Wie steht ihr zu Stuttgart 21?



  • Sagen wir doch einfach mal so: "Wer die Musik bezahlt, bestimmt was gespielt wird!" Bei der Kapelle oder dem Musikautomaten ist das noch leicht. Bei politischen Entscheidungen heisst es jedoch: "Ihr habt uns gewählt, also entscheiden wir, was für Euch gut ist. Geht ruhig aud die Strasse, wir haben rechtmässig in Eurem Interesse entschieden - basta!"



  • S21 kommt, evtl. mit Nachbesserungen, falls notwendig. K21 war schon lange aus dem Rennen, nicht immer die Leichen ausbuddeln. Sobald etwas genehmigt wurde, muss man sich darauf verlassen können. Das nennt man Rechtssicherheit. Alles andere wäre ein Anarchostaat, in dem marodierende Banden herrschen, die dann Schutzgeld verlangen, damit sie Ruhe geben, oder man muss seine eigenen Schutzmächte mitbringen. 😉



  • Bei Infrastrukturthemen sollte man imho die Bürger nicht explizit befragen. So etwas wird am besten von Experten geplant. Jeder will pünktlich und schnell mit der Bahn fahren. Jeder will auch genug Energie und seinen Müll loswerden. Dafür braucht man eben große Bahnprojekte und Kraftwerke/Oberlandleitungen und Müllhalden. Natürlich will die niemand vor seiner Haustür haben. Fragt man also die Anwohner, dann bekommt man immer ein "Nein". Aber so geht es eben nicht weiter. Irgend wer hat halt Pech.



  • Der Tiefbahnhof ist doch gar kein Pech für Stuttgart! Man gewinnt Raum hinzu.

    Das geologische Risiko muss man allerdings sauber überprüfen und entsprechende kriminelle Machenschaften unterbinden nach dem Ereignis in Köln. Das wird man ja wohl schaffen.



  • Erhard Henkes schrieb:

    Der Tiefbahnhof ist doch gar kein Pech für Stuttgart! Man gewinnt Raum hinzu.

    Das geologische Risiko muss man allerdings sauber überprüfen und entsprechende kriminelle Machenschaften unterbinden nach dem Ereignis in Köln. Das wird man ja wohl schaffen.

    Köln ist eher ein Beispiel dafür, sowas nicht zu schaffen. Durch die schief gelegte Kirche war man dort ja wohl gewarnt genug. Mit blindem Vertrauen (in die Wirtschaft 😮 ), Bitten und Hoffen, man werde es ausreichend kontrollieren und überwachen, kommt man nicht weiter. Abgesehen davon war es anscheinend in ca. 15 Jahren Planungszeit, geologische Bedenken auszuräumen (Natürlich hat man schon vor 15 Jahren gewusst, dass der Boden aus Anhydrid besteht).



  • Stuttgart ist nicht Köln.



  • Erhard Henkes schrieb:

    Stuttgart ist nicht Köln.

    Irgenwie klar mit Stuttgart ist nicht Köln! Stuttgart ist eine Landeshauptstadt, Köln nicht. Lassen wir mal die rechtlichen und bautechnischen Dinge um Planung und Genehmigung beseite, so geht es allein um zu investierendes Geld und dessen Nutzen. Der Investor ist die Gemeinde aller Steuerzahler in Deutschland. Wo kommen wir hin, wenn alles schon beschlossen und damit rechtlich abgeschlossen sein soll? Der zahlende Bürger braucht keine Detailkentnisse zu Technik, Recht, oder Politik. Wenn er sagt `nicht mit meinem Geld!´ reicht es. Das muss so gehört werden. Und wir kriegen noch andere solche Dinge geliefert.



  • ..



  • Erhard Henkes schrieb:

    Was geben Sie denn dir ins Frühstück? 😃
    Du gibst deine Stimme und dein Geld ab, dann wird "Basta-Politik" gemacht. So läuft das normalerweise. S21 ist eine Ausnahme und wird hoffentlich nicht zum Regelfall. 😃

    Aber Hallo, S21 ist doch nur ein Beispiel für ´Basta-Politik´ wie sie bislang eben betrieben wurde. Nicht nur ich wünsche mir mehr direkte Demokratie wenn es um mein Geld geht. Kann doch nicht sein: ´du hast mich gewählt und ich sage jetzt was gemacht wird (repräsentive Demokratie) und wenn es dir nicht passt, dann wähle jemand anders!´.
    S21 ist keine Ausnahme. Die Bürger sind heute politisch mündig geworden und dürfen - verdammt noch mal - Einfluss nehmen, wenn etwas nicht stimmen will!



  • Es stellt sich was neueres heraus:

    Mappus hat die S21-Gegner als "Berufsdemonstranten" beschimpft. Dabei war es in Wirklichkeit so, dass die Stadt Ulm die Pro-S21-Demonstranten bezahlt hat.

    Buttons, Anstecknadeln, Banner, Umhängetaschen und Klebefolien ließ die Stadt Ulm als Werbeträger für das umstrittene Bahnprojekt Stuttgart 21 anfertigen. 21.000 Euro wurden dafür aus der Haushaltsposition „Projekt City-Bahnhof“ entnommen. Ebenso organisierte die Bauverwaltung Fahrkarten für eine Teilnahme an einer Kundgebung für das Bahnprojekt Ende Oktober in Stuttgart. Die Fahrkarten gab’s für Mitglieder des Gemeinderats und der Verwaltung auf Kosten der Stadtkasse.

    http://blog.koehntopp.de/archives/3024-Berufsdemonstranten.html



  • earli schrieb:

    Mappus hat die S21-Gegner als "Berufsdemonstranten" beschimpft. Dabei war es in Wirklichkeit so, dass die Stadt Ulm die Pro-S21-Demonstranten bezahlt hat.

    Buttons, Anstecknadeln, Banner, Umhängetaschen und Klebefolien ließ die Stadt Ulm als Werbeträger für das umstrittene Bahnprojekt Stuttgart 21 anfertigen. 21.000 Euro wurden dafür aus der Haushaltsposition „Projekt City-Bahnhof“ entnommen. Ebenso organisierte die Bauverwaltung Fahrkarten für eine Teilnahme an einer Kundgebung für das Bahnprojekt Ende Oktober in Stuttgart. Die Fahrkarten gab’s für Mitglieder des Gemeinderats und der Verwaltung auf Kosten der Stadtkasse.

    Um es mal mit den Worten von Gunnery Sergeant Hartman zu sagen: "Bullshit!". Die Stadt Ulm hat nur für Werbematerial und die Fahrkarten bezahlt, nicht dafür, dass Menschen demonstrieren.


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