Sind Tanzverbot/Musikverbot okay?
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Eisflamme schrieb:
Man könnte jetzt entgegenhalten, dass man ja gar nicht genau weiß, was man gut findet und was nicht, aber das macht nur das System schwieriger und nicht fälscher. Letztlich deckt das Moralverständnis nicht alles ab, aber führt meiner Meinung nach auf breiter Linie zu deutlich moralischerem Handeln.
Keine handelt möralischer, weil er Kant gelesen hat.
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Eisflamme schrieb:
Ich weiß gar nicht, wie Kant zu Gott stand. Aber subjektiv, subjektiv... Er sagt halt, man sollte so handeln, wie man es sich allgemein wünschen würde. Damit sollten Menschen also nicht egoistisch handeln und nicht etwas tun, was sie von anderen nicht für wünschenswert hielten. Das ist eine ziemlich gesunde moralische Grundlage, die über die eigene Subjektivität hinausgeht.
Man könnte jetzt entgegenhalten, dass man ja gar nicht genau weiß, was man gut findet und was nicht, aber das macht nur das System schwieriger und nicht fälscher. Letztlich deckt das Moralverständnis nicht alles ab, aber führt meiner Meinung nach auf breiter Linie zu deutlich moralischerem Handeln.
Bei Sokrates bin ich gerade nicht im Bilde.
1. Sokrates wird häufig missverstanden. Hinter dem Satz: "Ich weiß, dass ich nichts weiß!" steckt nicht die Erkenntnis, dass bereits das Wissen des eigenen Nichtwissens Wissen bedeutet, sondern dass alles, was wir wissen, kein Wissen, sondern Glauben an Wissen ist mit der Ausnahme, dass wir wissen, dass wir an Wissen glauben.
Ui, da habe ich übertrieben. Noch einmal: Wir wissen nichts, wir glauben nur, und manchmal glauben wir zu wissen. Aber wir können gar nicht wissen, denn Wissen impliziert Sicherheit, und die ist nicht gegeben, da wir einen Vorfall nicht von allen Seiten betrachten können. Folglich können wir uns nur einer Sache sicher sein: dass wir uns sonst gar nichts sicher sein können. Nach dem selben Standpunkt funktioniert übrigens auch die Kommunikationswissenschaft, mein Bruder hat sich in seiner Freizeit da eingearbeitet.
2. Wenn wir einen Standpunkt nicht beurteilen können (damit nicht mal unseren Eigenen), können wir auch unser Handeln kaum definieren. Wir Menschen gehen automatisch davon aus, dass wir gut sind und dass alle anderen Idioten sind (kenne ich von mir). Das liegt daran, dass unserer Gehirn so programmiert ist, unser eigenes Handeln nicht so wahrzunehmen. Und wenn dem der Fall ist, können wir auch nicht sagen, was moralisch und was nicht ist, da dafür ebenfalls ein umfassendes Wissen um ein Ereignis vonnöten ist. Also kann es kein moralisches oder amoralisches Verhalten geben, sondern höchstens das, was wir dafür halten - bevorzugt sieht man dies an kulturellen Unterschieden. Was im einen Kulturkreis akzeptiert ist, ist im anderen verpönt. Welche Kultur hat aber recht?
Daher empfinde ich Kant's Definition als lückenhaft, was sich aber ebensogut als lückenhafte Definiton erachte, da mir wichtige Informationen über ihn und seine Denkprozesse fehlen. Folglich tut meine Meinung nicht wirklich viel zur Sache, und da dies überraschend häufig der Fall ist, bin ich agnostischer Atheist.
Verwirrt?
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earli schrieb:
Walli schrieb:
earli schrieb:
Beweisen muss der, der behautet, dass jemand existiert hat. Man kann nicht beweisen, dass etwas nicht existiert hat.
Was wird denn als Beweis akzeptiert? Scheinbar haben sich die Historiker ja bisher nur Bullshit ausgedacht.
Zum letzten Mal, diesmal zum Mitschreiben:
Okay, Bleistift ist gespitzt. Lass mich am Baum der Erkenntnis naschen!
earli schrieb:
Vor wenigen Jahrzehnten hätte man es nicht wagen können, die Existenz von Jesus abzustreiten, wenn man in diesem Land an einer Universität lehren wollte. Deshalb hat man es einfach angenommen - entgegen dem wissenschaftlichen Grundprinzip der Eleganz.
Und das gilt teilweise noch heute: Es gibt keine ernsthafte, freie Theologie, weil die Kirchen bestimmen, wer an den theologischen Fakultäten lehren darf.
Die Frage ist offenbar nicht ausschließlich von theologischem Interesse, was man hier im Forum auch schön sieht. Meinst Du allen Ernstes, dass SeppJ der Erste ist, der auf die Idee kommt, den Theologen mal auf die Finger zu schauen? Schau beispielsweise mal, was Amazon und Google Books zu dem Thema ausspucken. Da gibt es weitaus mehr als die üblichen Hassprediger wie Sarra... äh Deschner auf der einen Seite und eingefleischte Theologen auf der anderen Seite.
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volkard:
Ja, ach.Der aus dem Westen...:
Nö, völlig klar, die Begründung ist logisch.
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zwutz schrieb:
pointercrash() schrieb:
Wer hat denn Deschners "Abermals krähte der Hahn" wirklich gelesen? Die ganzen "Hinweise" auf einen historischen Jesus macht er durch Literaturvergleiche zumindest schwer unglaubwürdig. Wiederholt stellt er die Evangelien und deren nahe Texte historisch im Kontext gut zuzuordnenden nichtchristlichen und anderen biblischen Texten gegenüber. Er kann belegen, daß die meisten Motive und Geschichtchen anderen Religionen, Sagengestalten und Berichten über Wanderprediger entlehnt und ein wenig an den alttestamentarischen Teil angepaßt der Figur Jesu zugeordnet wurden.
Deschner ist ein wenig wie SeppJ. Er nimmt die Arbeiten anderer und schaut, ob er was findet, dass in seine kirchenkritiscche Grundhaltung passt. Und jemanden, der von sich selbst behauptet, er schreibe aus Feindschaft, dem würde ich noch weniger glauben als einem Theologen
Aber das ist doch blanker Unsinn! Es geht eben nicht um glauben oder Glaube, sondern um wissenschaftlich vergleichende Literatur.
Theologen legen ihre Texte als Beleg für Jesu Existenz hin und Deschner zeigt, wovon sie wahrscheinlich abgeschrieben wurden. Das ist fachlich kaum angreifbar oder fehlzudeuten; tatsächlich konnten die theologisch gefärbten Widersprecher Deschner in den Kernpunkten keine wesentlichen Schnitzer nachweisen oder einen Text vorlegen, der Deschner in Erklärungsnot gebracht hätte. Stattdessen versucht man, über diffuse Vorwürfe wie unscharfe Einzelbelege die gesamte Arbeit zu diskreditieren.
Man muß Deschner nichts glauben, er legt nur Texte nebeneinander und zieht daraus Schlüsse, man kann ja jederzeit dagegen argumentieren, ist ja auch Deschners Wunsch, eine ernsthafte Auseinandersetzung damit zu erreichen. Genau diese Möglichkeit haben Theologen gescheut, weil sie fast nichts vorzulegen haben.
Die Gegennummer aus der Theologenecke klatscht stattdessen nur hauseigene Texte samt Auslegung hin, Diskussionen darüber unerwünscht, das sollst Du glauben. Dann knips das Hirn aus, glaub' halt dran und lies' das böse Deschner- Zeugs nicht. Das hat schon einen ganz anderen Hautgout!
Ich empfinde es jedoch als Belästigung, diese gräßliche Figur mit den Windeln am Kreuz in jedem bayerischen Klassenzimmer sehen zu müssen nebst zwei Wochenstunden Religionslehrergefasel und als Akt religiösen Terrorismus, anderen vorschreiben zu wollen, wann sie was zu essen haben oder wann sie singen, tanzen, beten sollen oder müssen oder dergleichen verboten ist. Für jeden säkularen Rechtsstaat ist so ein Relikt aus uralten Zeiten eine pure Schande!
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pointercrash() schrieb:
Ich empfinde es jedoch als Belästigung, diese gräßliche Figur mit den Windeln am Kreuz in jedem bayerischen Klassenzimmer sehen zu müssen nebst zwei Wochenstunden Religionslehrergefasel und als Akt religiösen Terrorismus, anderen vorschreiben zu wollen, wann sie was zu essen haben oder wann sie singen, tanzen, beten sollen oder müssen oder dergleichen verboten ist. Für jeden säkularen Rechtsstaat ist so ein Relikt aus uralten Zeiten eine pure Schande!
Dem kann ich zustimmen. Religionsfreiheit bedeutet nämlich auch die "Freiheit der Nichtreligion"
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Daher wird teilweise ja auch Ethik/Philosophie als Alternative zu Religion angeboten. Das halte ich für ziemlich gut, sollte man flächendeckender anbieten.
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Eisflamme schrieb:
volkard:
Ja, ach.Der aus dem Westen...:
Nö, völlig klar, die Begründung ist logisch.Dann ist es auch logisch, dass jede Moral - da sie von unvollkommenen Wesen stammt - rein subjektiv ist, da man bei allem einen "guten" Punkt finden kann. Selbst beim Tod kann man argumentieren (von agnostisch atheistischen Standpunkt gesehen, dass Gott nicht wahrscheinlich ist - zumindest so, wie er immer dargestellt wird - und dass daher nichts nach dem Tod auf einen wartet), dass er die Erlösung aus einem Leben voller Schmerzen bedeutet. Von diesem Standpunkt aus gesehen ist die Sterbehilfe kein "Mord", sondern ein "humaner Akt" - was ich extra in Klammern gesetzt habe, weil diese Definitionen wiederum rein subjektiv sind.
Verstehst du, worauf ich hinaus will?
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Der aus dem Westen ... schrieb:
... ist die Sterbehilfe kein "Mord", sondern ein "humaner Akt" - was ...
Der Meinung bin ich eh.
Man muß Sterbehilfe nur allgemein verbieten, weil sich sonst viele Morde als Sterbehilfe tarnen könnten.
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Sterbehilfe kann auch ganz klar ein humaner Akt sein. Wenn ein Mensch leidet ohne Ende und nur noch Schmerzen hat und es keine Aussicht auf Besserung gibt, halte ich es durchaus für humaner Sterbehilfe zu geben.
Und ich verstehe, was Du meinst. Ich glaube aber trotzdem nicht, dass man jeder Moral den Wind aus den Segeln nehmen kann, indem man sagt, sie sei subjektiv. Kant füllt zum Beispiel die eine Lücke, dass man quasi keine Ausnahmen machen soll oder nicht egoistisch sein soll. Das ist schon Mal gut, aber reicht natürlich bei Weitem nicht.
Ich könnte jetzt auch wieder mit meinem Handeln in bedingungsloser Liebe ggü. jedem kommen. Damit dürften Leute nicht ihre Frauen schlagen. Selbstmordattentate wären auch nicht möglich, genau so wie Todesstrafen oder Lügen. Aber es ist nicht nachprüfbar und wissenschaftlich schwer zu fassen, da irgendwelche Besessenen ja auch immer sagen, sie hätten aus Liebe gehandelt.
Das hauptsächliche Problem ist ja, dass man alles in Regeln und Gesetze mit allen Einzelheiten packen muss. Für viele Dinge würde ja schon reichen, wenn man das Handeln mit dem eines "gesunden Menschens mit gutem Willen" vergleichen würde. Das könnte man von oben einfach so festlegen und diesen Menschen definieren, aber damit hätte alle möglichen Fälle eben trotzdem nicht abgedeckt.
Was sagt Sokrates denn zu Moral? Nur, dass jede Moral subjektiv ist?
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Eisflamme schrieb:
Für viele Dinge würde ja schon reichen, wenn man das Handeln mit dem eines "gesunden Menschens mit gutem Willen" vergleichen würde.
Damit kommst du aber philosophisch in teufels Küche. Was ist "gut"? Was ist "Wille"? was ist ein "gesunder Mensch"? Genau das ist der Grund, weswegen wir so viele Gesetze haben, weil es jemanden gibt der verbindlich definieren muss, was richtig oder falsch ist.
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Eisflamme schrieb:
Daher wird teilweise ja auch Ethik/Philosophie als Alternative zu Religion angeboten. Das halte ich für ziemlich gut, sollte man flächendeckender anbieten.
Wird nur so praktiziert, daß es kaum als Alternative gewählt wird.
Man wird nachmittags zu unmöglichen Zeiten nochmal in die Schule zitiert, wo dann der gleiche Pappenheimer, der am Vormittag für Reli evangelisch zuständig war, leicht modifizierten Kram vor zwei Jahrgängen erzählt. Nur hocken dann halt noch Moslems und Griechisch- Orthodoxe herum.
Anwesenheitspflicht gilt trotzdem, er hat mal den Eltern von ein paar Türkenjungs die Polizei nach Hause geschickt, weil die ein paar Wochen unentschuldigt gefehlt haben.
Ist nur Hörensagen von einem Banknachbar, aber im Folgejahr hatte er um katholischen Reliunterricht gebeten, weil er sinnlose Stunden wenigstens bequem runtersitzen möchte.
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volkard schrieb:
Der Meinung bin ich eh.
Man muß Sterbehilfe nur allgemein verbieten, weil sich sonst viele Morde als Sterbehilfe tarnen könnten.Inwiefern ist ein Mord schlecht? Lies noch einmal meinen Post durch: der Mensch ist nicht in der Lage, seine Umgebung konkret wahrzunehmen, weil es ihm an der Fähigkeit mangelt, etwas von jeder Seite aus zu betrachten. Daher wissen viele Leute auch nicht, was "gut" und was "schlecht" für sie ist, wobei sie ja nicht mal in der Lage sind, dies zu definieren - manchmal fehlt uns sogar die Fähigkeit, unseren eigenen Standpunkt zu verstehen - Volker Pispers meinte einmal dazu, dass die Entscheidungen unserer Politiker Reflexe seien.
Wenn man mich ermorden würde, wäre es mir wahrscheinlich egal, weil ich so oder so nicht in der Lage sein werde, ein großes Pohei drum zu machen. Wenn es kein Leben nach dem Tod gibt, ist es mir schnurzpiepegal, und wenn es das Leben wider aller Wahrscheinlichkeit doch gibt, kann ich es eh nicht ändern - sowohl das Leben, als auch die Frage, ob ich in Gottes Gunst stehe oder nicht. Im Grunde bringt es nichts (außer den Spaß am Diskutieren), darüber zu debattieren, weil es am Ende doch wieder darauf hinausläuft, dass man den Standpunkt des anderen nicht versteht. Deshalb meine ich ja auch, dass man sein Leben lieber auf jede nur erdenkliche Art und Weise genießen soll (und dass die Menschen auf diesem Planeten - und da bin ich oft, wenn auch unbewusst, keine Ausnahme - sich und ihre Wehwehchen viel zu ernst nehmen).
Eisflamme schrieb:
Und ich verstehe, was Du meinst. Ich glaube aber trotzdem nicht, dass man jeder Moral den Wind aus den Segeln nehmen kann, indem man sagt, sie sei subjektiv. Kant füllt zum Beispiel die eine Lücke, dass man quasi keine Ausnahmen machen soll oder nicht egoistisch sein soll. Das ist schon Mal gut, aber reicht natürlich bei Weitem nicht.
Aber weißt du auch, warum er das sagt? Kant meint, dass der Mensch von Natur aus "böse" ist, ohne je zu definieren, was böse überhaupt ist. Er geht - wie wir alle - davon aus, dass es "gute" und "böse" Taten gibt, ohne sie zu definieren, und meint (da musste ich wirklich lachen), dass die Menschen allein schon deshalb Gott brauchen, um gut zu sein.
Eisflamme schrieb:
Ich könnte jetzt auch wieder mit meinem Handeln in bedingungsloser Liebe ggü. jedem kommen. Damit dürften Leute nicht ihre Frauen schlagen. Selbstmordattentate wären auch nicht möglich, genau so wie Todesstrafen oder Lügen. Aber es ist nicht nachprüfbar und wissenschaftlich schwer zu fassen, da irgendwelche Besessenen ja auch immer sagen, sie hätten aus Liebe gehandelt.
Und ich könnte damit kommen, dass es im Grunde keinen Unterschied macht, denn am Ende überlebt der ein bisschen länger, der den stärkeren Überlebenswillen zeigt. Und doch ist der Aufschub temporär, denn wahrscheinlich stirbt selbst der Überlebenswillenstärkste (Unsterblichkeit ist nicht unmöglich, nur unwahrscheinlich - Leute, ich beziehe mich hier mehrmals auf Douglas Adams, und keiner im Informatikerforum merkt etwas). Wenn Gott nicht existiert, somit keine vernünftige Moral existiert, kann man das Leben so leben, wie man will.
volkard schrieb:
Das hauptsächliche Problem ist ja, dass man alles in Regeln und Gesetze mit allen Einzelheiten packen muss. Für viele Dinge würde ja schon reichen, wenn man das Handeln mit dem eines "gesunden Menschens mit gutem Willen" vergleichen würde. Das könnte man von oben einfach so festlegen und diesen Menschen definieren, aber damit hätte alle möglichen Fälle eben trotzdem nicht abgedeckt.
Vor allem deshalb, weil diese Definition wieder vollkommen willkürlich ist. Was für Person A akzeptabel ist, ist für Person B "Sünde".
volkard schrieb:
Was sagt Sokrates denn zu Moral? Nur, dass jede Moral subjektiv ist?
Sokrates kannst du nicht nur auf die Moral, sondern auf unser gesamtes Konzept der Realität ausweiten. Wenn wir unseren Sinnen nicht trauen dürfen, kann es durchaus sein, dass die Sonne sich um die Erde dreht, dass die Menschen das am wenigsten entwickelte Säugetier auf dem Planeten ist (der übrigens auch eine Scheibe sein kann) und dass Mönchengladbach doch noch Erster in der Tabelle wird. Alles möglich, aber extrem unwahrscheinlich. Und doch zeichnet es gerade den Menschen aus, dass er öfter "Unmöglich!" schreit, als sein Weltbild zu überdenken.
otze schrieb:
Damit kommst du aber philosophisch in teufels Küche. Was ist "gut"? Was ist "Wille"? was ist ein "gesunder Mensch"? Genau das ist der Grund, weswegen wir so viele Gesetze haben, weil es jemanden gibt der verbindlich definieren muss, was richtig oder falsch ist.
Aber willst du das? Wenn du glaubtest, dass dieses Leben alles ist, willst du dir dann vorschreiben müssen lassen, was andere von dir erwarten? Ich persönlich würde eher in eine Zitrone beißen und verrecken, als mein Leben nicht so leben zu können, wie ich will. Denn für mich ist das Leben nur solange süß, wie ich frei bin. Allerdings stehe ich zugegebenermaßen mit dieser Einstellung ziemlich alleine da, denn die meisten Leute sind schon aus Angst vor dem Tod (der gerne von Religionen als Druckmittel verwendet wird - zu Recht, das weiß ich nicht) froh, überhaupt irgendwie zu leben. Aber ... wenn du einmal die Angst vor dem Tod verloren hast, hast du nur noch vor Verstümmlung und Alter Angst, und selbst dann kannst du dich (hoffentlich) immer noch irgendwie umbringen.
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earli schrieb:
Die schlimmen Ereignisse sind nur deshalb schlimm für Menschen, weil ihnen die Kirche ihr Leben lang gesagt hat, dass sie schlimm sind. Der Tod gehört zum Leben.
Und ein tragischer Unfalltod oder eine Krankheit werden erst dann überhaupt ungerecht, wenn man denkt, dass hinter der Welt ein Plan steckt.Dafür braucht man aber keine Religion
Der Aberglauben nimmt massiv zu
Immer mehr Menschen nehmen Verschwörungstheorien als wahr an, weil diese eine gute Erklärung sind für den großen plan
der Mensch sucht immer nach Mustern er ist so gebaut, man hat dies auch durch Tests erkannt
die Verbannung der Religion ändert daran wenig
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@Der aus dem Westen
Deine Antwort hat gefühlt relativ wenig mit meiner Aussage zu tun. Zumindest sehe ich nur einen sehr losen Zusammenhang. Eventuell interpretierst du in meine Aussage wesentlich mehr rein, als ich gesagt habe?
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otze schrieb:
@Der aus dem Westen
Deine Antwort hat gefühlt relativ wenig mit meiner Aussage zu tun. Zumindest sehe ich nur einen sehr losen Zusammenhang. Eventuell interpretierst du in meine Aussage wesentlich mehr rein, als ich gesagt habe?
Das kann sehr gut sein. Zumindest habe ich das Gefühl bekommen, du wärst der Meinung, dass wir Menschen Gesetze brauchen, um gut zu sein. Ich hingegen bin der Meinung, dass wir gut nicht mal definieren können und Gesetze daher irrelevant sind. Im Grunde besitzt auch der Staat nicht das Recht, zu entscheiden, was gut und recht ist - dass er es trotzdem tut, zeigt deutlich, dass sich wieder einmal das Recht des Stärkeren (mit einer bewaffneten Exekutive) durchsetzt.
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volkard schrieb:
Bashar schrieb:
illuminator schrieb:
Das ist eine sehr genaue korrekte Bewertung udn nichts anderes. Immerhin versprechen sie dir eine Dienstleistung(Jenseits) bei der nicht klar ist ob sie jemals tatsächlich geleistet wird.
Nach Pascal ist es lediglich eine Versicherung. Im Schadensfall -- d.h. der christliche Gott existiert -- wirst du vor der Hölle verschont.
Echt? In Pascals Wette ist im Gottesfall kein Himmel angenommen? Würde mich überraschen.
Seit wann kann man auf Wunsch glauben? Man glaubt, oder man glaubt nicht. "Glauben wollen" ist nicht "glauben".
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Was verleitet einen denn deiner Meinung nach zum Glauben? Die Leute, die nicht an Gott glauben, wollen das nicht. Es hat nichts damit zu tun, dass gläubige Leute dümmer sind und die Fakten verleugnen, die z.B. hier ständig verkündet werden.
Es ist richtig, dass es nicht das gleiche ist, aber in diesem Fall ist es die Voraussetzung, außer man hat etwas sehr Wunderliches erlebt und selbst dann gibt es zig Möglichkeiten das auf etwas anderes abzuwälzen.
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earli schrieb:
volkard schrieb:
Bashar schrieb:
illuminator schrieb:
Das ist eine sehr genaue korrekte Bewertung udn nichts anderes. Immerhin versprechen sie dir eine Dienstleistung(Jenseits) bei der nicht klar ist ob sie jemals tatsächlich geleistet wird.
Nach Pascal ist es lediglich eine Versicherung. Im Schadensfall -- d.h. der christliche Gott existiert -- wirst du vor der Hölle verschont.
Echt? In Pascals Wette ist im Gottesfall kein Himmel angenommen? Würde mich überraschen.
Seit wann kann man auf Wunsch glauben? Man glaubt, oder man glaubt nicht. "Glauben wollen" ist nicht "glauben".
Man kann nicht auf Wunsch glauben. Aber man kann, wenn man noch am Zweifeln ist, Dakins-Bücher verbrennen, weil man beobachtet hat, daß sie Leute zum Unglauben bringen. Man kann Kruzifixe in Schulen hängen, damit wenigstens die Kinder glauben. Und man kann so tun, als würde man glauben, um den Mitmenschen das Mitglauben leichter zu machen.
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volkard schrieb:
earli schrieb:
volkard schrieb:
Bashar schrieb:
illuminator schrieb:
Das ist eine sehr genaue korrekte Bewertung udn nichts anderes. Immerhin versprechen sie dir eine Dienstleistung(Jenseits) bei der nicht klar ist ob sie jemals tatsächlich geleistet wird.
Nach Pascal ist es lediglich eine Versicherung. Im Schadensfall -- d.h. der christliche Gott existiert -- wirst du vor der Hölle verschont.
Echt? In Pascals Wette ist im Gottesfall kein Himmel angenommen? Würde mich überraschen.
Seit wann kann man auf Wunsch glauben? Man glaubt, oder man glaubt nicht. "Glauben wollen" ist nicht "glauben".
Man kann nicht auf Wunsch glauben. Aber man kann, wenn man noch am Zweifeln ist, Dakins-Bücher verbrennen, weil man beobachtet hat, daß sie Leute zum Unglauben bringen. Man kann Kruzifixe in Schulen hängen, damit wenigstens die Kinder glauben. Und man kann so tun, als würde man glauben, um den Mitmenschen das Mitglauben leichter zu machen.
Hierzulande ist das sogar relativ weit verbreitet weil es immernoch häufig als positiv angesehen wird wenn man "gläubig" ist. Die Eltern waren Christen, die Großeltern erst recht. Firmung/Kommunion machte man weil Oma sich das wünschte und es Geld gab.
Fragt man einige dieser Leute ganz harmlos ob sie Christen sind - sagen sie "Ja" aber in Wahrheit ist bloß noch Oberflächliche Traditionspflege bzw Wohlfühlchristentum. Man beruhigt sich mit dem Wunschgedanken, nach dem Tod im Himmel weiterzuleben und ignoriert denn ganzen anderen Kram mit Kirchgängen/Beichten, Gebeten und die moralischen Konsquenzen eines Konzeptes wie z.b der Hölle etc. komplett und lebt ansonsten sein Leben wie jeder andere auch.Das sind dann auch die Art Christen von denen man hört das ihre Religion nicht unbedingt die Wahrheit die richtige ist and alle anderen ja auch ganz toll und wahr sind. Unterbewusst wissen sie nämlich ganz genau dass sie das alles überhaupt nicht ernst nehmen und entsprechend unangenehm ist ihnen einen festen Standpunkt einzunehmen.
Solche Christen sind einerseits ganz angenehm weil sie ihren vorgeblichen Glauben hauptsächlich für sich behalten und nicht missionieren oder damit Politik machen wollen, aber andererseits leihen viele den diversen religiösen Politkern, Meinungmachern usw. immernoch Argumentw der Form "Wir sind eine mehrheitlich christliche Nation und deswegen bla blubb ...".
Und allgemein kann ich Meinungen solcher Personen zu Themen betreffend ihrer vorgeblichen Religion selten ernst nehmen weil man deutlich merkt wie unreflektiert ihre Position ist und wie sehr sie z.B. immer nur die "netten" Stellen aus der Bibel kennen wenn überhaupt.