Frage zu AKWs und Atommüllentsorgung.
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rüdiger schrieb:
Jeder Zonenführer will zentrale Kraftwerke, weil man die für Netzregelung nutzen kann. Daher braucht man auch Pumpspeicherkraftwerke oder ähnliches, um die ganzen unplanbaren Anlagen (Solar, Wind, Gezeiten) in den Griff zu bekommen.
Da bist Du nicht mehr auf dem Laufenden. Solarthermische Kraftwerke würden sich sehr gut für den Grundlastbetrieb eignen, weil es hocheffektive Wärmespeichertechnik gibt. Wind geht auch recht zuverlässig bei sinnvoller Standortwahl.
rüdiger schrieb:
Die Riesen haben vorallem etwas dagegen, weil sie durch die Gesetzgebung gezwungen sind auch Energie von dem nutzlosesten Windrad für einen Fixpreis entgegen zu nehmen.
Die Großen haben das Stromnetz für'n Appel und 'n Ei übernommen und lassen es derzeit vergammeln, statt es auf verteilte Einspeiser aufzurüsten. Der Gesetzgeber hat es versäumt, da stärkere Zwänge aufzubauen und die Stromkonzerne haben keine Veranlassung, von sich aus was zu tun, solange man mit veralteter Technik noch prima verdient.
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pointercrash() schrieb:
C14 schrieb:
Ich habe übrigens nichts gegen erneuerbare Energien, wenn sie Atomkraft ersetzen können, bitteschön!
Aber aufgrund von ideologischer Verbohrtheit laufende Atomkraftwerke
durch neue Kohlekraftwerke zu ersetzen halte ich für Schachsinn und hat mit Umweltschutz nichts zu tun, im Gegenteil.Das ist mal wenigstens teilweise nachvollziehbar.
Es ging Schneewittchen eingangs um die Kosten der Entsorgung und da sind die Energieriesen nicht angemessen belastet, der Steuerzahler trägt den Hauptteil.
Sehe ich auch so, die Betreiber sollten bei den Kosten beteiligt werden / sie ganz übernehmen,
dann aber auch die Sicherheit erhalten, dass ihr Kraftwerk so lange laufen darf, wie geplant.Ich sehe die größere ideologische Verbohrtheit eher bei denen, die befürworten, daß man auf Kosten der Allgemeinheit weiter mit dem gefährlichen Zeug herumspielt, ohne auch nur einen Ansatz nachhaltiger Lösungen zu liefern. Wär' besser gewesen, wir hätten vor 40 Jahren mit dem Windradlbau begonnen, statt Atommüll in die Asse zu kippen.
Schau' mal, welch schöne Lösungen möglich sind, Stichwort desertec, das PS10/20 in Spanien oder auch nur Jülich.Windkraft ist schon relativ gut ausgebaut und in der Gesellschaft auch nicht wirklich akzeptiert ("verschandelt die Landschaft, Lärm, ..."), da muss noch einiges an Überzeugungsarbeit geleistet werden.
Solarenergie leistet noch keinen nennenswerten Beitrag
(so eine große Anlage wie die PS10 in Spanien liefert gerade mal 10kW, da benötigst du 100 davon um an die Leistung eines Kernkraftwerks heranzukommen)
Die gesammte in D installierte Solarleistung entspricht gerademal einem Atomkraftwerk.
( http://de.wikipedia.org/wiki/Photovoltaik#Leistung )
Also wird bei einem Atomausstieg jetzt die Last wohl von fosiler Energie übernommen werden müssen oder man kauft Atomstrom von unseren Nachbarn... prima!So ein beknackter Castor- Transport kostet alleine 20 Mio Euro, für 40 Mio kriegt man z.B. die PS10. Also, wo ist Geld nachhaltiger und umweltfreundlicher investiert?
Wenn sich beim Transport jedes Spiegels für dein Kraftwerk Solargegner an die Schienen ketten, die du nur mit Samthandschuhen anfassen darfst, wirds auch wesentlich teurer.
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C14 schrieb:
Sehe ich auch so, die Betreiber sollten bei den Kosten beteiligt werden / sie ganz übernehmen,
dann aber auch die Sicherheit erhalten, dass ihr Kraftwerk so lange laufen darf, wie geplant.Naja, aber die Ausstiegszeiten, die Rot/Grün vorgesehen hatten, waren aber nicht unfair, wie alt sollen die Dinger denn noch werden? Ich fürchte mich vor einem 30 Jahre alten Flugzeug, Billigflieger handhaben die Dinger aber nach dem Motto weiter "runter kommen sie alle". Bei einem KKW, das eigentlich schon abgeschrieben ist, noch den letzten Rest auf Kosten der Sicherheit rauszuzuzeln, kann ja auch keine Zukunftslösung sein.
C14 schrieb:
Windkraft ist schon relativ gut ausgebaut und in der Gesellschaft auch nicht wirklich akzeptiert ("verschandelt die Landschaft, Lärm, ..."), da muss noch einiges an Überzeugungsarbeit geleistet werden.
Das liegt am Unverstand bei der Einführung. Da hat man wahllos alles gesponsert, ohne Verträglichkeitsprüfung. In einem Land, wo man verklagt werden kann, weil Dein Hund furzt und Wohngebiete bis auf die letzte Bergkuppe gezogen werden, ist es schwierig, aber offshore gibt es noch das Potential für etliche Windparks.
C14 schrieb:
Solarenergie leistet noch keinen nennenswerten Beitrag
(so eine große Anlage wie die PS10 in Spanien liefert gerade mal 10kW, da benötigst du 100 davon um an die Leistung eines Kernkraftwerks heranzukommen)
Die gesammte in D installierte Solarleistung entspricht gerademal einem Atomkraftwerk.Es sind 11 MW und PS10 (hab' sie mir mal angeschaut) ist nur eine relativ kleine Anlage und eher als Beta oder Prototyp zu verstehen. Trotzdem ist sie produktiv, was man bei Testreaktoren z.B. zur Kernfusion nicht behaupten kann. Der Grund, warum Solarenergie in D keinen wesentlichen Anteil hat, liegt in der Anzahl der Installationen und dem Unsinn, sich bei Förderungen auf Photovoltaik konzentriert zu haben.
C14 schrieb:
Also wird bei einem Atomausstieg jetzt die Last wohl von fosiler Energie übernommen werden müssen oder man kauft Atomstrom von unseren Nachbarn... prima!
Du hast einen Koffer voller Geld, stehst vor einem Restaurant und hast Hunger. Und Du behauptest "jetzt muß ich mir ein Bein Abhacken und auf dem Feuer aus dem Geldkoffer braten, um nicht zu verhungern". Ich würde einfach reingehen und mir was zum Essen kaufen.
Deutschland ist Stromexporteur. Es mangelt schlicht und einfach an EE- Anlagen, F&E- Gelder samt Förderungen wurden wohl auf die falschen Pferde verpraßt, sonst hätten wir hier nicht so einen Disput.C14 schrieb:
Wenn sich beim Transport jedes Spiegels für dein Kraftwerk Solargegner an die Schienen ketten, die du nur mit Samthandschuhen anfassen darfst, wirds auch wesentlich teurer.
So etwas nennt sich "Kosten mangelnder gesellschaftlicher Akzeptanz" und ist halt so. So'n Spiegel ist halt auch einfach nicht so gefährlich, daran könnte es liegen ...
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pointercrash() schrieb:
Ich fürchte mich vor einem 30 Jahre alten Flugzeug, Billigflieger handhaben die Dinger aber nach dem Motto weiter "runter kommen sie alle".
Ich glaube in der Hinsicht tust du einigen Billigfliegern unrecht
Durchschnittliches Flottenalter:
Lufthansa: 13.1 years
Condor: 12.6 years
LTU: 8.5 years
Lufthansa CityLine: 8.1 years
German Wings: 5.1 years
Air Berlin: 4.9 years
EasyJet: 3.8 years
Ryanair: 3.1 years
Quelle: http://airfleets.net
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geeky schrieb:
pointercrash() schrieb:
Ich fürchte mich vor einem 30 Jahre alten Flugzeug, Billigflieger handhaben die Dinger aber nach dem Motto weiter "runter kommen sie alle".
Ich glaube in der Hinsicht tust du einigen Billigfliegern unrecht
Durchschnittliches Flottenalter:
Lufthansa: 13.1 years
Condor: 12.6 years
LTU: 8.5 years
Lufthansa CityLine: 8.1 years
German Wings: 5.1 years
Air Berlin: 4.9 years
EasyJet: 3.8 years
Ryanair: 3.1 years
Quelle: http://airfleets.netDu hast recht, zumindest steht es so drin. Zuletzt mit einem Billigflieger unterwegs war ich 2006 mit Germanwings, bilde mir ein, daß das eine A319 gewesen sein muß. Das Ding war von der Lufthansa übernommen worden (überall LH- Symbole) und wirklich steinalt. Alles zernudelt, Kunstoffe vergilbt, Stoffe verschossen, Polster durchgesessen. Unter diesem Eindruck habe ich wohl falsch verallgemeinert.
Gemeint war natürlich, daß die Risiken steigen, wenn man ein ausgemergeltes Wirtschaftsgut über seine vorgesehene Laufzeit hinaus betreibt. Ökonomisch betrachtet ist das natürlich ein schönes Geschenk, weil ja alle Investitionen bereits abgeschrieben sind und man nur Brennelemente nachkaufen muß. Daher auch die vehemente Weigerung der Betreiber, sicherheitstechnisch nachzurüsten, weil da die Investitionssicherheit fehlt. Schließlich könnte eine nächste Regierung die Laufzeitverlängerungen wieder rückgängig machen.
Somit kommt man zu dem Umstand, daß man mit Uraltanlagen den billigsten Strom produziert und auf Risiko und Kosten der Allgemeinheit den Strompreis so kaputtdumpt.
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pointercrash() schrieb:
C14 schrieb:
Sehe ich auch so, die Betreiber sollten bei den Kosten beteiligt werden / sie ganz übernehmen,
dann aber auch die Sicherheit erhalten, dass ihr Kraftwerk so lange laufen darf, wie geplant.Naja, aber die Ausstiegszeiten, die Rot/Grün vorgesehen hatten, waren aber nicht unfair, wie alt sollen die Dinger denn noch werden? Ich fürchte mich vor einem 30 Jahre alten Flugzeug, Billigflieger handhaben die Dinger aber nach dem Motto weiter "runter kommen sie alle". Bei einem KKW, das eigentlich schon abgeschrieben ist, noch den letzten Rest auf Kosten der Sicherheit rauszuzuzeln, kann ja auch keine Zukunftslösung sein.
Natürlich muss die Sicherheit gewährleistet sein.
Die Sicherheitsstandards in Deutschland sind aber sehr hoch und in Frankreich gehts auch ohne große Zwischenfälle.
Dass in dem Zusammenhang von grünen Extremisten immer wieder Tschernobyl angeführt wird, zeigt doch schon, dass hier vorwiegend mit irrationalen Ängsten gespielt wird.
(sowas wie Tschernobyl kann bei Leichtwasserreaktoren gar nicht passieren)pointercrash() schrieb:
C14 schrieb:
Also wird bei einem Atomausstieg jetzt die Last wohl von fosiler Energie übernommen werden müssen oder man kauft Atomstrom von unseren Nachbarn... prima!
Du hast einen Koffer voller Geld, stehst vor einem Restaurant und hast Hunger. Und Du behauptest "jetzt muß ich mir ein Bein Abhacken und auf dem Feuer aus dem Geldkoffer braten, um nicht zu verhungern". Ich würde einfach reingehen und mir was zum Essen kaufen.
Deutschland ist Stromexporteur. Es mangelt schlicht und einfach an EE- Anlagen, F&E- Gelder samt Förderungen wurden wohl auf die falschen Pferde verpraßt, sonst hätten wir hier nicht so einen Disput.Ich steh nicht vor einem Restaurant sondern muss es erst bauen!
Bis dahin bin ich aber ohne Kernkraft verhungert bzw. muss bei McCoal vorbeischauen.Ich kann mich nur wiederholen:
Aktuell liefern EE nicht ansatzweise genug Energie um Kohlekraft zu ersetzen.
Der Ausbau dauert Jahrzehnte (deine kleine PS10 hatte schon 4.5 Jahre Bauzeit, dazu kommt Standortsuche, Genehmigung...)
(mag sein, dass wir schon weiter sein könnten, wenn wir in der Vergangenheit vernünftiger gefördert hätten, sind wir nun aber nicht)Das weiss auch die Bundesregierung und lässt den Bau von 30! neuen Kohlekraftwerken ( http://www.taz.de/1/zukunft/umwelt/artikel/1/neue-kohlekraftwerke-fuer-deutschland ) zu.
Seltsamerweise sieht man bei "Umweltdemos" oder besser Grünen-Ideologie-Demos aber immer vorwiegend Anti-Atomkraft-Schilder.
An den Kohlekraftwerken stört sich kaum jemand.
Und dabei spürt die Welt bereits jetzt die Auswirkungen des Treibhauseffekts!So eine Haltung lässt sich meiner Meinung nach nur mit ideologischer Technik-Feindlichkeit erklären.
(die bösen unsichtbaren Todesstrahlen eignen sich psychologisch natürlich auch besser als Schreckgespenst als ein paar Grad Erderwärmung)pointercrash() schrieb:
C14 schrieb:
Wenn sich beim Transport jedes Spiegels für dein Kraftwerk Solargegner an die Schienen ketten, die du nur mit Samthandschuhen anfassen darfst, wirds auch wesentlich teurer.
So etwas nennt sich "Kosten mangelnder gesellschaftlicher Akzeptanz" und ist halt so. So'n Spiegel ist halt auch einfach nicht so gefährlich, daran könnte es liegen ...
Ein Castorbehälter hält sogar Raketenbeschuss stand, also so ziemlich die sicherste Art Atommüll zu transportieren.
Gegen die Akzeptanz von Kernkraft mit mangelnder gesellschaftlicher Akzeptanz zu argumentieren (und das machst du hier implizit, wenn du auf die künstlich hohen Kosten anspielst)
ist dann ein billiges Traditionsargument.
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Energie ist die Grundlage unseres Wohlstandes!
Die meiste Energie kommt nun jedoch von Kohle- und Atomkraftwerken. Diese haben jedoch das Problem der Umweltverschmutzung in Form von Verbrennungsrückständen und radioaktiven Materiel mit relativ langer Halbwertszeit. Und das Problem der Rohstoffe, die auch irgendwann zur neige gehen können.
Alternative Energien wie Wind-, Solar- und Gezeitenkraftwerke sind leider längst noch nicht effektiv genug um die beiden ersteren zu ersetzen.
Und die Frage lautet nun: "Was kann man tuen?"
Technisch sehe ich die Zukunft in Kernfusionsreaktoren, einige Modelle könnten soger mit Abfallprodukten heutiger Atomkraftwerke arbeiten. Jedoch gibt es immer noch große Probleme zu überwinden.
Das größete Problem sehe ich jedoch in der politischen Landschaft. Man kann an den vergammelten Stromversorgungsnetzen gut sehen wo die Prioritäten liegen. Es geht den Konzernen nur ums Melken von Endkunden und nicht um technischen Fortschritt. Mit solchen Prioritäten würde z.B. eine neue preiswehrte Energiequelle eher ein Dorn im Auge sein.
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C14 schrieb:
... mit irrationalen Ängsten gespielt wird.
(sowas wie Tschernobyl kann bei Leichtwasserreaktoren gar nicht passieren)Dann sagt Dir Three Mile Island nichts, oder? Überfordertes Personal und eine unglaubliche Verkettung von Pannen haben für einen GAU genügt und jetzt kommt bei den Altanlagen Materialermüdung dazu.
C14 schrieb:
Aktuell liefern EE nicht ansatzweise genug Energie um Kohlekraft zu ersetzen. Der Ausbau dauert Jahrzehnte (deine kleine PS10 hatte schon 4.5 Jahre Bauzeit, dazu kommt Standortsuche, Genehmigung...)
(mag sein, dass wir schon weiter sein könnten, wenn wir in der Vergangenheit vernünftiger gefördert hätten, sind wir nun aber nicht)Weil kein politischer Wille dahintersteht. Für die voraussichtlichen Sanierungskosten von Asse II bekäme man fast 100 Solarparks wie die kleine P10. Daß sich Bauzeiten und Kosten reduzieren lassen, wenn in größerem Stil gefertigt wird, ist auch kein Geheimnis mehr. Haben die Politiker nicht aufm Plan, weil sonst der nächste Scheck für die Partei ausbleiben könnte und mit dem Posten im Aufsichtsrat ist es dann auch Essig.
C14 schrieb:
Das weiss auch die Bundesregierung und lässt den Bau von 30! neuen Kohlekraftwerken ( http://www.taz.de/1/zukunft/umwelt/artikel/1/neue-kohlekraftwerke-fuer-deutschland ) zu.
Das ist politischer Wille.
C14 schrieb:
So eine Haltung lässt sich meiner Meinung nach nur mit ideologischer Technik-Feindlichkeit erklären. (die bösen unsichtbaren Todesstrahlen eignen sich psychologisch natürlich auch besser als Schreckgespenst als ein paar Grad Erderwärmung)
Du kannst mir eher unterstellen, daß ich kleine Kinder fresse als Technologiefeindlichkeit. Ich weise ja gerade darauf hin, daß mit verteilten Systemen und Hightech unsere Energieprobleme in absehbarem Zeitrahmen lösbar wären, das technische Spielzeug dazu haben wir ja. Intelligente Stromnetze, HGÜ, Solarthermie- KWs, Windradl usw. Man muß es nur umsetzen - das Konzept zentraler Großkraftwerke ist veraltet, egal ob mit Kernkraft oder Kohle befeuert.
C14 schrieb:
Ein Castorbehälter hält sogar Raketenbeschuss stand, also so ziemlich die sicherste Art Atommüll zu transportieren.
Gegen die Akzeptanz von Kernkraft mit mangelnder gesellschaftlicher Akzeptanz zu argumentieren (und das machst du hier implizit, wenn du auf die künstlich hohen Kosten anspielst) ist dann ein billiges Traditionsargument.Auch billige Argumente gelten, wenn sie zutreffen. Übrigens ist natürlich Voraussetzung, daß der Castor intakt ist. Ein paar hatten durch Verarbeitungsfehler Lecks, da ziehe ich zumindest mal die Raketensicherheit zart in Zweifel.
Osbios schrieb:
Technisch sehe ich die Zukunft in Kernfusionsreaktoren, einige Modelle könnten soger mit Abfallprodukten heutiger Atomkraftwerke arbeiten. Jedoch gibt es immer noch große Probleme zu überwinden.
Kernfusion ist der größte wissenschaftliche Schwindel überhaupt. Seit den 1960ern wurden Milliarden versenkt, Resultat: Ein paar Fürzchen im Plasma und kein Plan, wie die systembedingte Materialperforation des Reaktors verhindert werden soll. Das ist Hokuspokus auf teurem Niveau. Heuer (2010) wurde ein Drittel des deutschen F&E- Etats diesem Halunkenhaufen geopfert. Sogar die, die dran glauben, meinen daß sie vor 2050 nichts für den Dauerbetrieb Geeignetes haben werden.
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pointercrash() schrieb:
C14 schrieb:
... mit irrationalen Ängsten gespielt wird.
(sowas wie Tschernobyl kann bei Leichtwasserreaktoren gar nicht passieren)Dann sagt Dir Three Mile Island nichts, oder? Überfordertes Personal und eine unglaubliche Verkettung von Pannen haben für einen GAU genügt und jetzt kommt bei den Altanlagen Materialermüdung dazu.
Three Mile Island war im Vergleich zu Tschernobyl harmlos
( http://en.wikipedia.org/wiki/Three_Mile_Island_accident#Health_effects_and_epidemiology )
und das ist das Schlimmste, was bei einem Druckwasserreaktor passieren kann.
(zur Erklärung: http://en.wikipedia.org/wiki/Void_coefficient#Reactor_designs )
Der Vergleich mit Tschernobyl bei deutschen Druckwasserreaktoren bleibt damit Panikmache!
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Zu Three Mile Island,
Und man sollte nicht vergessen, dass man daraus auch einige Lehren gezogen hat.Aber wenn es um AKWs geht, dann geht es sowieso nur noch um Emotionen. In der Bevölkerung wird darüber leider kaum sachlich diskutiert.
pointercrash() schrieb:
Kernfusion ist der größte wissenschaftliche Schwindel überhaupt. Seit den 1960ern wurden Milliarden versenkt, Resultat: Ein paar Fürzchen im Plasma und kein Plan, wie die systembedingte Materialperforation des Reaktors verhindert werden soll. Das ist Hokuspokus auf teurem Niveau. Heuer (2010) wurde ein Drittel des deutschen F&E- Etats diesem Halunkenhaufen geopfert. Sogar die, die dran glauben, meinen daß sie vor 2050 nichts für den Dauerbetrieb Geeignetes haben werden.
Also gibt es zum Beispiel diese Projekt gar nicht? Und die ganzen Versuchsreaktoren sind reine Einbildung.
Sicher hat man noch gewisse Probleme, aber einen wissenschaftlichen Schwindel ist es sicher nicht.
Grüssli
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Ein entfernter Bekannter von mir arbeitet als Physiker im Kernforschungszentrum Jülich und meint, dass bis 2100 noch nix Brauchbares in Sachen Kernfusion realisierbar sein wird. Man löst zwar kleinere Probleme, aber für die dicken Brocken hat man noch nicht einmal prinzipiell eine Lösung (welche das jetzt sind weiß ich nicht, bin nicht vom Fach).
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http://www.youtube.com/watch?v=J7XvhMLTnW8
http://www.youtube.com/watch?v=Ms27dQqEvrY#t=0m52s
http://www.youtube.com/watch?v=CY7DA7uF4Ik
http://www.youtube.com/watch?v=TqT4AEVF_Y0
http://www.youtube.com/watch?v=zcDg2I0tPUU
^^
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DocShoe schrieb:
Ein entfernter Bekannter von mir arbeitet als Physiker im Kernforschungszentrum Jülich und meint, dass bis 2100 noch nix Brauchbares in Sachen Kernfusion realisierbar sein wird. Man löst zwar kleinere Probleme, aber für die dicken Brocken hat man noch nicht einmal prinzipiell eine Lösung (welche das jetzt sind weiß ich nicht, bin nicht vom Fach).
der bekannte ist hellseher, aber sicher kein physker. denk doch mal bitte halbwegs kritisch über diese aussage nach. der will dir ernsthaft erzählen er könnte 90 jahre forschung vorhersagen?
was für ein unsinn ...
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eMpTy schrieb:
DocShoe schrieb:
Ein entfernter Bekannter von mir arbeitet als Physiker im Kernforschungszentrum Jülich und meint, dass bis 2100 noch nix Brauchbares in Sachen Kernfusion realisierbar sein wird. Man löst zwar kleinere Probleme, aber für die dicken Brocken hat man noch nicht einmal prinzipiell eine Lösung (welche das jetzt sind weiß ich nicht, bin nicht vom Fach).
der bekannte ist hellseher, aber sicher kein physker. denk doch mal bitte halbwegs kritisch über diese aussage nach. der will dir ernsthaft erzählen er könnte 90 jahre forschung vorhersagen?
was für ein unsinn ...
Nö, aber wenn du 15 Jahre in der Forschung bist und Resümee ziehst über die Erfolge in dieser Zeit, dann kann man vielleicht abschätzen, was die nächsten 15/25/50 Jahre bringen. Natürlich ist die Aussage gewagt, vielleicht findet morgen irgendein russischer Erfinder in seinem Keller das Ei des Kolumbus.
Vielleicht spielt auch der Etat eine Rolle, möglicherweise könnte durch besseres/mehr Equipment die Forschung beschleunigt werden.
Jedenfalls glaube ich jemanden, der im direkten Umfeld an sowas arbeitet eher als irgendeinem Wissenschaftsmagazin.
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Vielleicht hilft ja ein Blick über den Tellerrand, zum Beispiel zum JET. Der hatte zuletzt angeblich noch eine negative Energiebilanz, und ITER soll gerade der Versuch sein, eine positive zu schaffen, wenn er denn 2018 fertig ist. Wendelstein 7X wird sogar noch vorher fertig sein.
Ich frage mich auch, was der dicke Brocken sein soll. Das erste Atomkraftwerk hatte von heute gesehen auch eine lächerlich geringe Leistung, und du weißt, wo wir heute stehen.Ich sehe es eher so, daß sich diese Schwarzmalerei binnen 10 Jahren (meinetwegen auch 15 oder 20) erledigt hat. Entweder sind die beiden Testbauten ein Fehlschlag (woran ich nicht glaube, aber selbst wenn, es wird weitergehen) oder wenigstens einer ist erfolgreich.
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C14 schrieb:
Three Mile Island war im Vergleich zu Tschernobyl harmlos und das ist das Schlimmste, was bei einem Druckwasserreaktor passieren kann.
Der Vergleich mit Tschernobyl bei deutschen Druckwasserreaktoren bleibt damit Panikmache!Daß es bei Three Mile Island nicht zur totalen Kernschmelze kam, war pures Glück und kein Verdienst der Systematik. Einzig der Graphitbrand bleibt ausgeschlossen.
Dravere schrieb:
Zu Three Mile Island,
Und man sollte nicht vergessen, dass man daraus auch einige Lehren gezogen hat.Ach Du meinst, daß die Laufzeiten verlängert werden, ohne sicherheitstechnisch nachzurüsten?
Dravere schrieb:
Also gibt es zum Beispiel diese Projekt gar nicht? Und die ganzen Versuchsreaktoren sind reine Einbildung.
Lies doch selbst, JET hat nur ein Zweisekundenfürzchen hingebracht, man "hofft", mit ITER in den Minutenbereich vorzudringen.
Dravere schrieb:
Sicher hat man noch gewisse Probleme, aber einen wissenschaftlichen Schwindel ist es sicher nicht.
Lies selbst! Was da so putzig in der Verschmelzungsgleichung drinsteht, das Bildchen daneben erklärt's unverblümter: Die Hauptenergie liegt in einer Neutronenstrahlung von 14,1MeV. Das blöde an Neutronen ist aber, daß die sich von Magnetfeldern nicht beeinflussen lassen. Das bedeutet, daß sie in die Reaktorwand knallen und diese mit der Zeit isotopieren bzw. sogar perforieren. Das ist systematisch bedingt und unbeeinflußbar.
Für kurze Probezündungen spielt das nur eine untergeordnete Rolle, aber große Energiemengen im 24/7- Betrieb führen binnen weniger Monate bis Jahre zur Selbstzerstörung der Anlage, sie schießt sich quasi selber schrottreif.Wenn jemand hergeht und seit 50 Jahren behauptet, meine Energieprobleme in 40 Jahren zu lösen (das ist auch so eine Konstante des Betrugs) und dabei weiß, daß es nicht den kleinsten Lösungsansatz für das Neutronenproblem gibt, dafür aber Milliarden an Fördergeldern einstreicht, dann ist das zutiefst unseriös.
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pointercrash() schrieb:
Daß es bei Three Mile Island nicht zur totalen Kernschmelze kam, war pures Glück und kein Verdienst der Systematik. Einzig der Graphitbrand bleibt ausgeschlossen.
Lies mal die genauen Geschehnisse. Es sind viele Pannen passiert, aber es haben auch verschiedene Sicherheitssysteme funktioniert, weshalb es nicht zu einer grösseren Katastrophe kam. Man kann dies als Glück bezeichnen und damit Angst schüren oder die Sache neutral begutachten. Aber wie gesagt, in dem Bereich kann man nicht neutral diskutierien, bei solchen Dingen geht es nur um Emotionen.
pointercrash() schrieb:
Ach Du meinst, daß die Laufzeiten verlängert werden, ohne sicherheitstechnisch nachzurüsten?
Wieso sollte es denn? Bisher haben die Sicherheitsmassnahmen immer gegriffen. Die Vorschriften sind mehr als scharf. Diese Kraftwerke sind nicht wirklich alt oder problematisch. Man hat vor längerem mal diese Laufzeit festgelegt. Inzwischen ist einem aber klar, dass sie auch eine länger Laufzeit gefahrlos überstehen können. Das Wissen entwickelt sich weiter!
pointercrash() schrieb:
Wenn jemand hergeht und seit 50 Jahren behauptet, meine Energieprobleme in 40 Jahren zu lösen (das ist auch so eine Konstante des Betrugs) und dabei weiß, daß es nicht den kleinsten Lösungsansatz für das Neutronenproblem gibt, dafür aber Milliarden an Fördergeldern einstreicht, dann ist das zutiefst unseriös.
Damit sagst du, dass jegliche Forschung unseriös ist, vor allem Grundlagenforschung.
Aber ich will gar nicht an einer solchen Emotionen getriebenen Diskussion teilnehmen. Das hat grundsätzlich gar keinen Sinn. Hatte es bereits bereut, als ich beim ersten Beitrag auf Absenden gedrückt hatte. Daher ziehe ich mich wieder zurück.
Grüssli
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pointercrash() schrieb:
C14 schrieb:
Three Mile Island war im Vergleich zu Tschernobyl harmlos und das ist das Schlimmste, was bei einem Druckwasserreaktor passieren kann.
Der Vergleich mit Tschernobyl bei deutschen Druckwasserreaktoren bleibt damit Panikmache!Daß es bei Three Mile Island nicht zur totalen Kernschmelze kam, war pures Glück und kein Verdienst der Systematik. Einzig der Graphitbrand bleibt ausgeschlossen.
Du bist offensichtlich nicht meinem Link zur Erklärung gefolgt.
Der grundlegende Unterschied ist, dass es bei Tschernobyl zu einer unkontrollierten Kettenreaktion kam
und zwar deshalb, weil ein Graphitreaktor bei fehlender Kühlung erst richtig aufdreht.
In Druchwasserreaktoren hingegen kommt bei fehlender Kühlung die Kettenreaktion automatisch zum erliegen.Bei Three Mile Island war es einzig und allein die Restaktivität (ca. 7% Vollleistung) der Spaltprodukte, die den Reaktor zum Schmelzen brachte.
Ist zwar auch ne Sauerei, aber die freigesetze Energie war um Größenordnungen geringer als bei Tschernobyl, wo das 2000 Tonnen schwere containment einfach weggesprengt wurde und so die Radioaktivität ins Freie gelangte.
Das kann bei Druckwasserreaktoren nicht passiern!
Der Graphitbrand bei Tschernobyl kam nur erschwerend hinzu.Nochmal zum Vergleich:
Tschernobyl lief höchstwahrscheinlich kurzzeitig auf 1000% thermischer Leistung
Three Mile Island auf 7%
und das hat mit purem Glück nichts zu tun, sondern mit der Bauweise des Reaktors.Quellen (solltest du und sämtliche Panikmacher vielleicht auch mal lesen):
http://en.wikipedia.org/wiki/Chernobyl_disaster#Experiment_and_explosion
http://en.wikipedia.org/wiki/Three_Mile_Island_accident#Accident
http://en.wikipedia.org/wiki/Void_coefficient
http://en.wikipedia.org/wiki/Decay_heat
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C14 schrieb:
Du bist offensichtlich nicht meinem Link zur Erklärung gefolgt.
Der grundlegende Unterschied ist, dass es bei Tschernobyl zu einer unkontrollierten Kettenreaktion kam
und zwar deshalb, weil ein Graphitreaktor bei fehlender Kühlung erst richtig aufdreht.
In Druchwasserreaktoren hingegen kommt bei fehlender Kühlung die Kettenreaktion automatisch zum erliegen.Ich hab's ja gelesen, war mir eh' schon bekannt. Das Dach ist in T ja auch weggeflogen, weil die keinen echten Container hatten, wobei die Frage ist, ob ein Container die Folge von Explosionen überlebt hätte. Die gleiche Frage stellt sich bei TMI, da war noch eine Knallgasexplosion zu befürchten, dann wär' das Ding auch wahrscheinlich offen gewesen.
Ich mag gar nicht in Abrede stellen, daß die direkte Kontamination durch T ungleich größer war, genausowenig, wie Du in Abrede stellen kannst, daß sich TMI durchaus weiter hätte einschmelzen können, evtl. mit geborstenem Container.
Aber was machst Du denn dann mit so einem Trumm? Beton drüberkippen und auf bessere Zeiten hoffen? Funktioniert in T auch nicht.
Ich stell' mir gerade vor, was ein Super- GAU an Sanierungskosten nach sich zöge. Da die Kraftwerksbetreiber komplett unterversichert sind, bliebe wieder alles am Steuerzahler hängen.Trotz der so großartigen Sicherheitsmaßnahmen ist die Zahl der kleineren Unfälle, der GAUs und des einen Super- GAUs nicht mit der Behauptung in Vereinbarung zu bringen, sowas könne nur alle 200'000 Jahre eintreten. Der Faktor Mensch spielt hier auch eine große Rolle. Menschen bauen Mist oder Maschinen, die Mist bauen.
Unschön auch, was sich alles um Uranabbau, Anreicherung und Wiederaufbereitung so an Umweltsauereien auftut.Also rational begründbar ist die Laufzeitverlängerung nicht wirklich und wir wärmen eine Diskussion auf, die vor 10 Jahren schon abgehakt war. Ich sehe die schädliche Folge nicht in meiner Angst vor dem bösen Atom, sondern darin, daß man Druck rausgenommen hat, massiv EE- Anlagen auszubauen. Damit hat die Tigerente den Bückling vor den Energieriesen vollzogen, die jetzt erst recht keinen Grund sehen, etwas mehr ihrer Gewinne in die Modernisierung zu stecken. Daß Genehmigungen für neue Kohlekraftwerke anstehen, stößt in die gleiche Richtung und läßt mutmaßen, daß keiner so rech wirklich auf EE umsatteln will.
@Dravere:
Du hast eher selbst ein Problem mit dem "neutralen Diskutieren", wie Du es nennst. Statt Argumenten lieferst Du Behauptungen und gleich ein "huch, wie emotional ihr doch seid" hinterher.
Das kannst Du Dir wirklich sparen. Ich fühle mich von C14 nämlich nicht wirklich angegiftet, könnte ihm ähnlich gehen.
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pointercrash() schrieb:
Kernfusion ist der größte wissenschaftliche Schwindel überhaupt. Seit den 1960ern wurden Milliarden versenkt, Resultat: Ein paar Fürzchen im Plasma und kein Plan, wie die systembedingte Materialperforation des Reaktors verhindert werden soll. Das ist Hokuspokus auf teurem Niveau. Heuer (2010) wurde ein Drittel des deutschen F&E- Etats diesem Halunkenhaufen geopfert. Sogar die, die dran glauben, meinen daß sie vor 2050 nichts für den Dauerbetrieb Geeignetes haben werden.
Manchmal ist Forschung einfach langfristig ausgelegt. Es ist keine Seltenheit, wenn man Jahrzehnte lang auf ein Ziel hinarbeitet. Ausserdem, selbst wenn wir nie Reaktoren auf Basis der Kernfusion bekommen, so war die Forschung nicht unbedingt komplett wertlos. Oft fallen auf dem Weg ziemlich brauchbare Sachen ab, die man anderweitig verwursten kann. Die Krebsforschung verschlingt auch seit Jahrzehnten Milliarden um Milliarden und immer noch können wir den Mist nicht immer wirklich heilen, bei vielen Formen versagt die Medizin komplett. Soll man deswegen sämtliche Forschung daran einstellen?