Warum sagt man bei Aktien z.B. "eine Adidas"?



  • It0101 schrieb:

    phalanx-fanboy schrieb:

    "Eine Adidas ist heute wieder ganz oben mit dabei, +2%" oder so ähnlich hört man oft von den Börsenreportern. Weiß jemand, warum die das so sagen? Also warum "eine Adidas" und nicht einfach "Adidas"?

    Gegenvorschlag?

    der Adidas?
    das Adidas?

    Hast du doch selbst mitzitiert? "Adidas", ohne Artikel. Manche müssen ja zwanghaft Namen mit Artikeln bestücken ("Ich bin der Martin, ne"), aber eigentlich ist das unüblich.

    Es bezieht sich immer auf eine Aktie oder auf mehrere Aktien. Der Börsenjargon ist da flexibel.

    Dass Börsenreporter Börsenjargon sprechen, halte ich für ein Gerücht 😉

    "K+S sind heute wieder vorn mit dabei"

    In dem Fall bezieht man sich auf mehrere Aktien.

    Versteh ich als Bezug auf die Firma, nicht auf die Aktie. Das "und" im Namen bringt das Sprachgefühl dazu, hier den Plural zu erwarten.

    "General Motors sind ..."
    "Daimler ist ..."

    Manche Namen fühlen sich auch eher wie Beschreibungen statt wie Namen an:
    "Die Deutsche Bank ist ..."



  • Bashar schrieb:

    "K+S sind heute wieder vorn mit dabei"

    In dem Fall bezieht man sich auf mehrere Aktien.

    Versteh ich als Bezug auf die Firma, nicht auf die Aktie. Das "und" im Namen bringt das Sprachgefühl dazu, hier den Plural zu erwarten.

    Das verstehst du falsch 🙂

    Es ist wirklich so, dass man hier mehrere Aktien meint, bzw die Stämme oder die Vorzüge.
    Man sagt auch "Adidas sind heute wieder stark..."
    Dabei bezieht man sich standardmäßig auf die Stammaktien ( die Stämme ).

    Hat mit dem Namen des Unternehmens nix zu tun 😉
    Is halt einfach so... muss man hinnehmen, auch wenn es bescheuert klingt 😉



  • It0101 schrieb:

    Hat mit dem Namen des Unternehmens nix zu tun 😉
    Is halt einfach so... muss man hinnehmen, auch wenn es bescheuert klingt 😉

    Genaugenommen lautet die Regel: Wenn der Markenname als Bezeichnung für das Produkt benutzt wird, richtet sich der Artikel nach dem grammatischen Geschlecht des Produktes.

    Also: Das Tempo ( == das Taschentuch), die Nutella ( == die Nussnougatcreme), das Selters ( == das Mineralwasser), und im Falle einer Aktie eben "die".



  • It0101 schrieb:

    Das verstehst du falsch 🙂

    Na gut, ich werd mir das mal anhören bei Gelegenheit. N24 meide ich sonst ja normalerweise. Bei den ard-Börsennachrichten ist mir dieser Sprachgebrauch jedenfalls noch nicht aufgefallen.



  • dennis.cpp schrieb:

    It0101 schrieb:

    Hat mit dem Namen des Unternehmens nix zu tun 😉
    Is halt einfach so... muss man hinnehmen, auch wenn es bescheuert klingt 😉

    Genaugenommen lautet die Regel: Wenn der Markenname als Bezeichnung für das Produkt benutzt wird, richtet sich der Artikel nach dem grammatischen Geschlecht des Produktes.

    Also: Das Tempo ( == das Taschentuch), die Nutella ( == die Nussnougatcreme), das Selters ( == das Mineralwasser), und im Falle einer Aktie eben "die".

    lol
    Dagegen. Das Regel ist nicht so allgemeingültig, wie Du ihn hinstellst.
    Das Tempo (die Rotzfahne), die Kawasaki (das Motorrad), der Walkman (das tragbare Stereocasettenabspielgerät),
    Und bei Nutelle liegst Du aber mal ganz falsch. Es heißt natürlich das Nutelle oder der Nutella, aber niemals die Nutella.



  • volkard schrieb:

    Dagegen. Das Regel ist nicht so allgemeingültig, wie Du ihn hinstellst.

    Der Regel ward offensichtbar ausgedenkt.

    Und bei Nutelle liegst Du aber mal ganz falsch. Es heißt natürlich das Nutelle oder der Nutella, aber niemals die Nutella.

    Nutella ist weiblich, sonst würde sie Nutello heißen.
    ~(Hat aber nichts mit dem Thema zu tun.)~



  • It0101 schrieb:

    Bashar schrieb:

    "K+S sind heute wieder vorn mit dabei"

    In dem Fall bezieht man sich auf mehrere Aktien.

    Versteh ich als Bezug auf die Firma, nicht auf die Aktie. Das "und" im Namen bringt das Sprachgefühl dazu, hier den Plural zu erwarten.

    Das verstehst du falsch 🙂

    Es ist wirklich so, dass man hier mehrere Aktien meint, bzw die Stämme oder die Vorzüge.
    Man sagt auch "Adidas sind heute wieder stark..."
    Dabei bezieht man sich standardmäßig auf die Stammaktien ( die Stämme ).

    Hat mit dem Namen des Unternehmens nix zu tun 😉
    Is halt einfach so... muss man hinnehmen, auch wenn es bescheuert klingt 😉

    Muß man genau unterscheiden, ob eine nur der Wert einer einzigen Vorzugsaktie Aktie steigt, oder ob alle Vorzugsaktien steigen.



  • scherzkeks 😃



  • volkard schrieb:

    lol
    Dagegen. Das Regel ist nicht so allgemeingültig, wie Du ihn hinstellst.
    Das Tempo (die Rotzfahne), die Kawasaki (das Motorrad), der Walkman (das tragbare Stereocasettenabspielgerät),
    Und bei Nutelle liegst Du aber mal ganz falsch. Es heißt natürlich das Nutelle oder der Nutella, aber niemals die Nutella.

    Spaßvögele, du. 🤡

    Ist aber tatsächlich offizielle Regel, wurde schon in diversen Sprachforen diskutiert (besonders das Nutella-Beispiel ist beliebter Anlass dafür, und am Ende läuft es *immer* auf diese Regel raus). Entsprechende Links muss ich - da auf der Arbeit - schuldig bleiben.



  • Erklärungsidee:

    Das Ziel eines Aktienunternehmens ist ja ausschließlich, die Aktionäre zu beglücken. Also eine Schraubenfabrik sucht nicht einen hohen Qualitätsstandard oder großen Marktanteil, außer es wären zufällig Zwischenziele auf der Jagd nach Dividende oder Wertsteigerung.
    Mit der neuen Sprache kann man den Sakrkasmus hübsch betonen: Obgleich es sehr schlecht um Würth steht, steht es sehr gut um die Würth. Der Glatzkopf will explizit keine Aussagen über die Unternehmenslage machen, sondern er will allein die Aktienkursveränderungen beschreiben.

    Hoffentlich bleibt der Trick lokal bei den Börsenexperten. Ich will nicht im nächsten Anti-C++-Thread lesen "Obwohl C++ schnell ist, sind die C++ langsam."



  • Volkard, das Ziel eines jeden Unternehmens muss es sein, Gewinn zu erwirtschaften...

    Und Börsennotierten Unternehmen sind deswegen an höheren Aktienwerten interessiert, weil damit die Wahrscheinlichkeit einer feindlichen Übernahme sinkt.
    Wenn die Daimler-Aktien z.B. auf 0,001€ fallen, könnte fast jeder Durchschnittsbürger die Firma übernehmen 😃



  • dennis.cpp schrieb:

    Ist aber tatsächlich offizielle Regel, wurde schon in diversen Sprachforen diskutiert

    Mag sein, daß sie duden-offiziell ist. Na, und? Und sie trifft ja auch oft zu. Aber eben nicht oft genug, um damit Beweise führen zu können. Und sie ist nicht eindeutig, weil der Oberbegriff unklar ist, zum Beispiel bei mehreren Wörtern unterschiedlicher Geschlechter für den selben Begriff, mehreren unterschiedliche Oberbegriffe (mehrfache Erblichkeit), oder Zugriff auf unterschiedliche Ebenen der Zonentaxonomie, für mich die Ostersprotte natürlich EINE Sprotte, für meinen Bruder ist es EIN Fisch.

    Erkläre mir: Der Golf (das Auto), die Isetta (das Auto).

    Der Hersteller definiert es (oder lustigerweise bei Nutella nicht) und die Bevölkerung macht, was sie mag. Das wiederum mißt die Dudenredaktion.



  • It0101 schrieb:

    Volkard, das Ziel eines jeden Unternehmens muss es sein, Gewinn zu erwirtschaften...

    Ja, klar.
    Aber Aktiengesellschaften tendieren störenderweise dazu, genau eine Legislaturperiode lang zu planen und nach uns die Sintflut in Kauf zu nehmen.

    It0101 schrieb:

    Und Börsennotierten Unternehmen sind deswegen an höheren Aktienwerten interessiert, weil damit die Wahrscheinlichkeit einer feindlichen Übernahme sinkt.

    Netter Nebeneffekt.



  • It0101 schrieb:

    Volkard, das Ziel eines jeden Unternehmens muss es sein, Gewinn zu erwirtschaften...

    Wieso "muss"? Ein kleiner Einzelunternehmer kann doch machen was ihm Spaß macht, solange das Geld ihm persönlich reicht. Meines Wissens müssen nur Aktiengesellschaften zwingend profitabel arbeiten.

    Und Börsennotierten Unternehmen sind deswegen an höheren Aktienwerten interessiert, weil damit die Wahrscheinlichkeit einer feindlichen Übernahme sinkt.

    Wenn sie nur an Gewinnen interessiert sind, wieso interessiert sie dann eine feindliche Übernahme?

    Wenn die Daimler-Aktien z.B. auf 0,001€ fallen, könnte fast jeder Durchschnittsbürger die Firma übernehmen 😃

    Könnte, aber wollte? Der Kurs hat doch einen Grund.



  • Natürlich hat jeder Kurs einen Grund und manche sogar einen nachvollziehbaren.

    PS: Wenn ein Unternehmen keinen Gewinn macht, dann gibt es kein Geld was "genug" sein könnte. Natürlich muss nicht jedes Unternehmen Gewinn machen, aber die meisten streben es an. Davon sollte man auch grundsätzlich ausgehen.

    Alles andere sind Idealisten oder Exzentriker 😃



  • It0101 schrieb:

    ...
    Wenn die Daimler-Aktien z.B. auf 0,001€ fallen, könnte fast jeder Durchschnittsbürger die Firma übernehmen 😃

    Daimler hat ca 70% Freefloat, bei den ~ 1Mrd emittierten Papieren und nem Anteil von sagen wir 10% wäre das 70.000.000 x 0,001€ = 70.000€
    Schnäppchen, quasi 🙂



  • volkard schrieb:

    It0101 schrieb:

    Volkard, das Ziel eines jeden Unternehmens muss es sein, Gewinn zu erwirtschaften...

    Aber Aktiengesellschaften tendieren störenderweise dazu, genau eine Legislaturperiode lang zu planen und nach uns die Sintflut in Kauf zu nehmen.

    In manchen Bereichen kann man auch garnicht weit planen... Die Welt ändert sich heutzutage so schnell...



  • Cpp_Junky schrieb:

    It0101 schrieb:

    ...
    Wenn die Daimler-Aktien z.B. auf 0,001€ fallen, könnte fast jeder Durchschnittsbürger die Firma übernehmen 😃

    Daimler hat ca 70% Freefloat, bei den ~ 1Mrd emittierten Papieren und nem Anteil von sagen wir 10% wäre das 70.000.000 x 0,001€ = 70.000€
    Schnäppchen, quasi 🙂

    naja viel ist das nicht. Ich wollte damit auch nur mein Beispiel der feindlichen Übernahme etwas würzen 😉



  • It0101 schrieb:

    PS: Wenn ein Unternehmen keinen Gewinn macht, dann gibt es kein Geld was "genug" sein könnte. Natürlich muss nicht jedes Unternehmen Gewinn machen, aber die meisten streben es an. Davon sollte man auch grundsätzlich ausgehen.

    Das Gehalt, was man sich selbst auszahlt, hab ich jetzt mal zu den Kosten gerechnet. Keine Ahnung ob das rechtlich in Ordnung ist, aber so hab ichs gemeint. Wenn man nichts zu beißen hat ist das nicht schön.

    naja viel ist das nicht.

    Wer weiß? Vielleicht ist das Unternehmen ja auch die 70000 nicht mehr wert.



  • Bashar schrieb:

    Wer weiß? Vielleicht ist das Unternehmen ja auch die 70000 nicht mehr wert.

    Das steht auf einem anderen Blatt und ist meist auch eine subjektive Bewertung.


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