Zwischenlager Gorleben



  • Umfrage: Wo denkt ihr, stehen die Castorbehälter in Gorleben

    Auswahl Stimmen Prozent
    überirdisch, in einer Halle 21 77.8%
    unterirdisch, sicher eingelagert im Salzstollen 6 22.2%

    das Ergebnis würde mich interessieren



  • Oberirdisch, allerdings finde ich das auch langfristig sinnvoller. Das kann man anständig überwachen und kommt wenigstens einfach ran, wenn mal was undicht wird oder man eine Lösung zur endgültigen Entsorgung gefunden hat. Außerdem läuft man nicht Gefahr, dass der Kram versehentlich unter einer Menge Geröll begraben wird.



  • Hi,

    die Castren geben doch noch jede Menge Wärme ab. Was spricht eigentlich dagegen, die auch zu nutzen?

    Gruß Mümmel


  • Mod

    muemmel schrieb:

    die Castren geben doch noch jede Menge Wärme ab. Was spricht eigentlich dagegen, die auch zu nutzen?

    Wenn es genug Wärme wäre, dass sich dies lohnen würde, dann wären die Brennstäbe noch immer im Kraftwerk.



  • Walli schrieb:

    Oberirdisch, allerdings finde ich das auch langfristig sinnvoller. Das kann man anständig überwachen und kommt wenigstens einfach ran, wenn mal was undicht wird oder man eine Lösung zur endgültigen Entsorgung gefunden hat. Außerdem läuft man nicht Gefahr, dass der Kram versehentlich unter einer Menge Geröll begraben wird.

    Außerdem gerät das Zeug dann nicht in Vergessenheit. Es soll niemand denken, dass man Atomkraft haben kann, ohne sich noch 10^X Jahre um den Abfall kümmern zu müssen.


  • Administrator

    Bashar schrieb:

    Es soll niemand denken, dass man Atomkraft haben kann, ohne sich noch 10^X Jahre um den Abfall kümmern zu müssen.

    Zum guten Glück setzt du kein Minimum für das X fest. Schliesslich gibt es ein paar ganz interessante Ansätze für das Problem. Habe vor einem Jahr oder so mal davon gelesen, dass man recht erfolgreiche Resultate erhalten hat, was die Beschleunigung des Zerfalls betrifft. Witzigerweise ist das ganze grundsätzlich als Verteidigungswaffe gedacht, damit man Atomwaffen der Gegner unschädlich machen kann. Gleiches Prinzip könne aber auch auf den Atommüll angewendet werden. Wahrscheinlich kommt es noch nicht in 10 Jahren, aber vielleicht in 100? Und in 1000 werfen wir das Zeug in die Sonne 😉

    Grüssli



  • SeppJ schrieb:

    muemmel schrieb:

    die Castren geben doch noch jede Menge Wärme ab. Was spricht eigentlich dagegen, die auch zu nutzen?

    Wenn es genug Wärme wäre, dass sich dies lohnen würde, dann wären die Brennstäbe noch immer im Kraftwerk.

    Naja, 400 Grad Celsius warme Behälter könnte man sich super privat in den Keller stellen um damit zu heizen. Leider ist das vom Sicherheits-Askpekt her ein wenig unpraktisch. Nicht unbedingt weil die Behälter undicht werden könnten, sondern eher, weil man Terroristen das Material quasi auf dem Silbertablett servieren würde, und außerdem hat wohl kaum einer gerne solches Zeug im Keller. Die Container an sich sind absolute High-Tech-Produkte, da kannst Du mit 'ner Panzerfaust gegen schießen.



  • Was ich damit nicht verstehe ist, wie können wir so lange Atomkraft nutzen ohne die grundlegendste Frage auf diesem Thema gelöst zu haben: was machen wir mit dem Abfall.

    Das kapier ich einfach nicht. Das ist die Grundlage die man gelöst haben muss... Seit wann gibt es Atomkraft? 60 Jahre? 50 Jahre? Sowas in der Art. Und wir haben nicht den blassesten Schimmer. Wir bekommen ja nichtmal den Abfall IN den Salzstock rein. Die Lösung das in dem Salzstock zu versenken ist ja mal echt schlecht. Aber selbst dass können wir technisch nicht.

    Das ist was mich an Atomkraft verzweifeln lässt...



  • Walli schrieb:

    Oberirdisch, allerdings finde ich das auch langfristig sinnvoller. Das kann man anständig überwachen und kommt wenigstens einfach ran, wenn mal was undicht wird oder man eine Lösung zur endgültigen Entsorgung gefunden hat. Außerdem läuft man nicht Gefahr, dass der Kram versehentlich unter einer Menge Geröll begraben wird.

    👍

    Die Castorbehälter sind außerdem sehr stabil und gut geschützt und wurden aufwendig getestet: http://www.youtube.com/watch?v=fiHdJ8AILoQ und die anderen Castor-Test-Videos. Man sieht ja auch derzeit die Probleme bei der Asse. Da wurden die Fässer wohl teilweise einfach verschüttet und ein wieder entnehmen des Abfalls ist jetzt nur noch sehr schwer möglich.

    Wobei man bei dem Atommüll wissen muss, dass man mit moderneren Reaktordesigns den Müll sogar vernichten bzw. als Treibstoff nutzen könnte.

    http://en.wikipedia.org/wiki/Integral_Fast_Reactor
    http://en.wikipedia.org/wiki/Traveling_wave_reactor
    http://en.wikipedia.org/wiki/Molten_salt_reactor#Thorium_cycle_advantages



  • SeppJ schrieb:

    muemmel schrieb:

    die Castren geben doch noch jede Menge Wärme ab. Was spricht eigentlich dagegen, die auch zu nutzen?

    Wenn es genug Wärme wäre, dass sich dies lohnen würde, dann wären die Brennstäbe noch immer im Kraftwerk.

    im reaktor brauchst du dampf mit temperaturen jenseits von 300 grad, der reaktor duerfte deutlich heisser sein. fuer andere anwendungen mag der rest ja noch reichen.



  • Walli schrieb:

    ...weil man Terroristen das Material quasi auf dem Silbertablett servieren würde

    denkst du, dass castoren von besonderem interesse fuer terroristen sind? anreichern koennen sie nicht, und ausser bei greenpeaceaktivisten kann man damit doch nicht viel angst und schrecken verbreiten.



  • Oh Gott, ich hoffe du wirst niemals Innenminister oder sowas 😃
    Die Rede ist natürlich von einer schmutzigen Bombe und davor haben noch ganz andere Leute Sorge, als Greenpeaceaktivisten.


  • Mod

    mezzo mix schrieb:

    SeppJ schrieb:

    muemmel schrieb:

    die Castren geben doch noch jede Menge Wärme ab. Was spricht eigentlich dagegen, die auch zu nutzen?

    Wenn es genug Wärme wäre, dass sich dies lohnen würde, dann wären die Brennstäbe noch immer im Kraftwerk.

    im reaktor brauchst du dampf mit temperaturen jenseits von 300 grad, der reaktor duerfte deutlich heisser sein. fuer andere anwendungen mag der rest ja noch reichen.

    Um es klarer zu formulieren: Es ist eigentlich keine Sache der absolut erreichten Temperatur, sondern der Wärmeleistung. Es bringt ja nichts, einen güterzuggroßen Castor im Keller stehen zu haben, wenn man damit gerade mal ein Mehrfamilienhaus heizen kann. Man muss nicht immer alles bis zum allerletzten ausschöpfen, manchmal lohnt sich der Aufwand eben einfach nicht.

    @Shade Of Mine: Inwiefern ist es technisch nicht möglich, den Müll zu verbuddeln? Die Unmöglichkeit ist doch eher politischer Natur.



  • Jockelx schrieb:

    Oh Gott, ich hoffe du wirst niemals Innenminister oder sowas 😃
    Die Rede ist natürlich von einer schmutzigen Bombe und davor haben noch ganz andere Leute Sorge, als Greenpeaceaktivisten.

    selbst dafuer fehlen heutigen terroristen die moeglichkeiten.



  • mezzo mix schrieb:

    Jockelx schrieb:

    Oh Gott, ich hoffe du wirst niemals Innenminister oder sowas 😃
    Die Rede ist natürlich von einer schmutzigen Bombe und davor haben noch ganz andere Leute Sorge, als Greenpeaceaktivisten.

    selbst dafuer fehlen heutigen terroristen die moeglichkeiten.

    Was braucht ma da denn bitte für große "möglichkeiten".



  • Aha. Bisher habe ich immer gedacht, die Gefahr dieser Bombe ist insbesondere dadurch begründet, dass jeder Trottel sie bauen kann, sofern er denn über radioaktives Material verfügt.
    Dann erklär mir mal bitte, woher jetzt plötzlich die Schwierigkeit kommen soll?



  • PRIEST schrieb:

    mezzo mix schrieb:

    Jockelx schrieb:

    Oh Gott, ich hoffe du wirst niemals Innenminister oder sowas 😃
    Die Rede ist natürlich von einer schmutzigen Bombe und davor haben noch ganz andere Leute Sorge, als Greenpeaceaktivisten.

    selbst dafuer fehlen heutigen terroristen die moeglichkeiten.

    Was braucht ma da denn bitte für große "möglichkeiten".

    Man brauch einen guten Mixer und einen kräftigen Blasebalg 🤡



  • JaykopX schrieb:

    PRIEST schrieb:

    mezzo mix schrieb:

    Jockelx schrieb:

    Oh Gott, ich hoffe du wirst niemals Innenminister oder sowas 😃
    Die Rede ist natürlich von einer schmutzigen Bombe und davor haben noch ganz andere Leute Sorge, als Greenpeaceaktivisten.

    selbst dafuer fehlen heutigen terroristen die moeglichkeiten.

    Was braucht ma da denn bitte für große "möglichkeiten".

    Man brauch einen guten Mixer und einen kräftigen Blasebalg 🤡

    Am Blasebalg wirds wohl immer scheitern :p



  • Jockelx schrieb:

    Aha. Bisher habe ich immer gedacht, die Gefahr dieser Bombe ist insbesondere dadurch begründet, dass jeder Trottel sie bauen kann, sofern er denn über radioaktives Material verfügt.
    Dann erklär mir mal bitte, woher jetzt plötzlich die Schwierigkeit kommen soll?

    das grossflaechige verteilen ist z.b. ein problem. wie willst du das als terrorist bewerkstelligen. und alleine schon der bau einer solchen bombe. dabei sterben doch mehr terroristen als es nachher opfer gibt.



  • Das muss ja keine Super-Effektive-Bombe sein.
    Es reicht ja erstmal, wenn in den Nachrichten was von einer Bombe und dann noch irgendwas von Atom erzählt wird und man anschliessend da deutlich erhöhte Strahlung messen kann.
    Und wieviele Terroristen sterben, kann man im Zeitalter der Selbstmordattentäter leider auch nicht mehr als Argument nutzen.
    Wie auch immer: Wenn in einer Std-Wohnungsanzeige zukünftig 3ZiKB-AMAZ (AtomMüllAufbewahrungszimmer) stehen würde, dann würde es die Sicherheitslage deutlich verschlechtern.
    Ganz egal was du hier erzählst oder wie wenig du von Greenpeace hälst.


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