Haskell



  • Das kann C++ nicht.

    Doch, while (true) {} !



  • was ist daran rekursiv?



  • freakC++ schrieb:

    was ist daran rekursiv?

    Ich möchte fast wetten, dass der Haskell-Code in nicht-rekursiven Maschinencode übersetzt wurde. Verwendet ihr ghc oder hugs?

    MfG SideWinder



  • SideWinder schrieb:

    freakC++ schrieb:

    was ist daran rekursiv?

    Ich möchte fast wetten, dass der Haskell-Code in nicht-rekursiven Maschinencode übersetzt wurde. Verwendet ihr ghc oder hugs?

    MfG SideWinder

    Wieso fast? Wenn tatsächlich rekursiv immer wieder ein Call auftauchen würde, dann gäbe es zu 100% einen Überlauf. Funktionale Programmierung ist schön und gut, aber es verwandelt den Rechner nicht magisch in eine unendlich große Maschine.



  • Stak schrieb:

    Wieso fast? Wenn tatsächlich rekursiv immer wieder ein Call auftauchen würde, dann gäbe es zu 100% einen Überlauf. Funktionale Programmierung ist schön und gut, aber es verwandelt den Rechner nicht magisch in eine unendlich große Maschine.

    klar, tail recursion kannste primitiv in ne Schleife umfrickeln. Und sobald du ne Schleife hast, kannst du analysieren ob du wirklich jedes mal Dinge auf den Stack/Heap pushen musst, oder ob du die alten Variablen nicht verwenden kannst.



  • freakC++ schrieb:

    Wir hatten heute eine rekursive Funktion ohne Abbruchbedingung und ich hatte plötzlich "Stack overflow" im Kopf. Mich hat es schon sehr gewundert, dass das Haskell wenig krazt. Das Programm terminiert zwar nicht, aber es stürzt auch nicht ab! Das kann C++ nicht.

    Das ist einfach falsch.
    Ich habe im Kopf, daß C++-Compiler das seit Jahren können.
    Ich teste das doch mal.

    #include <iostream>
    
    void test(){
       std::cout<<"hallo\n";
       test();
    }
    
    int main(){
       test();
    }
    

    Und der Compiler macht daraus

    .L5:
    	movl	$6, %edx
    	movl	$.LC0, %esi
    	movl	$_ZSt4cout, %edi
    	call	_ZSt16__ostream_insertIcSt11char_traitsIcEERSt13basic_ostreamIT_T0_ES6_PKS3_l
    	jmp	.L5   # <-- hier, unbedingte Schleife
    

    Oder mal etwas, was nicht ganz so trivial ist:

    #include <iostream>
    
    int gcd(int a,int b){
       if(b!=0)
          return gcd(b,a%b);
       else
          return a;
    }
    
    int main(){
       std::cout<<gcd(1024,768)<<'\n';
    }
    

    wird zu

    _Z3gcdii:
    .LFB1003:
    	.cfi_startproc
    	testl	%esi, %esi
    	movl	%edi, %eax
    	jne	.L5
    	jmp	.L8
    	.p2align 4,,7
    	.p2align 3
    .L4:
    	movl	%esi, %eax
    	movl	%edx, %esi
    .L5:
    	cltd
    	idivl	%esi
    	testl	%edx, %edx
    	jne	.L4        # <-- Bedinter Sprung nach .L4, eine Schleife!
    	movl	%esi, %eax
    	ret
    .L8:
    	rep
    	ret
    	.cfi_endproc
    


  • Stak schrieb:

    Funktionale Programmierung ist schön und gut, aber es verwandelt den Rechner nicht magisch in eine unendlich große Maschine.

    Das nicht, es kann aber das Programm verwandeln. Stichwort: Endrekursion. Das kann gcc im uebrigen auch und ich habe es auch hier im Forum oft genug mit Beispielen belegt.

    klar, tail recursion kannste primitiv in ne Schleife umfrickeln.

    Das hat nichts mit frickeln zu tun und man benoetigt auch keine Schleifen. Es ist ein bestens verstandenes Konzept in Theorie und Praxis. Waehrend volkards Beispiel eine tatsaechliche endrekursive Funktion ist, kann der Kompiler auch in bestimmten Faellen aus einer rekursiven in eine endrekursive verwandeln. Das Beispiel der Fakultaetsfunktion findest hier auch im Forum irgendwo.



  • Stak schrieb:

    Wieso fast? Wenn tatsächlich rekursiv immer wieder ein Call auftauchen würde, dann gäbe es zu 100% einen Überlauf. Funktionale Programmierung ist schön und gut, aber es verwandelt den Rechner nicht magisch in eine unendlich große Maschine.

    Stichwort: Tail-Rekursion.

    edit: nächste Seite übersehen 🤡



  • Ach uebrigens: Ich mag den Bergiff Tail-Rekursion nicht!



  • Wenn man Haskel mal für was anderes als Rechnen nimmt, ist es garnicht mehr toll.



  • knivil schrieb:

    klar, tail recursion kannste primitiv in ne Schleife umfrickeln.

    Das hat nichts mit frickeln zu tun und man benoetigt auch keine Schleifen. Es ist ein bestens verstandenes Konzept in Theorie und Praxis.

    Sogar Volkard schreibt in seinem Kommentar, dass der Compiler daraus ne unbedingte Schleife macht. Keine Ahnung was du mal wieder hast 🙄



  • 😑



  • Du kannst schon vorher analysieren, was alles auf den Heap landet, ohne eine Schleife draus zu machen.



  • mit welchem switch wandelt g++ tail-recursions nochmal in loops? Bei meinen Tests war kurz vor Tiefe 262000 Schicht im Schacht.



  • knivil schrieb:

    Du kannst schon vorher analysieren, was alles auf den Heap landet, ohne eine Schleife draus zu machen.

    Was ändert das an meinem Punkt? Die Schleife brauchste am Ende sowieso, denn solange du die Rekursion hast, musst du dir die Stackframes merken. Und sobald du die stackframes rausoptimierst hast du eine Schleife.
    War dein Post also einzig und allein der Tatsache geschuldet, dass man die beiden Dinge vertauschen kann?



  • !rr!rr_. schrieb:

    mit welchem switch wandelt g++ tail-recursions nochmal in loops? Bei meinen Tests war kurz vor Tiefe 262000 Schicht im Schacht.

    geklärt, -O1 tut schon



  • Mal an die ganzen Zweifler: Haskell schlägt C++ haushoch in praktisch jeder Hinsicht außer OOP, und die braucht man in Haskell nicht, und zwar gar nicht. Praktisches Beispiel: Es folgt ein vollwertiger, hochskalierbarer, von Haus aus threading-fähiger, epoll benutzender Echo-Server in Haskell:

    module Main where
    
    import Control.Concurrent
    import Control.Exception (finally)
    import Control.Monad
    import Network
    import System.IO
    import Text.Printf
    
    main :: IO ()
    main = do
        -- Logger thread.
        logVar <- newEmptyMVar
        forkIO . forever $ takeMVar logVar >>= hPutStrLn stderr
    
        -- Echo server.
        socket <- listenOn (PortNumber 4000)
        forever $ do
            (handle, clientHost, clientPort) <- accept socket
            hSetBuffering handle NoBuffering
            putMVar logVar (printf "Connection from %s." clientHost)
    
            -- Client thread.
            forkIO $ do
                (hGetContents handle >>= hPutStr handle) `finally` hClose handle
                putMVar logVar (printf "Client %s disconnected." clientHost)
    

    Wie bereits erwähnt: Dieser Echo-Server ist thread-fähig, und zwar nicht in dem Sinne, dass jeder Client einen eigenen Thread bekommt, sondern dass beim Programmstart per Kommandozeilenparamter eine feste Anzahl Threads festgelegt werden kann. Innerhalb der Threads wird epoll benutzt. Und ja, der Client-Thread braucht konstanten Speicher, unabhängig davon, wieviel der Client sendet.

    Das Gleiche in C++, bitte. Und nein, ich habe keinerlei Netzwerkbibliotheken für Server oder sonstiges verwendet. Das sind alles ganz normale Socket/Handle-Funktionen.

    Fairnesshalber möchte ich dazusagen, dass ich ein langjähriger Haskell-Programmierer bin, der viele "real world"-Anwendungen entwickelt. Dazu zählt auch die Erstellung von Server-Software und dynamischen Webseiten in einer Geschwindigkeit, von der C++- (aber auch PHP-) Programmierer nur träumen können.



  • ertes schrieb:

    dynamischen Webseiten in einer Geschwindigkeit, von der C++- (aber auch PHP-) Programmierer nur träumen können.

    Mit PHP und C++ hast Du zwei Enden der Skala genannt. Ich glaube Dir, daß Du in der schnelleren Hälfte bist. Viel mehr aber auch nicht.



  • volkard schrieb:

    ertes schrieb:

    dynamischen Webseiten in einer Geschwindigkeit, von der C++- (aber auch PHP-) Programmierer nur träumen können.

    Mit PHP und C++ hast Du zwei Enden der Skala genannt. Ich glaube Dir, daß Du in der schnelleren Hälfte bist. Viel mehr aber auch nicht.

    hahahahaha 🤡



  • ertes schrieb:

    Mal an die ganzen Zweifler: Haskell schlägt C++ haushoch in praktisch jeder Hinsicht außer OOP, und die braucht man in Haskell nicht, und zwar gar nicht. Praktisches Beispiel: Es folgt ein vollwertiger, hochskalierbarer, von Haus aus threading-fähiger, epoll benutzender Echo-Server in Haskell:

    module Main where
    
    import Control.Concurrent
    import Control.Exception (finally)
    import Control.Monad
    import Network
    import System.IO
    import Text.Printf
    
    main :: IO ()
    main = do
        -- Logger thread.
        logVar <- newEmptyMVar
        forkIO . forever $ takeMVar logVar >>= hPutStrLn stderr
    
        -- Echo server.
        socket <- listenOn (PortNumber 4000)
        forever $ do
            (handle, clientHost, clientPort) <- accept socket
            hSetBuffering handle NoBuffering
            putMVar logVar (printf "Connection from %s." clientHost)
    
            -- Client thread.
            forkIO $ do
                (hGetContents handle >>= hPutStr handle) `finally` hClose handle
                putMVar logVar (printf "Client %s disconnected." clientHost)
    

    Sieht ja fast wie ein normales Programm aus. Wo ist jetzt das Haskel ist so komplett anders und man muss ganz neu lernen?


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