Ausländische Küche



  • earli schrieb:

    Das glaub ich erst, wenn du es belegst. Heutzutage kommt bei jedem Gericht irgendeiner daher und sagt: "Früher war das das Essen der Armen."

    Von einem Japaner. Wenn man etwas weiter denkt und bedenkt das Fischer meist recht arm waren, ist dies auch nicht weit hergeholt.



  • asc schrieb:

    earli schrieb:

    Das glaub ich erst, wenn du es belegst. Heutzutage kommt bei jedem Gericht irgendeiner daher und sagt: "Früher war das das Essen der Armen."

    Von einem Japaner. Wenn man etwas weiter denkt und bedenkt das Fischer meist recht arm waren, ist dies auch nicht weit hergeholt.

    Wenn du dir Japan anguckst, sind sowohl Reis als auch Fisch Luxusgut. Es gibt nur Gebirge, da kann man nichts anbauen.



  • earli schrieb:

    Wenn du dir Japan anguckst, sind sowohl Reis als auch Fisch Luxusgut. Es gibt nur Gebirge, da kann man nichts anbauen.

    Du hast genau die beiden Nahrungsmittel aufgezählt, die in der japanischen Küche die größte Rolle spielen. Von Luxusgut ist weder bei Reis noch bei Fisch eine Spur



  • Ich mag Chinesisch total gerne, aber seitdem ich hier in Dortmund wohne find ich nix gescheites - obwohl sogar einer der Besten Chinesen direkt gegenüber ist (*wärgs*).

    Lustige Anekdote: ein Freund ist so ein Kontrolleur... der hat den China-Man in meiner alten Stadt dicht machen müssen - wo ich immer sehr gern gegessen hab 😉

    Nunja... wer Tipps für Chinesisch in Dortmund hat -> bitte her damit 🙂


  • Mod

    _matze schrieb:

    Bitte ein Bit schrieb:

    Die eingedeutschten China-Restaurant...

    Kochen die eingedeutschten China-Restaurant überhaupt noch Chinesisch oder ist das Ganze eher ein Mix ?

    Kann ich schwer einschätzen, ich war noch nie in China. Aber ich denke, es ist durchaus echtes, chinesisches Essen, bei dem einfach auf einiges verzichtet wird, was wir hier nicht akzeptieren würden. Jedenfalls ist es kein deutsches Essen. 😉

    Wesentliche Unterschiede:

    - im deutschen chinesischen Essen ist unglaublich viel Salz - im Original findet man das kaum, merkt man vor allem bei Suppen.
    - klar, Gemüse ist substituiert... die beliebten Bambussprossen findet man in China nur ganz selten, hier kommen die aus der 5-Liter-Dose
    - das Fleisch - in China ist das Fleisch üblicherweise mit Knochen und durchwachsen. Hähnchenbrust ist Abfall. [Einfach Regel: was wir den Hunden geben beim Fleisch, ist in Asien das beste Stück, was man in Asien dem Hund gibt, ist bei uns das beste Stück.] Z.B. das so beliebte Schweinefleisch süß-sauer besteht eigentlich aus einer Rippe (Sparerip), wo entlang der Rippe diese in ca. 1-2cm lange Stücke gehackt wird - mit Knochen. Hier bei uns schneidet man irgendein Stück Fleisch in dünne Stücke. Im Original ist der Vorteil, daß durch die hohe Hitze der Fleischsaft sich am Knochen sammelt, bei dünnen Stücken wie in DE wird das Fleisch eher trocken. Dafür muß man im Original halt immer um den Knochen herum essen, das kann bißchen nervig sein



  • Chinesisch esse ich eigentlich auch ganz gerne von Zeit zu Zeit, Instantnudeln, heißes Wasser drüber, einen Moment warten, dann fertig: schnell und billig, schmeckt trotzdem, empfehlen würde ich das aber nicht unbedingt.
    Aber chinesische Hühnersuppen fand ich auch schon immer super.

    Was inländisches könnte ich vielleicht noch empfehlen, eine Pilzpfanne aus Tintenschöpflingen, wuchsen früher in großen Mengen auf den Rasenflächen. Da die aber so selten geworden sind, sehe ich die hier in der Gegend aktuell auch als exotisch an.



  • earli schrieb:

    Tachyon schrieb:

    Wie wärs mit Sushi? Das kann man z.B. mit Räucherlachs machen, füe Leute denen Rohfisch suspekt ist (je nach Region ist es auch schwierig, überhaupt geeigneten Rohfisch zu bekommen), oder mit Gemüse und Ei für Leute denen Fisch allgemein Suspekt ist.

    Sushi ist nur mit Thunfisch Sushi. Diese ganzen Lachsvarianten bringen es nicht. Thunfisch ist hingegen allgemein problematisch (teuer, überfischt, schadstoffreich).

    Traditionell ist Sushi nur gesäuerter, haltbar gemachter Reis. Und Heutzutage ist Sushi ein Sammelbegriff für eine Vielzahl von Reis und Fisch beinhaltender Häppchen. Auch in Japan. Nur Tunfisch ist auf jeden Fall Blödsinn.



  • Marc++us schrieb:

    _matze schrieb:

    Bitte ein Bit schrieb:

    Die eingedeutschten China-Restaurant...

    Kochen die eingedeutschten China-Restaurant überhaupt noch Chinesisch oder ist das Ganze eher ein Mix ?

    Kann ich schwer einschätzen, ich war noch nie in China. Aber ich denke, es ist durchaus echtes, chinesisches Essen, bei dem einfach auf einiges verzichtet wird, was wir hier nicht akzeptieren würden. Jedenfalls ist es kein deutsches Essen. 😉

    Wesentliche Unterschiede:

    - im deutschen chinesischen Essen ist unglaublich viel Salz - im Original findet man das kaum, merkt man vor allem bei Suppen.
    - klar, Gemüse ist substituiert... die beliebten Bambussprossen findet man in China nur ganz selten, hier kommen die aus der 5-Liter-Dose
    - das Fleisch - in China ist das Fleisch üblicherweise mit Knochen und durchwachsen. Hähnchenbrust ist Abfall. [Einfach Regel: was wir den Hunden geben beim Fleisch, ist in Asien das beste Stück, was man in Asien dem Hund gibt, ist bei uns das beste Stück.] Z.B. das so beliebte Schweinefleisch süß-sauer besteht eigentlich aus einer Rippe (Sparerip), wo entlang der Rippe diese in ca. 1-2cm lange Stücke gehackt wird - mit Knochen. Hier bei uns schneidet man irgendein Stück Fleisch in dünne Stücke. Im Original ist der Vorteil, daß durch die hohe Hitze der Fleischsaft sich am Knochen sammelt, bei dünnen Stücken wie in DE wird das Fleisch eher trocken. Dafür muß man im Original halt immer um den Knochen herum essen, das kann bißchen nervig sein

    Das mit Haut und Knochen kann ich unterschreiben. Ich kenn eine Chinesin, wenn die was kocht, dann nimmt sie nie Filets, sondern ganze Hähnchenbeine und hackt sie mit Knochen in mundgerechte Stücke klein.



  • zwutz schrieb:

    earli schrieb:

    Wenn du dir Japan anguckst, sind sowohl Reis als auch Fisch Luxusgut. Es gibt nur Gebirge, da kann man nichts anbauen.

    Du hast genau die beiden Nahrungsmittel aufgezählt, die in der japanischen Küche die größte Rolle spielen. Von Luxusgut ist weder bei Reis noch bei Fisch eine Spur

    Unsinn.

    Warum essen Japaner mit dem Schälchen direkt vorm Mund? Weil sie früher den Reis mit Billiggetreide strecken mussten.

    Dass es Reis in Japan reichlich gibt, ist erst seit ein paar hundert Jahren der Fall, wo Japan seine Umgebung (vor allem Korea) ausgebeutet hat. Das hat nach dem zweiten Weltkrieg aufgehört, aber Japan ist jetzt reich genug, sich den Bedarf einfach zu kaufen bzw. sind moderne landwirtschaftliche Methoden nicht zu unterschätzen.


  • Mod

    earli schrieb:

    zwutz schrieb:

    earli schrieb:

    Wenn du dir Japan anguckst, sind sowohl Reis als auch Fisch Luxusgut. Es gibt nur Gebirge, da kann man nichts anbauen.

    Du hast genau die beiden Nahrungsmittel aufgezählt, die in der japanischen Küche die größte Rolle spielen. Von Luxusgut ist weder bei Reis noch bei Fisch eine Spur

    Unsinn.

    Warum essen Japaner mit dem Schälchen direkt vorm Mund? Weil sie früher den Reis mit Billiggetreide strecken mussten.

    Dass es Reis in Japan reichlich gibt, ist erst seit ein paar hundert Jahren der Fall, wo Japan seine Umgebung (vor allem Korea) ausgebeutet hat. Das hat nach dem zweiten Weltkrieg aufgehört, aber Japan ist jetzt reich genug, sich den Bedarf einfach zu kaufen bzw. sind moderne landwirtschaftliche Methoden nicht zu unterschätzen.

    😕 Du nennst etwas Unsinn und erklärst dann, dass das seit Jahrhunderten doch so ist? Dann ist Pizza auch nicht italienisch, weil es sie vor 250 Jahren dort nicht gab.



  • SeppJ schrieb:

    earli schrieb:

    zwutz schrieb:

    earli schrieb:

    Wenn du dir Japan anguckst, sind sowohl Reis als auch Fisch Luxusgut. Es gibt nur Gebirge, da kann man nichts anbauen.

    Du hast genau die beiden Nahrungsmittel aufgezählt, die in der japanischen Küche die größte Rolle spielen. Von Luxusgut ist weder bei Reis noch bei Fisch eine Spur

    Unsinn.

    Warum essen Japaner mit dem Schälchen direkt vorm Mund? Weil sie früher den Reis mit Billiggetreide strecken mussten.

    Dass es Reis in Japan reichlich gibt, ist erst seit ein paar hundert Jahren der Fall, wo Japan seine Umgebung (vor allem Korea) ausgebeutet hat. Das hat nach dem zweiten Weltkrieg aufgehört, aber Japan ist jetzt reich genug, sich den Bedarf einfach zu kaufen bzw. sind moderne landwirtschaftliche Methoden nicht zu unterschätzen.

    😕 Du nennst etwas Unsinn und erklärst dann, dass das seit Jahrhunderten doch so ist? Dann ist Pizza auch nicht italienisch, weil es sie vor 250 Jahren dort nicht gab.

    Es ging nicht darum, ob Sushi oder Reis japanisch ist. Darüber streitet niemand.

    Hier wurde viel weitgehenderes behauptet, zum Beispiel dass es früher Essen der Armen war.



  • Früher (vermutlich vor der Öffnung Japans) wurde wohl von der ärmlicheren Bevölkerung Reis oft mit Hirse gemischt. Das wird auch in einigen Samurai-Filmen von Kurosawa thematisiert.

    Aber

    earli schrieb:

    Wenn du dir Japan anguckst, sind sowohl Reis als auch Fisch Luxusgut. Es gibt nur Gebirge, da kann man nichts anbauen.

    klingt so, als würdest du dich auf das heutige Japan beziehen.

    Armeleute essen war es sicherlich nicht. Es war wohl am Anfang einfach eine Methode Fisch haltbarer zu machen (fermentiert in Reis) und daraus wurde dann Fastfood (nicht mehr fermentiert): http://en.wikipedia.org/wiki/History_of_sushi#Early_history



  • rüdiger schrieb:

    Früher (vermutlich vor der Öffnung Japans) wurde wohl von der ärmlicheren Bevölkerung Reis oft mit Hirse gemischt. Das wird auch in einigen Samurai-Filmen von Kurosawa thematisiert.

    Aber

    earli schrieb:

    Wenn du dir Japan anguckst, sind sowohl Reis als auch Fisch Luxusgut. Es gibt nur Gebirge, da kann man nichts anbauen.

    klingt so, als würdest du dich auf das heutige Japan beziehen.

    Armeleute essen war es sicherlich nicht. Es war wohl am Anfang einfach eine Methode Fisch haltbarer zu machen (fermentiert in Reis) und daraus wurde dann Fastfood (nicht mehr fermentiert): http://en.wikipedia.org/wiki/History_of_sushi#Early_history

    Heutzutage ist Japan ein reiches Land, Luxusgut heißt in einem Industrieland heute nicht, dass es nicht jeder hat. So wie Autos und Fernseher Luxusgüter sind.

    Schon allein die Tatsache, dass sie ihren hohen Bedarf an Reis nicht selbst anbauen können (wegen Gebirge, Reis braucht große Flächen wegen der komplizierten Bewässerung), und die Fische kaum noch fangen können. Sie importieren Reis und fischen im Mittelmeer. Wenn man das nicht als Luxus bezeichen kann, was dann?

    Nachtrag: Das ist so zu verstehen, wie Bananen und Schokolade in Deutschland. Es ist nicht so, dass (für deutsche Verhältnisse) arme Menschen da keinen Zugang zu hätten. Dennoch sind es Luxuslebensmittel.


  • Mod

    Deine Definition von Luxus ist zwar technisch haltbar, aber du bist dir hoffentlich bewusst, dass sie dem Alltagsgebrauch völlig gegenläufig ist. Du siehst, welche Verwirrung du stiftest, wenn du Wörter nicht so benutzt wie fast alle anderen Menschen, sondern nach eigentümlichen Lexikondefinitionen gehst.



  • Ja. "Luxus" definiert der Alltagsmensch als etwas, dass er, also der Alltagsmensch, sich nicht (oder eher selten) leisten kann:

    Luxus (v. lat.: luxus = Verschwendung, Liederlichkeit, eigentlich „üppige Fruchtbarkeit“) bezeichnet Verhaltensweisen, Aufwendungen oder Ausstattungen, welche über das übliche Maß (den üblichen Standard) hinausgehen bzw. über das in einer Gesellschaft als notwendig oder sinnvoll erachtete Maß. Luxus fasst damit Phänomene zusammen, die für einen großen Teil der Bezugsgruppe erstrebenswert sind. Deshalb ist ihr Tauschwert oft erheblich, das heißt der Preis für ihren Erwerb hoch und deshalb sind Luxusgüter meist nur auf der Grundlage einer entsprechenden Ausstattung mit Macht oder Reichtum zu erwerben.



  • SeppJ schrieb:

    Deine Definition von Luxus ist zwar technisch haltbar, aber du bist dir hoffentlich bewusst, dass sie dem Alltagsgebrauch völlig gegenläufig ist. Du siehst, welche Verwirrung du stiftest, wenn du Wörter nicht so benutzt wie fast alle anderen Menschen, sondern nach eigentümlichen Lexikondefinitionen gehst.

    Ja, da stimme ich dir zu. Die Wortwahl finde ich im Nachhinein auch nicht besonders geschickt. Ich wollte aber erklären, wie ich das meinte. Ansonsten ist die Definition nicht ganz abwegig, in Deutschland ist quasi rechtlich festgelegt, was Luxus ist: Das, was 19 % Mehrwertsteuer kostet.

    Ist halt alles etwas durcheinander geraten, wenn man gleichzeitig vom traditionellen Essen der Armen vor Jahrhunderten und von moderner japanischer Küche redet.

    Das gleiche Problem hast du dann aber mit dem Wort "Sushi" an sich. Hier wurde jetzt oft was von konserviertem Fisch erzählt. Es stimmt, dass das früher mal eine Bezeichnung dafür war. Das ist aber auch nicht das, was heute jemand meint, wenn er "Sushi" sagt.



  • earli schrieb:

    Schon allein die Tatsache, dass sie ihren hohen Bedarf an Reis nicht selbst anbauen können

    Doch, können sie. Deren Agrarflächen sind gut erschlossen. Wo es nur möglich ist, wird Reis angebaut. Dank Terrassenanbau auch an Hängen.
    Dazu wird der Reisanbau dort sogar subventioniert



  • zwutz schrieb:

    earli schrieb:

    Schon allein die Tatsache, dass sie ihren hohen Bedarf an Reis nicht selbst anbauen können

    Doch, können sie. Deren Agrarflächen sind gut erschlossen. Wo es nur möglich ist, wird Reis angebaut. Dank Terrassenanbau auch an Hängen.
    Dazu wird der Reisanbau dort sogar subventioniert

    Selbst mit der technischen Modernisierung der Landwirtschaft, die ich auch erwähnt habe, kriegen sie gerade mal 30 % ihres Getreidebedarfs hin selbst anzubauen.

    In 1990, Japan was 67% self-sufficient in agricultural products and provided for around 30% of its cereal and fodder needs.

    http://en.wikipedia.org/wiki/Agriculture,_forestry,_and_fishing_in_Japan#Land_shortage


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