Wird Open Source Software langfristig proprietäre Endanwendersoftware verdrängen oder mit ihr koexistieren?
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Koexistenz? schrieb:
Sprich Gimp ersetzt immer mehr die professionellen Alternativen wie Photoshop und Paintshop Pro und als Privatanwender muß man sich ernsthaft fragen, warum man so viel Geld für Photoshop ausgeben soll, wenn man mit Gimp schon alles notwendige geboten bekommt.
Du sagt es: als Privatanwender. Professionelle Nutzer brauchen mit Gimp garnicht erst anzufangen.
Und selbst wenn es mal den Funktionsumfang einer Adobe CS erreicht, fehlt immer noch der Herstellersupport
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zwutz schrieb:
Und selbst wenn es mal den Funktionsumfang einer Adobe CS erreicht, fehlt immer noch der Herstellersupport
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zwutz schrieb:
Und selbst wenn es mal den Funktionsumfang einer Adobe CS erreicht, fehlt immer noch der Herstellersupport
Der wird delegiert von Drittfirmen angeboten, die sich darauf spezialisiert haben für Gimp support zu liefern.
Wenn ein Markt da ist, dann wird es solche Firmen auch geben
Sieht man am Apache Server ja auch.
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Koexistenz? schrieb:
zwutz schrieb:
Und selbst wenn es mal den Funktionsumfang einer Adobe CS erreicht, fehlt immer noch der Herstellersupport
Der wird delegiert von Drittfirmen angeboten, die sich darauf spezialisiert haben für Gimp support zu liefern.
Wenn ein Markt da ist, dann wird es solche Firmen auch geben
Sieht man am Apache Server ja auch.
Nachtrag:
Gerade das ist ja auch einer der Vorteile von Open Source.
Man kann sich den Supporter aussuchen weil es viele davon gibt und oft sind die dann auch lokaler regional erreichbar als irgendein Einzelhersteller über dem großen Teich.
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OSS-Anwendungen werden meiner Meinung nach sogar an Boden verlieren. Das Problem ist, das OSS ganz einfach nicht von Hobbyisten getragen werden kann. Die langfristig erfolgreichen OSS-Projekte werden doch von Firmen finanziert. Aber was ist mit OSS-Anwendungen, wo keine Firma hinter steckt?
Beispiel?
Warten auf GIMP 2.8
GIMP 2.8 Is Struggling to Make it Out the DoorWenn ich so was lese, kommt man wieder auf den Boden der Tatsachen.
OpenOffice ist z.B. auch nur deshalb am Leben, weil es immer eine Firma finanziert hat. Was wäre, wenn morgen nur noch Hobbyisten OOo pflegen würden?Mir ist klar, das OSS nicht zwingen "ist Hobby" bedeutet. Aber am Ende des Tages muss ich immer feststellen, das Closed-Source Anwendungen deshalb keine Konkurrenz fürchten müssen, weil die meisten Firmen nur das unterstützen, wovon sie direkt profitieren (z.B. Linux für Linux/System-Firmen). Und Standard-Anwendungen (wie GIMP) nicht wirklich interessant sind.
Und den normalen Anwender da draußen ist es auf gut Deutsch gesagt "Scheiß egal" ob etwas Open oder Closed ist. Den interessiert nur, ob kostenlos oder nicht kostenlos. Und da Closed auch kostenlos sein kann, erübrigt sich ein weiterer Kommentar.
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Das Beispiel mit Gimp finde ich lustig. Ich habe bis jetzt noch nicht in einer Firma gearbeitet, die Gimp benutzte. Die haben alle Photoshop benutzt und sahen Gimp nicht mal ansatzweise als Alternative.
Artchi schrieb:
Und den normalen Anwender da draußen ist es auf gut Deutsch gesagt "Scheiß egal" ob etwas Open oder Closed ist. Den interessiert nur, ob kostenlos oder nicht kostenlos. Und da Closed auch kostenlos sein kann, erübrigt sich ein weiterer Kommentar.
Stimmt. In der Praxis zaehlt eigentlich nur Produktivitaet, Support, Preis und Verbreitung.
Open Source ist nicht automatisch ein Mehrwert. Ich habe sogar den Eindruck, dass es eher ein Nachteil sein kann. Bei vielen OS Produkten gibt es Null Support (abgesehen von kleinen Foren mit 10 Beitraegen pro Monat und einer generell anfaengerunfreundlichen Grundhaltung) und als Hilfe kriegt man maximal ein "schau im Sourecode nach".
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Uff. Achtung, tieffliegende Klischees von allen Seiten.
"Gimp ist eine brauchbare Photoshop-Alternative" auf der einen Seite und "OpenSource-Software ist Frickelware von Hobbyisten" auf der anderen. Yay, das wird sicher eine erhellende Diskussion.
Ich erlaube mir, Euch nach NADRW zu verschieben. Auch wenn das Thema prinzipiell hier rein passen könnte, rechne ich doch eher mit einer Diskussion, die in den NADRW besser aufgehoben ist.
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Von Hobby-OSS für den professionellen Einsatz halte ich auch nicht allzu viel. Man sieht doch, dass es nur mit enormen Anstrengungen einiger weniger funktioniert und wenn die richtigen Leute im Hintergrund wissen was sie tun. Mal ganz davon abgesehen, dass der Funktionsumfang oft nicht annähernd vergleichbar ist und die Usability meist grausam ist. Natürlich, für lau kann man sich als Gelegenheitsanwender nicht beschweren, aber wenn ich schon absehen kann, dass ich in Zukunft öfters mal Grafiken erstellen muss, dann kaufe ich mir eine CS-Lizenz und lerne nicht erst den Umgang mit Gimp.
Wenn nun aber der potentielle Anwenderkreis aus technisch interessierten Leuten besteht, die ähnliche Sachen programmieren, dann kann die Offenheit ein Projekt auch exponentiell wachsen lassen. Allerdings muss dann auch ein Profi das Projekt koordinieren, es müssen regelmäßige Treffen stattfinden in denen man wichtige Designentscheidungen diskutiert und es muss Dokumentation jeglicher Art, Guidelines und Tutorials geben.
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Walli schrieb:
Marc++us schrieb:
In Software für Berechnungen liegt teilweise so viel Wissen über die Realisierung vor, daß man dieses Wissen selbst nicht preisgibt. Mir fällt jetzt zum Beispiel das Thema FEM ein, im Bereich Automobil. Da steckt in den Produkten so viel Wissen und Entwicklungszeit drin, wie man etwas macht, das gibt man nicht einfach raus.
Gerade bei wissenschaftlichen Anwendungen sehe ich einen Vorteil darin, dass die Basis offen ist. Die grundlegenden Methoden sind eh i.d.R. publiziert und als Anwender kann man nachvollziehen was gemacht wurde, auf dem Stand der Forschung verschiedene weitere Methoden einprogrammieren, und diese gegeneinander austesten.
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Wenn die Software nicht offen ist, dann baut man schneller mal unbemerkt Fummelfaktoren und Hacks ein, die irgendwann in Vergessenheit geraten. Das ist bei einer Textverarbeitung egal, aber bei Berechnungsprogrammen kostet es richtig Zeit und Geld, wenn irgendwann Blödsinn rauskommt.
Das kann ich mir z.B. bei einer FEM-Software für die Simulation von Crashtests nicht vorstellen. Denn das ist gerade der Unterschied zwischen Theorie und Praxis, das kennt man auch im kleinen Bereich von Rendering-Software: wenn man es genau so umsetzt wie die Theorie es vorgibt, ist es "nicht echt". Der Trick ist dann oftmals mit etwas Tuning die Engine so zu modifizieren, daß die errechnete Vorgabe zur Realität passt. Bei Meßgeräten gibt's ähnliche Effekte. Und die Bestimmung des Tuning-Faktors dauert Zeit, kostet Geld, und ist das wesentliche Knowhow, wodurch das existierende Produkt von dem theoretischen Konstrukt - das man überall nachlesen kann - losgelöst ist.
Verblüffend oft gibt's auch tatsächliche Defizite in der physikalischen Beschreibung von Abläufen, z.B. sind die optischen Gesetze alt und bekannt, auch wie man Filter entwirft, trotzdem kannst Du nur auf Basis dieser Gesetze keinen realen Filter ohne Tuning entwerfen. Das liegt einfach daran, weil sich in der Realität Inhomogenitäten und Friktionen einstellen, die nicht mehr meßbar sind. Die Erarbeitung des Wissens findet dann unmittelbar ihre Manifestation in Algorithmen und Software.
Man darf ja nie vergessen, daß die Wissenschaft bei vielen Dingen nicht so exakt ist wie sie vorgibt - nimm nur ein Thema wie Materialeigenschaften in Bezug auf Dehnung, Elastizität und Bruch. Die Theorie ist komplett bekannt, und die einfache Beschreibung passt auch ganz gut zu einem einfachen Test. Hast Du viele verkettete Elemente, kommt die Nichtlinearität in voller Schönheit ins Spiel, und man muß tunen. Dieses daraus entstehende Wissen wird keine Firma mehr in ein OS-Produkt kippen, sondern schön im Tresor halten.
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Koexistenz? schrieb:
David W schrieb:
In deiner Argumentation gehst du aber davon aus das die OS Software Produkte besser werden, aber die CS Software Produkte auf den jetzigen stand stehen bleiben.
So wie die OS besser werden und mehr Features bieten werden, werden es die CS auch tun. Es wird immer gleichermaßen koexistieren.Nun, das ist zwar richtig, aber ich gehe auch davon aus, daß die Entwicklung irgendwann stagniert.
Irgendwann bietet eine Software halt alle notwendigen Features und es wird noch am optischen Look&Feel gearbeitet.
Oder implementierte Features sind ausgereift, d.h. sie können nicht mit vertretbarem Aufwand effizienter implementiert werden.Solche Sachen halt. **
Das gilt aber auch für beide Seiten. Wenn ein OS Projekt neue Features zu implementieren findet oder bestehende verbessert, dann kann man das in ein CS Projekt auch.
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Das lässt sich auf lange Sicht, finde ich, schwer vorhersagen, den solcherlei Entwicklung hängt vom politischen/wirtschaftlichen System und den aktuellen Geschehnissen und Ideen und Know How ab.
Letztlich lassen sich auch auf der Basis von Open Source Geschäftsmodelle aufbauen, und das spricht schon mal für eine Koexistenz bei sonst ähnlichen Bedingungen.
Aber kannst du dir einen Staat ohne Geheimdienst vorstellen?
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Marc++us schrieb:
Das kann ich mir z.B. bei einer FEM-Software für die Simulation von Crashtests nicht vorstellen. Denn das ist gerade der Unterschied zwischen Theorie und Praxis
Ja, in der Praxis macht man irgendwas, was für Fall A funktioniert und wundert sich dann Jahre später, warum man Fall B nicht rechnen kann. Dann frickelt man 3 Wochen dran rum bis man von jemandem, der tatsächlich mal eine Finite Elemente-Vorlesung gehört hat, gezeigt bekommt, warum das eigentlich auch nicht funktionieren kann :D.
Marc++us schrieb:
Der Trick ist dann oftmals mit etwas Tuning die Engine so zu modifizieren, daß die errechnete Vorgabe zur Realität passt.
Klar, wenn man etwas nicht exakt berechnen kann aufgrund von zu komplexer Physik oder zu hohen Problemgrößen, dann kommt Modellierung ins Spiel. Ansonsten sehe ich keine Notwendigkeit für großartiges Tuning. Wenn die Modelle soweit korrekt sind und die Berechnung zu weit vom Experiment abweicht, dann ist entweder das Experiment oder die Berechnung Käse. Da sehe ich aber noch nicht, warum man das nicht auf eine offene Codebase setzen sollte. Spezifisches Wissen kann man ja immer noch für sich behalten wenn es die Lizenzen der offenen Komponenten erlauben. Bei einem FEM-Code wären die Gitterschnittstelle, der Löser fürs Gleichungssystem und diverse Diskretisierungsverfahren im Prinzip austauschbar und da wird auch nichts unerwartetes unter der Haube passieren. Was man selber drauf setzt ist dann eigentlich nur noch der Modellierungskram. Wenn man sich geschickt anstellt, dann könnte man prinzipiell fast sogar den kompletten Unterbau austauschbar machen.
Einen Ansatz, der eigene Modelle und möglichst realistische Modellparameter aus teuren und aufwendigen Messungen nimmt, gibt niemand gerne her, das sehe ich ein. Allerdings sehe ich genau da auch die Gefahr, wenn die Lösung nicht bloß in-House angewendet wird. Man gibt Leuten Werkzeuge an die Hand, die sie nicht verstehen können, weil niemand ihnen verrät, was die Codes eigentlich machen. Wunschdenken wäre es ja schon, wenn jeder seine eigenen Tuning-Späße schon selber verstünde. Wenn man schon Modellierungs-Voodoo auf Dritte loslässt, dann sollte zumindest der Gültigkeitsrahmen des Modells dokumentiert sein.
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Open Office ist so sche..e geworden !!!
Openoffice Hochformat
Openoffice QuerformatWer hat lust den Fehler zu beheben ?
Open Office SourceGruss Sheldor
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für GIMP 2.0 wurde übrigens bereits eine Version entwickelt, die viele fehlende Features wie Highcolor-Support und Farbmanagement angeboten hat. Gab aber irgend wie einen Streit und das Projekt wurde dann mit filmgimp und später als cinepaint unabhängig und war recht erfolgreich im Hollywoodbereich (zB bei Lord of the Rings oder Harry Potter).
Artchi schrieb:
OSS-Anwendungen werden meiner Meinung nach sogar an Boden verlieren. Das Problem ist, das OSS ganz einfach nicht von Hobbyisten getragen werden kann. Die langfristig erfolgreichen OSS-Projekte werden doch von Firmen finanziert.
Das ergibt überhaupt keinen Sinn was du redest: Warum sollte OSS deswegen an Boden verlieren? Das Thema OSS wird doch immer populärer und anerkannter. OSS ist ja fast schon ein Buzzword und immer mehr Firmen beteiligen sich an OSS.
Artchi schrieb:
Beispiel?
Warten auf GIMP 2.8
GIMP 2.8 Is Struggling to Make it Out the DoorClosedsourcesoftware kommt natürlich immer pünktlich auf den Markt.
this->that schrieb:
Bei vielen OS Produkten gibt es Null Support (abgesehen von kleinen Foren mit 10 Beitraegen pro Monat und einer generell anfaengerunfreundlichen Grundhaltung) und als Hilfe kriegt man maximal ein "schau im Sourecode nach".
Weil du für den Support nicht zahlen willst.
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rüdiger schrieb:
Das ergibt überhaupt keinen Sinn was du redest: Warum sollte OSS deswegen an Boden verlieren? Das Thema OSS wird doch immer populärer und anerkannter. OSS ist ja fast schon ein Buzzword und immer mehr Firmen beteiligen sich an OSS.
Kann ich bei Anwendungen nicht sehen. Bei System-Software (Linux, Server, Libraries usw.) ist das was anderes. Hatte ich ja auch gesagt, das dort die Firmen nur investieren, weil sie direkt von profitieren. Redhat, Novell, Suse usw. machen bei Linux mit, weil sie das Linux selber verkaufen können. Bei Anwendungen (und darum geht es hier im Thread) ist das nicht so, weil das dem Endanwender schwer zu vermitteln ist, warum er jetzt für GIMP oder GIMP-Support zahlen soll, wenn er GIMP kostenlos runter laden kann.
rüdiger schrieb:
Closedsourcesoftware kommt natürlich immer pünktlich auf den Markt.
Du hast dir die Links nicht durchgelesen, oder? Es geht nicht um Verspätung, sondern darum, das keine Manpower vorhanden ist und selbst die vier Hauptentwickler selber keine Zeit mehr haben. Und keine Zeit haben, weil das Reallife einen eingeholt hat, ist sehr wohl ein Unterschied zu bezahlten Fulltime-Entwickler-Jobs.
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zwutz schrieb:
ich sehe keinen Grund, warum sich da auch langfristig was ändern sollte.
Außer das heute ein Großteil der neuen Mobiltelefone (Android), und fast alle relevanten Geräte vom Plastikrouter bis zum Plasmafernseher auf Linux und *BSD (ist wirklich auf dem Riesending von meinem Bruder drauf) laufen.
Die Industrie hat das Potential von Open Source längst erkannt, eine Umstellung dauert immer seine Zeit.
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Sheldor schrieb:
Open Office ist so sche..e geworden !!!
Openoffice Hochformat
Openoffice QuerformatWer hat lust den Fehler zu beheben ?
Open Office SourceGruss Sheldor
Das sieht mir eher nach einen Übersetzungsfehler aus, bei mir ist der obere Button "Portrait" (Hochvormat), der untere "Landscape" (Breitformat).
Ich werde es einem Kumpel sagen, der bei Sun/Oracle an OpenOffice arbeitet.
Ansonsten steigen doch eh grad alle auf LibreOffice um oder so.
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earli schrieb:
zwutz schrieb:
ich sehe keinen Grund, warum sich da auch langfristig was ändern sollte.
Außer das heute ein Großteil der neuen Mobiltelefone (Android), und fast alle relevanten Geräte vom Plastikrouter bis zum Plasmafernseher auf Linux und *BSD (ist wirklich auf dem Riesending von meinem Bruder drauf) laufen.
Die Industrie hat das Potential von Open Source längst erkannt, eine Umstellung dauert immer seine Zeit.
Und was hat *BSD und Linux jetzt genau mit diesem Thread zu tun?
Es geht nicht um System-Software.
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Artchi schrieb:
weil das dem Endanwender schwer zu vermitteln ist, warum er jetzt für GIMP oder GIMP-Support zahlen soll, wenn er GIMP kostenlos runter laden kann.
Warum sollte das schwer vermittelbar sein, dass man eine Dienstleistung nicht kostenlos bekommt
Bzw. wo ist der Unterschied zu CSS-Lizenzmodellen (Kaufpreis enthält entweder Support für einen bestimmten Zeitraum oder eben nicht)? Oder noch grundlegender: Was haben Supportüberlegungen mit offenen/geschlossenen Sourcen zu tun?