Wann kauft ihr euch ein Elektroauto?



  • SeppJ schrieb:

    Tim schrieb:

    Was für einen Wirkungsgrad würdest du für den Betrieb eines Fahrzeugs mit Otto- bzw. Dieselmotor in den Raum werfen?

    Die haben so 30-40% Wirkungsgrad (da es in letzter Zeit viel besser geworden ist, geht es näher an die 40).

    In welchem Fahrbetrieb? Rückenwind in optimalem Betriebspunkt? Ja nicht mal an der Ampel stehen? Oder gar im Stau?


  • Mod

    Tim schrieb:

    In welchem Fahrbetrieb? Rückenwind in optimalem Betriebspunkt? Ja nicht mal an der Ampel stehen? Oder gar im Stau?

    Wayne? Das ist der Wirkungsgrad des Motors, genau wie die obige Angabe zum Elektroauto. Wo und wie du damit fährst ist doch uninteressant. Und ja: Das ist der Wert unter Last.



  • E-Autos sind momentan nicht weiter als ein Hype.

    Allerdings ein Hype mit Zukunft. Sich zum jetzigen Zeitpunkt ein Elektroauto zu kaufen, mag noch nicht sonderlich sinnvoll sein (evtl. wenn man nur kurze Strecken in der Stadt fährt - vielleicht E-Roller für den Pizzaservice), aber in ein paar Jahrzehnten könnte die Sache schon anders aussehen. Die grundlegenden Probleme (Stromerzeugung und Akkukapazität) wurden ja schon angesprochen - aber daran arbeitet man ja.



  • Ich kauf mir dann ein Elektro-Auto, wenn die a) zu ähnlichen Preisen wie normale erhältlich sind, und b) die Akkus lange genug halten.

    Diese Haltung ist wirtschaftlich vernünftig. Den Punkt b) kann man bei e-bikes bereits verfolgen. Hier war ich erstaunt, wie schnell diese "Pedelecs" in der Praxis eingesetzt wurden, obwohl sie das Doppelte kosten. Im Zweiradbereich sehe ich da fast mehr "nähere Zukunft". Wenn die ersten Cities nur noch Elektroautos ohne Emission rein lassen, wird das e-car und sein Ladeplatz zum Statussymbol. :xmas1:



  • SeppJ schrieb:

    Windkraftwerke waren lange Zeit notorisch dafür berüchtigt, mehr Energie in der Herstellung zu verbrauchen, als sie jemals wieder lieferten (ist das eigentlich immer noch so? Kritische Fragen zur Windenergie werden gerne totgeschwiegen, daher hört man nichts mehr dazu.).

    Halte ich für ein Gerücht. Wikipedia sagt...

    http://de.wikipedia.org/wiki/Erntefaktor

    ...dass die energetische Amortisationszeit bei Windkraftanlagen zwischen ein paar Monaten und einem guten Jahr liegt. Der Erntefaktor ist größer als 15. Man kriegt als mehr als das 15-fache von dem raus, was man reinsteckt.



  • comonad schrieb:

    (evtl. wenn man nur kurze Strecken in der Stadt fährt - vielleicht E-Roller für den Pizzaservice)

    Und das ist doch auch der Punkt: Natürlich kann im Moment keine vernünftige Batterie als Energiespeicher mit dem Kraftstofftank mithalten- das gilt aber nur, wenn man wirklich alle möglichen Einsätze von Autos betrachtet. Die typische deutsche Autofahrt (ein Insasse, Fahrstrecke irgendwo zwischen "zum Bäcker (2km)" und "zur Arbeit (30km)") ist aber inzwischen sehr wohl drin. Diese kleinen Fortschrittchen werden jetzt von denselben Dinosauriern zerredet, die vor 20 Jahren die Nutzlosigkeit erneuerbarer Energien, den glorreichen Siegeszug der Atomkraft über die doofen Zweifler etc. prophezeit haben. Dieses Gequatsche muß man einfach ignorieren, es wird sich bald von selbst erledigt haben.



  • hustbaer schrieb:

    und b) die Akkus lange genug halten.

    Akkus sind das größte Problem. Vermutlich muss man andere Formen finden, um die Energie zu speichern.

    SeppJ schrieb:

    Provokativere Frage: Was spricht für ein Elektroauto?

    Je nachdem wie man das Energiespeicherproblem löst, könnte man E-Autos gut zur Netzregelung nutzen. Wenn man immer mehr unplanbare Anlagen ans Netz hängt (Solar, Windkraft), dann wird das nötig sein.

    Steffo schrieb:

    So ein Gas-Auto hat auch geringere Emissionen und man darf nicht vergessen, dass beim Abbau der seltenen Erden die Umwelt zerstört wird und man sich wieder wie beim Öl von wenigen zwielichten Staaten abhängig macht.
    Gas kann mittlerweile recht effizient künstlich (durch grünen Strom) gewonnen werden und man hat bereits serienreife Technik und Infrastruktur. Darüber hinaus kann überschüssiges Gas wie gehabt auch zum Heizen für Wohnräume verwendet werden.

    Biogas hat auch seine Probleme und wenn man es in großen Massen herstellen will, dann muss man dafür massiv Energiepflanzen (Zuckerrüben, Mais, etc.) anbauen. Die Probleme kennt man ja schon von den anderen "Biokraftstoffen". Die Nahrungspreise steigen und am Ende wird dafür Palmöl importiert, für das der Regenwald abgebrannt wurde und somit sogar von der Klimabilanz schlechter als fossiler Kraftstoff ist.

    Für elektrische Energie existiert ebenfalls eine Infrastruktur.



  • scrub schrieb:

    comonad schrieb:

    (evtl. wenn man nur kurze Strecken in der Stadt fährt - vielleicht E-Roller für den Pizzaservice)

    Und das ist doch auch der Punkt: Natürlich kann im Moment keine vernünftige Batterie als Energiespeicher mit dem Kraftstofftank mithalten- das gilt aber nur, wenn man wirklich alle möglichen Einsätze von Autos betrachtet. Die typische deutsche Autofahrt (ein Insasse, Fahrstrecke irgendwo zwischen "zum Bäcker (2km)" und "zur Arbeit (30km)") ist aber inzwischen sehr wohl drin. Diese kleinen Fortschrittchen werden jetzt von denselben Dinosauriern zerredet, die vor 20 Jahren die Nutzlosigkeit erneuerbarer Energien, den glorreichen Siegeszug der Atomkraft über die doofen Zweifler etc. prophezeit haben. Dieses Gequatsche muß man einfach ignorieren, es wird sich bald von selbst erledigt haben.

    Deswegen wird sich aber niemand zwei Autos kaufen, der das nicht sowieso tut. Fuer die Leute mag das eine gute Option werden. Solange ich mehrmals pro Jahr Strecken von ueber 500 Km, mit gut gefuelltem Kombi mache, kann ich das vergessen.
    Ohne es zu wissen gehe ich mal davon aus, dass die derzeitigen Reichweitenangaben auch realitaetsfremd sind.



  • http://thedoghousediaries.com/comics/uncategorized/2009-11-16-92ac610.png 😃

    Die Technik ist noch lange nicht ausgereift. Zudem sollte sowas mal mehr gefördert werden. Aber da ist die Öl/Benzin/Auto-Industrie zu stark..



  • zuckerlie schrieb:

    Zudem sollte sowas mal mehr gefördert werden. Aber da ist die Öl/Benzin/Auto-Industrie zu stark..

    das kann ich nicht unterstreichen!

    94333 Geiselhöring Stadtplatz 4
    Ladezeiten:  Durchgehend
    Stromkosten: Keine //<<<huhu, schon mal kostenlos getankt?
    Ökostrom:    Ja //und alles voll öko!
    

    axo, ja die anderen sind auch kostenlos :p

    http://www.cp-stromtankstellen.de/inhalte/wo-tanke-ich/referenzstandorte.html



  • Ein Bekannter meines Vaters arbeitet bei einem Automobilhersteller? in der Entwicklung. Er hat mir gesagt, dass es man sehr wohl effizientere Autos bauen kann, dies aber nicht gemacht wird.

    Zudem, wenn wir doch hier in Deutschland - sooo Umweltbedacht sind - wieso wird Windenergie, Sonnenenergie, etc. nicht stärker gefördert?

    Zudem ist Ökostrom nicht gleich Öko...


  • Mod

    zuckerlie schrieb:

    Zudem, wenn wir doch hier in Deutschland - sooo Umweltbedacht sind - wieso wird Windenergie, Sonnenenergie, etc. nicht stärker gefördert?

    Noch stärker? Respekt. 🤡

    Bei uns sind die Förderungen schon so hoch, daß man Solarparks in den Nordosten von DE stellt, oder Windkraftanlagen in windarme Gebiete. Lohnt sich wegen der Förderung trotzdem.

    Und der berühmte Bekannte, der die laufmaschenfreie Strumpfhose kennt - natürlich kann man einen kleine VW Polo bauen, der nur mit 0.5 L Diesel auskommt. Der würde dann aber vermutlich 80000 EUR kosten, weil nur noch Leichtbau und sonstige Gimmicks möglich wären. Man muß bei so einer Aussage immer fragen "zu welchem Preis". Ohne diese Angabe ist die Aussage völlig wertlos.

    Besser geht immer, die Frage ist nur, ob man es sich noch leisten kann.

    Das ist dann ohnehin eine Frage nach der Optimierungsstrategie... z.B. wird es relativ teuer, in Deutschland den Spritverbrauch z.B. zu halbieren. Dann braucht man neue Motoren und die Autos/Lkws werden immer teurer. Es ist viel einfacher in Osteuropa, China oder Indien den Verbrauch zu halbieren, weil da noch alte Autos mit alten Motoren unterwegs sind, oder noch uralte Lkws aus DDR-Zeiten.



  • zuckerlie schrieb:

    Zudem, wenn wir doch hier in Deutschland - sooo Umweltbedacht sind - wieso wird Windenergie, Sonnenenergie, etc. nicht stärker gefördert?

    Wir haben in Deutschland mit dem Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) durchaus ein sehr gutes Foerdersystem fuer Erneuerbare Energien, das auch dazu fuehrt, dass die Nutzung derartiger Kraftwerke stark zunimmt.

    Guck mal da:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Erneuerbare_Energie#Deutschland

    Wenn Du die Tabelle ansiehst, wirst Du zum Beispiel feststellen, dass sich die Stromeinspeisung aus Photovoltaikanlagen in Deutschland etwa alle 5 Jahre verzehnfacht. ...zumindest in der Vergangenheit. Das EEG hat dazu gefuehrt, dass die Solarindustrie stark waechst. Natuerlich kann man eine riesige Solarindustrie nicht direkt aus dem Hut zaubern. Es braucht Zeit, dass so etwas waechst. Und genau dieses Wachstum sehen wir.

    Auch die installierten Windkraftanlagen nehmen zu und koennen immer mehr leisten. Siehe zum Beispiel da:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Windenergie#Deutschland

    Dort sehen wir in den letzten Jahren mehr oder weniger ein lineares Wachstum der installierten Leistung. Der Ertrag ist kurzfristig allerdings etwas zurueckgegangen, da wir wohl ein paar windschwache Jahre hatten. Naja, das ist halt das Problem bei den Erneuerbaren.


  • Mod

    Erhard Henkes schrieb:

    Im Zweiradbereich sehe ich da fast mehr "nähere Zukunft".

    Wieso Zukunft?

    http://www.time.com/time/world/article/0,8599,1904334,00.html (Artikel von 2009)

    "Everyone in Shanghai is ride E-bike"
    http://www.youtube.com/watch?v=dEgzD4TvGMg

    Nur hier sprechen wir von Zukunft. China stellt in den Großstädten massiv durch Förderung und Forderung auf E-Bikes um, seit 2008. E-Bikes sind ein alter Hut, eingeführte Technik, an jeder Straßenkreuzung nur noch E-Bikes, ganz selten mal ein Töfftöff. E-Autos kommen in den nächsten Jahren.



  • comonad schrieb:

    Provokativere Frage: Was spricht für ein Elektroauto?

    Höhere Effizienz und theoretisch vollkommen umweltneutral, wenn der Strom irgendwann komplett aus erneuerbaren Energien gewonnen werden sollte. Auch sonst hat ein Elektormotor ganz schöne Leistungscharakteristika, wie z.B. ein deutlich konstanteres Drehmoment als ein Verbrenner.

    Nachteile: Teuer, momentan geringe Reichweite und klingt nicht so gut wie ein Verbenner. :xmas1:

    @Topic:
    Ich halte es da wie hustbaer.

    Aha, erneuerbare Energien (furchtbarer Begriff) sind also Umwelt neutral.
    Das ist doch ma ne schöne Neuigkeit ...

    MfG



  • Beachte das Wörtchen "theoretisch".
    Auch wenn sie nicht umweltneutral sind, sind sie trotzdem noch erneuerbar. Das gilt für Öl meines Wissens nicht.


  • Mod

    comonad schrieb:

    Beachte das Wörtchen "theoretisch".
    Auch wenn sie nicht umweltneutral sind, sind sie trotzdem noch erneuerbar. Das gilt für Öl meines Wissens nicht.

    Erneuerbarkeit ist aber eine Frage von wie lange man das so machen kann, nicht davon, wie umweltverträglich es ist.



  • Habe ich irgendwo behauptet, dass es anders sei? Legt doch mal bitte selbst die Genauigkeit an den Tag, die ihr von anderen verlangt.



  • rüdiger schrieb:

    hustbaer schrieb:

    und b) die Akkus lange genug halten.

    Akkus sind das größte Problem. Vermutlich muss man andere Formen finden, um die Energie zu speichern.

    SeppJ schrieb:

    Provokativere Frage: Was spricht für ein Elektroauto?

    Je nachdem wie man das Energiespeicherproblem löst, könnte man E-Autos gut zur Netzregelung nutzen. Wenn man immer mehr unplanbare Anlagen ans Netz hängt (Solar, Windkraft), dann wird das nötig sein.

    Steffo schrieb:

    So ein Gas-Auto hat auch geringere Emissionen und man darf nicht vergessen, dass beim Abbau der seltenen Erden die Umwelt zerstört wird und man sich wieder wie beim Öl von wenigen zwielichten Staaten abhängig macht.
    Gas kann mittlerweile recht effizient künstlich (durch grünen Strom) gewonnen werden und man hat bereits serienreife Technik und Infrastruktur. Darüber hinaus kann überschüssiges Gas wie gehabt auch zum Heizen für Wohnräume verwendet werden.

    Biogas hat auch seine Probleme und wenn man es in großen Massen herstellen will, dann muss man dafür massiv Energiepflanzen (Zuckerrüben, Mais, etc.) anbauen. Die Probleme kennt man ja schon von den anderen "Biokraftstoffen". Die Nahrungspreise steigen und am Ende wird dafür Palmöl importiert, für das der Regenwald abgebrannt wurde und somit sogar von der Klimabilanz schlechter als fossiler Kraftstoff ist.

    Für elektrische Energie existiert ebenfalls eine Infrastruktur.

    Man kann Methan über Wasserstoff und CO2 herstellen. Dazu braucht man keine Pflanzen. 🙂 Der Wasserstoff lässt sich über Wasser mit grüner Energie spalten und CO2 gibt es sowohl in der Luft als auch als Abfallprodukt in der Industrie.


  • Mod

    Du willst guten Wasserstoff zu Methan verarbeiten 😮 ? Das ist ja wie Schnappsbrennen und dann mit Wasser verdünnen. Außerdem entsteht die grüne Energie zur Wasserstofferzeugung auch nicht aus Luft und Liebe. Man könnte dazu zum Beispiel Methan aus Energiepflanzenanbau benutzen :p .


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