Warum haben Lernprogramme noch keine Fachbücher ersetzt?
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http://de.wikipedia.org/wiki/Fachliteratur
Sieht so aus als hättet ihr beide Recht!
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Gregor schrieb:
earli schrieb:
Fachbücher sind für Fachleute.
Stundenten sind natürlich sowas wie angehende Fachleute, aber sie sind nicht die einzige Zielgruppe.
Eigentlich sind Fachbücher nicht für Fachleute, sondern eher für Leute, die Fachleute werden wollen. Ich meine, was seinen Weg in ein Buch gefunden hat, ist so etabliert, dass es definitiv nicht mehr die Grenze des Wissens auf diesem Gebiet darstellt. Insofern sind Fachbücher eher dazu geeignet, die Grundlagen auf einem Gebiet zu vermitteln. Weitergehendes findet man dann in entsprechenden Fachpublikationen.
Fachbücher sind für mich Bücher zu spezifischen Themen. Fachleute haben in der Regel zwar ein allgemeines Fachwissen, sind dann aber auf ein Gebiet spezialisiert. (Zum Beispiel ein Physiker auf Optik.) Und wenn er dann was über Mechanik wissen will, liest er in einem Mechanik-Fachbuch.
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Beim Lesen dieses Threads stelle ich fest, daß viele hier an ihrer Vorstellung scheitern, wie ein gutes Lernprogramm aussehen kann, deswegen ist es ziemlich müßig denjenigen den Vorteil eines Lernprogramm gegenüber einem Buch aufzuzeigen, wenn denjenigen gar nicht klar ist, was sie da so leichtfertig ablehnen.
Diejenigen die früher den Computer und Roboter erfunden haben, mußten sicher genauso viel Überzeugungsarbeit leisten, ehe die Mehrheit der Menschen überhaupt verstanden hat, daß es ohne Computer und Roboter nicht mehr geht.Dann stelle ich fest, daß die meisten lieber darüber streiten, warum ein Buch besser sei, wohlwissend, daß sie keine Vorstellung über ein gutes Lernprogramm haben und andere Hängen sich an Nebenschauplätzen auf, wie z.B. Fachbuch vs. Lehrbuch oder den angeführten Beispielen was man animieren könnte (OSI Modell), ohne auch mal selbstständig darüber nachzudenken und sich vorzustellen, das man das Gesamte doch nicht allein am OSI Modell festmachen kann, denn das ist doch nur ein einziges von über Milliarden an potentiell animierbaren Themen.
Daher ist es auch ziemlich sinnlos noch andere Beispiele wie z.b. Verkettete Listen anzuführen, weil dann wieder genau die gleichen Leute auch nur wieder an diese wenigen Beispielen alles festmachen, eben weil sie keine Ideen und Vorstellungen darüber haben, die Potentiale wirklich zu erfassen bzw. zu begreifen.Gute brauchbare Antworten kamen leider nur von wenigen Leuten. Die von Gregor fand ich z.B. sehr gut. Wirtschaftlichkeit wäre ein Argument das gegen Lernprogramme spricht.
Der Rest des Threads begrenzt sich auf Streitereien, als würde man einem Kleinkind das Buch wegnehmen wollen.
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Sqwan schrieb:
Das problem ist, das ist nicht spielerisch sondern spielerei...
Behauptung ohne Begründung.
Dann muss man ja erstmal ein Buch haben, um daraus ein Lernprogramm zu machen.
Warum?
Im Übertragenen Sinne, da gleicher Sachverhalt:
Warum muß man erst einen Film drehen, ehe man ein Computerspiel entwickeln kann?Und ich mein, OSI is ja nun mehr als trivial. Aber was ist bei schweren sachen. Du brauchst einfach eine beschreibung. Was soll denn sonst passieren.
Warum sollte man bei einer Lehrannimationen die Beschreibung weglassen?
Das ist doch nicht zwangsläufig so! Denke über den Tellerrand und über den Horizont!Der Unterschied bei einem Buch und einer Lehrannimation ist, daß man bei einem Buch nicht nur beschreibt, was da vor sich geht, sondern auch beschreiben MUSS was man sieht und wie etwas angeordnet ist.
Bei einer Lehranimation ist die Animation selbst die Beschreibung, was man sieht und wie es angeordnet ist, die Beschreibung ansich veranschaulicht dann nur noch das weitere, also z.b. die Antworten auf die Fragen warum das so vor sich geht.Beispiel.
Viertaktmotor mit Annimation.
Die Beschreibung besteht z.B. hier aus dem einen Satz, daß das Gas-Luftgeschmisch verdichtet wird und dann beim Ottomotoer gezündet wird.Bei reinem Text müßte man erstmal den Zylinder, den Kolben und dessen aussehen und die Zylinderbewegung beschreiben.
Ein Lernprogramm ist also, wie ich bereits vorher beschrieb effizienter und man lernt schneller, weil man Animationen schneller erfassen kann, als langatmige Beschreibungen.
(Anmerkung: Wer sich jetzt wieder an dem einfachen Beispiel Viertaktmotor festklammert, der gehört zu den oben angesprochenen Personen)Und jetzt stell dir mal vor, dein Thema ist nicht OSI, sondern nur mal Reguläre Grammatiken um mal im Thema zu bleiben. Wie stellst du dir das vor?
Einen DEA Automaten kann man sehr einfach visuell darstellen und auch animiert veranschaulichen, da man sofort sieht, welche Wörter aus einer Eingabereihe wo wann wie weiterverarbeitet werden.
Außerdem gilt zwangsläufig immer: Animationen da wo es Sinn macht. Wer aus Zwang einen Text zu einer Animmation zwängt, der gehört auch zu den Leuten, die einen Film in ein Computerspiel zwingen und das so etwas nicht klappen kann, ist bekannt.
Daraus folgt aber nicht, daß ein Lernprogramm dadurch unnötig wird, denn der Text wird ja nur an dieser Stelle nicht durch eine Animation ergänzt.Denn es gilt, ein Lernprogramm bedient sich aller Mittel die damit möglich sind.
Das beinhaltet alles was damit möglich ist, also Text, Animationen, Filmen, Sprache aber auch Interaktivität und Aufgabenstellungen inkl. Hilfestellungen und Aufgabenkorrekturen.Geschweige der anderen Studienfäscher... Was ist mit Medizin? Biochemie? Klar kann man das erlernte durch modelle stützen, aber nicht ersetzen.
Medizin, Biochemie kann man super veranschaulichen, da das alles auch in der Realität als Prozess stattfindet.
Was nutzt dich eine Animation wenn du einfach keine Ahnung hast. Ich wüsste nicht wie man beispielsweise EKG mit nem programm lehren soll. Das ist einfach zu vielseitig. Muss man einmal trocken lernen, verstehen, und dann kann man ein EKG analysieren. Wie soll das ein Programm machen?
Ein Lernprogramm inkludiert das doch alles, trocken lernen, verstehen, als auch in der Simulationen ausprobieren und analyisieren.
Es gilt:
Gutes Lernprogramm = mehr als Buch
Ein Buch ist bestenfalls nur eine Teilmenge aus einem Lernprogramm.Was ist mit Psychologie oder Philosophie? Schon mal drüber gedanken gemacht?
Siehe oben, jedes Mittel zum richtigen Zweck.
Noch ein Vorteil eines Buches: Du siehst den inhalt einer seite auf einen blick. Wie will man das in einem programm machen?
Ein Scheinargument.
Erstmal siehst du auf einer Seite nur eine Seite Text, über den Inhalt weißt du erst dann bescheid, wenn du den Text auch gelesen hast.
Der Inhalt erschließt sich also nicht sofort, wie du glaubst.
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Tim schrieb:
sdf schrieb:
Und wenn irgendetwas technisches veranschaulicht werden soll, dann geht das nur durch eine textbasierte Beschreibung des Vorgangs, die sich dann der Leser bildlich vorstellen muß.
Kannst du deine Beiträge bitte 5 Minuten nach dem Schreiben und vor dem Abschicken nochmal korrekturlesen, um zumindest den offensichtlichsten Schwachsinn zu löschen?
Ich glaube Tim wollte damit sagen, dass Bücher nicht immer nur aus reinem Text bestehen. Das OSI-Modell kann man auch gut mit einem Bild beschreiben. Eine Animation wäre sicher auch ganz nett aber eigentlich nicht nötig. Auch beim Motor kann man gut die einzelnen Takte als Bild darstellen. Und in Medizinfachbüchern kann man auch ganz viele ekelige Bilder sehen. Da sehe ich keinen übermäßigen Vorteil bei Animationen.
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Ja, ziemlich genau das wollte ich damit sagen. Dass Bücher auch (Schau)bilder beinhalten können... naja, da muss man erst über den Tellerrand blicken
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TheToast schrieb:
Das OSI-Modell kann man auch gut mit einem Bild beschreiben.
Ja, das ist wirklich traurig, gehe bitte zurück zu http://www.c-plusplus.net/forum/p2055177#2055177
und lies da nochmal.Eine Animation wäre sicher auch ganz nett aber eigentlich nicht nötig. Auch beim Motor kann man gut die einzelnen Takte als Bild darstellen. Und in Medizinfachbüchern kann man auch ganz viele ekelige Bilder sehen. Da sehe ich keinen übermäßigen Vorteil bei Animationen.
Als ob der Motor und das OSI Modell komplexe Beispiele wären, gell?
Ich sagte Horzont erweitern und somit auch mal Komplexes berücksichtigen!
Für was komplexes brauchst du > 10 Seiten.
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Aber du schreibst ja auch dauernd, dass man im Buch alles per Text beschreiben muss. Das ist aber nicht so. Ich les immer den Vorteil, dass ein Lernprogramm auch visuell beschreibt, was (ohne Animation) auch in einem Buch möglich ist. Was wäre denn für dich ein konkretes Beispiel in dem ein Lernprogramm deutlich besser als ein Buch ist? Ich finde z.B. http://eloquentjavascript.net/ ganz interessant weil man das da direkt ausprobieren kann. Aber das wäre in einem Buch nicht viel schlechter. Für die Vorteile einer Animation kann man ja genau so gut eine DVD zum Buch legen. Ich sehe keinen wirklich großen Vorteil eines Lernprogramms.
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TheToast schrieb:
Für die Vorteile einer Animation kann man ja genau so gut eine DVD zum Buch legen. Ich sehe keinen wirklich großen Vorteil eines Lernprogramms.
Bei welcher DVD kannst du das animierte Beispiel erweitern?
Z.B. bei einem DEA Automaten oder besser, einer elektronischen Schaltung ein Element/Bauteil hinzufügen?
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@sdf - Bist du eigentlich selbst in einem entsprechenden Projekt aktiv? (Keine Fangfrage, wirkliches Interesse.)
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dennis.cpp schrieb:
@sdf - Bist du eigentlich selbst in einem entsprechenden Projekt aktiv?
Nö, bin ich nicht. Warum die Frage?
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Einfach aus Interesse. Dir scheint ja wirklich viel an der Idee zu liegen, und Energie, dafür zu streiten, hast du offenbar auch. Was liegt also näher, als sich in ein solches Projekt irgendwie einzubringen?
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sdf schrieb:
Es gibt viele gute umfangreiche Bücher über diverse Themen.
Z.B. im Bereich Informatik gibt es z.B. gute Bücher über Rechnernetze.Aber alle diese Fachbücher haben gemeinsam, das sie nicht interaktiv sind und das das Anwenden und Überprüfen des gelernten Wissens innerhalb des Aufgabengebiets des Buches auf simple Frage & Antwort Spielchen beschränkt ist.
Und wenn irgendetwas technisches veranschaulicht werden soll, dann geht das nur durch eine textbasierte Beschreibung des Vorgangs, die sich dann der Leser bildlich vorstellen muß.
Man denke als Beispiel nur mal an eine Erklärung die erklärt, wie der Stack oder das OSI Modell funktioniert.Mit einem Lernprogramm könnte das viel einfacher sein.
Die Funktionsweise des Stacks oder OSI Modells könnte anschaulich in einer Animation gezeigt werden und für eine Interaktivität ist auch ebenfalls sehr viel Spielraum.Warum wird diese Technik kaum genutzt?
Wenn man schaut was es auf dem Markt gibt, dann beschränken sich
Lernprogramme zum Großteil auf
A) Kinder, die Schulwissen lernen sollen
und
Erwachsene die irgendeine Fremdsprache lernen wollen.
Mehr gibt's nicht und wenn es das gibt, dann nur als Communitybasiertes Video auf Youtube. Aber das ist nicht interaktiv und ersetzt auch kein Fachbuch.
Warum gibt es also keine Lernprogramme die einem 500 Seiten Fachbuch das auch Studenten kaufen und lesen würden ebenbürtig ist?
Sitzen wir ja daran.
Die Probleme bei klassischer Lern-SW ist das von einem unterschiedlichen konzeptionellen Ist-Zustand des Lernenden nicht ausgegangen wird und daher ein effektives funktionales System nicht erzielt werden kann. Dann verfolgen die Lernenden unterschiedliche Wege der Assoziation - Text, Bilder, Sprache, Gestiken, Videos, praktische Abläufe, Beispiele etc.
Du brauchst dabei sowohl eine Gap Analysis als auch unterschiedliche Prozesse und Methoden so eine Brücke zwischen Ist- und Sollkonzept zu schlagen. Dann brauchst Du eine Plansprache um die Konzepte auf einen Nenner zu bringen.
Ich denke, dass im e-learning und -chaoching in den letzten Jahren gravierde Fortschritte erzielt wurden, aber die Meisten einfach nicht den Zugang dazu haben. - Dann bleibt wirklich nur Multiple choice oder Komponenten und Ergebisvergleich. Und so ist auch der Aufwand gewaltig.
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sdf schrieb:
Beim Lesen dieses Threads stelle ich fest, daß viele hier an ihrer Vorstellung scheitern, wie ein gutes Lernprogramm aussehen kann, deswegen ist es ziemlich müßig denjenigen den Vorteil eines Lernprogramm gegenüber einem Buch aufzuzeigen, wenn denjenigen gar nicht klar ist, was sie da so leichtfertig ablehnen.
Nein, Du weißt nämlich auch nicht wie es aussehen soll, das einzige was Du weißt ist, dass es ganz toll, rosa und fluffig ist, und viel besser als die Alternativen.
Geh doch mal auf die Herausforderung ein und zeig mir wie das Programm aussieht, das mir die for-schleife in C++ beibringt. Wie sieht sowas konzeptionell aus?
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Jester schrieb:
Geh doch mal auf die Herausforderung ein und zeig mir wie das Programm aussieht, das mir die for-schleife in C++ beibringt. Wie sieht sowas konzeptionell aus?
Als Anfang mal ganz grob dieses Video über Quick Sort.
http://www.youtube.com/watch?v=vxENKlcs2TwZu beachten ist hierbei, diese Umsetzung ist nur ein Anfangsstadium und nicht das, wie es tatsächlich gemacht werden sollte.
Es fehlen hier z.B.
1. Eine History aller Vertauschungsschritte, die nach oben scrollt und die man jederzeit komplett betrachten kann.
2. Zahlenwerte auf den Bällen, damit es schneller ersichtlich ist, daß hier sortiert wird.
3. Eine Möglichkeit den Schritt rückgängig zu machen. Bei einem Video ist das nur eingeschränkt möglich.
4. Die Möglichkeit die Zahlenwerte zu ändern und neue Elemente hinzuzufügen.
Es kann nämlich sein, daß der Lernende sich fragt, was genau bei einer bestimmten Konstellation passiert. Z.B. gleiche Zahlen nebeneinander.
5. Die Möglichkeit des Einzelschritts, der Lernende sollte die Geschwindigkeit selbst bestimmen können.Bei der For Schleife genau das gleiche, nur mit dem Unterschied, daß man die For Schleife zusätzlich neben dem C/C++/Java etc. Code noch auf Maschinencodeebene zeigt, dazu also auch die Ansicht des Stacks, Registerwerte, und Sicht auf den Speicher.
Veranschaulichung anhand des x86 Maschinencodes (nur bei C und C++) auf einem gedachten Minimalcomputer. D.h. Speicher nur wenige Bytes groß, damit daß ganze auch überhschaubar ist.
Das ganze dann schön verständlich grafisch Aufgepeppt und nicht nur nichtssagende Tabellen.
Funktionsaufrufe werden ebenso dargestellt und visualisiert, so wird dem Programmierer auch klar, was der Computer bei einem Funktionsaufruf wirklich macht. Also alte Daten und Programmadresse auf Stack sichern usw.
Der Lernende bekommt damit also auch ein Gefühl dafür und weiß was dahinter abläuft. Das ist etwas, was die meisten Hochsprachen Programmiereinstiegsbücher nie beibringen.