Bummelstudent Guttenberg auch noch Plagiator?



  • pointercrash() schrieb:

    Gregor schrieb:

    Ok, mir liegen die Fakten aber nicht vor. Ich habe seine Dissertation nicht gelesen und vermutlich mache ich das auch nicht. Ich sehe, was Leute im Internet dazu schreiben und für mich sind das erstmal Vorwürfe, die dieser Untersuchungsausschuss der Uni Bayreuth prüfen muss.

    Ja, aber Du weißt, was ein Plagiat ist und erkennst sowas? Der Link sollte auf jeder Seite hier stehen:
    http://de.guttenplag.wikia.com/wiki/Plagiate
    Da kommt fast stündlich was dazu und langsam muß man sich fragen, ob er überhaupt was selber geschrieben hat. 😃

    Ich sehe die Vorwürfe schon. Aber ich sehe auch, dass ich die Arbeit nicht vorliegen habe. Ich kann also nicht beurteilen, ob...

    1. ...die Textstellen in den Referenzen und in der Dissertation korrekt wiedergegeben wurden.

    2. ...für die angegebenen Textstellen nicht doch eine Referenz angegeben ist.

    3. ...was zuerst entstanden ist, Dissertation oder die anderen Quellen mit gleichen Textpassagen.

    Ich sehe auch die Leute nicht, die an dieser Plagiatsseite arbeiten. Ich weiß nicht, was das für Menschen sind, ich weiß nicht, welche Motivationen die haben.

    Noch nie was vom Wikiality-Konzept gehört? 😉

    Klar, ich könnte mir irgendwie die Dissertationsschrift von Herrn zu Guttenberg besorgen und dann jeden Vorwurf auch nochmal selbst checken. Aber warum sollte ich das machen? Dafür ist dieser Untersuchungsausschuss da und nicht ich. Deshalb sind das für mich vorerst nur Vorwürfe.

    Abgesehen davon ist es vermutlich gar nicht so einfach, zu entscheiden, ob etwas ein Plagiat ist oder nicht. Der Übergang wird da relativ fließend sein und es wird eine gewisse Grauzone geben.

    Deshalb bleibe ich in diesem Zusammenhang bei einer hypothetischen Ausdrucksweise, auch wenn sich die Hinweise zunehmend verdichten. 😉



  • Jetzt mal ehrlich. Dissertation in Rechtswissenschaft? (Geisteswissenschaften an sich?) prffft...
    Das ist doch per Definition das Zusammentragen von Information die schonmal irgendwo standen. Ihr glaubt doch nicht im Ernst dass sich da irgendjemand 450+ Seiten eigenen Stoff aus den Fingern saugt??

    Hat von euch schonmal jemand irgendwas wissenschaftliches verfasst?
    Beispiel Diplomarbeit Physik, da kenn ich's:
    2/3 Sind Einleitung, Hinführung zum Thema und Abhandlung der bisherigen (historischen) Erkenntnisse und Theorien. => Wiederkauen existierender Information.
    Dann kommt vielleicht 1/3 Eigenleistung. (Weiterführen der Theorie, Messungen, Rechnungen, Analyse ...)
    Ok, bei ner Doktorarbeit muss der Eigenanteil stark hoch gehen.

    Andererseits, bei Geisteswissenschaften? Wo sollen da die Fakten für den Eigenanteil herkommen? 😃

    Die wichtigere Frage für mich lautet eher: Wie sieht das bei anderen Doktorarbeiten in Rechtswissenschaft aus? Hat die von Gutti wirklich einen signifikant höheren Abschreibeanteil als der Durchschnitt? 🤡

    An alle Geistes"wissenschaftler", nix für ungut!
    *lol*
    🙄



  • Er hat die ganze Zeit durchgängig nur Scheiße gebaut, aber er konnte sie die ganze Zeit auf andere schieben. Seine Doktorarbeit kann er hingegen nicht auf andere schieben.

    Endlich hat's ihn mal richtig dick erwischt. Wurde auch Zeit. Die, die er abserviert hat, haben vielleicht da mal nachgelesen. 😃



  • this->that schrieb:

    Der soll seinen Dr. Titel einfach abgeben, seinen Fehler ehrlich zugeben und fertig. Wie gut er seine Aufgabe erfüllst ist doch völlig unabhängig von irgendwelchen Titeln.

    Fehler? Ein Fehler wären ein paar Zitate. Aber wenn die Vorwürfe aus dem Wiki stimmen, dann reden wir ja von fast einem Drittel der Dissertation. Das wäre kein Fehler, sondern kaltblütige Beschiss. Wenn die Vorwürfe wahr sind, dann sollte er seinen Ministerposten räumen! Wer einmal ein derartiges Vorgehen an den Tag legt, der nimmt es nämlich mit anderen Dingen auch nicht so genau.


  • Mod

    Ihr tut glatt alle so als wäre es nicht Job eines Ministers möglichst viel Beschiss zu erledigen 🤡

    MfG SideWinder



  • ..



  • Schon auf 44.78 % der Seiten Plagiate gefunden.



  • ..



  • Erhard Henkes schrieb:

    Wo kann man diesen ganzen Mist sich genau anschauen?

    http://de.guttenplag.wikia.com/wiki/Plagiate



  • ..



  • Erhard Henkes schrieb:

    Die Sprüche zu dem Thema sind das Beste daran: 😃 😃 😃

    Wie man sich bei dieser eindeutigsten Beweislage hinstellen und die Worte: "die von mir selbst verfasste Doktorarbeit..." im Munde führen kann, ohne vor innerem Schamgefühl zu explodieren, gibt naturwissenschaftliche Rätsel auf. Vielleicht ist da ja noch eine Dissertation drin. Titel: Dr. Schamlos, oder wie ich lernte, mich Bombentyp selbst abgöttisch zu lieben.

    Quelle: Ein Wikia-Nutzer

    Das ist auch eine Anspielung auf einen genialen Film:

    Dr. Strangelove or: How I Learned to Stop Worrying and Love the Bomb

    Nicht, dass der nächste Afghanistan-Ausflug so endet:
    http://www.youtube.com/watch?v=wcW_Ygs6hm0



  • SPON schreibt:

    http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,746518,00.html

    Nach SPIEGEL-Informationen hat der CSU-Abgeordnete auch die Wissenschaftlichen Dienste des Bundestages für seine Doktorarbeit in Anspruch genommen

    [...]

    Obwohl Abgeordnete die Wissenschaftlichen Dienste nur im Rahmen ihrer mandatsbezogenen Tätigkeit nutzen dürfen, fügte Guttenberg die Arbeit in seine Dissertation nahezu vollständig ein.

    [...]

    Die rund 60 Gutachter der Wissenschaftlichen Dienste sollen die Abgeordneten bei ihrer Arbeit als Abgeordnete unterstützen. "Der Deutsche Bundestag behält sich sämtliche Rechte an den Arbeiten der Wissenschaftlichen Dienste vor. Veröffentlichung und Verbreitung bedürfen grundsätzlich der Zustimmung der Abteilungsleitung", heißt es in den Richtlinien für die Dienste.

    Wenn das so stimmt, dann nutzt er da seine Privilegien als Abgeordneter für seine privaten Interessen aus. Über derartiges sind schon viele Politiker gefallen. ...Bonusmeilenaffairen, Dienstwagenaffairen und so.

    Ich denke, Herr zu Guttenberg wird nicht mehr sehr lange die politische Relevanz haben, die er momentan hat.



  • earli schrieb:

    Schon auf 44.78 % der Seiten Plagiate gefunden.

    62.8%.. 😉



  • Gregor schrieb:

    SPON schreibt:

    http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,746518,00.html

    Nach SPIEGEL-Informationen hat der CSU-Abgeordnete auch die Wissenschaftlichen Dienste des Bundestages für seine Doktorarbeit in Anspruch genommen

    [...]

    Obwohl Abgeordnete die Wissenschaftlichen Dienste nur im Rahmen ihrer mandatsbezogenen Tätigkeit nutzen dürfen, fügte Guttenberg die Arbeit in seine Dissertation nahezu vollständig ein.

    [...]

    Die rund 60 Gutachter der Wissenschaftlichen Dienste sollen die Abgeordneten bei ihrer Arbeit als Abgeordnete unterstützen. "Der Deutsche Bundestag behält sich sämtliche Rechte an den Arbeiten der Wissenschaftlichen Dienste vor. Veröffentlichung und Verbreitung bedürfen grundsätzlich der Zustimmung der Abteilungsleitung", heißt es in den Richtlinien für die Dienste.

    Wenn das so stimmt, dann nutzt er da seine Privilegien als Abgeordneter für seine privaten Interessen aus. Über derartiges sind schon viele Politiker gefallen. ...Bonusmeilenaffairen, Dienstwagenaffairen und so.

    Ich denke, Herr zu Guttenberg wird nicht mehr sehr lange die politische Relevanz haben, die er momentan hat.

    Das hatte Ministerin Schröder ja auch gemacht. Das ist zwar unfair und verstößt gegen Regeln, aber gegen die Regeln einer Doktorarbeit.

    Nachtrag: Link dazu
    http://www.fr-online.de/politik/dr--kristina-koehler-und-ihre-helfer/-/1472596/3222244/-/index.html



  • life schrieb:

    earli schrieb:

    Schon auf 44.78 % der Seiten Plagiate gefunden.

    62.8%.. 😉

    Ich meine, die Leistung sollte man auch nicht unterschätzen. Versuch mal, eine wissenschaftliche Arbeit als Collage anzufertigen. Dazu gehört schon ne Menge künstlerische Begabung. 🤡



  • Wenn das so stimmt, dann nutzt er da seine Privilegien als Abgeordneter für seine privaten Interessen aus. Über derartiges sind schon viele Politiker gefallen. ...Bonusmeilenaffairen, Dienstwagenaffairen und so.

    Das Thema "Compliance" ist heute von eminenter Bedeutung, insbesondere für Führungskräfte. Man will einfach keine Leute an der Spitze haben, die mit fremdem Geld machen, was sie wollen. Bestechung und Betrug sind einfach nicht in Ordnung, weder in D noch sonstwo. Ein Ehrenwort muss etwas wert sein!

    Wenn KT all dies wirklich gemacht hat, was man ihm vorwirft, das wird sich ja noch klären, dann MUSS er gehen. Die fränkische Fastnacht richtet sicher schon alle Kanonen auf ihn aus! Je schneller er das Amt verlässt, desto besser. KT hat Geld ohne Ende, er hängt sicher nicht an der Macht. Merkel stützt den völlig Falschen! 🙄



  • earli schrieb:

    this->that schrieb:

    Muss ja grad echt ne öde Phase sein, wenn son Fliegenschiss DAS Thema ist. 🙄

    Ist halt seltsam, aber der Guttenberg schien bisher unverwundbar.

    Er hat die ganze Zeit durchgängig nur Scheiße gebaut, aber er konnte sie die ganze Zeit auf andere schieben. Seine Doktorarbeit kann er hingegen nicht auf andere schieben.

    Doch, klar. Genau darum gehts doch, oder?! 😉



  • Apollon schrieb:

    Doch, klar. Genau darum gehts doch, oder?! 😉

    Nein, darum geht es bei Plagiaten eben nicht. Es geht nicht um illegale Vervielfältigung. Mit Kopieren hab ich überhaupt kein Problem, kopieren sollte erlaubt sein.

    Das Problem, was ein Plagiat von Vervielfältigung unterscheidet, ist die Tatsache, dass er behauptet hat, dass es seine Leistung wäre.



  • earli schrieb:

    Das Problem, was ein Plagiat von Vervielfältigung unterscheidet, ist die Tatsache, dass er behauptet hat, dass es seine Leistung wäre.

    Und damit die Leistungen der Arbeit auf andere "geschoben"! Gell? - ich müsste auch dabei schmunzeln.



  • Gregor schrieb:

    Ich fasse meine Meinung dazu mal in einigen Punkten zusammen:

    1. Herr zu Guttenberg ist seit 2002 Abgeordneter des Deutschen Bundestages. Es wundert mich generell erstmal, dass man in dieser Position mal eben so nebenbei eine Doktorarbeit anfertigen kann. Ich promoviere auch gerade und das sind 3++ Jahre Vollzeitarbeit (40++ Stunden/Woche), in denen nicht daran zu denken ist, noch etwas anderes zu machen. Es ist ja nicht nur das Zusammenschreiben der XYZ Seiten langen Dissertationsschrift. Da soll auch einiges an wissenschaftlicher Leistung drinstecken, die erstmal erarbeitet werden muss. Ich wuerde davon ausgehen, dass die Abgeordneten-Taetigkeit im Bundestag auch ein Vollzeit-Job sein sollte. Wie kann man also beides gleichzeitig machen? Und wenn man es macht, dann frage ich mich, wieviel wissenschaftliche Leistung ueberhaupt in der Arbeit stecken kann.

    2. Diese Zitate, bei denen die Quellen nicht angegeben sind, sind natuerlich Fehler. Aber letztendlich ist die Frage, wie gross der Anteil dieser Zitate an der Arbeit ist und was es in der Arbeit eigentlich betrifft. Wenn es nur ein paar mal aus Fluechtigkeit an irrelevanten Stellen passiert ist, dann wuerde ich das als Kavaliersdelikt einordnen. Falls es da um die eigentliche wissenschaftliche Leistung geht, die er als seine eigene ausgegeben hat, dann ist es wesentlich problematischer. Aber ein Zitat aus irgendeiner Tageszeitung kann wohl kaum eine wissenschaftliche Leistung sein. In solchen Zeitungen steht einfach nichts wissenschaftliches.

    3. Bei der ganzen Diskussion geht mir ab, dass man einmal die eigentliche wissenschaftliche Leistung darstellt. Das Zusammentragen von ein paar Zeitungsartikeln ist keine wissenschaftliche Leistung. Dabei geht es in der Promotion praktisch nur um die wissenschaftliche Leistung. Wenn die passt, dann hat er sich die Doktorwuerde verdient. Wenn sie nicht passt, dann haette sie ihm gar nicht erst erteilt werden duerfen. Die eigentliche Leistung kann man aber natuerlich nicht an ein paar Textpassagen ablesen.

    4. Falls es in den Rechtswissenschaften moeglich ist, eine Doktorarbeit einfach mal so nebenbei anzufertigen, dann ist die gesamte Geschichte nicht nur eine Peinlichkeit fuer Herrn zu Guttenberg, sondern fuer die gesamten Rechtswissenschaften, vor allem auch fuer die Universitaet Bayreuth.

    5. Eigentlich hat keiner der beteiligten Personen ein Interesse daran, dass Herrn zu Guttenberg die Doktorwuerde aberkannt wird. Die Uni Bayreuth muesste ja praktisch zugeben, dass sie mit der Erteilung solcher Titel unglaublich schlampig umgeht. Das waere ein riesiger Reputationsverlust. Deshalb wuerde es mich nicht wundern, wenn die Sache irgendwie im Sand verlaeuft. Deshalb ist es in dem Zusammenhang wichtig, dass von externen Personen, die sich die Arbeit angucken, Druck ausgeuebt wird, falls die Arbeit unakzeptabel ist.

    Plagiat nach Gutenberg'scher Manier, wobei ich doch die Quelle mit angab... 🙂 Dem kann ich zu 100% zustimmen...


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