Die neue Unternehmenskultur - Unternehmer verbünden sich gegen Staat und Banken?!



  • Prof84 schrieb:

    "Der Staat kann D nicht retten, die Banken können es nicht, also tunen wir es. [...]"

    Nicht nur können die Banken niemanden retten. Die Banken haben uns erst von der Klippe geschubst - vorsätzlich.



  • Walli schrieb:

    Schau mal nach wie man i.d.R. Kaiser wird. Davon abgesehen: Ego trifft auf Ego. Was Deine Motivation ist, hier den servilen Vermittler zu spielen, schnalle ich nur noch nicht so ganz.

    😃 Sensitiver Vermittler? ... ... ... Ich lach mich tot. For real, y'made my day. 😃

    1. Kaiser wird man dadurch, dass man seine Leute irgendwohin schickt, um ein bisschen Krieg zu machen, während man zu Hause sitzt und sich vom Weibe einen blasen lässt. Die Kurzfassung eben.

    2. Ego trifft auf Ego ... ja, gut, wird schon stimmen. Ich hätte nur erwartet, dass volkard das auch erkennt. Ich mein, bring auch nicht viel, man stirbt eh alleine.

    3. Ich spiele nicht den sensitiven Vermittler. Ich wäre der Erste, der Wetten entgegennehmen würde, wenn die beiden sich gegenseitig battlen würden. Ich find's nur komisch, dass volkard sich dazu herabläßt, Prof84 zu antworten, wenn er eh nicht von ihm hält. Gegenseitiges Bashing würde ich mit vollem Herzen unterstützen, dann wäre hier auch mal wieder etwas außer sdf los.



  • servil, nicht sensitiv



  • Dass sich Unternehmen nicht am Wettewerb messen wollen sieht man ja häufiger. So heult man "Fachkräftemangel", aber die Gehälter drückt man trotzdem.



  • eventuell sollte man mal wieder btt kommen. das sich führungskräfte gut zureden und irgendein blabla erzählen man müsse jetzt zusammenhalten das man die schweren zeiten gemeinsam übersteht ist doch normal.

    man sollte doch aber mal die kernaussage abstrahieren können und die ist doch: "ich will das es meinen zulieferern gut geht". das ist nichts neues und hat ganz sicher nichts mit einem "neuen geist" o.ä. zu tun.
    einen neuen lieferanten muss ich mir erst suchen, dh ich muss mich informieren, anschließend muss ich ihn mit meinen prozessen vertraut machen usw. das ist doch aufwand/riskio für mich. da helf ich doch lieber dem bestehenden über eine kurze schwächephase hinweg und fertig.
    vorausgesetzt es lohnt sich für mich, den es gibt natürlich auch grenzen. wenn der lieferant nur noch ausschuss liefert, total unrealistische preisvorstellungen hat o.ä. werde ich mir natürlich einen neuen suchen

    fazit: der TE hat sich da wohl gut blenden/veräppeln lassen. mMn ist das "business as usual", aber danke das wir darüber geredet haben 🤡



  • Es geht zumeist nur darum, die Kassen zu füllen und das Ego zu nähren. Das ist auch ok so, solange die meisten davon etwas abbekommen. Es könnte ein tiefgreifender Wandel eintreten, aber daran glaubt keiner wirklich. Es geht ...



  • @empty in der Realität ist es, so glaube ich, meistens umgekehrt: "ich will, dass es meinem Abnehmer gut geht" -> Stichwort Lieferantenkredit und das Zulassen von späten Zahlungszielen in diesem.
    Für einen Lieferanten ist es nämlich meistens noch schlimmer, wenn der Abnehmer wegfällt. Kein anderer braucht dann die vielleicht speziellen Teile mehr...

    Aber letztendlich kommt es natürlich auf das Gleiche heraus.



  • Prof84 schrieb:

    Ich habe heute ein extrem interessantes Meeting gehabt, in dem mir einige Unternehmensführer berichteten wie zwischen Unternehmen, Kunden und Zulieferen ein "neuer Geist" vorherrscht, denn man zu anderen Zeiten als "altoistisch, kummunistisch" einstufen würde:

    Und zwar Zahlungsziele werden nicht mehr eingefordert, wenn der Kunde in Schwierigkeiten ist, "Payback" bei Kunden ohne Aufforderungen, Konkursanträge werden vermieden, weil die Gläubiger nicht mehr die Forderungen vollstrecken, Aufträge werden mehr nach Auslastung verteilt, statt nach Preis und Leistung. Etc

    Und zwar wollen die Unternehmen z.Z. bloß kein Exit fahren oder Cash sehen, sondern Aktiva und Passiva schaffen, die nicht den Banken-, Schulden-, Währungs und Bailout-Wahnsinn unterliegen. Solange die Kapitaldecke ausreicht, rauft man sich in unendlichen Verhandlungen zusammen den Laden bei Allen am Laufen zu halten, als sich im Verdrängungswettbewerb durchzusetzen.

    Solchen Allianzen wären vor einem Jahr noch Undenkbar gewesen. Wir hatten ja die Deutschland AG. Aber das ist völlig neu.
    Motto: "Der Staat kann D nicht retten, die Banken können es nicht, also tunen wir es. Weil die Welt nur noch bekloppt geworden ist."
    Von so einen massiven Win-Win Approach habe ich noch nie gehört.
    Könnt Ihr von einer ähnlichen Geschichte berichten. Oder was zur Verifizierung bzw. Falzifizierung?

    Das klingt danach, als ob die Unternehmer eher das geld untereinander selbst einstreichen wollten, dem netten angestellten aber die Welten-Rettung erklärt haben, dafür dass nun in nächster Zeit weniger angeschafft wird bzw. ab etwa einem Jahr wirst du das wohl selbst bemerken. Such dir 'en neuen Job und ne schöne Frau, mache Familie und vergesse irgendwelche Banken. 😉

    Der aus dem Westen ... schrieb:

    @Topic: Kommunismus? Selten so gelacht. Haben 80 Jahre Sowjetunion nicht gezeigt, dass das nicht klappt? Andererseits: haben ~220 Jahre Vereinigte Staaten von Amerika nicht gezeigt, dass die Demokratie nicht klappt? Haben 3000 Jahre China, Ägypten, teilweise auch Europa nicht gezeigt, dass Monarchie nicht klappt? Moment mal ... 3000 Jahre ... so lange?

    Deswegen sollte man aber nun nicht auf Anarchie pochen. Damit meine ich das Ding, welches du in deiner Aufzählung vergessen hast.



  • Selten so gelacht. Haben 80 Jahre Sowjetunion nicht gezeigt, dass das nicht klappt?

    Und wenn nach China geschaut wird?



  • Zusammengefasst: 'Chaos oder Anarchie ist die Grundlage jeder Ordnung. Wer das schneller begreift, hat zu seinem Nutzen schon gewonnen!' Wer nur seine eigenen Interessen vertritt hat gegenüber demjenigen einen Vorteil, der die Interessen aller vertreten muss. :p



  • Dann positioniere dich mal in diese Position. Viel spaß bis dahin. 😃



  • ShadowTurtle schrieb:

    Deswegen sollte man aber nun nicht auf Anarchie pochen. Damit meine ich das Ding, welches du in deiner Aufzählung vergessen hast.

    Ich hoffe, du merkst die Ironie. Denn wirkliche Freiheit kann eben nur dann bewerkstelligt werden, wenn eben keiner die Macht beinhaltet.

    Und ich hoffe, du denkst ein bisschen weiter. Denn schließlich habe ich bewusst bei der Monarchie aufgehört, weil diese noch das langliebigste System darzustellen scheint. Ob die Anarchie dagegen eine Chance hat? Andererseit - muss eine Anarchie ja nicht im Gegensatz zu einer Monarchie stehen, denn diese wird ja oft als das Fehlen einer gewissen staatlichen Ordnung bezeichnet.

    Tja, das Thema ist schon recht komplex - ich würde mich nicht entscheiden wollen, welche Regierungsform die beste ist - ich würde nur vermuten, dass die Anarchie aufgrund fehlender Macht die meiste Freiheit bieten.



  • Du kannst doch aber nicht davon ausgehen, dass alle so gebildet sind, wie ich es fast bin und das fehlen bemerken würde. 😉



  • Der aus dem Westen ... schrieb:

    @Topic: Kommunismus? Selten so gelacht. Haben 80 Jahre Sowjetunion nicht gezeigt, dass das nicht klappt? Andererseits: haben ~220 Jahre Vereinigte Staaten von Amerika nicht gezeigt, dass die Demokratie nicht klappt? Haben 3000 Jahre China, Ägypten, teilweise auch Europa nicht gezeigt, dass Monarchie nicht klappt? Moment mal ... 3000 Jahre ... so lange?

    Die attische Demokratie hat auch nur etwa 140 Jahre bis zur Selbstvernichtung gebraucht, die römische Republik fast 400 Jahre, desgleichen aber auch die Kaiserzeit (Prinzipat). Echten Kommunismus gab es auch nirgendwo, sondern allenfalls funktionärsgesteuerten Staatskapitalismus.

    Insgesamt tendiert die Menschheit zu oligarchen Strukturen, egal, ob der Kristallisationskeim ein Monarch oder ein wie auch immer entstandenes Konsortium ist. Die Oligarchie gebiert sich selber gerne immer wieder, deswegen kann eine erbrechtliche Monarchie ein Gegengewicht sein, muß es aber nicht. Echnaton wollte z.B. mit der Oligarchie der alten Priesterschaft aufräumen, sein Sohn Tut-Ench-Amun drehte das Rad der Geschichte wieder rückwärts.

    Davon abgetrennt ist das Wohlbefinden der Bevölkerung zu sehen und daß das sogar für römische Sklaven funktionieren konnte, bezeugen viele Grabinschriften. Das Modell der Vierjahrespläne, durchgesetzt durch Apparatschiks, funktioniert hingegen nicht, hat aber weder was mit Kapitalismus noch mit Kommunismus zu tun.

    Zwingende Konsequenz: Regierungsform und Bevölkerungszufriedenheit haben nichts miteinander zu tun.



  • pointercrash() schrieb:

    Zwingende Konsequenz: Regierungsform und Bevölkerungszufriedenheit haben nichts miteinander zu tun.

    Bevölkerungszufriedenheit habe ich mit keinem Wort angesprochen, ich rede von der Funktionalität der Systeme. Immer wieder kam es zu Strukturen, wo einer die Macht hatte und die anderen kuschen mussten, wobei der Mächtige oft auch einfach abgemurkst wurde und ein Neuer kam - das System an sich war stabil, nur wurde der Kernel oft ausgetauscht. Früher standen Vergewaltigungen übrigens auch auf dem Tagesprogramm, und das versuchen wir ebenfalls zu ändern. Warum versucht der Mensch eigentlich, etwas von Außen zu verändern, wenn die Quelle im Inneren liegt? Das Prinzip des Gehorsams eines Leiters, eines Führers gegenüber liegt uns praktisch im Blut, genauso wie das Ego, der Sexualtrieb und der Theismus - und ich würde meinen, verdammt wenige haben es geschafft, auch nur eine dieser Konzepte hinter uns zu lassen.



  • Der aus dem Westen ... schrieb:

    Bevölkerungszufriedenheit habe ich mit keinem Wort angesprochen, ich rede von der Funktionalität der Systeme.

    Fast möchte ich Dir ein "Trottel!" entgegenschleudern. Du nennst nahezu alles in einem Atemzug und erkennst es nicht?
    Einzig und allein die Bevölkerungszufriedenheit entscheidet über die Funktionalität eines Systems, weil sie dessen wertschaffende Bestandteile bewertet. Ausbalancierung des Ego, des Sexualtriebs und wirtschaftlicher Errungenschaften nebst Glaubensfreiheit innerhalb der Gesellschaft.



  • Beispiele:

    1. Ein bekannnter Autokonzern verteilt riesen Bonuschecks an seine Autohäuser, um deren Bilanzen etwas besser aufzufrischen.
    2. Ein Stahlkonzern setzt für Unsummen bei einen Zulieferer Material unter Kommisionierung, um dessen Auftragswegfall aus den USA zu kompensieren.
    3. Zahlungsrückstände werden nicht mehr brutal eingefordert. Man gibt sich jetzt mit weitgesteckten Zahlungszielen und Teilzahlungen zufrieden.

    Solange die Kapitaldecke reicht ist alles easy. Motto: Wir lassen es lieber den Unternehmen als den Banken.

    Laut Geschichten nimmt das mittlerweile Formen an ... Ufff.
    Besonders die KMU und Familienbetriebe entwickeln scheinbar eine neue Denke.

    Und das wollte ich jetzt genau wissen, bevor einige Luftballons wieder ihren unqualifizierten Senff dazugeben.



  • pointercrash() schrieb:

    Fast möchte ich Dir ein "Trottel!" entgegenschleudern. Du nennst nahezu alles in einem Atemzug und erkennst es nicht?
    Einzig und allein die Bevölkerungszufriedenheit entscheidet über die Funktionalität eines Systems, weil sie dessen wertschaffende Bestandteile bewertet. Ausbalancierung des Ego, des Sexualtriebs und wirtschaftlicher Errungenschaften nebst Glaubensfreiheit innerhalb der Gesellschaft.

    Seit wann sind die Stabilität eines Systems und die Bevölkerungszufriedenheit äquivalent? Oder haben wir gerade eine Definitionslücke entdeckt?

    Denn eine Regierung würde ich nicht als System bezeichnen, eher die Regierungsform. Eine Regierung kann scheitern, dann wird sie von einer anderen abgelöst - in dem Fall ein Kernel-Update. Aber wenn das gesamte System instabil wird und in den Arsch geht, wird man um einen Wechsel nur dann nicht umhinkommen, wenn einem das System scheißegal ist.

    Untersuche mal die Funktionalität und Bevölkerungszufriedenheit folgender Länder:
    Japan (striktes Gesellschaftssystem mit zahlreichen Selbstmorden, aber es wird an die Obrigkeit geglaubt - selbst F/Hukushima wird da nicht viel bringen), China (Scheiß auf die Meinung der Bevölkerung, wir machen einfach), Nordkorea (nun gut, ich bin nicht unfair - darüber Daten zur Bevölkerung zu erhalten dürfte ein bisschen schwierig sein, aber wie stabil ist der Staat im Innern?), Iran und Syrien (Demonstrationen unter der Bevölkerung, aber die lösen wir auf, indem solange auf's Maul gehauen wird, bis die kapieren, wo die stehen) ... soll ich mit Russenland weitermachen? Gibt noch etliche Länder in Afrika, Südamerika - und ich bezweifle, dass die US-Staatler die Demokratie abschaffen, nur weil denen die finanzielle Basis unterm Arsch wegbricht,

    Allerdings hast du insofern recht, dass man diese Begebenheiten stark miteinander verwechseln kann - du ahnst nicht, wie oft ich diesen Post bearbeitet habe, bis möglichst viele Doppeldeutungen behoben wurden. Und oft kommt es auch vor, dass durch den Zusammenbruch einer Regierung auch das System zerfällt - wenn der Kernel vor seinem Ableben also noch einmal das Dateisystem und Konfigurationen zerschießt.

    Mich einen Trottel zu nennen würde dir im Grunde überhaupt nichts bringen - eher eine Beschreibung, wo genau ich mich deiner Meinung nach irre. Ich bin lernfähig, probier's ruhig mal aus.



  • See what I mean:
    http://www.handelsblatt.com/unternehmen/banken/unternehmer-knoepfen-sich-die-banken-vor/4583630.html

    Die Unternehmen haben einfach kein Bock mehr. Exit, damit die Banken noch mehr Chips haben?! - Nöö! Machen wir nicht mehr ... :p


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