Sind Tanzverbot/Musikverbot okay?



  • DocShoe schrieb:

    Die Mehrheit der Deutschen ist katholisch

    Das stimmt nicht. 34,6% sind Konfessionslos und nur 30,50% sind katholisch.

    http://de.wikipedia.org/wiki/Religionen_in_Deutschland#Verteilung_aller_Konfessionen_in_Deutschland



  • rüdiger schrieb:

    GPC schrieb:

    earli schrieb:

    Es geht darum, ob eine Gruppe von Menschen einer anderen Gruppe von Menschen per Gesetz ihre Ansichten aufzwingen darf.

    Klar, das nennt sich Mehrheitsentscheidung.

    Das ist doch keine Mehrheitsentscheidung.

    Die Mehrheit der vom Volk gewählten Repräsentanten hat irgendwann mal dafür gestimmt. Damals waren vermutlich auch die Mehrheit der Bevölkerung dafür. Und selbst wenn nicht, war der Punkt wohl nicht wichtig genug, um andere Wahlergebnisse herbeizuführen.

    Dafür gab es keine Volksbefragung

    Doch. Es gab vor der Verabschiedung dieses Gesetzes eine demokratische Wahl, bei der Abgeordnete etc. vom Wahlvolk gewählt wurden. Indirekt wurde mit dieser Wahl auch eine Entscheidung über das Karfreitägliche Tanzverbot gefällt.

    Ansonsten teile ich die Ansicht DocShoes. Es ist ein christlicher Feiertag und man muss deswegen nicht arbeiten gehen. Im Gegenzug haut man Abends halt nicht auf die Kacke.



  • Sheldor schrieb:

    Artchi schrieb:

    Oh, ich darf ein von 365 Tagen nicht tanzen. Hui! Ich werde unterdrückt! Und ich werde in Depressionen verfallen, wenn ich an diesem einem Tag nicht tanzen darf. Oh, Herr Gott! Ich sterbe!

    Es geht ums Prinzip !

    Um welches Prinzip? Das nicht jedem jedes Gesetz gefällt? Dann kannst du gleich alle Gesetze streichen. Tolles Prinzip...



  • Artchi schrieb:

    Dann kannst du gleich alle Gesetze streichen.

    War ja auch mein Vorschlag.
    Anarchie FTW !


  • Mod

    GPC schrieb:

    Ansonsten teile ich die Ansicht DocShoes. Es ist ein christlicher Feiertag und man muss deswegen nicht arbeiten gehen. Im Gegenzug haut man Abends halt nicht auf die Kacke.

    Aber Feiertage gäbe es auch, wenn es nicht-christlich wäre. Dann hieße es eben anders, aber man dürfte tanzen.



  • GPC schrieb:

    Dafür gab es keine Volksbefragung

    Doch.

    Nein. Es gab keine Volksbefragung zu dem Thema. Die Wahl von Abgeordneten ist etwas ganz anderes.

    GPC schrieb:

    Es ist ein christlicher Feiertag und man muss deswegen nicht arbeiten gehen. Im Gegenzug haut man Abends halt nicht auf die Kacke.

    Es ist ein staatlicher Feiertag. Wenn die katholische oder evangelische Minderheit an dem Tag ein religiöses Fest begeht, dann können sie das gerne tun. Aber warum sollten diese Minderheiten deswegen die Mehrheit nötigen?



  • Artchi schrieb:

    Sheldor schrieb:

    Artchi schrieb:

    Oh, ich darf ein von 365 Tagen nicht tanzen. Hui! Ich werde unterdrückt! Und ich werde in Depressionen verfallen, wenn ich an diesem einem Tag nicht tanzen darf. Oh, Herr Gott! Ich sterbe!

    Es geht ums Prinzip !

    Um welches Prinzip? Das nicht jedem jedes Gesetz gefällt? Dann kannst du gleich alle Gesetze streichen. Tolles Prinzip...

    Man kann sich auch dumm anstellen Artchi ...

    Wenn jemand am Karfreitag aus religiösen Gründen nicht tanzen will dann soll er es lassen. Aber warum dann niemand ( auch Nicht-Katholiken ) tanzen dürfen soll erschließt sich mir nicht.
    Das ganze ist einfach ein Überbleibsel aus der Zeit als es noch hierzulande üblich war dass reilgiöse Gruppen der Gesellschaft als Ganzes ihre religiösen Regeln aufzwingen wollten und auch damit durchkamen.
    Der einzige Grund warum es sowas noch gibt sind Massen von Leuten wie Artchi die sich denken "meh, was interessiert es mich. Ich hab eh kein Bock auf Tanzen ... " oder "Das wird eh ignoriert und interessiert niemanden ..."



  • SeppJ schrieb:

    GPC schrieb:

    Ansonsten teile ich die Ansicht DocShoes. Es ist ein christlicher Feiertag und man muss deswegen nicht arbeiten gehen. Im Gegenzug haut man Abends halt nicht auf die Kacke.

    Aber Feiertage gäbe es auch, wenn es nicht-christlich wäre. Dann hieße es eben anders, aber man dürfte tanzen.

    Klar, am 3. Oktober darfst du ja auch tanzen.

    rüdiger schrieb:

    Nein. Es gab keine Volksbefragung zu dem Thema. Die Wahl von Abgeordneten ist etwas ganz anderes.

    Es ist keine explizite Volksbefragung zu nur diesem Thema gewesen. Wobei es vor ca. 60 Jahren wohl zur breiten Zustimmung gekommen wäre, da die Mehrheit der Bevölkerung christlicher Konfession war.
    Dennoch hat jeder über die normalen Wahlen die Möglichkeit, gewisse Positionen durch seine Wahl zu stärken. Und jeder kann in seinem Bundesland anfangen, Unterschriften zu sammeln und eine Volksabstimmung erzwingen. Go go go! 🙂

    rüdiger schrieb:

    Es ist ein staatlicher Feiertag. Wenn die katholische oder evangelische Minderheit an dem Tag ein religiöses Fest begeht, dann können sie das gerne tun. Aber warum sollten diese Minderheiten deswegen die Mehrheit nötigen?

    Es ist ein staatlicher Feiertag, der auf einem christlichen Ereignis basiert. Offensichtlich ist die Idee von Ostern/Karfreitag nicht im Bundeskanzleramt entstanden. Wer sagt, dass er kein Bock auf das dadurch bedingte Tanzverbot hat, muss natürlich als Konsequenz den Feiertag abschaffen.



  • Komisch das immer alle nur die Vorteile "mitnehmen" wollen. Also, man geht dann gerne nicht zur Arbeit, bekommt also den christlichen freien Tag sogar noch bezahlt, aber das Tanzverbot ist dann natürlich nicht genehm.

    Wenn, dann muß man doch schon konsequent sein, wenn das Tanzverbot nicht für alle gelten soll: wer nicht beweisen kann, das er Katholisch ist, muß zum Dienst auf Arbeit antreten oder sich einen regulären Urlaubstag nehmen!

    Ach ja, und das sollte für ALLE christlichen Feiertage gelten, auch Heiligabend, 1. und 2 Weihnachtstag, und was es da noch so alles gibt.

    DANN akzeptiere ich den Spruch "es geht ums Prinzip"!



  • rüdiger schrieb:

    DocShoe schrieb:

    Die Mehrheit der Deutschen ist katholisch

    Das stimmt nicht. 34,6% sind Konfessionslos und nur 30,50% sind katholisch.

    http://de.wikipedia.org/wiki/Religionen_in_Deutschland#Verteilung_aller_Konfessionen_in_Deutschland

    Da behaupte ich einfach mal frech: Zu dem Zeitpunkt, als das Gesetz verabschiedet wurde, war das nicht so. Und wenn wir "katholisch" durch "christlichen Glauben" mit allen Absplitterungen ersetzen erst recht.



  • Artchi schrieb:

    Komisch das immer alle nur die Vorteile "mitnehmen" wollen. Also, man geht dann gerne nicht zur Arbeit,[ i]bekommt also den christlichen freien Tag sogar noch bezahlt[/i], aber das Tanzverbot ist dann natürlich nicht genehm.

    Wenn, dann muß man doch schon konsequent sein, wenn das Tanzverbot nicht für alle gelten soll: wer nicht beweisen kann, das er Katholisch ist, muß zum Dienst auf Arbeit antreten!

    Ach ja, und das sollte für ALLE christlichen Feiertage gelten, auch Heiligabend, 1. und 2 Weihnachtstag, und was es da noch so alles gibt.

    DANN akzeptiere ich den Spruch "es geht ums Prinzip"!

    Dann wird es dich freuen das ich dafür bin komplett alle kirchlichen Feiertage abzuschaffen. Meinetwegen auch ersatzlos. Wir haben hier genug frei verteilbare Urlaubstage. Wer sich frei nehmen will kann das tun.



  • DocShoe schrieb:

    rüdiger schrieb:

    DocShoe schrieb:

    Die Mehrheit der Deutschen ist katholisch

    Das stimmt nicht. 34,6% sind Konfessionslos und nur 30,50% sind katholisch.

    http://de.wikipedia.org/wiki/Religionen_in_Deutschland#Verteilung_aller_Konfessionen_in_Deutschland

    Da behaupte ich einfach mal frech: Zu dem Zeitpunkt, als das Gesetz verabschiedet wurde, war das nicht so. Und wenn wir "katholisch" durch "christlichen Glauben" mit allen Absplitterungen ersetzen erst recht.

    Und 1939 waren alle noch Nazis. Zeiten ändern sich, Gesetze die keinen Sinn mehr machen sollten das auch.



  • Artchi schrieb:

    Wenn, dann muß man doch schon konsequent sein, wenn das Tanzverbot nicht für alle gelten soll: wer nicht beweisen kann, das er Katholisch ist, muß zum Dienst auf Arbeit antreten oder sich einen regulären Urlaubstag nehmen!

    Am härtesten sind davon eh die Gastronomen betroffen (ich kenn mich da zumindest soweit aus, dass ich die Diskussionen mitkriege, ob man auf das Gesetzt sch...en soll und die Strafe zahlen) und die arbeiten offensichtlich Karfreitag.
    Dann sei DU bitte auch konsequent und zahlen deren finanzielle Ausfälle.
    Deine 'wer-tanzen-darf'-Kriterien sind ja erfüllt und getanzt werden darf trotzdem nicht.



  • Es ist ein staatlicher Feiertag, der auf einem christlichen Ereignis basiert. Offensichtlich ist die Idee von Ostern/Karfreitag nicht im Bundeskanzleramt entstanden. Wer sagt, dass er kein Bock auf das dadurch bedingte Tanzverbot hat, muss natürlich als Konsequenz den Feiertag abschaffen.

    Man kann ja auch einen anderen Freitag als Feiertag wählen. Das stimmt natürlich. Man kommt hier den Christen entgegen und wählt halt einen Tag, der für sie günstig liegt. Das stört mich auch nicht. Aber umgekehrt sollten sie dann nicht die Mehrheit in der Bevölkerung nötigen.

    Artchi schrieb:

    Wenn, dann muß man doch schon konsequent sein, wenn das Tanzverbot nicht für alle gelten soll: wer nicht beweisen kann, das er Katholisch ist, muß zum Dienst auf Arbeit antreten oder sich einen regulären Urlaubstag nehmen!

    Warum sollten Katholiken einen extra Feiertag bekommen? Fairness wäre natürlich, dass jeder gewisse Feiertage bekommt, die er sich dann frei einteilen kann. Aber prinzipiell spricht ja nichts dagegen, dass man allgemeine Feiertage hat. Ich finde es auch nicht schlimm, wenn man hier einer Bevölkerungsgruppe entgegen kommt und einen Tag wählt, der für sie günstig ist. Nur stört es mich, dass die Gruppe dann daraus Verpflichtungen für andere Menschen fordert.



  • DocShoe schrieb:

    rüdiger schrieb:

    DocShoe schrieb:

    Die Mehrheit der Deutschen ist katholisch

    Das stimmt nicht. 34,6% sind Konfessionslos und nur 30,50% sind katholisch.

    http://de.wikipedia.org/wiki/Religionen_in_Deutschland#Verteilung_aller_Konfessionen_in_Deutschland

    Da behaupte ich einfach mal frech: Zu dem Zeitpunkt, als das Gesetz verabschiedet wurde, war das nicht so. Und wenn wir "katholisch" durch "christlichen Glauben" mit allen Absplitterungen ersetzen erst recht.

    Ja, aber nicht alle christlichen Kirchen haben den gleichen Kalender. Daher unterscheiden sich auch die Feiertage und es unterscheidet sich sogar, welcher Feiertag nun wie wichtig ist.



  • rüdiger schrieb:

    Es ist ein staatlicher Feiertag, der auf einem christlichen Ereignis basiert. Offensichtlich ist die Idee von Ostern/Karfreitag nicht im Bundeskanzleramt entstanden. Wer sagt, dass er kein Bock auf das dadurch bedingte Tanzverbot hat, muss natürlich als Konsequenz den Feiertag abschaffen.

    Man kann ja auch einen anderen Freitag als Feiertag wählen. Das stimmt natürlich. Man kommt hier den Christen entgegen und wählt halt einen Tag, der für sie günstig liegt. Das stört mich auch nicht. Aber umgekehrt sollten sie dann nicht die Mehrheit in der Bevölkerung nötigen.

    Na ja, es ist ja nicht so, als ob die Christen Ostern/Karfreitag erfunden hätten, nur damit wir heutzutage 'nen bezahlten Feiertag haben. Wenn's kein Ostern/Karfreitag gäbe, gäb's auch keinen staatlichen Feiertag und höchstwahrscheinlich auch keinen Anlass, einen einzurichten. Oder siehst du Bestrebungen vom deutschen Staat, uns zusätzliche, nicht religiös motivierte Feiertage zu verschaffen? 😉

    Seien wir doch mal kurz realistisch und hören auf, einen auf Grundsatzrebellion wegen dem religiösen Aspekt zu machen: Der überwiegende Teil der Bevölkerung profitiert von solchen Feiertagen, da man nicht arbeiten gehen muss. Unabhängig davon, welcher Religion jemand angehört. Der Nachteil an der Sache ist eine (lax gehandhabte) Einschränkung, dass man nicht tanzen darf. Ich denke die Mehrheit der Bevölkerung nimmt das gerne in Kauf. Oder willst du mir ernsthaft erzählen, du gehst jeden Freitag Abend tanzen.. und besonders leidenschaftlich am Karfreitag? 😉


  • Mod

    @GPC: Amen!

    Dazu passend ein Artikel aus der Welt:

    Deutschland braucht Realpolitiker statt Moralapostel

    Die deutsche Politik neigt immer mehr zum Prinzipiellen und verplempert damit Zeit und Energie. Fände der listige Konrad Adenauer heute noch Gehör?

    http://www.welt.de/debatte/kommentare/article13196456/Deutschland-braucht-Realpolitiker-statt-Moralapostel.html

    Was das mit dieser Diskussion zu tun hat? Sehr viel. Es ist die Bestrebung, alles möglichst perfekt und moralisch sauber regeln zu wollen.

    Statt einfach am Freitag frei zu machen, sich über den arbeitsfreien Tag zu freuen, müssen wir hier im Forum eine grundsätzliche Diskussion darüber führen, welche Persönlichkeitsrechte nun verletzt werden, wie man das abstellt, und was daran schlecht ist. In 20 Beiträgen wird earli dann noch auf die Verbrechen der Kirche hinweisen, um zu betonen, daß wir eigentlich gar kein Anrecht auf den Karfreitag haben.



  • Artchi schrieb:

    Sheldor schrieb:

    Artchi schrieb:

    Oh, ich darf ein von 365 Tagen nicht tanzen. Hui! Ich werde unterdrückt! Und ich werde in Depressionen verfallen, wenn ich an diesem einem Tag nicht tanzen darf. Oh, Herr Gott! Ich sterbe!

    Es geht ums Prinzip !

    Um welches Prinzip? Das nicht jedem jedes Gesetz gefällt? Dann kannst du gleich alle Gesetze streichen. Tolles Prinzip...

    Es Prinzip ist, dass wir eine freiheitliche Demokratie haben. Und das heißt, alles muss erlaubt sein, solange es keine gute Begründung für ein Verbot gibt.

    Wer ein Verbot will, muss dies begründen. Und es geht hier nicht um Tanzverbot oder Tanzzwang, sondern um Tanzverbot oder freie Entscheidung für jeden selbst.



  • Marc++us schrieb:

    Was das mit dieser Diskussion zu tun hat? Sehr viel. Es ist die Bestrebung, alles möglichst perfekt und moralisch sauber regeln zu wollen.

    Wenn die Moralapostel sich aus der Diskussion raushalten würden wär das Tanzverbot schon längst weg.



  • earli schrieb:

    Artchi schrieb:

    Sheldor schrieb:

    Artchi schrieb:

    Oh, ich darf ein von 365 Tagen nicht tanzen. Hui! Ich werde unterdrückt! Und ich werde in Depressionen verfallen, wenn ich an diesem einem Tag nicht tanzen darf. Oh, Herr Gott! Ich sterbe!

    Es geht ums Prinzip !

    Um welches Prinzip? Das nicht jedem jedes Gesetz gefällt? Dann kannst du gleich alle Gesetze streichen. Tolles Prinzip...

    Es Prinzip ist, dass wir eine freiheitliche Demokratie haben. Und das heißt, alles muss erlaubt sein, solange es keine gute Begründung für ein Verbot gibt.

    Wer ein Verbot will, muss dies begründen. Und es geht hier nicht um Tanzverbot oder Tanzzwang, sondern um Tanzverbot oder freie Entscheidung für jeden selbst.

    Also manchmal glaube ich echt, du hast eine Weltansicht, die nur aus schwarz und weiß besteht, und keine Graustufen dazwischen. Mit solchen Leuten ist es immer schwierig zu diskutieren, weil´s immer das eine oder das andere sein muss. Bist hier im C++ Forum gut aufgehoben, bei digitalen Computern ist auch immer alles 0 oder 1.
    Aber jetzt im Ernst:
    Man kann sich Probleme auch herbeireden. Und um mal konkret zu fragen: Betrifft dich das jetzt direkt? Möchtest du Karfreitag unbedingt zappeln gehen, kannst/darfst aber nicht, und deswegen muss diese Frage grundsätzlich beantwortet werden? Oder ist das eine Diskussion, weil du das Recht haben möchtest, am Karfreitag feiern zu gehen? Erinnert mich grad alles an Monty Pythons´s Loretta...


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