Externe Festplatte macht Stunk
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árn[y]ék schrieb:
Ich schau sonst mal. Wenn es in 2, 3 Stunden plötzlich wieder geht wäre das ja recht eindeutig. Aber das kann's dann doch irgendwie nicht sein?
Muß nicht sein. Wenn sie genug überhitzt war, kann sie einen Dauerschaden davongetragen haben. Und es kann sein, daß sie seit dem ersten Überhitzen fortan schneller überhitzt.
Mir sind schon Platten abgeraucht, weil ich sie im normalen PC-Gehäuse mit ein wenig Luftstom vom Netzteillüfter ein Bißchen 24/7 belastet habe. Meine nächste externe Platte setze ich selber zusammen, ich nehme eine Platte, die sehr wenig Energie verbraucht und ein Alugehäuse mit USB3.
Viel Glück!
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Danke, volkard!
Derzeit geht das Auslesen wieder, knapp 10GiB konnte ich in 15min schon extrahieren. Mal schauen, wie lange das gutgeht, bevor sie wieder abschmiert. Habe sie jetzt mal im kalten Kellter platziert ... aber immerhin scheint der Totalschaden (noch) ausgeblieben zu sein.
Dann muss ich wohl doch mal ein paar Hunderter in die Hand nehmen und mir ne gute externe RAID-Lösung zulegen.
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árn[y]ék schrieb:
Derzeit geht das Auslesen wieder, knapp 10GiB konnte ich in 15min schon extrahieren. Mal schauen, wie lange das gutgeht, bevor sie wieder abschmiert. Habe sie jetzt mal im kalten Kellter platziert ... aber immerhin scheint der Totalschaden (noch) ausgeblieben zu sein.
Ich würde das Gehäuse öffnen. Und falls das nicht reicht, einen Tischventilator draufrichten.
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árn[y]ék schrieb:
Dann muss ich wohl doch mal ein paar Hunderter in die Hand nehmen und mir ne gute externe RAID-Lösung zulegen.
Wenn du einen Datenverlust nicht hinnehmen kannst, ist ein RAID keine Lösung. Was du brauchst, sind Backups.
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volkard schrieb:
Ich würde das Gehäuse öffnen. Und falls das nicht reicht, einen Tischventilator draufrichten.
Entspricht in etwa meiner Lösung
Bisher hat sie sogar wieder reibungslos die ersten 800GiB zurückkopiert. Jetzt gerade danach geht wieder nichts ...
Christoph schrieb:
Wenn du einen Datenverlust nicht hinnehmen kannst, ist ein RAID keine Lösung. Was du brauchst, sind Backups.
Und was spricht da gegen RAID1 mit 3 Festplatten?
Ansonsten ... wie macht man denn (mit Studentenbudget) akkurat Backups von knapp 3TB an Daten?
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árn[y]ék schrieb:
Ansonsten ... wie macht man denn (mit Studentenbudget) akkurat Backups von knapp 3TB an Daten?
Mit zwei weiteren 3T-PLatten?
Aber das, was bei mir groß ist, muß ich nicht so doll backuppen.
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RAID1 mit zwei Festplatten. Und wenn deine Wohnung abbrennt, dein PC vom Blitz getroffen wird, dein PC gestohlen wird, was weiß ich sind immer *alle* Daten weg. Backup sollte man zumindest einmal monatlich bei den Eltern hinterlegen - falls wirklich derart wichtig.
MfG SideWinder
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volkard schrieb:
árn[y]ék schrieb:
Ansonsten ... wie macht man denn (mit Studentenbudget) akkurat Backups von knapp 3TB an Daten?
Mit zwei weiteren 3T-PLatten?
Womit wir wieder beim RAID1 wären, dann ist der Krempel vollautomatisch. Ich kenn mich nämlich, ich würde garantiert bei manuellen Backups schludern ...
In erster Linie sind da über 4 Jahre selbstgedrehte und -geschnittene Videos drauf gespeichert, die für eventuelle spätere DVD-Veröffentlichungen und Referenzzwecke archiviert werden sollen. Ich mache das zwar quasi nebenberuflich, aber eben doch mehr oder weniger Professionell, weshalb ein Verlust nicht direkt existentiell wäre, aber doch verdammt schmerzhaft.
Kann hier vielleicht jemand verlässliche HDDs oder externe RAID-Systeme empfehlen? Fast alle Anbieter, die ich etwa bei Amazon finde, haben sehr geteilte Reviews. Da der Kram über USB läuft, ist Geschwindigkeit nicht das Maß aller Dinge, solange nicht plakativ langsam. Obwohl ich dann fast überlege, für meine Kiste nicht doch einen eSATA-Adapter zu besorgen. Mir wäre Verlässlichkeit und gute Hitzebeständigkeit wichtig, da das Teil auch im Sommer etwa 14/7 im Betrieb sein würde. Da ich wohl eh viel zu tief in die Tasche werde greifen müssen, bezahl ich dann auch lieber einmal etwas mehr für eine wirklich gute Lösung.
@SideWinder
Jop, das ist mir klar. Aber wenn hier wirklich die Bude abfackelt, habe ich ganz andere Probleme. Daher habe ich das Szenario erst einmal ausgeblendet. Nicht optimal, aber das Risiko gehe ich im Moment noch ein.
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Genau, da geht alles automatisch. Da wird auch automatisch das Backup gelöscht, wenn Du aus versehen die falsche Datei löscht.
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Mag sein, das sind alles mögliche Bedienfehler. Die sind mir aber in den letzten 6 Jahren nicht unterlaufen und deshalb geht es mir im Moment erst einmal wirklich nur um mechanisches Versagen. Ansonsten kann man den Ballon beliebig aufblasen und landet jenseits der für mich derzeit zeitlich und geldlich realisierbaren Lösungsmöglichkeiten.
Dass das suboptimal ist, ist mir schon klar
Meine alte Platte war abgeschmiert, die neue scheint defekt und ich möchte im Wesentlichen eine akzeptable und dabei bezahlbare Lösung.
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Könnte es nicht sein, dass gewisser gefährlicher Datenmüll von der alten Platte mit auf die neue Platte gewandert ist? Ein bißchen wirkt das auf mich so, wie eine gebrannte Cd die mit Fehler abgebrochen wurde. Beim Ausbrobieren geht fast alles, nur hier und da abschmierer, Abstürze, Festfrierer. Oder aber irgendetwas kommt vielleicht gar nicht mit der Größe der Festplatte klar. Wie lange dauert eigentlich so ein gründlicher tiefenscharfer Scandiskdurchlauf bei so einer großen Platte?
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Wäre nicht zu hoffen, ist aber natürlich möglich. Nun höre ich schon seit knapp 2 Stunden kreuz und quer durch die von allen Ecken und Kanten der kaputten Platte geretteten Musik und hatte noch keinen einzigen Aussetzer. Also bin ich da mal guter Dinge, das das soweit noch klappt. Was anderes bleibt mir ja kaum übrig
Chkdsk will ich lieber nicht in Erwägung ziehen. Bevor ich die Platte in mehrstündigen Dauerbetrieb nehme und dabei ggf. nochmehr kaputt geht, möchte ich erstmal retten, was zu retten geht. Ob es sich danach noch lohnt? Eher nicht, das Teil wandert direkt zurück zum Händler. Nachdem ich sichergestellt hab, dass es soweit klappt. CRC-technisch scheine ich bisher Glück gehabt zu haben!
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árn[y]ék schrieb:
Mag sein, das sind alles mögliche Bedienfehler. Die sind mir aber in den letzten 6 Jahren nicht unterlaufen und deshalb geht es mir im Moment erst einmal wirklich nur um mechanisches Versagen.
Murphy's Law zufolge wird dir bei einem RAID niemals eine Platte mechanisch kaputtgehen. Was passieren wird ist ein Bedienfehler oder ein Virus, der alle Dateien kaputtmacht oder löscht.
Wenn die Daten einigermaßen wichtig sind, würde ich ein RAID kombinieren mit Backups. Das RAID ist dann für die Uptime zuständig, die Backups gegen gelöschte oder zerstörte Dateien und schwere Hardwarefehler. Ein kaputtes Netzteil kann schonmal alle Platten auf einmal mitnehmen.
Für Backups würde ich ganz normale SATA-Platten nehmen mit einer Dockingstation. Das ist günstiger als ständig Platten im USB-Gehäuse zu kaufen. Oder, falls deine Internet-Verbindung das zulässt, du mietest dir Speicher für ein paar Euro pro Monat und machst Backups online. Vorteil an der Lösung wäre, dass es vollautomatisch läuft.
árn[y]ék schrieb:
Kann hier vielleicht jemand verlässliche HDDs oder externe RAID-Systeme empfehlen? Fast alle Anbieter, die ich etwa bei Amazon finde, haben sehr geteilte Reviews.
Ich würde einen stromsparenden PC mit möglichst vielen SATA-Ports kaufen und ein eigenes RAID aufsetzen. Entweder mit was fertigem wie FreeNAS oder manuell mit einem einigermaßen aktuellen Linux und dmcrypt gestapelt über mdraid.
Wenn Geld sparen nicht an erster Stelle steht, ist RAID10 bestimmt keine schlechte Wahl, vor allem ist es schnell (trotzdem Backups nicht vergessen!). RAID10 ist aber schlecht erweiterbar. Bei RAID6 bekommst du mehr Speicherplatz fürs Geld und du kannst es einfach vergrößern, indem du eine neue Platte hinzufügst und das Dateisystem vergrößerst. Dafür hast du aber höhere Restore-Zeiten und allgemein höhere Latenz beim Schreiben. Bei Videos ist das wahrscheinlich egal, beim linearen Lesen und Schreiben wird ein RAID6 (wenn es nicht gerade aus 3 Platten besteht) sowieso viel schneller sein als deine Netzwerkverbindung.
Backups mit vielen tausenden Dateien können ein RAID6 aber auch ganz schnell in die Knie zwingen, wenn das Backuptool nach jeder Datei ein fsync verlangt, was zum Beispiel rdiff-backup macht (man kann natürlich in dem Fall auch einfach andere Backup-Tools verwenden).
Wegen verlässlichen HDs: Ich hab zwar keine Langzeiterfahrung mit hunderten von Festplatten, aber meiner persönlichen Erfahrung nach und was ich so lese, spielt es keine Rolle welche Platte du nimmst, die geben sich alle nicht viel. Gegen schwere Ausfälle schützen sowieso die Backups, und gegen vereinzelte Ausfälle das RAID.
Wenn du schon dabei bist, dir Sorgen um die Daten zu machen, dann hab ich gleich noch was anderes: Wenn ein Bit in einer alten Datei kippt oder ein Sektor falsche Daten liefert, hast du ein System um das zu bemerken und die Datei ggf. aus einem Backup wiederherzustellen?
árn[y]ék schrieb:
Aber wenn hier wirklich die Bude abfackelt, habe ich ganz andere Probleme. Daher habe ich das Szenario erst einmal ausgeblendet. Nicht optimal, aber das Risiko gehe ich im Moment noch ein.
Wenn die Bude abbrennt, hast du bestimmt große Probleme. Aber gerade dann wär es doch gut zu wissen, dass deine verlorenen Daten nicht auch noch Teil dieser Probleme sind.
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Christoph schrieb:
Wenn du schon dabei bist, dir Sorgen um die Daten zu machen, dann hab ich gleich noch was anderes: Wenn ein Bit in einer alten Datei kippt oder ein Sektor falsche Daten liefert, hast du ein System um das zu bemerken und die Datei ggf. aus einem Backup wiederherzustellen?
OK, ich seh grad, du hast meine Frage schon beantwortet:
árn[y]ék schrieb:
Nun höre ich schon seit knapp 2 Stunden kreuz und quer durch die von allen Ecken und Kanten der kaputten Platte geretteten Musik und hatte noch keinen einzigen Aussetzer.
Das heißt also du hast kein System, um deine Daten auf Korrektheit zu prüfen. Ich muss wohl nicht sagen, dass das riskant ist, gerade bei Videos, die man archivieren möchte.
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Erstmal vielen Dank für die ausführliche Antwort!
Dochdoch, das bezog sich nur auf meine Musiksammlung. Von den großen Dateien habe ich die Checksummen ...Allerdings habe ich gerade eine frustrierende Feststellung gemacht. Ich wollte meine alte Platte mounten, die auch TrueCrypt-verschlüsselt ist, um den Rest der Daten dorthin zu sichern. Ergebnis? Genau dasselbe Verhalten! Genau genommen kann ich sie nicht einmal mehr mounten, ohne dass TrueCrypt hängt. Die Platte hat vorher einwandtfrei gearbeitet, ich hatte nur mit zunehmenden USB-disconnects zu kämpfen, weswegen ich sie austauschen wollte. Nun zeigt sie genau dasselbe Verhalten wie die neue (mit TrueCrypt verschlüsselte) Festplatte.
Quizfrage: Zwei funktionierende Festplatten, die beide mit TrueCrypt verschlüsselt sind und unabhängig voneinander zur selben Zeit mit gleichem Symptom aussetzen? Eine andere Festplatte ohne TrueCrypt, die tadellos funktioniert ... Ich wäre da fast geneigt, einen Zusammenhang zu sehen.
Wie könnte ich das nachprüfen? Ich habe ungefähr zu der Zeit, zur der die Platte (und offensichtlich PlatteN) plötzlich nicht mehr richtig funktionierten ein etwas umfangreicheres Windows-Update durchgeführt. Mögliche Quelle?
Oder seltsamer Zufall? Ich bin momentan echt ratlos
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árn[y]ék schrieb:
Wie könnte ich das nachprüfen? Ich habe ungefähr zu der Zeit, zur der die Platte (und offensichtlich PlatteN) plötzlich nicht mehr richtig funktionierten ein etwas umfangreicheres Windows-Update durchgeführt. Mögliche Quelle?
Wenn du einen zweiten PC hast, würde ich die Platte mal dort anschließen. Oder falls du das nicht hast, würde ich die Platte aus dem USB-Gehäuse ausbauen und direkt an einen SATA-Port am Mainboard hängen, um Fehler bei der USB-Übersetzung auszuschließen.