Megatonnen-Explosionen in Kernreaktoren möglich?



  • Da mach ich mir über Protonenzerfall mehr Sorgen 🤡


  • Mod

    Ok, ein Weg. Allerdings, wenn Du das im "Vorwärtsgang" in einem Reaktor gezielt machen müßtest, dann hättest Du vermutlich oft ganz schön geflucht, weil der Prozess so instabil ist.

    Auf alle Fälle sind neue Gesichtspunkte enthalten.

    Wie bei den anderen Erklärungsansätzen sehe ich noch das Problem, daß das sicherlich punktuell passieren kann - als lokalisierter Effekt. Aber wir brauchen einen Prozess, der sich auch mal über einige Kubikmeter Raum erstreckt und "richtig viel" Material "zum richtigen Zeitpunkt" beeinflusst.

    Hat jemand außer dem Filmbeitrag noch andere Quellen dazu gefunden?



  • @abc.w:

    Deine Theorie hat einen Schönheitsfehler:
    Laut deiner Theorie müsste das Zeug das Potential haben, jederzeit hochzugehen. Angeblich war diese Gefahr nur bei dem Kontakt mit Wasser gegeben.

    Aber ich habe auch noch eine Theorie:

    Das geschmolzene Zeug dürfte extrem heiß gewesen sein. Wenn das mit Wasser in Berührung gekommen wäre, hätte die Hitze eventuell ausgereicht, um die Wassermoleküle zu spalten - Knallgas entsteht. Und wenn das hochgeht, entstehen auch enorme Energiemengen - Siehe AKW Fukushima. Und wenn dann noch eine größerere Menge Plutonium vorhanden ist (anscheinend gab es ja doch nicht nur Uran im Reaktor, wie ich zunächst annahm) ist auch die Möglichkeit einer Kernexplosion gegeben. Ich bezweifle aber ein bisschen, dass die Sprengkraft vom Knallgas ausreichen würde. In Kernwaffen wird ja auch nicht an koventionellem Sprengstoff gespart.


  • Mod

    Noch mal Einspruch. Die Wasserstoffexplosion hat zwar eine gewaltige Kraft, aber sie "streut" überallhin. Die kritische Masse muß aber zusammengedrückt werden.



  • Marc++us schrieb:

    Noch mal Einspruch. Die Wasserstoffexplosion hat zwar eine gewaltige Kraft, aber sie "streut" überallhin. Die kritische Masse muß aber zusammengedrückt werden.

    Sehe ich genauso.

    Nochmal was zu den Fusionswaffen, Druck und Reflexion: Link - siehe Abschnitt "Teller-Ulam-Design"



  • Marc++us schrieb:

    Noch mal Einspruch. Die Wasserstoffexplosion hat zwar eine gewaltige Kraft, aber sie "streut" überallhin. Die kritische Masse muß aber zusammengedrückt werden.

    Verwirrend. "Kritische Masse" ist für die Fission nötig und für die Fusion unnötig (außer wir reden von mehr als der Masse Jupiters). Hoher Druck ist hingegen für die Fusion nötig und für die Fission unnötig (man sprengt die unterkritischen Massen nur gern zusammen, weil das ein technisch eleganter und zuverlässiger Weg ist, eine innige Verbindung herzustellen).


  • Mod

    volkard schrieb:

    Marc++us schrieb:

    Noch mal Einspruch. Die Wasserstoffexplosion hat zwar eine gewaltige Kraft, aber sie "streut" überallhin. Die kritische Masse muß aber zusammengedrückt werden.

    Verwirrend. "Kritische Masse" ist für die Fission nötig und für die Fusion unnötig (außer wir reden von mehr als der Masse Jupiters). Hoher Druck ist hingegen für die Fusion nötig und für die Fission unnötig (man sprengt die unterkritischen Massen nur gern zusammen, weil das ein technisch eleganter und zuverlässiger Weg ist, eine innige Verbindung herzustellen).

    Aber für das Spalten von Plutonium ist die Explosion trotzdem genau das falsche und für das Fusionieren von Wasserstoff ist die Explosion um mindestens 3 Größenordnungen zu schwach.



  • volkard schrieb:

    DocShoe schrieb:

    Es geht doch nicht darum, sie vollständig einzusperren, sondern das Spaltmaterial möglichst lange daran zu hindern, auseinanderzufliegen. Eine Stahlummantelung kann, im Vergleich zu z.B. Luft, das Ausbreiten um einige Mikro- oder Millisekunden verhindern, was für den Spaltprozess bedeutet, dass er einen Tick länger läuft, bevor die kritische Masse unterschritten wird er ganz zum Erliegen kommt.

    Uran mit 19kg/l würde den Stahl mit nur 8kg/l erstmal auslachen.
    Klingt mir trotzdem nach klassischer Überlegung, die einfach nicht zum tragen kommt, weil die Explosion viel zu schnell kommt.

    Reflektor

    Abschnitt Implosionsbombe, vierter Absatz



  • Marc++us schrieb:

    Der Meinung bin ich auch. Warum sagt Gorbatschow also was anderes?

    a) Gorbi lügt, es geht nicht

    b) Gorbi ist falsch informiert, es geht nicht
    b1) mit Absicht
    b2) nur schlechte Informationsweiterleitung/falsch verstanden

    c) ich liege falsch, es geht doch

    In unserer Reichweite liegt es immerhin zu falsifizieren, wie weit dies technisch möglich ist, so daß die Antwort auf a) bis c) immerhin näher rückt.

    Mach mal beim naechsten Mafiaspiel mit. 😉



  • volkard schrieb:

    Hoher Druck ist hingegen für die Fusion nötig und für die Fission unnötig (man sprengt die unterkritischen Massen nur gern zusammen, weil das ein technisch eleganter und zuverlässiger Weg ist, eine innige Verbindung herzustellen).

    Das ist bei der Plutonium basierten Atombombe nicht richtig. Hier muß das Plutonium verdichtet werden, damit es kritisch wird. Ohne Sprengladung bleibt es unkritisch.



  • Jochen S. schrieb:

    @abc.w:
    Deine Theorie hat einen Schönheitsfehler:
    Laut deiner Theorie müsste das Zeug das Potential haben, jederzeit hochzugehen. Angeblich war diese Gefahr nur bei dem Kontakt mit Wasser gegeben.

    Das meine ich ja, sobald Kontakt mit Wasser, entstehen Kohlenwasserstoffe, die detonativ selbstzerfallen.
    Mein Schönheitsfehler ist, ich habe es mir alles aus Wikipedia mit meinen Chemie-Kenntnissen aus der Schule zusammengestellt. Ich weiss nicht genau, ob unter solchen Umständen Carbide überhaupt entstehen können und habe es mir nur so vorgestellt.



  • Achso, ich habe das so verstanden, dass das Graphit die Karbide entstehen lässt. Ich hatte aber auch seit 3 Jahren kein Chemieunterricht mehr.



  • Bei mir ist es auch schon länger her, aber ich erinnere mich, als ich so 13 oder 14 war, haben wir mal eine leere Bierdose genommen, im Boden mit einem Nagel ein Loch gemacht, irgendjemand hatte "Karbidsteine" da - so haben wir sie genannt, sie bestehen aus Calciumcarbid ( http://de.wikipedia.org/wiki/Calciumcarbid ). Man wirft so ein Steinchen in die Dose, jetzt wird es eklig, man spuckt rein und schüttelt das Ganze, danach hält man ein Feuerzeug am kleinen Loch und zündet es an. Es macht einen sehr lauten Knall - aber die Dose bleibt heil, wenn ich mich richtig erinnere... Speichel enhält Wasser, es reagiert mit Calciumcarbid und es entsteht Ethin, siehe Wikipedia 🙂


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