Zen To Done
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Was haltet ihr von "Zen To Done" [1]? Benutzt ihr ein Produktivitätssystem wie ZTD oder GTD, oder habt ihr ein eigenes Organisationssystem entwickelt? Oder ist euch sowieso immer klar, was ihr als nächstes zu tun habt, und braucht solche Krücken gar nicht?
[1] http://zenhabits.net/zen-to-done-ztd-the-ultimate-simple-productivity-system/
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Ist das der Zweitaccount von Prof84? Oo
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this->that schrieb:
Ist das der Zweitaccount von Prof84? Oo
Nein.
Die Frage ist ernst gemeint.
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Ein Kollege von mir benutzt GTD, das ist eigentlich ganz lustig, denn man kann sich darauf verlassen, daß zu jeder irgendwann an ihn gestellten Frage auch mal eine Antwort kommen wird. Und regelmäßig bekommt man von ihm auch einen Anruf, bei dem er dann 2 oder 3 Themen bespricht, die auf seiner Liste stehen.
Es gibt der täglichen Arbeit also eine gewisse Zuverlässigkeit und Sorgfalt.
Für mich selbst finde ich das nicht so ganz geeignet, ich mag nicht, daß der Formalisierung so ein großer Wert eingeräumt wird. Auch halte ich es für nachteilig, daß der Anspruch einer 100%-Erledigung im System enthalten ist - aber das entspricht oftmals nicht der Realität. Gewisse Themen und Fragen erledigen sich aber von alleine und werden nicht mehr benötigt. Bei einem System wie GTD bleiben die aber "offen", bis sie erledigt werden. Das täuscht ein anderes Bild von aktuellen Fragen und Aufgaben vor, als es tatsächlich vorhanden ist.
Beispiel: eine Tasklist mit 40 Punkten ist eindrucksvoll, aber vielleicht ist nur ein Punkt davon das beherrschende Thema der nächsten 4 Wochen. Es kann also da führen, daß die Bearbeitung der Liste wichtiger wird als die Bearbeitung des wichtigsten Themas.
Ich persönlich verwende eher das Prinzip der "rolling LOP", d.h. ich nehme nur eine begrenzte Anzahl von Punkten auf meine Todo-Liste auf - wenn sie voll ist, nehme ich entweder keine neuen Aufgaben an oder ich muß für eine neue Aufgabe einen Punkt runterwerfen. Also eher eine Vorgehensweise a la Scrum. GDT ist in der Bearbeitung doch eher eine Ausprägung klassischer Wasserfallmethodik.
Lobenswert ist bei diesen Methoden aber generell, daß man sich im Kalender feste Zeiten für "Routine" (Telefonate, Emails, etc) blockt und vorsieht. Ansonsten ist ruckzuck der Kalender voll und diese Dinge bleiben für immer unbeachtet liegen.
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Ich greife meistens auf Eigenentwicklungen zurück. Produktivität hängt immer auch vom Lebensraum, vom Arbeitsfeld, von den Gegebenheiten, von den Orten oder den Leuten oder den Zeiten oder der persönlichen Geschichte usw. ab.
Es hilft aber auf jeden Fall, seine Rhythmen, seine Gewohnheiten, seine Ziele und Vorstellungen und Ergebnisse in dieser Beziehung aufzuzeichnen und zu hinterfragen oder die eigenen Ansprüche an sich selbst und an andere - oder seine Tätigkeieiten etwas auszubalancieren, für gewisse Abwechslung oder Stimmung zu sorgen usw.
Im professionellen Umfeld ist es für mich zum Beispiel wichtig, einen guten Überblick über kritische Bereiche zu haben, und die richtigen Ansprechpartner, Transparenz und ein gewisses Teamarbeitsniveau.
Auf diese Weise lassen sich Problemgeschichten schnell tracken oder Schwachpunkte umwandeln in geile Verstärker...;)
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Ich verwende seit längerer Zeit GTD, tendiere aber dazu, bei den Weekly Reviews etwas schleißig zu sein. Die von Marcus erwähnten Kritikpunkte kann ich aber dennoch ganz gut abfangen mit der Weekly Review normalerweise.
ZTD sieht einigermaßen ok aus, wobei ich nicht sehe, warum es in direkter Konkurrenz zu GTD stehen sollte; sind ja vielmehr ergänzende Maßnahmen. GTD macht vergleichsweise wenige Vorgaben, da ist durchaus eine Menge Raum für alternative Implementierungen. Ich mag zenhabits selbst aber nicht gerne, ich finde den Typen irrsinnig anstrengend.
Falls Du sowas interessant findest, solltest Du übrigens vielleicht auch mal einen Blick auf Inbox Zero werfen, das hat mir sehr geholfen.
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Marc++us schrieb:
Lobenswert ist bei diesen Methoden aber generell, daß man sich im Kalender feste Zeiten für "Routine" (Telefonate, Emails, etc) blockt und vorsieht. Ansonsten ist ruckzuck der Kalender voll und diese Dinge bleiben für immer unbeachtet liegen.
Also ich schreibe mittlerweile gut 30% aller Emails aus Besprechungen heraus. Ich meine sogar, dass manche Leute extra zu Besprechungen kommen um dies tun zu können
Das geht natürlich nur bei oberflächlichen Emails, also Orga-Kram. Ansonsten hat es sich für mich bewährt einfach spät zur Arbeit zu kommen und dafür eben auch spät zu gehen, da hat man am abend noch gut 2-3 Stunden Ruhe für nicht-triviale Sachen (also die eigentliche Arbeit).
Eine OPL-Liste habe ich meistens direkt vor mir in Form von Papier/Stift. Das reicht mir.