Wissenschaftliches Arbeiten ist...



  • Umfrage: Wissenschaftliches Arbeiten ist...

    Auswahl Stimmen Prozent
    neues Wissen schaffen 20 54.1%
    mit bekanntem Wissen etwas schaffen 12 32.4%
    etwas anderes (bitte im Thread erläutern) 3 8.1%
    Ich enthalte mich! 😉 2 5.4%

    Hi. Es ist mir schon oft aufgefallen, dass der Begriff des Wissenschaftlichen Arbeitens von vielen Leuten für Dinge genutzt wird, die ich damit einfach nicht assoziiere. Deshalb wollte ich hier mal eine kleine Umfrage starten, was Ihr darunter versteht.

    Ich bin mal gespannt, was Ihr mir für Antworten gebt.

    Ich fände es auch toll, wenn Ihr hier etwas skizziert, was für Euch das wissenschaftliche Arbeiten ausmacht.



  • Höhö, ich habe die zweite Stimme abgegeben: Und zwar: mit bekanntem Wissen etwas schaffen (der "zu-Guttenberg-Usus"). Nee, Spaß beiseide. Letztendlich beruht jede wissenschaftliche Erkenntis auf der Basis von vorhergehenden Arbeiten. Wie es schon einmal Einstein (hoffentlich war er es auch) treffend formulierte: "Ich sehe so viel, weil ich auf dem Rücken von Riesen stehe". Neues schaffen, würde bedeuten, daß ich ein vollkommenes neues Terrain betreten müßte. Natürlich kann man auch in einem "abgestecken" Terrain "Neuland" betreten. Doch zieht man, so glaube ich, immer wieder Rückschlüße auf alte Ergebnisse. Wenn man das nicht bräuchte: "Wieso gehen wir dann in die Schule?"



  • Wissenschaftliches Arbeiten ist exploratorische Grundlagenforschung und wirklich dazu da, um an der Grenze zum Unbekannten neue Zusammenhänge, Stoffe, Gesetze etc. zu finden, um Krankheiten zu überwinden, neue Welten zu finden. Verwendet man bekanntes Wissen, um etwas zum Laufen zu bringen, etwas zu bauen oder neue Geräte, Software etc. zu schaffen, könnte man das eher als Entwicklung, also als angewandte Wissenschaft, verstehen.



  • Wieso gehen wir dann in die Schule?

    Schreiben, Lesen, Rechnen, später die bekannten Fächer, also Wissen kennen lernen und systematisches Lösen von Problemen üben. Leider vermittelt niemand, wie man neues Wissen schafft.



  • Erhard Henkes schrieb:

    Wieso gehen wir dann in die Schule?

    Schreiben, Lesen, Rechnen, später die bekannten Fächer, also Wissen kennen lernen und systematisches Lösen von Problemen üben. Leider vermittelt niemand, wie man neues Wissen schafft.

    ...das wäre der Idealfall 😉 Aber leider sind die meisten keine "Einsteins", deshalb beschränkt sich die Schule auf vermitteln von bekanntem Wissen.
    Das Argument mit der "Grundlagen-Forschung" leuchtet ein, doch, so glaube ich, kann ich kein neues Wissen schaffen, wenn ich nicht auf alte Ergebnisse zurückgreife. Auch das Argument der Entwicklung, das Du nanntest leuchtet ein. Aber ich finde es zu einfach, zu antworten: "Neues Wissen zu schaffen". Dann wäre, Verzeihung, wenn ich das sage, der ganze Thread unnötig...



  • Ich entscheide mich für: Mit bekanntem Wissen neues Wissen zu schaffen. 😉



  • Erhard Henkes schrieb:

    Verwendet man bekanntes Wissen, um etwas zum Laufen zu bringen, etwas zu bauen oder neue Geräte, Software etc. zu schaffen, könnte man das eher als Entwicklung, also als angewandte Wissenschaft, verstehen.

    Du verwendest bereits bekanntes Wissen der Mathematik wenn du versuchst Modelle für deine Experimentalergebnisse zu finden. Diese Modelle bauen dabei meistens auf bereits bekannten Modellen auf. Forschung ist ein inhärent iterativer Prozess der immer wieder Aufgrund von selbstvalidierung alte Erkenntnisse verwirft und neue erschafft. Und alles was nach Iteration 0 kommt hängt immer von den vorhergehenden ab.



  • Ich enthalte mich, weil ich keine Befähigung zum selbständigen wissenschaftlichen Arbeiten habe, bin nur ein einfacher Dipl. Ing. (FH) 🙂



  • Ich hätte die Antwortmöglichkeiten vielleicht etwas genauer erläutern sollen. Es geht mir darum, was beim wissenschaftlichen Arbeiten generell im Fokus steht. Natürlich entsteht neues Wissen nicht unabhängig vom bisher existierendem Wissen. Aber wenn man sagt, dass es ein wichtiger Aspekt des wissenschaftlichen Arbeitens ist, neues Wissen zu schaffen, dann würde ich das der ersten Antwortmöglichkeit zuordnen.

    Man kann aber auch bekanntes Wissen nehmen und damit etwas schaffen, was keinen Erkenntnisgewinn darstellt. Man kann zum Beispiel etwas konstruieren. Zum Beispiel eine Maschine, die es in ähnlicher Art schon gibt. Wenn man das als wissenschaftliches Arbeiten ansieht, sollte man sich für die zweite Option entscheiden.

    Gestern hat im Chat auch noch jemand angemerkt, dass es weitere Begriffsvorstellungen in diesem Zusammenhang gibt, an die ich in dieser Umfrage gar nicht gedacht habe. Dort wurde gesagt, dass die Zielstellung beim wissenschaftlichen Arbeiten vielleicht gar nicht wichtig ist, sondern dass wissenschaftliches Arbeiten mehr als Zusammenfassung einer Menge von Vorgehensweisen und Methoden beim Arbeiten gesehen werden kann. So gehört da zum Beispiel die Dokumentation dessen dazu, was man macht, oder auch speziellere fachspezifische Vorgehensweisen. Wenn Ihr diese Meinung vertretet, stimmt bitte für den dritten Punkt.

    Zu guter Letzt will ich Euch auch nicht den eigentlichen Grund für diese Umfrage vorenthalten. Im Guttenberg-Thread hat jemand folgende Meinung vertreten:

    nachtfeuer schrieb:

    Ich sehe in Doktor- und Diplomarbeiten eher eine Art Initiierungsritual als irgend etwas wissenschaftliches.

    Und wissenschaftlich wäre ja auch irgendwie, Konkurrenten zu verdrängen, etwa wie Newton das mit Leibniz gemacht hatte. (oder was da wohl in heutigen Fachzeitschriftenredaktionen vor sich geht...)

    Oder Ideen von Studenten für die eigenen Veröffentlichungen mißbrauchen/stehlen, bzw Studenten für sich arbeiten lassen oder umgekehrt, Studenten lassen die Professoren und Doktoren für sich arbeiten.



  • Wissenschaftliche Arbeit bezieht immer mit ein, was andere vorher geschrieben haben. Aber wenn nichts neues dazu kommt, ist es keine wissenschaftliche Arbeit. Also die erste Antwort.



  • Erhard Henkes schrieb:

    Leider vermittelt niemand, wie man neues Wissen schafft.

    Das ist sehr richtig. Im Studium werden einem nur implizit die Arbeitsweisen beigebracht, die in einer Disziplin genutzt werden. Die werden auch genutzt, um neues Wissen innerhalb dieser Disziplin zu schaffen, aber der Transfer von den Arbeitsweisen auf diese neue Zielsetzung wird einem nicht explizit vermittelt. Und dazu kommt dann auch noch, dass zum Wissen schaffen auch noch einiges gehört, was gar nicht vermittelt wird. Man benötigt dazu vor allem auch eine Menge Erfahrung und Intuition. Und man muss als Grundvoraussetzung eigentlich auch Strukturvorstellungen des bisherigen Wissens in dem Bereich entwickelt haben. Das wird im Studium auch nicht explizit vermittelt. Man kann im Studium alle Prüfungen mit sehr gut bestehen und trotzdem das Wissen nicht zu einer Gesamtstruktur in seiner Vorstellung zusammengesetzt haben.

    ...und einen wirklichen Durchbruch schafft man vermutlich sowieso nur, wenn man es schafft, fachfremde Arbeitsweisen auf seine Fragestellung anzuwenden. Alles andere haben vor einem schon hunderte andere Leute abgegrast, so dass man dort nur im Millimeterbereich vorankommt.



  • Die Antwortmöglichkeiten der Umfrage sind imho schlecht gewählt. Wissenschaftliches Arbeiten bezieht sich mehr auf die Art und Weise, wie man seine Ergebnisse aufschreibt, als auf die Ergebnisse selber. D.h., dass die Ergebnisse durchaus mehr (Dissertation) oder weniger (Seminararbeit) Eigenanteil enthalten können. Das ändert aber wenig daran, ob man wissenschaftlich gearbeitet hat oder nicht.

    Wikipedia schreibt dazu übrigens:

    Wissenschaftliches Arbeiten ist ein systematisches Vorgehen, bei dem die Ergebnisse der Arbeit für jeden anderen objektiv nachvollziehbar oder wiederholbar sind. Das bedeutet, Informationsquellen werden offengelegt, Experimente so beschrieben, dass sie reproduziert werden können. Wer eine wissenschaftliche Arbeit liest, kann stets erkennen, aufgrund welcher Fakten und Beweise der Autor zu seinen Schlussfolgerungen gekommen ist und auf welche anderen Wissenschaftler er sich beruft.



  • interessante frage...

    du sagst:
    es entsteht (natürlich) kein wissen unabhängig von bisher existierendem wissen.

    unterscheiden wir:
    als diplom/master/bachelor (und vorher in der schule) lernt man, wie man korrekt mit diesem bisher existierenden wissen umgeht.
    wie man schlüsse aus existierendem wissen zieht.
    wie man es korrekt verwendet.
    neues muss hier jedoch nicht beschrieben sein.

    als promovierender muss man jedoch neues wissen schaffen.
    ein thema bearbeiten, was vorher nicht "in dieser form" existierte.
    das heißt nicht, dass der vorher gelernte, korrekte umgang mit dem wissen der "alten" nun nicht mehr gilt.
    ebenso muss hier das alte wissen herangezogen werden.
    denn ohne das alte wissen kein neues.
    denn kein mensch kann sich anmaßen, neues gefunden zu haben, ohne nicht altes wissen zum finden genutzt zu haben; und dieses alte wissen muss er korrekt benennen.

    aber ohne das ziel: neues wissen zu schaffen, gildet die promotion nicht. da reicht natürlich schon ein "anderer, noch nicht dagewesener" blickwinkel auf ein altes problem. aber der muss gefunden werden.

    erst promovieren ist wissenschaft.

    ich habe das zweite angekreuzt, denke, aber, das es eine kombination aus dem ersten und dem zweiten punkt ist.



  • life schrieb:

    Wissenschaftliches Arbeiten bezieht sich mehr auf die Art und Weise, wie man seine Ergebnisse aufschreibt, als auf die Ergebnisse selber.

    Oh, das ist interessant, bei Dir bezieht sich der Begriff also ausschließlich auf die Darstellung der Arbeit.



  • Design, Systematik, Analyse und vor allem eine sehr kritische Auseinandersetzung mit der Vorgehensweise und den Ergebnissen. Es muss nachvollziehbar und wiederholbar sein. Zwar kann ich jeden Tag einen neue Kuchenvariation kreieren, aber mit Wissenschaft hat das wenig zu tun. Protokolliere ich alles, treffe Hypothesen ueber den Wohlgeschmack und teste an einer genuegend grossen Stichprobe, dann ist das wissenschaftliches Arbeiten. Wichtig dabei ist, dass der Arbeitsgegenstand (Theorie, Hypothese) falsifizierbar ist. Das imaginaere Spaghettimonster kann leider nicht wiederlegt werden.

    Wie man sieht, ist des Aspekt des Neuem nur ein kleiner Teil. Hinzu kommt, dass dass "Neue" schwer zu beschreiben ist. Ist es neue fuer mich, in meinem Kontext oder fuer den Rest der Menschheit. Das Ueberpruefen von Ergebnissen ist auch wissenschaftliches Arbeiten, obwohl nichts "Neues" hinzukommt. Deswegen kann wissenschaftliches Arbeiten nicht am Grad des Neuem festgemacht werden.

    und einen wirklichen Durchbruch schafft man vermutlich sowieso nur, wenn man es schafft, fachfremde Arbeitsweisen auf seine Fragestellung anzuwenden. Alles andere haben vor einem schon hunderte andere Leute abgegrast, so dass man dort nur im Millimeterbereich vorankommt.

    Tja und genau das ist ein Irrglaube. Wissenschaftliches Arbeiten hat nichts mit "Durchbruch" oder Vorankommen zu tun. Auch wenn der Fortschritt im Millimeterbereich liegt, ist es durchaus ein legitimes wissenschaftliches Thema. Wer so denn sonst die Luecken fuellen, wenn nicht Wissenschaftler? Unteranderem wird das in Goethes Faust I thematisiert. Ein Aspekt des Gespraechs mit Wagner ist, dass der Wissenschaftler Stueck fuer Stueck das Puzzel vervollstaendigt, so dass zukuenftige Generationen nicht nur die Teile sehen sondern vielleicht das ganze Bild.



  • Gregor schrieb:

    life schrieb:

    Wissenschaftliches Arbeiten bezieht sich mehr auf die Art und Weise, wie man seine Ergebnisse aufschreibt, als auf die Ergebnisse selber.

    Oh, das ist interessant, bei Dir bezieht sich der Begriff also ausschließlich auf die Darstellung der Arbeit.

    Das finde ich auch merkwürdig. Für "wissenschaftliche Arbeit" wäre das passend, aber "wissenschaftliches arbeiten" beschreibt ja die Tätigkeit selbst.

    Übrigens: Findet ihr wirklich, dass eine wissenschaftliche Arbeit neues Wissen beinhalten muss?

    Angenommen, jemand würde ein neues Buch für theoretische Physik schreiben, weil er der Meinung ist, es didaktisch dermaßen genial zu präsentieren, dass absolut jeder es auf Anhieb perfekt versteht. Dabei kann man prinzipiell alles, was in dem Buch zu lesen ist, auch in anderen Fachbüchern zur theoretischen Physik finden, nur schlechter erklärt.

    Dabei würde in das Buch evtl. eine große Menge Forschung über Didaktik etc. einfließen, von dessen wissenschaftlichen Erkenntnissen im Buch aber nichts zu sehen wären, da sie den Leser des Buches nicht betreffen (sollen).

    Würdet ihr so etwas nicht als wissenschaftliche Arbeit bezeichnen?



  • knivil schrieb:

    und einen wirklichen Durchbruch schafft man vermutlich sowieso nur, wenn man es schafft, fachfremde Arbeitsweisen auf seine Fragestellung anzuwenden. Alles andere haben vor einem schon hunderte andere Leute abgegrast, so dass man dort nur im Millimeterbereich vorankommt.

    Tja und genau das ist ein Irrglaube. Wissenschaftliches Arbeiten hat nichts mit "Durchbruch" oder Vorankommen zu tun. Auch wenn der Fortschritt im Millimeterbereich liegt, ist es durchaus ein legitimes wissenschaftliches Thema. Wer so denn sonst die Luecken fuellen, wenn nicht Wissenschaftler? Unteranderem wird das in Goethes Faust I thematisiert. Ein Aspekt des Gespraechs mit Wagner ist, dass der Wissenschaftler Stueck fuer Stueck das Puzzel vervollstaendigt, so dass zukuenftige Generationen nicht nur die Teile sehen sondern vielleicht das ganze Bild.

    Ich habe nichts gegen das Fortschreiten im Millimeterbereich gesagt. Mir ist sehr klar, dass das die realistische Wissenschaft darstellt. Und wenn man sich darauf versteift, irgendwo fachfremdes anwenden zu können, dann wird man praktisch immer auf die Schnauze fallen. Aber es ist durchaus auch so, dass man durch das erfolgreiche Anwenden neuer Arbeitsweisen einen ordentlichen Schritt vorankommen kann. In den letzten Jahrzehnten hat sich zum Beispiel der Computer als zusätzliches Arbeitsmittel in der Wissenschaft etabliert, ohne den bestimmte Experimente und so weiter gar nicht mehr denkbar wären. Zum Beispiel die Experimente am LHC. Dort werden Teilchenkollisionen klassifiziert. Womit macht man das? Unter anderem mit einem Verbund von vielen Computern und Mustererkennungssoftware. Mustererkennung ist etwas, was aus der Informatik kommt. Und ohne dieses Arbeitsmittel wäre die Auswertung von vielen Milliarden Detektorereignissen nicht ansatzweise denkbar. Auch das Human Genom Projekt von vor 10 Jahren wäre ohne massiven Computereinsatz nicht möglich gewesen. Ich meine, da haben die Leute jetzt ein neues Arbeitsmittel zur Verfügung, mit dem plötzlich völlig neue Dinge realistisch untersucht werden können. Das gibt einen ordentlichen Schub. Ok, der Computer ist vielleicht ein sehr konkretes Arbeitsmittel und ich meinte bei meiner Aussage oben auch eher abstrakteres, aber auch dafür gibt es Beispiele. Einstein hat 3 große Durchbrüche realisiert. Und was hat er dabei gemacht? Er hat unterschiedliche Bereiche der Physik zusammengeführt. Er hat also die Denkweisen unterschiedlicher Bereiche vereint. So etwas kommt sehr selten vor, aber wenn man das Glück hat, so eine fremde Arbeitsweise oder ein fremdes Arbeitsmittel auf seinen Bereich erfolgreich anwenden zu können, dann kann man dadurch ein ganzes Stück vorankommen.

    Es gibt übrigens gerade in Teilbereichen der Informatik massive Einflüsse von anderen Bereichen. Das ist auch nicht verwunderlich, denn die Informatik ist immer noch sehr jung, die anderen Bereiche haben aber schon einen wirklich großen Methodenschatz.



  • TravisG schrieb:

    Gregor schrieb:

    life schrieb:

    Wissenschaftliches Arbeiten bezieht sich mehr auf die Art und Weise, wie man seine Ergebnisse aufschreibt, als auf die Ergebnisse selber.

    Oh, das ist interessant, bei Dir bezieht sich der Begriff also ausschließlich auf die Darstellung der Arbeit.

    Das finde ich auch merkwürdig. Für "wissenschaftliche Arbeit" wäre das passend, aber "wissenschaftliches arbeiten" beschreibt ja die Tätigkeit selbst.

    Wissenschaftliches Arbeiten ist für mich der (im weiteren Sinne nötige) Prozess zur Anfertigung einer wissenschaftlichen Arbeit. Entsprechend sagt das für mich rein garnichts darüber aus, ob die Ergebnisse der entsprechenden Arbeit neuartig oder gar innovativ sind. Man bedenke, dass auch eine Seminararbeit eine wissenschaftliche Arbeit darstellt, die wissenschaftlich erarbeitet wurde. Und in Seminararbeiten wird typischerweise nichts neues entwickelt (das ist auch nicht gefordert)..



  • Zur Umfrage ohne jetzt die restlichen Beiträge zu lesen: Ich habe "mit bekanntem Wissen etwas schaffen" gewählt, weil ich finde, dass man nichts neues erfinden/entdecken/wissen kann ohne ein bekanntes Wissen zu haben. (auf Luxemburgisch könnte ich mich jetzt besser ausdrücken...)



  • Ich würde das nach Gregors Erläuterung der Abstimmungsoptionen eher bei der ersten Option ansiedeln. Es ist natürlich wissenschaftlich, wenn man 2 Sachen verknüpft und sich neue Zusammenhänge ergeben. Es ist auch wissenschaftlich, wenn man gute Ideen von anderen weiter verfolgt und neue interessante Sachen herausfindet. Wirklich grundlegend neue Disziplinen entdecken, das machen in der Regel die alten Hasen, wenn sie wirklich noch forschen können und sich nicht gerade dauernd mit Verwaltungskram und Shake-Hand-Orgien rumschlagen müssen. Natürlich hat man als junger Forscher auch ab und an mal das Glück auf etwas zu stoßen, das vorher noch niemand auch nur ansatzweise in Betracht gezogen hat, aber oft muss man irgendwann feststellen, dass ein großer Teil oft schon von den Gurus vor 20 Jahren mal angedacht wurde und mittlerweile vielleicht einfach die Zeit reif war, die Sachen weiter zu verfolgen. Daher braucht man umfassende Kenntnis der Disziplin, gute Ideen und einen guten Mentor, der einen bei der Umsetzung eigener oder gemeinsamer Ideen unterstützt und einem auch ab und zu mal auf den Weg zurückführt, wenn man droht sich in einer Sackgasse zu verrennen. Experimentelle Wissenschaften haben hier aber einen Sonderstatus, denke ich, denn wer zufällig was ganz tolles herausfindet, der kann sich damit echt einen Namen machen.


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