Erst Meister, dann Master, der Untergang ist nah!
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das da regt mich gerade tierisch auf:
http://eit.h-da.de/index.php?id=11394gibt es doch wirklich einen Studiengang in dem Meister des Handwerks direkt zum Master zugelassen werden und gleich behandelt werden wie Bachelor oder Dipl.Ing. (FH).
Wenn das so weitergeht braucht man bald nicht mehr zu studieren...
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Ich dachte es geht in die Richtung, dass heutzutage jeder studiert und man geradezu unter Zugzwang steht. Keine moderne These deinerseits. Wer außerdem den Master hinter sich bringt, muss ohnehin einiges mehr an Mathematik als ein "normaler" Elektrotechnikmeister können, ich befürchte da keine Probleme
Außerdem: FH != Universität, die gelten ja inzwischen auch schon als gleichqualifiziert :p
MfG SideWinder
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Wird zwar kaum grosse Auswirkungen haben, da die meisten Meister wohl schon etwas aelter sind und kaum Lust haben nochmal zu bueffeln (vor allem mit deutlich juengeren), aber generell finde ich es auch scheisse.
Ist das der Loesungsansatz fuer den drohenden Fachkraeftemangel? Master fuer alle?
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SideWinder schrieb:
Wer außerdem den Master hinter sich bringt, muss ohnehin einiges mehr an Mathematik als ein "normaler" Elektrotechnikmeister können, ich befürchte da keine Probleme
Das sollte er können müssen, aber wo wird das abgefragt, Mathematik gibt es nicht in den Master-Studienplänen
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this->that schrieb:
Wird zwar kaum grosse Auswirkungen haben, da die meisten Meister wohl schon etwas aelter sind und kaum Lust haben nochmal zu bueffeln (vor allem mit deutlich juengeren), aber generell finde ich es auch scheisse.
Naja so alt sind die auch nicht. Laut dieser Statistik: http://www.hwk-aachen.de/fileadmin/user_upload/downloads/hwk_aachen/organisation/daten_zahlen_fakten_hwkac_10.pdf machen die meisten ihren Meister zwischen 25 und 30, viele darunter, nur wenige drüber. Wann hat man dagegen den Bachelor? Mit 22, 23 oder so. Macht gar nicht soviel Unterschied.
Ich find das nicht schlecht. Die Leute kommen nach den Vorbereitungskursen in einen normalen Masterstudiengang. Entweder sie packen das, dann haben sie den Abschluss auch verdient, oder eben nicht.
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Minimee schrieb:
SideWinder schrieb:
Wer außerdem den Master hinter sich bringt, muss ohnehin einiges mehr an Mathematik als ein "normaler" Elektrotechnikmeister können, ich befürchte da keine Probleme
Das sollte er können müssen, aber wo wird das abgefragt, Mathematik gibt es nicht in den Master-Studienplänen
Ich schätze schon, dass die Studienaufnahmskriterien dementsprechend sind, und nur weil es an deiner Universität, eh FH, im Master keine Mathematik mehr gibt (wo ist die abgeblieben?) wirst du ja (hoffentlich?) in vielen Fächern dich höherer Mathematik bedienen müssen. Sollte der Master an der FH tatsächlich so praxisnah sein, dass jegliche Abstraktion durch höhere Mathematik nebensächlich ist, muss man ja genauso fragen ob der FH-Master als Master gerechtfertigt ist, oder?
Edit: Mein Posting klingt viel zu FH-feindlich, ich will nur sagen, dass diese Chance den "zweiten Bildungsweg" einzuschlagen doch eine ganz Gute ist. Wieso bist du demjenigen das neidig? Meistens macht die Oberstufe im Gymnasium wesentlich mehr Spaß als für ein Lehrlingsgehalt 40 Stunden die Woche zu arbeiten...
MfG SideWinder
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SideWinder schrieb:
Wieso bist du demjenigen das neidig?
pfff, was heißt neidisch, ich finde es ok wenn ein Master zum Studium berechtigt auch ohne Abi, aber ihn mit einem Bachlor oder FH-Diplom gleichzustellen ist ein Schlag ins Gesicht all derer, die sich so einen akademischen Abschluss verdient haben.
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Ach na ja, die Anforderungen an das, was man im Master schon können muss, sind oft auch nicht soooo hoch. Einen Bachelor gemacht zu haben, finde ich schon eine Pflicht. Denn selbst, wenn man da nicht unbedingt viel lernt, hat man eben seine Zeit abgesessen. Gleiches Recht für alle...
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Eisflamme schrieb:
Ach na ja, die Anforderungen an das, was man im Master schon können muss, sind oft auch nicht soooo hoch. Einen Bachelor gemacht zu haben, finde ich schon eine Pflicht. Denn selbst, wenn man da nicht unbedingt viel lernt, hat man eben seine Zeit abgesessen. Gleiches Recht für alle...
Holla, die Waldfee. Wenn du nur deine "Zeit abgesessen" hast, solltest du dir stark überlegen ob du im richtigen Studium bist
BTW: Ist ja auch nicht so, dass man den Meisterbrief einfach so überreicht bekommt, man ist ja auch nicht arbeitslos in der Zeit + man erwirtschaftet bereits Geld für den Staat.
MfG SideWinder
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Bashar schrieb:
Entweder sie packen das, dann haben sie den Abschluss auch verdient, oder eben nicht.
So sehe ich das auch.
Eisflamme schrieb:
Denn selbst, wenn man da nicht unbedingt viel lernt, hat man eben seine Zeit abgesessen. Gleiches Recht für alle...
"Ich/wir/meine Omma hatte es nicht leicht, also sollen es andere auch schwer haben!"
Ein mir total unbegreiflicher, aber leider sehr verbreiteter Begriff von Gerechtigkeit.
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hustbaer:
Na ja, hier ist das aber etwas anderes. Schließlich bleibt der Bachelor eine Grundlage für den Master. Wenn der Meister eine andere ist, dann ist das halt seltsam gewichtet. Außerdem verstehe ich den Meister eher als Ausbildungsergebnis, wohingegen ein Bachelor akademischer Natur ist. Aber ich habe keinen Einblick, wie praktisch der Bachelor in dem Bereich wirklich ist, vielleicht passt das alles zusammen.SideWinter:
Der Bereich ist schon okay. Ich neige ja gerne etwas zu Übertreibung. Es gab halt eine Flut von vielen Fächern und alle wurden nur oberflächlich behandelt und in Fächern wie Projektmanagement oder Consulting wird halt einfach immer dasselbe erzählt und das Wissen geht nicht wirklich über das hinaus, was schon vorher erzählt wurde.Aber in anderen Studiengängen wäre ich genau so kritisch. Mir fehlt manchmal der Tiefgang und oft die Herausforderung... Das ist alles.
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Eisflamme schrieb:
hustbaer:
Na ja, hier ist das aber etwas anderes. Schließlich bleibt der Bachelor eine Grundlage für den Master.Was meinst du mit Grundlage?
Und ist es nicht genau das worüber hier diskutiert wird: dass es eben nicht so bleibt?
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Na ja, Grundvoraussetzung, die beiden gehören eben zusammen. Und ich bin nicht sicher, ob der Bachelor abgelöst werden soll oder ob Meister nicht zusätzlich als Basis für den Master funktionieren soll. Seltsam alles.
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Sehr seltsam...
Naja.. nix geht über ein gutes altmodisches Universitäts-Diplom
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Die bekommen eine Vorbereitungskurs und studieren dann. Wenn sie es schaffen ist doch gut. Es drängen jedes Jahr Leute direkt nach dem Abi an die Hochschulen, die lieber was anderes gemacht hätten, also wozu die Aufregung?
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Eisflamme schrieb:
Na ja, Grundvoraussetzung, die beiden gehören eben zusammen. Und ich bin nicht sicher, ob der Bachelor abgelöst werden soll oder ob Meister nicht zusätzlich als Basis für den Master funktionieren soll. Seltsam alles.
Naja, wer lesen kann ist klar im Vorteil
Laut aktueller Version des Hessischen Hochschulgesetzes §16 HHG dürfen geeignete Berufspraktiker zu Masterstudiengängen mit fachlichem Bezug zur Berufserfahrung nach Bestehen einer Eignungsprüfung zugelassen werden.
Na ja, Grundvoraussetzung, die beiden gehören eben zusammen.
Was soll "gehören eben zusammen" heissen? Ist das deine religiöse Überzeugung oder was willst du damit ausdrücken?
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Nach Bologna-Prozess wurde Bachelor+Master zusammen eingeführt. Die kamen nicht separat aus irgendwelchen Ecken. Ich weiß nicht, ob es Sinn macht jetzt irgendwas dazuzufrimeln, das System ist eh schon schlecht genug umgesetzt und evtl. sollte man Mal zusehen, dass man das so langsam in Griff kriegt.
Ein anderer Grund, weswegen ich es zweifelhaft finde, dass Meister eine mögliche Voraussetzung zum Master wird (auch wenn mit irgendwelchen Prüfungen behaftet), ist, dass schon das aktuelle System (was dadurch imo erweitert würde) enorme Probleme darin hat Leute für den Master zuzulassen.
Einfaches Beispiel: Ich habe meinen Wirtschaftsinformatik-Bachelor gemacht und im Master sollte man nach der Idee des Bologna-Prozesses eine Reihe von Mastern studieren können, die nicht völlig fachfremd sind. D.h. dass sich diverse Informatik-Kurse anbieten und natürlich Informatik selbst und BWL. In der Praxis sieht es so aus, dass man BWL überhaupt nicht studieren kann und Informatik eine Reihe von Nachholkursen benötigt oder ebenfalls ausgeschlossen wird. Und selbst für Wirtschaftsinformatik (bzw. Business Information Systems) ist es schwierig in die Studiengänge reinzukommen und nicht überall möglich.
Da stellt sich mir die Frage, wieso ein "Meister", der - so weit ich weiß - vorher überhaupt nichts mit einem Studium zu tun hatte, plötzlich die Tür geöffnet bekommt, um einen Master zu machen, der hiesige Bachelorstudent aber nur Steine vor den Weg gelegt bekommt.
Und kannst Du Dir Mal diesen aggressiven Ton abgewöhnen? Sprichst Du sonst auch so mit Deinen Mitmenschen? Mich nervt das, v.a. wenn Du nicht ausschließen kannst, dass Du was missverstanden hast.
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Ist doch schön.
Warum soll man Leuten die Möglichkeit nehmen einen akademischen Grad zu erreichen? Zudem haben sie schon einen Meister in der Tasche, das zeigt ja schon, dass diese Leute die Ausdauer/Fähigkeit/Willen haben um etwas zu erreichen.
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JaykopX schrieb:
Warum soll man Leuten die Möglichkeit nehmen einen akademischen Grad zu erreichen?
Weil manche offenbar die Entwertung ihres eigenen Abschlusses befürchten, nehme ich an. Nur ist der Wert wohl ohnehin ziemlich zweifelhaft, wenn irgendwer ohne einen Bachelor das auch einfach so machen kann. Eignungstests und Vorbereitungskurse werden gemacht, also sehe ich auch nicht, warum ein Meister nicht auch einen Master machen sollte.
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Ich kenne ja den Rang eines "praxisnahen Masters" nicht, ich hatte das nach wie vor als akademischen Grad verstanden. Wenn man das mit dem Meister Mal weiterführt, wer weiß, was dann noch alles zum Master zugelassen wird. Es nicht so, dass ich das den Meistern nicht gönne und die haben garantiert auch viel Arbeit gehabt. Aber die Politiker sind scheiße und ich kann mir vorstellen, dass in 10 Jahren jemand mit 5 Jahren Berufserfahrung automatisch den Master machen darf. Dann fällt das "Akademische" unter den Tisch.
Kann natürlich auch ein erheblicher Vorteil sein, aber wenn undurchdacht - wozu Politiker ja neigen - kann das auch Mist sein. Daher sträube ich mich vor politisch veranlassten Veränderungen zurzeit häufig.