Menschen sind geborene Hacker



  • SeppJ schrieb:

    Wow! 6,2%! Das bedeutet ja, dass nur 93,8% aller Menschen ihre Produkte nicht verändern. Das sind viel weniger als ich gedacht hätte.

    Wie gesagt: Es ist mehr als die Industrie.



  • earli, irgendwie startest du hier jeden Tag artikelbasiert eine neue Diskussion...

    👍



  • Eisflamme schrieb:

    earli, irgendwie startest du hier jeden Tag artikelbasiert eine neue Diskussion...

    👍

    Weil ich das jetzt zweimal hintereinander gemacht habe, nichtmal am gleichen Tag? 🙂



  • Was hat das damit zu tun, ein Hacker zu sein? (Vorsicht: rhetorische Frage)



  • knivil schrieb:

    Was hat das damit zu tun, ein Hacker zu sein? (Vorsicht: rhetorische Frage)

    Seit wann muss man rhetorische Fragen als solche kennzeichnen?

    Ich vermute eine Anspielung auf Was ist Hacken?.



  • knivil schrieb:

    Was hat das damit zu tun, ein Hacker zu sein? (Vorsicht: rhetorische Frage)

    ohh, rhetorisch ⚠ angst kriege 😉 nichts ⚠ Oje, ich habe jetzt eine rhetorische Frage beantwortet...was blüht mir? Vierteilung oder sogar Achtelung...? 😃



  • Ja, und manche verändern Produkte nicht nur, sondern erwerben damit auch gleich noch einen Darwinaward:

    http://darwinawards.com/stupid/stupid2000-05.html

    Fazit:
    Man sollte schon wissen was man tut.



  • @Exhumed: In deinem Fall haften noch deine Eltern fuer dich.



  • Ein sinnloser Artikel der Marke:

    Hiermit wird ihnen mitgeteilt das nichts mitgeteilt wird und wir bloß Geld zum Fenster hinaus geblasen haben. 😞



  • Das Hacken wurde geboren, als der Modelleisenbahnverein vom Massachussetts Institute of Technology den ersten Computer in die Hände bekam. 🙂



  • Als Richard Stallman 1971 seine akademische Laufbahn am Labor für
    Künstliche Intelligenz (KI) des MIT aufnahm, gab es noch keine ›unfreie‹
    Software, nur autoritärere und freiere Informatikinstitute. Harvard, wo
    Stallman als Experte für Assemblersprachen, Betriebssysteme und Text-
    editoren gearbeitet hatte, gehörte zur ersten Kategorie. Auf der Suche nach
    einer hacker-freundlicheren Atmosphäre wechselte er dann als System-
    programmierer an das MIT, dessen KI-Labor ein damals bereits legendä-
    res Hackerparadies war, ein Kloster, in dem man lebte, um zu hacken und
    in dem man hackte, um zu leben. Steven Levys 1984 geschriebener Klas-
    siker »Hackers. Heroes of the Computer Revolution« (Levy, 1994) verfolgt
    das Phänomen zurück bis in den Modelleisenbahnclub am MIT der spä-
    ten 50er. Im Club gab es zwei Fraktionen, eine, die es liebte, Modellhäu-
    ser, Landschaften und Replikas historischer Züge zu bauen – heute würde
    man sie die Interface-Designer nennen. Die andere Fraktion verbrachte
    die meiste Zeit mit dem Steuerungssystem unter der Platte, mit der Strom-
    versorgung, den Kabeln und elektromagnetischen Relais, die sie von ei-
    nem Telefonhersteller bekommen hatten. Diese zweite Gruppe strebte
    nach Höherem, doch der zentrale MIT-Rechner, eine IBM 704, die Loch-
    kartenstapel verarbeitete, war von der Computerpriesterschaft abge-
    schirmt. Als das MIT 1959 einen der ersten transistor-betriebenen Rech-
    ner der Welt bekam, der außerdem mit einem Kathodenstrahlmonitor
    ausgestattet war, verloren sie bald das Interesse an Modelleisenbahnen.
    Die TX-0 des Lincoln Labs war ein Zwerg im Vergleich zur 704, doch auf
    ihr bekam man Zeitabschnitte zugewiesen, in denen man sie exklusiv für
    sich benutzen konnte. Zum ersten Mal konnte man am Computer sitzen,
    während dieser ein Programm durchrechnete, und auf der Stelle neue An-
    weisungen in die Tastatur hacken. Während bislang und auch später beim
    »strukturierten Programmieren« der größte Teil des Softwareentwurfs ab-
    strakt auf Papier stattfand, war es mit der neuen »interaktiven« Compu-
    ternutzung möglich, eine Idee in die Tasten zu hacken, das Programm lau-
    fen zu lassen, Fehler zu entdecken, die Korrekturen einzugeben und es
    sofort wieder ablaufen zu lassen. Diese Art der iterativen Ad-hoc-Pro-
    grammierung trug den Namen »Hacken« (Levy, 1994, S. 21 ff.).
    Was Stallman am KI-Lab mochte, war, dass es »keine künstlichen
    Hindernisse, Dinge, auf denen bestanden wird, die es den Menschen
    schwerer machen, ihre Arbeit zu erledigen – Dinge, wie Bürokratie, Si-
    cherheit oder die Weigerung mit anderen Leuten zu teilen«, gab (ebd., S.
    416). Dort traf Stallman auf Hackerlegenden wie Richard Greenblatt und
    Bill Gosper und tauchte in eine Kultur des freien Wissensaustausches
    ein, eine Oase der konstruktiven Kooperation im allgemeinen Kampf von
    jedem gegen jeden.

    »Ich hatte in den 70er-Jahren das Glück, Teil einer Gemeinschaft zu
    sein, in der die Menschen Software miteinander teilten. Wir entwickel-
    ten Software und wann immer jemand ein interessantes Programm ge-
    schrieben hatte, wurde es weitergegeben. [...] So arbeitete einer nach dem
    anderen, um die Software zu verbessern und weiterzuentwickeln. Man
    konnte in dieser Gemeinschaft immer eine zumindest passive Mitarbeit
    eines jeden erwarten. Sie mochten zwar nicht bereit sein, ihre Arbeit zu
    unterbrechen, um stundenlang etwas für dich zu tun, aber das, was sie
    bereits erledigt hatten, konntest du gerne benutzen.«

    Neben seiner Arbeit als Systementwickler und am Editor »Emacs« erwarb
    er gleichzeitig einen Magna cum laude-Abschluss in Physik an der Har-
    vard Universität. Emacs, das »Schweizermesser« unter den Editoren, war
    damals Stallmans bekanntestes Werk. Basierend auf einem Lisp-Dialekt,
    ist es beliebig konfigurierbar und erweiterbar. Seine weit offene Archi-
    tektur ermunterte viele, Zusätze und Verbesserungen zu schreiben. Stall-
    man betrieb das Projekt Emacs im selben sharing spirit, den er am KI-Lab
    schätzte. Er gab das Programm frei an jeden weiter, unter der Bedingung,
    dass alle, die Erweiterungen schrieben, diese mit der Emacs-Community
    teilten.
    In den ausgehenden 70ern und frühen 80ern erlebte Stallman jedoch
    auch den Verfall der Hackerethik und die Auslöschung der Gemeinde am
    KI-Lab mit. Es begann damit, dass auf den Systemen des MIT-Rechen-
    zentrums Passwörter eingeführt wurden.

    [weiterlesen im verlinkten Buch möglich]

    "Freie Software" (S. 217)
    von Volker Grassmuck
    bei der Bundeszentrale für politische Bildung [Buch als PDF]

    (Voler Grassmuck arbeitet übrigens beim selben Professor wie Constanze Kurz vom CCC, die immer in der FAZ schreibt)



  • Oje,

    dein Verständis von Hacken ist aber leider sehr sehr abstrakt. Eigentlich hat der Heise-Artikel gar nichts mit dem Hacken zu tun. 😞

    Hoffen wir mal das die Gerichte den Hackerparagrafen nicht so wörtlich nehmen, sonst wird bald jede handwerkliche Arbeit unter Strafe gestellt. 😉



  • Bitte ein Bit schrieb:

    Oje,

    dein Verständis von Hacken ist aber leider sehr sehr abstrakt. Eigentlich hat der Heise-Artikel gar nichts mit dem Hacken zu tun. 😞

    Hoffen wir mal das die Gerichte den Hackerparagrafen nicht so wörtlich nehmen, sonst wird bald jede handwerkliche Arbeit unter Strafe gestellt. 😉

    Der Hackerparagraph wird doch gerade deshalb Hackerparagraph genannt: Weil er nicht kriminelle Einbrüche verbietet, sondern Tools.



  • Die Betonung liegt auf "handwerkliche".


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