Kalter Fusionsreaktor angeblich erfolgreich in Betrieb genommen
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Hier geht es um naturwissenschaftliche Wahrheit. Da zählen Fakten, keine schlauen Sprüche (und erst Recht keine dummen Sprüche, von denen hier im Thread auch schon einige kamen
*Steffo anguck*).
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So entspricht das „erzeugte“ Kupfer in seiner Isotopenzusammensetzung wohl dem natürlichen Kupfer und soviel Natürlichkeit wäre schon ein zweites Wunder.
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Prof84 schrieb:
Der Show Effect ist was Gemeines, aber gut für Leien. Da kommt so ein böser Junge von außen und tritt die Sandburg kapput, an der deine Kollegen und Du so viele Jahre gebastet hat und noch nicht mal Hochschuldozent ist.
Solange noch eine Bereitschaft zur Verifikation und Validierung besteht, wird aber alles gut. Aber leider nur dann ...Und apropos Validierung...;)
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Es reicht doch, nachzuweisen, daß das Ding genug Energie produziert.
Er soll den Container auf einen Laster schrauben und 500kW produzieren, eine Kabel rauslegen und von jemandem anderen verbrauchen lassen. Kein Kabel rein. Alle 24 Stunden den Laster auf einen anderen Campus fahren und weitermachen. Mit jedem Tag, wo er liefern kann, wird er glaubwürdiger.
Bald wird klar, daß er nicht nur einen Container voll Diesel hat.205 g/kW/h * 500 kW * 24h/Tag = 2460000 g = 2.46 t/Tag
(die 205 aus http://www.wa-stromerzeuger.de/_produkte/stromerzeuger_man_200_800.php )So nach 30 Tagen wird man langsam mit dem Geldbeutel lockerer werden. Dann wird's wohl kein Seecontainer voll Diesel sein. Oder viel viel früher, wenn er erlaubt, daß jeder Campus den Laster über eine Waage fahren läßt.
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neuer_user schrieb:
So entspricht das „erzeugte“ Kupfer in seiner Isotopenzusammensetzung wohl dem natürlichen Kupfer und soviel Natürlichkeit wäre schon ein zweites Wunder.
Ich hatte gestern gefragt, ob jemand die Energien der angeregten Kernzustaende von Kupfer kennt. Das habe ich aus folgendem Grund gemacht:
Ich hatte behauptet, dass bei so einer Kernfusion harte radioaktive Strahlung freigesetzt wird. Das ist natuerlich erstmal nur eine Behauptung, also habe ich mir angeguckt, wie viel Energie dabei freigesetzt wird. Ein Blick auf die Atommassen hat gezeigt, dass diese Fusion zwischen Wasserstoff und Nickel zu Kupfer wenn ueberhaupt mit dem Isotop Nickel-62 ableuft. Also H-1 + Ni-62 -> Cu-63.
Wenn man die Massen dieser Isotope miteinander vergleicht und Einsteins Masse-Energie-Relation ansetzt, dann sieht man, dass dabei eine Energie von ~6 MeV freigesetzt wird. Die Frage ist, wie sie freigesetzt wird. Photonen, die mit ein paar MeV unterwegs sind, sind sehr harte Gammastrahlung.
Vielleicht habe ich eine falsche Vorstellung von den Ablaeufen, aber ich wuerde davon ausgehen, dass bei so einer Kernfusion zuerst einmal ein angeregter Kupferkern entsteht, der dann direkt oder indirekt unter Aussendung von Photonen in den Grundzustand uebergeht. Die Frage, die ich mir dabei gestellt habe, ist, wie indirekt dieser Uebergang wohl sein kann. Angenommen, es gaebe in dem relevanten Energiebereich unglaublich viele angeregte Kernzustaende von Kupfer: Dann waere es rein theoretisch denkbar, dass ueber viele Zwischenschritte viele Photonen mit moderater Energie freigesetzt werden, anstatt einem einzigen mit 6 MeV.
Wenn man das Nichtvorhandensein messbarer radioaktiver Strahlung bei diesem Vorgang irgendwie rechtfertigen will, dann muesste man es wohl in etwa so machen.
Aber: Die Verhaeltnisse der festgestellten Kupferisotope kann man so nicht rechtfertigen. Neben Cu-63 ist auch Cu-65 oft in der Natur anzutreffen. Und man koennte sich auch vorstellen, dass man H-1 mit Ni-64 zu Cu-65 fusioniert. Aber die Verhaeltnisse stimmen dabei nicht. Ni-64 kommt wesentlich seltener als Ni-62 vor, so dass die entstehenden Kupferisotope nicht in dem Verhaeltnis 69/31 entstehen wuerden, in dem es sie in der Natur gibt.
DISCLAIMER: Ich habe keine Ahnung von der hier betrachteten Physik. Deshalb gibt es sicherlich ein paar Schwachstellen an dem Gedankengang oben. Aber vielleicht gibt es hier ja wen, der ein aehnliches Gedankenexperiment machen koennte oder das oben stehende bestaetigen kann. Ich wollte nur mal fuer mich selbst klarstellen, warum die beiden Kritikpunkte, dass keine radioaktive Strahlung festgestellt wurde und, dass die Kupferisotope in ihrem natuerlichen Verhaeltnis entstehen, durchaus sehr valide sind.
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Gregor schrieb:
...
Auf jeden Fall wurde schon einmal sehr viel Denkleistung, die man nützlich hatte einsetzen können, verschwendet, weil du einen offensichtlichen Quacksalber widerlegen möchtest.
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Der Kern der Sache ist, daß er nicht offenlegt. Davon hätte er Null Schaden. Natürlich kriegte er sein Patent. Nordamerika und Europa würde er allein mit Energie beliefern.
Daß er nicht offenlegt, kann nur daran liegen, daß er betrügt.
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SeppJ schrieb:
Gregor schrieb:
...
Auf jeden Fall wurde schon einmal sehr viel Denkleistung, die man nützlich hatte einsetzen können, verschwendet, weil du einen offensichtlichen Quacksalber widerlegen möchtest.
Das sehe ich anders, jenseits davon, dass da wirklich nicht viel Denkleistung eingeflossen ist...
Als Physiker sollte man möglichst souverän mit solchen Behauptungen von irgendwelchen Leuten umgehen können. Man sollte sich überlegen, warum derartige Behauptungen nicht stimmen können und sollte das auch artikulieren.
Ich meine, letztendlich reagieren die meisten, die halbwegs Ahnung von Physik haben doch wie folgt auf derartige Behauptungen: "Das ist Unsinn und der Typ ist ein Trottel und Betrüger!". Das stimmt natürlich, ist so alleine aber eine absolut nicht zufriedenstellende Antwort. Das geht so in Richtung "Beweis durch Autorität": "Ich bin Physiker, also weiß ich, dass das Unfug ist!". Allerdings hat sich niemand von uns je ernsthaft damit auseinandergesetzt und kann quantitativ genau begründen, warum es Unfug ist. Warum auch? Wir wissen ja schon bevor wir uns mit dem Thema beschäftigen könnten, dass es Unfug ist.
Im Prinzip können wir also maximal ganz schwammige Antworten auf derartige Behauptungen formulieren: "Wenn man einen kleinen Kern eines Wasserstoff-Atoms in einen Nickelkern kriegen möchte, dann muss man dafür eine Potentialbarriere überwinden, die so groß ist, dass man dafür hochenergetische, heiße, Atomkerne benötigt. Für kalte, langsame Kerne, wie man sie bei der kalten Fusion hätte, sind diese Potentialbarrieren wesentlich zu groß und können nicht überwunden werden."
Aber ehrlich gesagt habe ich da nicht einmal eine genaue quantitative Vorstellung bezüglich dieser Potentialbarriere. Hast Du eine? Gibt es in dem Bereich eigentlich eine vernünftige Theorie? Kann man da einen vernünftigen Hamiltonian aufstellen? Mir kam die Kernphysik immer reichlich empirisch vor.
Klar, man kann nicht auf jede unseriöse Behauptung dieser Art eingehen, sonst wäre man den ganzen Tag nur noch mit der Frage beschäftigt, warum irgendwelche Perpetuum Mobiles nicht funktionieren können. Aber hin und wieder sollte man sich durchaus explizit klarmachen, warum etwas nicht sein kann, wie gegen bestimmte Behauptungen sachlich argumentiert werden kann und so weiter.
...IMHO.
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Gregor schrieb:
Klar, man kann nicht auf jede unseriöse Behauptung dieser Art eingehen, sonst wäre man den ganzen Tag nur noch mit der Frage beschäftigt,
Wie wäre es damit, daß man sich einfach darauf beschränkt, die Leute zu überprüfen, die ihre Apparatur offenlegen?
Solange er sie versteckt, ist es doch Nonsense.
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SeppJ schrieb:
Hier geht es um naturwissenschaftliche Wahrheit. Da zählen Fakten, keine schlauen Sprüche (und erst Recht keine dummen Sprüche, von denen hier im Thread auch schon einige kamen
*Steffo anguck*).
Immer noch nicht verstanden!
Wahrheit ist ein Konzept (Philosophie).
Naturwissenschaft sollte eine reine funktionale Beschreibung des Systems sein. Ist sie aber in der Praxis nicht!
Zum Bleistift:
http://de.wikipedia.org/wiki/Metaphysik
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Die Potentialbarriere eines Kerns liegt im Megaelektronenvoltbereich, die thermische Energien bei Raumtemperatur bei einigen Millielektronenvolt. Da sollte also bitteschön mehr als das Wort "Katalysator" her, um einen Unterschied von 10^9 zu erklären. Sonst ist das so wie "Kangaroo Boots" als Plan, wie man günstig auf den Mond fliegen könnte und daher eine genau so ernsthafte Diskussion wert.
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SeppJ schrieb:
Die Potentialbarriere eines Kerns liegt im Megaelektronenvoltbereich, die thermische Energien bei Raumtemperatur bei einigen Millielektronenvolt. Da sollte also bitteschön mehr als das Wort "Katalysator" her, um einen Unterschied von 10^9 zu erklären.
Ok, danke für die Klarstellung der Größenordnungen. Ich kannte die nicht. ...also zumindest die Größenordnung der Potentialbarriere.
Ich habe aber in der Zwischenzeit etwas recherchiert. Anscheinend ist eine kalte Fusion zwischen Deuterium und Tritium zu He-5 möglich, wenn man ein Myon als Katalysator hat. In dem Fall schirmt das Myon praktisch das abstoßende elektrische Potential ab, so dass die beiden Atomkerne wesentlich näher zu einander kommen können und die Fusion stattfinden kann. Allerdings kann man wohl überschlagen, dass die Erzeugung des Myons letztendlich mehr Energie benötigt, als es durch katalysierte Kernfusionen wieder reinbringen kann.
Bei dem Experiment mit Deuterium und Tritium hat man natürlich nur zwei einfach positiv geladene Atomkerne, deren Potential man mit einer einfachen negativen Ladung anscheinend gut genug abschirmen kann. Bei dem Experiment, das hier vorliegt, hat man einen Nickelkern. Der ist 28-fach positiv geladen. Entsprechend sollte eine Abschirmung des elektrischen Kernpotentials nur mit einem entsprechend stärker geladenen negativen Teilchen funktionieren, das dann als Katalysator fungiert. So etwas hat man aber nicht. Die Abschirmung entsteht erst durch die Elektronenhülle, die natürlich sehr weit vom Kern entfernt ist.
Man könnte natürlich versuchen, die Elektronenhülle durch 28 Myonen zu ersetzen.
Aber die hat man ja leider nicht derart beliebig zur Verfügung.
EDIT: Ein Myon, das an einen Atomkern gebunden ist, ist wesentlich näher an diesem dran als es ein Elektron wäre. Das liegt an der höheren Masse des Myons. Deshalb kann man damit 2 Atomkerne wesentlich näher zusammenbringen.
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Prof84 schrieb:
Wahrheit ist ein Konzept (Philosophie).
Naturwissenschaft sollte eine reine funktionale Beschreibung des Systems sein. Ist sie aber in der Praxis nicht!
Zum Bleistift:
http://de.wikipedia.org/wiki/MetaphysikDa wäre das hier passender:
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Da hat mich einer gelesen und mir einen Artikel gewidmet ...
Himmel, was weiß ich, was für Gründe er hat, das Ding nicht offenzulegen. Obwohl es keinen direkten Sinn macht, habe ich mir in jeder Sprache, die wo ich programmiere, angewöhnt, Variablen im C-Stil am Anfang der Funktion zu deklarieren. Warum ich's tue? Gegenfrage: Warum schreibt jemand als Fehlermeldung in seinem Quellcode: "Du hast den großen Hulk geweckt!"?!
Allein nur deshalb, weil er's nicht verraten will, darauf zu schließen, dass nur heiße Luft dahinter steht, halte ich für ein bisschen vorauseilend. Da gefällt mir Volker's Vorschlag besser - einfach auf einen Campus, das Ding anwerfen und Micky Maus/Lustige Taschenbücher lesen. Wäre effektiver (nicht zu verwechseln mit konstruktiver) als das, was derzeit abgezogen wird.
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Der aus dem Westen ... schrieb:
Da hat mich einer gelesen und mir einen Artikel gewidmet ...
nein. An dich hat man bei diesem Artikel gedacht
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Der aus dem Westen ... schrieb:
Allein nur deshalb, weil er's nicht verraten will, darauf zu schließen, dass nur heiße Luft dahinter steht, halte ich für ein bisschen vorauseilend.
Naja, es ist schon ein starker Indikator für Büllshit.
Der aus dem Westen ... schrieb:
Da gefällt mir Volker's Vorschlag besser - einfach auf einen Campus, das Ding anwerfen und Micky Maus/Lustige Taschenbücher lesen. Wäre effektiver (nicht zu verwechseln mit konstruktiver) als das, was derzeit abgezogen wird.
Mir gefällt mein Vorschlag noch besser: Nicht füttern. ER will es doch verkaufen.
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zwutz schrieb:
nein. An dich hat man bei diesem Artikel gedacht
Ei, wie ich diese Internet-Hobbypsychologen liebe. Man kann keine Ahnung vom Tuten und Blasen habenm, aber man wird immer denken, dass der andere einen Schaden hat. Das Spiel kann ich übrigens auch spielen ... das Ego bestimmt uns häufiger, als uns lieb ist.
Ah ja, ich könnte jetzt zu einer wahrlich ausgeschweiften Textwall ausholen ... aber wozu? Ich habe keinen Bock, Ihr werdet's nicht lesen, und der Server wird voller, obwohl Letzteres wieder ein Grund dazu wäre, die Röhren zu verstopfen.
Tim schrieb:
Naja, es ist schon ein starker Indikator für Büllshit.
Schon ein Indikator, aber eben nicht der ultimative Beweis.
Der aus dem Westen ... schrieb:
Mir gefällt mein Vorschlag noch besser: Nicht füttern. ER will es doch verkaufen.
Ach, wen kümmert das? Schon mal AstraTV (oder wie die sich nennen - keinen Plan, komme nie zum Fernsehen) geschaut? Das wird minütlich mehr gelogen, aber darüber regen sich weniger auf, obwohl mehr verarscht werden.
Logische Inkonsistenz, überall, wo ich hinblicke - es hat seine Vorteile., wenn man es schafft, immer nur zu lachen.
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Der aus dem Westen ... schrieb:
Tim schrieb:
Naja, es ist schon ein starker Indikator für Büllshit.
Schon ein Indikator, aber eben nicht der ultimative Beweis.
Niemand hier hat auch etwas derartiges behauptet
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Verzeihung, aber bei mir entwickelt sich der Eindruck, dass das doch so ist. Soll ich die 'Bu/üllshit's in diesem Thread zählen, ohne weitere Erläuterung zum Threma? Der Autor ist tot, er ist dafür verantwortlich, was beim Leser ankommt (für diejenigen, die mich für einen Egozentriker halten - Coole Story übrigens
- halte ich mich oft genug an diesem Grundsatz in der Kommunikation).
Das, was ich schreibe, meine ich ernst - das, was der Prof84 geschrieben hat, ist, lässt man den idealistischen Wunsch, die Menschheit verbessern zu wollen,, weg, gar nicht mal so viel Unsinn, wie einige hier glauben machen wollen. Das hat nichts mit dem Wahrheitsgehalt der Aussage über den Kernreaktor an sich zu tun, keine Frage, aber die Reaktion zeigt zumindest mir, dass die Leute es groß wünschen, aber klein mögen. Da spricht ja auch nichts gegen - wir sind genetisch so veranlagt, eine Katze kannst du auch nicht dazu bringen, sich vollkommen anders zu verhalten. Aber dann soll man auch bitte dazu stehen.
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Der aus dem Westen ... schrieb:
Tim schrieb:
Naja, es ist schon ein starker Indikator für Büllshit.
Schon ein Indikator, aber eben nicht der ultimative Beweis.
Die ultimativen Beweise sind eben die fehlende radioaktive Strahlung und die relative Häufigkeit der verschiedenen Kupferisotope.
Reicht das nicht?