abgeschlossen, im konkreten Fall bauten wir uns aber aus einem dieser großen Betonringe einen Panzer und gaben vor, von Aliens attackiert zu werden. Unsere Augen waren die meiste Zeit zum Himmel gerichtet. Auf dem Nachhauseweg stellte ich mir/meiner Mutter dann die Frage, warum der Himmel eigentlich blau sei - und nicht z.B. lila. Und ob er für jemand Anderen auch blau erscheine, er könnte ja eine andere Farbe sehen und sie trotzdem so nennen wie ich und für mich bestünde keine Möglichkeit das jemals festzustellen.
Ich weiß nicht ob sich diese nächste Erinnerung noch auf den gleichen Tag bezieht - aber es war auf jeden Fall ein Stück weiter auf der selben Straße und auch mit meiner Mutter - zu einem sehr ähnlichen Thema, Himmel: Sie wollte mir weismachen, dass eines Tages Jesus wieder zur Erde zurückkehre und so groß am Himmel erscheine, dass ihn jeder Mensch auf der Erde sehen könne. Das hat damals meine Vorstellungskraft gesprengt, weil ich wusste dass die Erde eine Kugel ist und mir deshalb nicht erklären konnte, wie man jemanden "hinter dem Horizont" noch sehen sollte. Das aber nur als kleine Anekdote.
Jetzt zum Zeitraum: Den besagten Freund lernte ich erst zur Einschulung kennen, da ich relativ zum Schuljahresbeginn schon früh Geburstag habe, es zu diesem Zeitpunkt höchster Sommer und ich mit ihm bis dahin schon länger befreundet war, müsste ich mindestens 7 Jahre alt gewesen sein.
Dieser Zeitraum war es auch, in dem ich mich für Außerirdische interessierte. Ich erinnere mich an eine Szene, in der ich ein Buch zum Thema ansah. Es war ein recht flaches und großformatiges Buch, Farbe dunkelblau/violett. Das Buch stammte aus einer Reihe zum Thema Übernatürliches oder Spirituelles. Ort des Geschehens war das Wohnzimmer des Hauses, aus dem wir noch zu meiner Grundschulzeit auszogen.
Damit war ich mindestens 7, höchtens aber 10 Jahre alt, als ich mir diese Frage stellte und kann somit ruhigen Gewissens Antwort B ankreuzen!
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Ich weiß warum ich daran noch nie dachte, weil das philosophischer Blödsinn ist.
Es ist doch völlig egal ob es für mich genauso erscheint wie für andere oder nicht, wenns genau so genannt wird. Man kommt miteinander klar und das reicht doch.Auch Volker Strübing hat das in seinem Buch "Ein Paradies am Rande der Stadt" auf genommen, ich finde solche Sachen total lahm, es ob es "die echte Wirklichkeit" ist oder eine eingebildete, wieso spielt das eine Rolle?
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Ja, und ich hab keine ahnung mehr wie alt ich da war.
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CSL schrieb:
Ich weiß warum ich daran noch nie dachte, weil das philosophischer Blödsinn ist.
Stimmt, lieber was bodenständiges machen, wie Holz hacken, oder so. Da sieht man am Ende des Tages wenigstens was man geschafft hat! Denken wird ohnehin überbewertet, brotlose Kunst
!
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Das hat mit Denken im allgemeinen nichts zu tun, ich denke auch über Architektur nach, wie ich eine Applikation richtig Designe, wie ich Probleme löse usw. usf.
Der unterschied ist das ich und andere ein direkten nutzen davon haben, das ist bei dem Philosophischen Ansatz nicht gegeben.Was bringt es mir und dem Kollektiv wenn ich über so etwas nach denke? Ich halte das für Zeitverschwendung.
//Dazu
Zu diesen Thema bin ich auch immer in Diskusion mit meiner Frau, sie ist auch eher Philosophisch, ich bin bodenständiger logischer Realist.
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CSL schrieb:
ich bin bodenständiger logischer Realist.
das eine schließt das andere nicht aus. Versuch einfach mal, Farben logisch zu erklären, schon wirst du was zu denken haben. Wie würdest du einem blinden, der noch nie Farben gesehen hat, Farben erklären? Wenn du das kannst, kannst du auch beantworten, ob jeder die gleichen Farben sieht
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Ich denke solche "überflüssigen" Fragen kommen automatisch als Begleiterscheinungen, wenn man mit einer allgemeinen Neugier an die Welt herangeht und nicht alles unhinterfragt hinnimmt.
CSL schrieb:
Was bringt es mir und dem Kollektiv wenn ich über so etwas nach denke? Ich halte das für Zeitverschwendung.
Was bringt es dir, die Zeit nicht zu verschwenden?
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zwutz schrieb:
CSL schrieb:
ich bin bodenständiger logischer Realist.
das eine schließt das andere nicht aus. Versuch einfach mal, Farben logisch zu erklären, schon wirst du was zu denken haben. Wie würdest du einem blinden, der noch nie Farben gesehen hat, Farben erklären? Wenn du das kannst, kannst du auch beantworten, ob jeder die gleichen Farben sieht
Warum sollte man 1. Farben erklären und 2. Einen Blinden eine Farbe erklären wollen? Sehe da keinen Sinn. Was habe ich oder der Blinde davon?
Bashar schrieb:
Was bringt es dir, die Zeit nicht zu verschwenden?
Ganz einfach, ich habe sie sinnvoll benutzt wo ich [und optional andere Menschen] ein direkten nutzen haben.
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Philosophieren bringt doch auch einen Nutzen, es schult das Denken. Jeder aufgeweckte Mensch stellt sich dauernd Fragen philosophischer Natur, das kann man nicht verhindern.
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Fragst du bei allem, was du tust, was du oder ein anderer davon hat? So ein Leben wär mir zu stressig.
Gerade die verschwendeten Minuten sind die, die ich am meisten genießen kann
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CSL schrieb:
Ich weiß warum ich daran noch nie dachte, weil das philosophischer Blödsinn ist.
Stimmt. Genau wie Staatsphilosophie oder das Justizwesen. Alles vom Himmel gefallen. Was gibts da noch zu überlegen?
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Walli schrieb:
Philosophieren bringt doch auch einen Nutzen, es schult das Denken. Jeder aufgeweckte Mensch stellt sich dauernd Fragen philosophischer Natur, das kann man nicht verhindern.
Man kann sein denken auch durch nützliche Gedankengänge trainieren, das ist kein Argument. Und mit "Aufgeweckt" hat das nichts zu tun, ich halte mich auch für aufgeweckt, verschwende aber keine Zeit in solche Sachen die niemanden etwas bringen.
zwutz schrieb:
Fragst du bei allem, was du tust, was du oder ein anderer davon hat? So ein Leben wär mir zu stressig.
Gerade die verschwendeten Minuten sind die, die ich am meisten genießen kann
Das eine schließt das andere nicht aus, es kann auch Spaß machen und trotzdem ein Nutzen davon haben. Man muss für sich nur den richtigen weg finden.
Apollon schrieb:
Stimmt. Genau wie Staatsphilosophie oder das Justizwesen. Alles vom Himmel gefallen. Was gibts da noch zu überlegen?
Staatsphilosophie und Justizwesen sind überlegungen für unser Sozialsystem, daher sinnvoll und notwendig.
Da ist kein Zusammenhang. Die Gedanken wie in dieser Umfrage bringen absolut nichts und niemanden etwas.
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Grundlagenforschung ist auch ohne unmittelbaren Nutzen und wirft oftmals sehr interessante Sachen ab. Wo war eigentlich noch gleich der unmittelbare Nutzen der meisten Weltraumprogramme? Man braucht Leute, die auch mal ohne unmittelbaren Nutzen nachdenken, sei es zum bloßen Zeitvertreib oder zur Entdeckung neuer Horizonte.
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Walli schrieb:
Wo war eigentlich noch gleich der unmittelbare Nutzen der meisten Weltraumprogramme?
Ähm, Raketen? Für (Kern-)Waffen? Das war sogar das Primärziel der ganzen Weltraumforschung. Der Sputnik war nicht deshalb so ein Schock für die westliche Welt weil die UDSSR ein piepsendes Radio im Weltall hatte, sondern weil es gleichbedeutend war mit "Wir können eine Rakete mit 50 kg Nutzlast bauen, die jeden Ort auf der Erde erreichen kann".
Grundlagenforschung findet ganz woanders statt.
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CSL schrieb:
Man kann sein denken auch durch nützliche Gedankengänge trainieren, das ist kein Argument. Und mit "Aufgeweckt" hat das nichts zu tun, ich halte mich auch für aufgeweckt, verschwende aber keine Zeit in solche Sachen die niemanden etwas bringen.
Das behaupten alle. Erst derjenige, welcher sich nicht als aufgeweckt bezeichnet, ist womöglich aufgeweckt.
Die Frage ist doch einfach interessant. Vor allem geht die Frage in einen Bereich vor, wo man sein Hirn speziell winden muss. Man stösst an Grenzen des Bewusstseins und der Vorstellungskraft. Auch finde ich es sehr anregenden für die Fantasie, was wiederrum die Kreativität anregt. Und nicht zuletzt, macht es einfach Spass
Grüssli
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@Walli:
Ich habe auch schon viel philosophiert, zuerst allein, dann mit Freunden( auch wenn die rar waren) und jetzt habe ich eine Frau mit der ich genauso gut und auch gerne über das Leben philosophiere kann wie mit den Freunden damals.Jeden macht halt was anderes glücklich im Leben und viele werden es nie. Ich habe mittlerweile alles im Leben erreicht was ich wollte und fange nun an das Leben wirklich so richtig zu genießen, übrigens gehört Geld nicht zu dem was ich gebraucht habe um so weit zu kommen. Meine Familie, meine Freunde und die Möglichkeit in einem Land zu leben wo ich auch meinen Interessen nachgehen kann ist mehr als man sich vom Leben wünschen kann. Soviel Glück haben nicht viele.
Gruß Blue-Tec
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SeppJ schrieb:
Walli schrieb:
Wo war eigentlich noch gleich der unmittelbare Nutzen der meisten Weltraumprogramme?
Ähm, Raketen? Für (Kern-)Waffen? Das war sogar das Primärziel der ganzen Weltraumforschung. Der Sputnik war nicht deshalb so ein Schock für die westliche Welt weil die UDSSR ein piepsendes Radio im Weltall hatte, sondern weil es gleichbedeutend war mit "Wir können eine Rakete mit 50 kg Nutzlast bauen, die jeden Ort auf der Erde erreichen kann".
Gut, ist ein Argument. Blödes Beispiel von mir!
SeppJ schrieb:
Grundlagenforschung findet ganz woanders statt.
Mit Grundlagenforschung meinte ich auch nicht Weltraumprogramme (auch wenn dort mitunter welche betrieben wird). Das kam nur zufällig ohne gewollten Bezug dahinter.
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SeppJ schrieb:
Walli schrieb:
Wo war eigentlich noch gleich der unmittelbare Nutzen der meisten Weltraumprogramme?
Ähm, Raketen? Für (Kern-)Waffen? Das war sogar das Primärziel der ganzen Weltraumforschung. Der Sputnik war nicht deshalb so ein Schock für die westliche Welt weil die UDSSR ein piepsendes Radio im Weltall hatte, sondern weil es gleichbedeutend war mit "Wir können eine Rakete mit 50 kg Nutzlast bauen, die jeden Ort auf der Erde erreichen kann".
Dann erklär mir mal, wieso man diese Sternwarten hat:
http://de.wikipedia.org/wiki/Atacama_Pathfinder_Experiment
http://de.wikipedia.org/wiki/Atacama_Large_Millimeter_Array
http://de.wikipedia.org/wiki/Paranal-Observatorium
http://de.wikipedia.org/wiki/Las-Campanas-Observatorium
http://de.wikipedia.org/wiki/La-Silla-ObservatoriumDa wird überall Grundlagenforschung betrieben. Ich bin für die Grundlagenforschung, aber die machen sowas von Untergrundlagenforschung, da habe ich sogar etwas Mühe. Vor allem wenn man bedenkt, dass da gewisse Systeme weiter ausgebaut werden und das mehrere Milliarden Dollar kostet.
Und wie erklärst du die Voyager Missionen?
Oder die SETI Projekte?
usw.Früher waren die Weltraumprogramme eine Machtdemonstration. Aber heute wird in diesen Grundlagenforschung betrieben.
Grüssli
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Dravere schrieb:
Die Frage ist doch einfach interessant. Vor allem geht die Frage in einen Bereich vor, wo man sein Hirn speziell winden muss. Man stösst an Grenzen des Bewusstseins und der Vorstellungskraft. Auch finde ich es sehr anregenden für die Fantasie, was wiederrum die Kreativität anregt. Und nicht zuletzt, macht es einfach Spass
Eben, für praktische Dinge braucht man nicht unbedingt an die Grenzen der Vorstellungskraft zu gehen. Aber wer sagt denn, dass alles im Leben einen praktischen Zweck verfolgen muss? Ich sitze auch gerne in der Sonne rum, schaue mir die Gegend an und denke über dies und das nach. Die Menschheit bringt das nicht unbedingt weiter, aber es ist gut für die Seele
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