Glücksspiel oder "Sport" - Poker, Skat und Doppelkopf



  • Korbinian schrieb:

    das wuerde sich mit meiner Erfahrung decken, kaum gute Karten zu bekommen.

    Das Gefühl, kaum gute Hände zu bekommen, ist verständlich. Man kriegt halt nicht in jeder zweiten oder dritten Runde einen Kracher ausgeteilt. Poker ist, wie gesagt, ein Geduldsspiel. Dieses Gefühl lässt sich aber relativieren (und der Gewinn ebenso maximieren), indem man mehrere Tische spielt. Ich bin meistens an 6 Tischen, da ist meistens irgendwo eine Hand, die sich spielen lässt. Andererseits kommt man nicht auf die Idee, mäßige Hände, von denen man eigentlich die Finger lassen sollte, zu spielen weil ja so lange nix passiert ist...



  • Alter Thread - aber dennoch ein interessantes Thema

    Ich hab darüber einen passenden beitrag gelesen, der beschreibt die problematik ganz gut:

    http://www.skatwelt.net/ist-skat-ein-glucksspiel

    ich schließe mich dem autor an, der es ja auch rechtlich belegt. skat ist kein glücksspiel!



  • also beim poker veränderts sich hin zu glücksspiel. die ersten runden kann man sich relativ viele hände anschauen, dadurch sinkt der anteil des "glücks". im headsup ist man aufgrund der hohen einsätze gezwungen auch schlechte karten zu spielen, da man sich weniger anschauen kann. dadurch steigt zum ende hin das benötigte glück um zu gewinnen!

    glücksspiel ist für mich ne münze werfen. alles wo man durch können seine gewinnchancen erhöhen kann ist für mich keins.



  • _-- schrieb:

    also beim poker veränderts sich hin zu glücksspiel. die ersten runden kann man sich relativ viele hände anschauen, dadurch sinkt der anteil des "glücks". im headsup ist man aufgrund der hohen einsätze gezwungen auch schlechte karten zu spielen, da man sich weniger anschauen kann. dadurch steigt zum ende hin das benötigte glück um zu gewinnen!

    Das stimmt so nicht. Ich sehe es sogar genau andersherum. Während man bei vielen Spielern am Tisch nur wenige Blinds zahlt und auf die richtig guten Hände warten kann, wenn sie denn kommen (=> Glück), ist es im Heads-up ganz anders. Hier wird man nicht nur durch die hohen Blinds zur Aktion gezwungen, sondern vor allem durch die Tatsache, dass man nur noch einen Gegner hat. Das maximiert natürlich die Chancen, die man auch mit "schlechten" Händen hat. Welche schlechten Hände man wie spielen muss, ist allerdings eine Gratwanderung und erfordert viel Übung und Geschick. Hier sinkt der Glücksfaktor also enorm. Zudem ist es (beim Live-Poker) plötzlich viel wichtiger, dass man seinen Gegner lesen kann. Beim Pokern kommt es ja nicht nur auf die Karten an. Wie heißt es so schön: man muss die Karten seines Gegners spielen (ihn also lesen und darauf passend reagieren können), nicht die eigenen.

    Wenn ich Heads-up spiele, habe ich so gut wie nie was. Ich gewinne aber wahrscheinlich, wenn ich meinem Gegner ständig suggerieren kann, dass es doch so ist. Die Karten (das einzige Glückselement in diesem Spiel) sind also gar nicht mehr so wichtig.



  • @_matze so und was mach ma jetzt? wir sind beide unterschiedlicher meinung und beide erklärungen sind für mich plausibel 😞



  • _-- schrieb:

    @_matze so und was mach ma jetzt? wir sind beide unterschiedlicher meinung und beide erklärungen sind für mich plausibel 😞

    Hehe, keine Ahnung. Wir können natürlich noch 20 Seiten füllen mit weiteren Ausführung für die jeweilige Seite. Oder du erkennst sofort an, dass ich uneingeschränkt im Recht bin! 😃 😉



  • so schnell wird hier nicht aufgegeben! aber ich lasse mich erst ein bischen durch andere meinungen inspirieren um dich dann mit meinem masterplan zu überraschen 😉



  • Einigen wir uns einfach darauf, dass wir beide der Meinung sind, dass der Glücksanteil im Poker recht gering ist und das Spiel insgesamt nicht als Glücksspiel zu bezeichnen ist.



  • @mzeemichi:
    Eine wirkliche Erklaerung ist deine Seite nicht, sie gibt nur die vorherrschende Rechtsmeinung wieder. Jetzt ist die Frage, ob hier ueberhaupt "Gluecksspiel" im juristischen Sinne gemeint ist.

    Glueck ist bei fast jedem Spiel in gewissem Mass dabei, beim Schachspiel wird einem weiss zugelost, bei Starcraft die Karte und der Startpunkt, beim Fussball verspringt einem der Ball. Manche Spiele sind komplett Glueck, z.b. Muenze werfen (so lange nicht betrogen wird ;-), die lassen sich sicher auch noch erfassen. Aber wo beginnt denn der ueberwiegende Gluecksanteil? Nehmen wir an, ich starte beim Schach nicht in der normalen Startsituation sondern in einer von n Situationen, die durch z.b. Wuerfeln bestimmt werden. Ab wann ueberwiegt dann das Glueck? Wenn dort 99 von 100 Situationen ein triviales Mattzug sind? Oder schon bei 90, 50, oder 10? Was ist, wenn ich dann ein Turnier mit k Spielen mache, so das sich durch das Gesetz der Grossen Zahlen das Glueck rausrechnet. Wenn z.b. nur 10% der Startsituationen ein spannendes Spiel werden, beim Rest einer ganz einfach gewinnt, dann ist einzelnes Spiel zu 90% zufaellig, das waere dann wohl ueberwiegend? Wenn aber immer Serien von 10 Spielen gemacht werden? Oder 50? Oder 100? Es wird dann wegen dem Gesetz der grossen Zahlen immer wahrscheinlicher, das wirklich der Spieler mit der besseren Spielstaerke gewinnt, immer unwahrscheinlicher, das es einen zufaelligen Sieger gibt. Irgendwann ueberwiegt also das Glueck nicht mehr. Kann man also gar nicht sagen, was ein Glueckspiel ist, weil es davon abhaengt, wie oft man es spielt?

    Also Poker, Skat und Doppelkopf sind alle ab n Runden keine Gluecksspiele mehr.

    @_matze&_--: Der Gluecksanteil beim Poker ist immer gleich. Die beiden von euch genannten Effekte heben sich gegenseitig auf.



  • TGGC schrieb:

    Also Poker, Skat und Doppelkopf sind alle ab n Runden keine Gluecksspiele mehr.

    Das 'n' unterscheidet sich aber bei Poker und Skat/Doppelkopf recht deutlich.
    Immer nett bei der Raab-Pokerrunde zu sehen, wo gerne auch mal Leute, die 5 Minuten vorher die Regeln erklärt bekommen haben, gute Chancen gegen 'Profis' haben.
    Und das sogar bei vergleichbar guten Blättern.
    Das passiert beim Skat/Dopplekopf mit Sicherheit so nicht - oder zumindest nur extrem selten.



  • Und was sagt das "n" dann aus? Das man die Pokerregeln aendern muss, und den Satz "Gewinner ist derjenige, der nach 99 Runden die meisten Blaetter gewonnen hat."? Innerhalb einer einzelnen Pokerhand hat man viel weniger Entscheidungen als in einem Skat/Doppelkopf Spiel. Daher sagt das n noch nicht mal darueber etwas aus, ob diese Entscheidungen Glueck oder Strategie ist.



  • TGGC schrieb:

    @_matze&_--: Der Gluecksanteil beim Poker ist immer gleich. Die beiden von euch genannten Effekte heben sich gegenseitig auf.

    Nein, denke ich nicht. Mein Effekt eliminiert ja quasi seinen Effekt. Ich behaupte schließlich, dass die Karten im Heads-up nicht mehr wirklich relevant sind, so dass der "Zwang, schlechte Karten zu spielen" (der ja nebenbei für beide Spieler gilt), nicht unbedingt als negativer Faktor angesehen werden kann. Vielmehr zählt dann die Spielstärke. Wer geht mit den schlechten Karten besser um? Wer erkennt besser, wenn der Gegner doch mal eine Kracherhand hat? Natürlich bleibt auch hier ein gewisser Glücksanteil. Wenn ich mit AA All-in gehe und in KKK laufe, dann darf man das als Pech ansehen.



  • Jockelx schrieb:

    Immer nett bei der Raab-Pokerrunde zu sehen, wo gerne auch mal Leute, die 5 Minuten vorher die Regeln erklärt bekommen haben, gute Chancen gegen 'Profis' haben.
    Und das sogar bei vergleichbar guten Blättern.

    Hier hat ein guter Spieler (kein Profi! Nur ein recht geübter Hobby-Spieler) Probleme, gegen 5 Anfänger zu bestehen. Fair wäre nur der Vergleich 1 gegen 1. Im Übrigen denke ich, dass der Glücksanteil mit jedem Anfänger am Tisch steigt.



  • _matze schrieb:

    Nein, denke ich nicht.

    Das darfst du von mir aus gern denken.



  • TGGC schrieb:

    _matze schrieb:

    Nein, denke ich nicht.

    Das darfst du von mir aus gern denken.

    Wow, sinnvoller Post. 😃



  • _matze schrieb:

    Wenn ich mit AA All-in gehe und in KKK laufe, dann darf man das als Pech ansehen.

    Standard...
    Ich muss mal anfangen, Statistiken zu führen, wie oft ich mein Set treffe und wie oft die Gegner (die selbst 3- und 4Bets mit low PP callen) treffen. Fühlt sich auf jeden Fall öfter an als 16%.


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