Abmahnwelle, urheberrechtlich geschütztes Material



  • Servus,

    irgendwie habe im im Moment das Gefühl, dass man nur noch veräppelt wird. Kurz Vorweg, ich werde hier keine Name von den betroffenen Künstlern, Anwälten oder Klägern preisgeben.

    Zur Sachlage:
    Am Anfang des Jahres habe ich ein Schreiben von einer Hamburger Rechtsanwaltskanzlei erhalten, dass ich im Jahre 2009 eine Tat begangen habe, welches gegen das Urheberrecht verstößt. Es geht um einen einzigen Titel den ich angeblich über ein P2P Netz heruntergeladen und gleichzeitig der Öffentlichkeit zugängig gemacht habe. Dazu muss ich betonen, dass ich tatsächlich nie mit einem P2P Netz in Berührung gekommen bin. Aber das nur mal so am Rande. In dem netten Brief standen natürlich so Drohungen wie, wenn sie nicht die Summe XY bezahlen und die Termine verstreichen lassen, dann kann es sehr teuer werden und vor Gericht gehen blablabla und angeheftet eine Verzichtserklärung inkl. eines gerichtl. Schreibens, dass mein Provider dazu aufgefordert wurde meine IP zu diesem bestimmten Zeitpunkt herauszugeben. Aber es war nicht genannt, mit welchen Programm meine Daten erfasst wurden oder welches P2P Netz ich genutz haben soll. (Wie ich bisher in Erfahrung gebracht habe, gibts doch Einige)

    Als ich das gelesen habe bin ich doch tatsächlich aus den Wolken gefallen und habe einen leichten Brechreiz bekommen. Ich bin dann erstmal zu meinem Router hingewatschelt und habe mir dessen Logfiles angesehen. "War ja klar!" zu diesem Zeitpunkt gab es kein Logfile mehr. Also habe ich meinen Provider angerufen und habe um Auskunft gebeten. Die Antwort konnte ich mir irgendwie schon fast denken... Er konnte zu diesem besagten Zeitpunkt keine IP Adressen mehr ermitteln, da diese zu weit in die Vergangenheit gehen würde. Jetzt war ich langsam angepisst.

    Ich habe mich dann mal ein wenig über google über die besagten Anwälte inkl. dem Kläger informiert und habe in Erfahrung gebracht, dass die Herrschaften gerade eine richtig große Abmahnwelle gestartet haben und den Leuten zu Hauf die Post im Briefkasten landet. Das konnte ich also nicht auf mir sitzen und vorallendingen auch nicht Ruhen lassen. Die geforderten Fristen in solchen Schreiben sind immer sehr zeitnah gesetzt und erfordern ein sofortiges handeln. Es wird auch geraten sofort zu handeln und um Gottes Willen keine Zeiten verstreichen zu lassen. Wie es noch vor ein paar Jahren üblich war, diese Schreiben in den Korb zu schmeißen, kann einem heute richtig Teuer zu stehen kommen.

    Am nächsten Tag bei einem Anwalt der sich auf diese Urheberrechtsschutz Klamotten spezialisiert hat. Das erste Gespräch verlief sehr zuversichtig und hat im Endeffekt erstmal alles das wiedergespiegelt, dass ich am Abend zuvor schon in Erfahrung bringen konnte. Doch leider sagte mir dann der Anwalt: "Herr XY, Recht haben und Recht bekommen sind leider bei solchen Angelegenheiten ein heikles Thema, da sich die Gerichte sehr uneins sind. Die meisten Gerichte bemühen nicht einmal, im geringsten, einen Gutachter um den technischen Hintergrund zu erblicken. Sie urteilen nur nach Sachlage. Sie, als Angeklagter, sind nun in der Beweisspflicht. Sie müssen beweisen, dass sie diese Tat nicht begangen habe." und genau an dem Punkt fing ich an zu schlucken. Wie soll ich das beweisen? Was habe ich denn großartig für Möglichkeiten? Es kann natürlich sein, dass zu diesem besagten Zeitpunkt mein Router eine Verbindung hatte. Doch ich war noch nicht einmal im Haus gewesen. Wie soll das also gehen?

    Tja, mein Anwalt meinte, wir sollten es mit einer sehr vereinfachten Form einer Verzichtserklärung versuchen und GANZ WICHTIG! "Kein Schuldeingeständnis" und dann mal abwarten was passiert. Gesagt, getan... Achja, natürlich fangen ab hier meine Anwaltskosten an, denn die arbeiten auch nicht umsonst. Und für Alle die jetzt nach einer Rechtsschutz schreien, diese deckt es nicht ab. Es sei denn, man versichtert sich explizit gegen solche Urheberrechtssachen.... und das kostet.

    Es vergingen ein paar Tage und es kam ein weiteres Schreiben. Ab zum Anwalt... Nach kurzem Hin und Her hatte mein Anwalt mit der Gegenseite ausgehandelt, dass mit einer Zahlung in Höhe von ca. 80€ (Bearbeitungsgebühren etc. pp) an die Gegenseite die Sache erledigt sein sollte. Ich kann euch erzählen, ich habe gekotzt... einfach nur getobt. Ok, 80€ für nix, für eine Tat die ich nicht begangen habe. Naja, bezahlt und gut ist. So dachte ich.....

    Zwei Monate später flattert wieder ein Schreiben ins Haus. Nach einem neuen gerichtl. Beschluss vom 01.05.10 vom LG Hannover, der besagt, (grob wiedergegeben) dass der zu einer IP Adresse ermittelte Anschlussinhaber vermuten lässt, dass dieser die Tat begangen hat. Auf gut deutsch: Die haben meine IP Adresse ermittelt und ich "könnte" es gewesen sein. Auf Grund diesem Beschluss müsse ich noch für weitere Kosten in Höhe von ca. 700€ (Anwaltskosten etc. pp.) aufkommen. -> wieder zum Anwalt.

    Mein Anwalt schlug die Hände über dem Kopf zusammen und hat sich wieder mit der Gegenseite in Verbindung gesetzt. Auf die Antwort warte ich jetzt. Er meinte noch, dass Nächste was jetzt käme, wäre nur noch der Gang vor Gericht. Ich bin mittlerweile so weit, dass ich es darauf voll ankommen lasse. Obwohl ich mit der Gefahr leben muss, dass ich sogar verliere, da ich es absolut nicht beweisen kann. (Hamburger Gericht....)

    Ich habe langsam die Schnauze gestrichen voll. Wie kann denn soetwas nur möglich sein? In der vorletzten(?) Ausgabe der CT stand ein interessanter Artikel über diese Machenschaften. Selbst dort wurde einem geraten zu einem Anwalt zu gehen und sich mit geringen Zahlungen zufrieden zugeben, da man rechtlich gesehen zur Zeit keine andere Möglichkeit hat. Es sei denn, man beauftrag einen Gutachter der sich die technischen Gegebenheiten bei sich Daheim anschaut und bescheinigt, dass mein Router ein geeichtes Protokoll ausspuckt und dort diese IP Adresse nicht vorkommt. Tja, kostet halt nur richtig Schotter und selbst dann, kann dieses Gutachten vor Gericht noch angefochten werden.

    Es hört sich für mich noch wie ein Märchen an, aber auf meinen eigenen Anwaltskosten bleibe ich natürlich in erster Linie sitzen, obwohl ich diese Tat nicht begangen habe. Das ist das Gleiche als würde ich meinen Nachbarn anprangern, dass er eine Beule in mein Auto gefahren hat, nur weil ich ihn an dem besagten Tag vor meiner Haustüre mit seinem Auto vorbeifahren gesehen habe. Nur damit, würde ich niemals vor Gericht durchkommen. Nur die Herrschaften mit solch dubiosen Machenschaften verdienen sich mit soetwas dumm und dämlich.

    Sollte jemand ähnliche oder sogar die gleichen Erlebnisse gemacht haben und hat eventuell Tipps für mich oder möchte sich über das Thema mit mir unterhalten, der kann mir auch gerne eine Email schicken. Ich bin mit meinem Latein leider am Ende, mein Anwalt aber zum Glück noch nicht...

    gruß
    Hellsgore



  • Das klingt wirklich erschütternd, mein Beileid.

    Mit meinem laienhaften juristischen Verständnis hätte ich mir einfach nicht vorstellen können, dass sie ohne Beweis dich belangen können. Ich hätte einfach gar nichts gemacht und auf einen Gerichtstermin gewartet, sollen die die Beweise erstmal vorlegen. Aber dein Anwalt wird das ja besser wissen. Unglaublich. Die 80€ kann man natürlich als Schuldeingeständniss sehen...



  • Dankeschön für dein Beileid.

    Tja, genau das dachte ich mir auch. Einfach ein IP Adresse ermittelt und dann gesagt du warst das! Leider lässt das unser Gesetz doch tatsächlich zu. Unglaublich aber wahr.

    Die 80€... das war auch mein erster Gedanke. Aber mein Anwalt meinte, dies ist kein Schuldeingeständnis so und hat mir das dann erklärt.

    Das Problem ist, wenn du wartest, das deine Anwaltskosten bei einem eventuellen Gerichtsverfahren exorbitant höher sind, als die Kosten in der ersten Phase. (Da gibts einen jurist. Ausdruck für. Ist mir gerade entfallen)

    EDIT:
    Ich habe schon mit weiteren Angeklagten von dieser Anwaltskanzlei Kontakt aufgenommen. Mein nächster Schritt wird sein, dass ich einfach bei der örtlichen Verbraucherzentrale mal nachhöre, ob es noch mehr solcher Fälle gibt.



  • Da kann man verstehen, dass die "Piraten" Oberwasser bekommen. Die Rechtslage ist hier dubios.



  • Ich hätte nicht geantwortet.

    Aber was anderes: Du hast auch keine Kinder oder ein schlecht gesichertes WLAN?



  • In anderen Ländern gibt es übrigens noch viel üblere Maschen, da schreiben sie Senioren und Eheleuten, dass sie Schwulenpornos raubkopiert hätten.

    Mit sowas ist die Hemmschwelle noch viel höher, dass jemand zum Anwalt geht, da bezahlen viele lieber einfach 80 Euro.

    Ein paar interne Mails von der englischen Abmahn-Industrie sind öffentlich geworden:
    http://torrentfreak.com/leaked-emails-reveal-profits-of-anti-piracy-cash-scheme-100926/

    Eine Frau wurde durch diese Mails zum Glück für unschuldig befunden:
    http://torrentfreak.com/high-profile-high-damages-file-sharing-conviction-was-a-farce-100926/



  • Gehört die IP-Adresse denn eigentlich überhaupt zu deinem Provider (whois)?

    Falls du nicht weißt, wie du das herausfindest, kannst du mir auch eine Nachricht schicken mit der IP-Adresse, ich sag dir den zugehörigen Provider.



  • Da hast du ja einen komischen Anwalt erwischt. Der rät seinem Mandanten, das organisierte Verbrechen zu unterstützen. Wenn wir jetzt in der dritten Welt wären und es um die Drogenmafia ginge, könnte ich das ja noch verstehen. Aber seit wann muss man in einem Rechtsstaat als Angeklagter seine Unschuld beweisen? Ich reagiere einfach gar nicht auf so etwas. Sollen die mich doch anzeigen und sehen, was sie ohne Beweise davon haben. Hierbei handelt es sich doch offensichtlich um eine Betrugsmasche, um Ahnungslosen Geld abzunehmen.



  • Hab mir jetzt deinen Text nicht durchgelesen (Textwall), aber Anwälte waren für mich schon immer widerlich (genauso wie Manager, BWLer, Analysten und das ganze Wirtschaftspack). Und Abmahnanwälte sind noch mal eine Stufe abstoßender. 😡 👎



  • Mal eine Frage/Annahme:
    Nehmen wir mal an Hellsgore lässt ab dem ersten Anwaltsbrief jedes Schreiben in den Müll wandern. Dann kommen sicherlich weiter Mahnbriefe mit höheren Kosten aber die kann man ja genau so in den Müll wandern lassen, sprich keinen Cent zahlen.

    Was kann den schon im Schlimmstfall passieren? Gerichtsverhandlung? War es nicht im Deutschland so, dass man nur dann die Anwaltskosten tragen muss, wenn man verliert? Ich finde das schon sehr haarsträubend. Normal gilt doch: Im Zweifelsfall für den Angeklagten. Und wie beweisen die Kläger, dass es genau diese IP war? In dem sie die logs in form einer textdatei ausdrucken? Wie kann eine Textdatei, die beliebig veränderbar ist, ein Beweis sein?



  • Versteh ich das richtig? Du einigst dich also mit den "Klägern", dass durch die 80€ alles erledigt ist, damit die dir danach nochmal eine Rechnung über 700€ schicken?

    Sorry, aber hat dein Anwalt eventuell irgendwas verbockt? Das hört sich irgendwie sehr eigenartig an. Man kann doch eine Einigung nicht einseitig rückgängig machen. Hat dir dein Anwalt erklärt warum das überhaupt geht?

    Du wirst damit sicher schon genug Stress gehabt haben, aber ich würde an deiner stelle mal eine zweite Meinung einholen. Eventuell beim CCC, den Piraten oder ähnlichen Organisationen anfragen. Die dürften sich damit ein wenig auskennen und entsprechend Adressen oder Erfahrung haben.

    Das hört sich doch sehr dubios an. Die 80€ leuchten mir ein und das hört man des öfteren, aber die zweite Forderung über 700€ irgendwie nicht?



  • earli schrieb:

    Gehört die IP-Adresse denn eigentlich überhaupt zu deinem Provider (whois)?

    Möglicherweise wäre auch eine Geo-IP Abfrage ganz interessant. Ich weiß nicht, wie zuverlässig so etwas ist, aber bei mir zeigt es zumindest einen Ort in meiner Nähe an (50 km Umkreis). Es wäre ganz interessant, was da bei dem Threadersteller ausgegeben wird. Vielleicht kann man so wenigstens Rückschlüsse darauf ziehen, ob die IP von ihm gewesen sein kann.

    Ansonsten sollte man sich auch mal überlegen, wo die die IP her haben. Wenn keine Filesharingbörse genutzt wurde, dann müssen die ja irgendwie anders an die IP gekommen sein. Gibt es irgendwelche zweifelhaften Internetseiten, auf denen der Threadersteller mal unterwegs war?

    Schneewittchen schrieb:

    Normal gilt doch: Im Zweifelsfall für den Angeklagten. Und wie beweisen die Kläger, dass es genau diese IP war? In dem sie die logs in form einer textdatei ausdrucken? Wie kann eine Textdatei, die beliebig veränderbar ist, ein Beweis sein?

    Im Strafrecht heißt es im Zweifel für den Angeklagten. Hier geht es aber wohl ums Zivilrecht. Da gibt es IMHO kaum ein Richtig und ein Falsch. Die Kläger stellen einen Sachverhalt dar und der Angeklagte stellt das eben anders dar. Wer ist dann im Recht? Letztendlich der, der das Gericht davon überzeugen kann, dass seine Darstellung zutreffender ist und, dass das Recht auf seiner Seite ist.



  • Gregor schrieb:

    Schneewittchen schrieb:

    Normal gilt doch: Im Zweifelsfall für den Angeklagten. Und wie beweisen die Kläger, dass es genau diese IP war? In dem sie die logs in form einer textdatei ausdrucken? Wie kann eine Textdatei, die beliebig veränderbar ist, ein Beweis sein?

    Im Strafrecht heißt es im Zweifel für den Angeklagten. Hier geht es aber wohl ums Zivilrecht. Da gibt es IMHO kaum ein Richtig und ein Falsch. Die Kläger stellen einen Sachverhalt dar und der Angeklagte stellt das eben anders dar. Wer ist dann im Recht? Letztendlich der, der das Gericht davon überzeugen kann, dass seine Darstellung zutreffender ist und, dass das Recht auf seiner Seite ist.

    Das ist auch so eine fiese Masche. Die Abmahner stellen nämlich Strafanzeige, weil sie nur so den Namen zur IP-Adresse herausfinden. Das Verfahren wird zwar immer sofort eingestellt, aber den Namen kriegen sie trotzdem. Und dann starten sie Mahnbriefe.



  • Die Geschichte kommt mir sehr bekannt vor! Ich habe ein ähnliches Schreiben bekommen, keinen Anwalt genommen und nicht Bezahlt. Es ging um ein nicht nenneswertes Computerspiel.

    Grobes vorgehen wie ich es für Richtig halte und auch gemacht habe.
    Nicht ignorieren! Wenn man das machen würde, kann eine einstweilige Verfügung kommen und dann stärkst du die Gegner, weil der Anschein entsteht das du weiter verteilst.
    Nicht bezahlen!
    Nicht Schuld eingesestehen!
    Aber: Zusichern, dass nicht verteilt wird. Hier muss man aufpassen, dass man nicht deren Unterlassungserklärung unterschreibt sondern eine selbst erstellte, denn deren Bedingungen sind Absurd und implizieren ein Schuldgeständnis.

    Das ganze hat ziemlich an meinen Nerven genagt, weil die Wortwahl schon sehr böse war("Du bist Schuld! Wir wissen das! Bezahl und gut ist! Bezahlste nicht, explodieren die Kosten!"). Purer Druck, dreiste Fristen.

    Letztendlich kommt nix mehr von denen.
    Den Brief kann ich dir zukommenlassen, der ist irgendwo auf meinem Laptop.
    Mehr will ich hier auch nicht sagen, sie haben es geschafft mich dies bezüglich Paranoid zu machen.

    EDIT: Ich mein natürlich den Brief der das Problem löste, nicht den Originalbrief.



  • Kann man da nicht gegenklagen? Rufschaedigung, Verlaeumdung, etc.?



  • Das Rechtssystem ist kaputt und das wird eben schamlos ausgenutzt. Schreib vielleicht auch deinem Bundestagsabgeordneten http://www.abgeordnetenwatch.de/. In einem soliden Rechtssystem, wäre dieser Abmahnwahnsinn überhaupt nicht möglich.

    Irgend wie klingt das so, als hätte dein Anwalt da Blödsinn gebaut. Im Gegenzug für die 80€ hätte die Gegenseite ja eine Verzichtserklärung oder etwas in der Art abgeben müssen.



  • allgemeine Seite zu dem Thema, inklusive Auflistung von Anwälten die sowas gerne machen:
    http://abmahnwahn-dreipage.de/
    unter Mod.U.E findet man die bessere Unterlassungserklärung. In dieser gibt man kein Schuldeingeständnis ab, erklärt aber das man es (ab diesen Zeitpunkt) tunlichst unterlässt das Material weiter zu verbreiten.
    Ansonsten noch ne gute Anwaltsliste u.Ä. dabei.



  • Das ganze kommt mir seh bekannt vor. Ein sehr guter Freund von mir hatte genau das gleiche Problem. Allerdings ist das schon ca. 4 Jahre her.
    Er hat das ganze dann damit gelöst, dass er eine Unterlassungserklärung ohne Schuldeingeständniss (hatte er im Internet gefunden) unterschrieben und hingeschickt hat. Ab dann hat er nie mehr etwas von der Anwaltskanzlei gehört.
    Allerdings weiß ich nicht, ob die Lage mittlerweile anders aussieht.
    Damals war es noch so, dass es dazu noch keinen einzigen Gerichtstermin gab und die Anwaltskanzlei es auch nicht darauf ankommen lassen wollte, wahrscheinlich weil sie wussten, dass Sie damit nicht durchkommen und somit einen Präzedenzfall geschaffen hätten, der dann alle weiteren Abmahnversuche zunichte gemacht hätte.

    Hier würde ich an deiner Stelle auf jeden Fall mal recherchieren, ob solche Fälle schon vor Gericht waren, und wenn ja, wie da die Entscheidung war.
    Denn nur eine IP-Adresse als Beweis zu nehmen hat m.M. eine viel zu geringe Beweiskraft. Wird wahrscheinlich auch jeder Gutachter bestätigen. Die Frage ist halt, ob sich das Gericht überhaupt so weit mit dem Fall auseinandersetzt.

    Wäre übrigens Klasse, wenn du uns auf dem laufenden hältst, wie es weitergeht würde mich echt interessieren.



  • Gerade durch solche Vorfälle wird bemerkbar, wie viele Lücken unser Rechtssystem hat, die schamlos von üblen Juristen ausgenutzt werden. Diesbezüglich habe ich mal eine Reportage im TV gesehen, die genau die vom Threadersteller beschriebene Sachlage behandelte.

    Mir kommt das mit deinem Anwalt auch sehr kurios vor - mir scheint es, als wolle er daraus auch seinen Vorteil ziehen und dich möglichst lange "dabei" haben, damit er schön bezahlt wird.

    Du hättest nicht zahlen brauchen - ein einfaches Schreiben, in dem du schilderst, dass du nie mehr und wirklich nie mehr in deinem Leben illegal Daten hochlädtst, und zusätzlich beteuerst, dass du deine Schuld NICHT eingestehst, genügt.

    Der Vater meiner Freundin hatte exakt das gleiche Problem und hat nach der Mahnung mit so einem Schreiben gekontert. Danach wurde er in Ruhe gelassen.

    Es ist wie ein Krieg auf dem Papier - der die besten Waffen hat, gewinnt. Da reicht auch in scheinbar solch ungerechten Fällen oft hundert Wörter Geschreibsel.



  • Unbedingt lesen:
    http://abmahnwahn-dreipage.de/aktuell.html (Die beiden Einträg ganz oben).


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