Lohnt sich Linux?



  • ja, aber ob es sich lohnt, ist in der Praxis oft erst die dritte oder vierte Frage. Die erste Frage ist, kann ich es so installieren, daß hinterher win 7 und l*n*x ungestört funktionieren, wenn ich darauf angewiesen bin. Das scheint mir wieder mehr zum Abenteuer zu werden. Die zweite, funktioniert auch alle Hardware, die ich brauche. Die dritte, macht es mir nichts aus, eventuell in 14 Monaten l*n*x erneut zu installieren, wenn es für die alte Version keine updates mehr gibt. Die vierte, gibt es auch alle Software, die ich brauche, für meine Distro oder bin ich in der Lage, Software selbst zu kompilieren und Fremdpakete anzupassen ?


  • Mod

    !rr!rr_. schrieb:

    Die dritte, macht es mir nichts aus, eventuell in 14 Monaten l*n*x erneut zu installieren, wenn es für die alte Version keine updates mehr gibt.

    Die kann ich zumindest beantworten: Bei einer aktuellen Linuxdistribution (d.h. eine die jetzt noch Updates bekommt und sagen wir mal mehr als 100.000 Nutzer hat), läuft ein Distributionsupgrade nicht großartig anders als das normale Softwareupdate (welches dank der verbreiteten Paketmanager so viel einfacher ist als in Windows!), dauert nur länger und man hat hinterher einen anderen Startbildschirm 😉 .



  • Ubuntu 11.04 läuft soweit ganz rund, aber zumindest bei Laptops ist für mich die Halbierung der Akkulaufzeit durch Ubuntu leider ein böses böses Gegenargument. Win7 läuft deutlich länger.



  • !rr!rr_. schrieb:

    Die erste Frage ist, kann ich es so installieren, daß hinterher win 7 und l*n*x ungestört funktionieren, wenn ich darauf angewiesen bin.

    Klar.

    Die zweite, funktioniert auch alle Hardware, die ich brauche.

    Auf deinen elektrischen Schnitzelklopfer mit TWAIN-Interface für die Schnitzeltexturerkennung musst du vielleicht verzichten, auf gängige Desktop- und Serverhardware eher selten. Also natürlich schlecht, wenn du den Schnitzelklopfer brauchst.

    Die dritte, macht es mir nichts aus, eventuell in 14 Monaten l*n*x erneut zu installieren, wenn es für die alte Version keine updates mehr gibt.

    Ubuntu Desktop LTS-Releases haben jeweils 3 Jahre Support, wobei alle zwei Jahre ein neuer LTS-Release erscheint und der Upgradepfad sehr sehr einfach ist.

    Neu installieren musst du eigentlich nie.

    Die vierte, gibt es auch alle Software, die ich brauche, für meine Distro oder bin ich in der Lage, Software selbst zu kompilieren und Fremdpakete anzupassen ?

    Die Schnitzelklopferansteuerung könnte problematisch werden, die musst du vielleicht selbst kompilieren und/oder paketieren. Alles andere wird verfügbar sein.



  • nman schrieb:

    Auf deinen elektrischen Schnitzelklopfer mit TWAIN-Interface für die Schnitzeltexturerkennung musst du vielleicht verzichten

    Jo, damit ist Linux gerade für mich gestorben. 🤡


  • Mod

    _matze schrieb:

    nman schrieb:

    Auf deinen elektrischen Schnitzelklopfer mit TWAIN-Interface für die Schnitzeltexturerkennung musst du vielleicht verzichten

    Jo, damit ist Linux gerade für mich gestorben. 🤡

    Als gewiefter Programmierer entwickelst du dann ein Kernelmodul für Schnitzelklopfer und dann funktionieren sechs Wochen später überall alle Schnitzelklopfer die die gleiche Hardwareschnittstelle haben. 🕶



  • SeppJ schrieb:

    Als gewiefter Programmierer entwickelst du dann ein Kernelmodul für Schnitzelklopfer und dann funktionieren sechs Wochen später überall alle Schnitzelklopfer die die gleiche Hardwareschnittstelle haben. 🕶

    😃



  • Wenn die Experten so freundlich wären: Wie installiert man auf einem EeePC 1215n unter Linux die WLAN-Karte? Das war damals irgendwie ein ziemlich guter Grund gegen Linux.

    Edit:
    Und nein, ich schreibe keinen Treiber dafür! 😃


  • Mod

    cooky451 schrieb:

    Wenn die Experten so freundlich wären: Wie installiert man auf einem EeePC 1215n unter Linux die WLAN-Karte? Das war damals irgendwie ein ziemlich guter Grund gegen Linux.

    Edit:
    Und nein, ich schreibe keinen Treiber dafür! 😃

    Du nimmst eine Distribution mit angepasstem Netbook-Kernel, wie zum Beispiel easyPeasy (oder wenn du es nicht magst, nur deren Kernel). Ich habe damit schon mehrere eee-PCs installiert und noch keine Probleme gehabt, läuft alles sofort. Selbst die exotischen Komponenten wie die Kamera, das Multitouchpad und diese komische WLAN-Karte die die da verbaut haben. Und alles direkt so eingestellt, dass der Akku geschont wird. Das ist ja das schöne: Sobald einer irgendwo auf der Welt das mal zusammengefummelt hat, dann ist es einfach, es jedem zur Verfügung zu stellen.



  • Hm.. EasyPeasy kannte ich gar nicht. (Bin nicht so der Linuxexperte, sonst hätte ich das damals vermutlich auch hinbekommen. :))
    Es juckt schon in den Fingern, jetzt brauche ich nur noch einen Weg, Linux auf einer anderen Partition als Windows 7 zu installieren, ohne dieses zu zerschießen und ohne vorher TrueCrypt deinstallieren zu müssen.



  • cooky451 schrieb:

    Wenn die Experten so freundlich wären: Wie installiert man auf einem EeePC 1215n unter Linux die WLAN-Karte? Das war damals irgendwie ein ziemlich guter Grund gegen Linux.

    Erinnert mich daran, wie ich damals das Herumexperimentieren mit Linux letztlich als praxisirrelevante Spielerei abtat, weil ich keinen Treiber für meinen WLAN-Adapter gefunden hatte (Router ein Stockwerk tiefer; OS ohne Internet bringt mir wenig).



  • Ja, dass Linux grundsätzlich nicht netzwerkfähig ist, ist für uns Unixer in der Praxis ein großes Problem.

    Mal im Ernst, mit aktuellen Distros hatte ich eigentlich bis dato keinerlei Probleme mit dem WLAN-Support. Ich habe zwar sicher nicht mehr als fünf oder sechs verschiedene Chipsätze benutzt, aber da ging einfach alles out of the box.



  • nman schrieb:

    Ja, dass Linux grundsätzlich nicht netzwerkfähig ist, ist für uns Unixer in der Praxis ein großes Problem.

    Mal im Ernst, mit aktuellen Distros hatte ich eigentlich bis dato keinerlei Probleme mit dem WLAN-Support. Ich habe zwar sicher nicht mehr als fünf oder sechs verschiedene Chipsätze benutzt, aber da ging einfach alles out of the box.

    Ja sicher, ich weiß, dass sich die Situation deutlich geändert hat in den letzten Jahren. Ich sagte ja auch "damals", damit meinte ich 2002 oder so.



  • Linux ist kostenlos, Linux hat Paketmanagement, bei Linux poppt nicht plötzlich irgendwo Werbung auf, Linux musst du nicht alle 5 Monate wegen Viren und Spyware neu installieren und es wird nicht langsam mit der Zeit. Linux hat keine Registry. Linux ist relativ transparent und individualisierbar und mir ist bisher noch keine Hardware untergekommen, die nicht mehr oder weniger out-of-the-box funktioniert. Bei neueren Windows Versionen kann die Abwärtskompatibilität schon mal leiden. Das größte Problem von Linux ist, es funktioniert an vielen Stellen nicht. Mit Linux musst du damit Leben, dass dein CD-Laufwerk nicht aufgeht, das Internet mal nicht funktioniert oder dein Flash-Plugin ständig crasht, oder... Man verbringt also viel Zeit mit Bugfixing oder ärgert sich ständig, warum das und jenes nun wieder nicht geht.



  • krabbels schrieb:

    Das größte Problem von Linux ist, es funktioniert an vielen Stellen nicht. Mit Linux musst du damit Leben, dass dein CD-Laufwerk nicht aufgeht, das Internet mal nicht funktioniert oder dein Flash-Plugin ständig crasht, oder... Man verbringt also viel Zeit mit Bugfixing oder ärgert sich ständig, warum das und jenes nun wieder nicht geht.

    Du musst ein anderes Linux benutzen als ich. 🙂

    Linux wär wohl in einigen Bereichen kaum so verbreitet, wenn man ständig Zeit mit Bugfixing verbringen würde. Ich hab in den letzten Jahren für Ubuntu privat daheim genau einmal ein Paket manuell kompiliert (*). Das konkrete Problem, das ich dadurch lösen könnte, hätte ich unter Windows aber ganz genauso gehabt, mit dem Unterschied, dass ich es unter Windows mangels Quellcode vielleicht gar nicht hätte lösen können. Diese Veränderung war auch rein optional, es ging mir dabei nur um Performance-Gewinn bei einem automatischen Backup-Job.

    (*) Zwei Mal, wenn man samba dazuzählt, aber das war ein Spezialfall, den 99.9% der Privatanwender nicht haben werden.



  • Wir benutzen in der Arbeit Linux und ich wuenschte ich koennte so davon schwaermen wie manche Fanboys, aber in der Realitaet sieht die Sache anders aus.

    Bei jeder neuen Version (benuzten OpenSUSE) haben wir jedes Mal Probleme mit Kompatibilitaeten. SW die immer ging, stuerzt auf einmal in irgendwelchen .so ab. Abstuerze haben wir auch mit Sicherheit genauso viele wie unter Windows.

    Es bietet einige Vorteile wie Konfigurationsmoeglichkeiten, Konsole etc., aber hat auch einige gravierende Nachteile. Fuer uns am schlimmsten sind die Dutzenden Linuxversionen, der teilweise grottige Treibersupport und die teilweise miesen Entwicklungstools (was wuerd ich fuer ein Visual Studio unter Linux geben...)



  • krabbels schrieb:

    bei Linux poppt nicht plötzlich irgendwo Werbung auf

    Wo passiert das denn bitteschön bei Windows? Da gibt's keine Werbung.

    krabbels schrieb:

    Linux musst du nicht alle 5 Monate wegen Viren und Spyware neu installieren

    Gegen sowas schützt man sich ja auch, und dann hat man auch keine Probleme und muss nicht neu installieren.

    krabbels schrieb:

    und es wird nicht langsam mit der Zeit.

    Jo, das ist definitiv ein Kritikpunkt an Windows. Bei 7 habe ich bislang allerdings noch nichts in der Richtung festgestellt. Hoffentlich bleibt's so.



  • _matze schrieb:

    krabbels schrieb:

    bei Linux poppt nicht plötzlich irgendwo Werbung auf

    Wo passiert das denn bitteschön bei Windows? Da gibt's keine Werbung.

    Mein Virenschützer beitzt diese Frechheit.



  • volkard schrieb:

    _matze schrieb:

    krabbels schrieb:

    bei Linux poppt nicht plötzlich irgendwo Werbung auf

    Wo passiert das denn bitteschön bei Windows? Da gibt's keine Werbung.

    Mein Virenschützer beitzt diese Frechheit.

    Machen wir beim lustigen Betriebssystemstreit mal wieder Windows für alle Windows-Programme der Welt verantwortlich?

    Wer sich aus freien Stücken SW installiert, die Werbung anzeigt, kann sich nicht wirklich beschweren.



  • es ist nunmal ein Unterschied, ob man sich 4-mal im jahr die gerade angesagte Distro auf die Platte zieht, bootet, sich die neuen desktop-Themes und den Wobbelfenster- und Wunderlampen-Effekt von compiz anguckt, ein paar Games zockt, ein paar window managers ausprobiert, sich denkt "wow. 9eil." - und dann win bootet, um das Alltägliche zu erledigen.

    - oder ob man ernsthaft und langfristig mit l*n*x arbeitet.

    Abgesehen davon ist es in der letzten Zeit scheinbar nicht einfacher, sondern kniffliger geworden, ein multi-boot System aufzusetzen, das hinterher ungestört funktioniert. Mal will win hinterher nicht mehr in den hibernate, mal ignoriert der Installer andere l*n*x-installationen, aber auch Endlosschleife bei der Installation habe ich dieses Jahr schon erlebt. Riskant, wenn man auf win angewiesen ist. Was, wenn hinterher das neu installierte l*n*x-System zwar läuft, aber das alte nicht mehr bootet, und man unbedingt mit dem alten ins netz gehen müßte, um zu recherchieren, warum man mit der neuen l*n*x-Installation nicht ins Netz kommt?


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