RAID 1 nachrüsten



  • Mit mdraid ist das kein Problem, denke ich. Du könntest damit ein degraded RAID10 anlegen mit 3 Platten und einer fehlenden Platte, dann deine Daten von der alten Platte ins RAID kopieren, dann die alte Platte löschen und ins RAID einbinden, damit es nicht mehr degraded ist. Bei mdadm --create kannst du statt einer Platte auch missing schreiben, dann erzeugt er ein neues RAID im Zustand "degraded".

    RAID-Controller, die auf Mainboards integriert sind, würde ich erstmal pauschal nicht nutzen, denn ich hab von zu vielen Problemen gehört. Falls du die unbedingt nutzen willst, würde ich bei RAID1 bleiben, das zerstückelt deine Daten wenigstens nicht.

    Falls aber der Controller RAID10 beherrscht, und du das unbedingt einsetzen möchtest, würde ich es genauso probieren wie ich oben für mdraid beschrieben habe: Ein degraded RAID10 aus 3 Platten erstellen, Daten rüberkopieren, letzte Platte hinzufügen.



  • SideWinder schrieb:

    Nachdem das jetzt ewig dauert hier ein Backup wiederherzustellen und ich auch eigentlich keine Lust mehr habe wöchentliche Backups anzulegen (ja, autom. wäre eine Möglichkeit, aber Lust habe ich trotzdem keine :)) möchte ich nun doch nachträglich noch ein RAID-System erstellen.

    Das ein RAID 1 aber kein Backup ersetzt, ist Dir aber schon klar?
    Da wird nur der Ausfall einer Platte abgesichert. Und wenn Du Pech hast, gibt es den nächsten Schaden auf Platte 2 beim Rebuild.

    Ich würde mir einen richtigen RAID 1 Controller einbauen, die kosten nicht viel. Die auf dem Mainboard sind meistens nicht so toll und beim nächsten Tausch des Board's? Gute Nacht!

    Du könntest ein Image vom bisherigen System machen, das RAID konfigurieren und dann zurückspielen. Oder neu mit einem Softwareraid.... Linux oder Windows, ist auch noch eine Frage....



  • Eigentlich geht es ja bei einer Übernahme auf RAID 10, nur darum das Teilung, so wie sie in einem RAID 10 gedacht ist, vorhanden ist. Also min. auf A der eine Teil ist und auf C der andere. Dann kann man problemlos ein Rebuild der A und C, auf B und D veranlassen. Somit wäre dann auch die Spiegelung vollführt.

    Vorsicht beim Rebuild des Modus-1-Teil. Wenn man Quelle und Target verwechselt, werden die Daten, auf der sich die korrupten Daten befinden, auf die andere Platte geschrieben, wo eigentlich die vollständigen Daten waren und nicht andersherum. Wenn man das beachtet ist RAID 1 nämlich schon ein Backup-System.


  • Mod

    Christoph schrieb:

    Mit mdraid ist das kein Problem, denke ich. Du könntest damit ein degraded RAID10 anlegen mit 3 Platten und einer fehlenden Platte, dann deine Daten von der alten Platte ins RAID kopieren, dann die alte Platte löschen und ins RAID einbinden, damit es nicht mehr degraded ist. Bei mdadm --create kannst du statt einer Platte auch missing schreiben, dann erzeugt er ein neues RAID im Zustand "degraded".

    Ich kann zumindest praktisch bestätigen, dass das geht. Und sogar im Hintergrund, so dass man weiter arbeiten kann, während im Hintergrund stundenlang der RAID synchronisiert. Das nützt Sidewinder natürlich wenig, da er soweit ich weiß ein Windowssystem hat. Würde mich aber wundern, wenn Win da stark hinterher hinken sollte.



  • Ivo schrieb:

    Oder neu mit einem Softwareraid.... Linux oder Windows, ist auch noch eine Frage....

    Es ist zwar nur ein Einzelfall, aber ich kenne jemanden, der mit Windows-Software-RAID ganz schlechte Erfahrung gemacht hat. Das würde ich auf jeden Fall zuerst in einer VM testen mit verschiedenen Fehlerszenarien, damit man weiß wie man bei welchem Fehler reagieren muss.

    edit: Das zu testen wär natürlich auch bei Linux-Soft-RAID nicht verkehrt.



  • Hm, also ich war vom Windows-Soft-RAID 1 letztens doch sehr überrascht...

    Ein sterbender Rechner ist mir sogar mehrfach mitten im Rebuild des RAUDs abgestürzt (einfach aus, kein BSOD oder geregeltes Herunterfahren). Nach einem Boardwechsel habe ich die Platten wieder angeklemmt und hatte eigentlich keine große Hoffnung, dass die Daten noch zu retten sind, aber Windows hat mich überrascht. Nach 4 Stunden Rebuild war alles in Ordnung. Kein Datenverlust.

    So schlecht kann das Windows RAID also gar nicht sein... 😉



  • Million Voices schrieb:

    Hm, also ich war vom Windows-Soft-RAID 1 letztens doch sehr überrascht...

    Ein sterbender Rechner ist mir sogar mehrfach mitten im Rebuild des RAUDs abgestürzt (einfach aus, kein BSOD oder geregeltes Herunterfahren). Nach einem Boardwechsel habe ich die Platten wieder angeklemmt und hatte eigentlich keine große Hoffnung, dass die Daten noch zu retten sind, aber Windows hat mich überrascht. Nach 4 Stunden Rebuild war alles in Ordnung. Kein Datenverlust.

    So schlecht kann das Windows RAID also gar nicht sein... 😉

    Also nicht mal Fake-RAID, sondern virtuelles RAID durch Softwaresteuerung?
    Naja Eine Platte auf die andere zu kopieren ist ja auch nicht gerade eine große Sache, wenn die Software die Platten ansprechen kann bzw. das Windows macht. Wenn der Controller auf dem Mainboard das nicht könnte wäre es ja ohnehin scheiße und für Datenverarbeitung nicht zu gebrauchen. Nur soll es angeblich bei Software-RAID die Gefahr geben, dass eine Platte, also die Spiegelung, der ersteren Platte nach hinkt. Wenn dann für das Lesen ein virtueller RAID-Modus 0 benutzt wird, kann es zu korrupten Daten kommen.


  • Mod

    Ich suche eigentlich ein Hardware-RAID. D.h. ich muss mir eine PCI-RAID-Karte kaufen (kann da jemand eine empfehlen?).

    Anstatt direkt am SATA-Port schließe ich dann alle 4 Platten an die PCI-Karte an und kann dann irgendwo (wo?) ein RAID konfigurieren. Muss ich da für Windows immer noch irgendwelche halblustigen Treiber via Diskettenlaufwerk anbieten?

    Edit: Taugt http://geizhals.at/224593 ?

    MfG SideWinder



  • Also es gibt auch systemunabhängige RAID-Controller. Z.B. so einen:
    http://www.dawicontrol.com/flyer/dc-7515raid.pdf

    Aber solche müssen dann doch per SATA angeschlossen werden. Bei einer Verdoppelung der Geschwindigkeit mittels 2 biometrischen Platten (also der RAID 0 Teil), reicht aber SATA immer noch aus, zur vollen Geschwindigkeitsausreizung.

    Bei obigen kann man aber trotzdem noch mit mitgelieferter Software mit dem RAID-Controller über SATA spezifische Sachen über die Software einstellen, anstatt direkt am RAID-Controller.



  • @Sidewinder: Mit LSI sollte man nicht viel falsch machen können, würde ich mir auch holen, wenn ich einen bräuchte...

    Und ja, Treiber brauchst Du und ja, wenn Du als OS noch XP verwendest auch ein Diskettenlaufwerk. Bei Win 7 reicht aber auch ein USB-Stick mit den Treibern. Wenn die Systempartition nicht gespiegelt sein soll, brauchst Du zum Installieren unter Umständen keinen Treiber, aber für das Daten-RAID auf jeden Fall.

    @anonymous: Ich hab keine Probleme mit dem Soft-RAID, nicht mal mit dem Soft-RAID 0 auf einem anderen Rechner. Fake-RAID und Soft-RAID sind prinzipiell das selbe. Die RAID-Funktionalität wird über den Treibe bereit gestellt. Und gegenüber einem Fake-RAID 0 auf einer ICH-10 ist das Soft-RAID 0 unter Windows sogar schneller. Und mit dem Soft-RAID kann ich auch problemlos auf einen anderen Rechner umziehen, mit einem Fake-RAID kann das problematisch werden.


  • Mod

    Nein, eigentlich suche ich eh nach einer HW-Lösung.

    Als Systemplatte habe ich eine SSD die werde ich nicht ins RAID einbinden. D.h. ich muss auch nicht neu aufsetzen?

    Ich baue die Karte ein, installiere die Treiber unter Windows, schließe die drei neuen Platten an, erstelle ein RAID, schließe die alte Platte ans RAID an und sorge dann wie genau für das Überspielen?

    @Christoph: Funktioneirt was du sagst auch unter Windows? 🙂

    MfG SideWinder



  • Und wenn Du einfach so einen SATA Dawicontrol RAID-Controller nimmst? dann brauchst Du noch an einem anderen PC, die Festplatte des Backup-PC da anschließen sowie das RAID-Modul per SATA und an dem RAID-Modul die 4 neuen Platten und dann einfach über den Hilfs-PC die Daten von der einen Platte ins RAID-Modul kopieren. Dann kannst Du das RAID-Modul als Boot-System per SATA an den Backup-PC anschließen.


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