vim



  • Hallo,

    ich als emacs-user habe den Eindruck, dass vim-plugins generell eine höhere Qualität aufweisen als emacs-modes. Meint ihr das ist nur ein Effekt von das-Gras-ist-grüner-auf-der-anderen-Seite oder ist es wirklich so? Und wenn ja, liegt es daran dass mehr Leute vim benutzen, oder weil vim-plugins leichter zu schreiben sind?

    Beispiel wären z.B. die python-modes (python-mode mit ipython vs vim-ipython von Paul Ivanov) oder so dinge wie box-editing...



  • Meinst du mit "box-editing" den Bockmodus, also Strg+V? Dachte das sei kein Plugin ... btw. ich nutze keine Plugins fuer vim und kann nichts ueber die Qualitaet sagen. Welche braucht man denn so?



  • knivil schrieb:

    Meinst du mit "box-editing" den Bockmodus, also Strg+V? Dachte das sei kein Plugin ... btw. ich nutze keine Plugins fuer vim und kann nichts ueber die Qualitaet sagen. Welche braucht man denn so?

    keine Ahnung, bin ja kein vim-ler. ok, das box-ding ist bei vim also kein plugin (bei emacs kommt es mit dem cua-mode)

    ansonsten sowas wie code-completion, syntax highlighting, dokumentation-anzeigen-während-des-schreibens bei c++ oder python, integriertes ausführen von unittests. ich weiß auch nicht ob das bei vim alles ein plugin oder builtin ist.



  • Ich weiß es nicht. Jedesmal wenn ich mir gedacht habe, Emacs ist doch bestimmt leistungsfähiger, ich sollte langsam umsteigen, hab ich gemerkt, dass vim doch einfach viele Funktionen, die ich oft nutze bzw. einfach praktisch finde schon von Haus aus kann und bei Emacs dafür erst Lisp Scripte geschrieben werden müssen. Emacs mag insgesamt mächtiger sein, aber vim ist einfach völlig ausreichend und bei dem was eh schon kann besser, finde ich.
    Was die Plugins an sich angeht, würde ich Emacs theoretisch den Vorzug geben, weil Lisp einfach einer schönere und mächtigere Sprache ist als viml. Aber da ich kein intensiver Emacs User bin, kann ich das nicht genau beurteilen.



  • knivil schrieb:

    Welche braucht man denn so?

    😃
    In der Tat, es ist ziemlich viel schon drin im Vim, das einzige Plugin, das mir mal aufgefallen ist, bezieht sich auf Latex
    http://vim-latex.sourceforge.net/

    @E.Maxer
    Du kennst ja hoffentlich den Befehl vimtutor de
    Auf Youtube gibt es ein nettes Filmchen (nicht nur) zum Vim
    http://www.youtube.com/watch?v=eX9m3g5J-XA
    (hier nochmal in textform http://web.archive.org/web/20070814184957/http://www.moolenaar.net/habits.html )
    Und eine zauberhafte Hommage an den emacs in diesem kultigem Comic
    http://xkcd.com/378/
    Hier mal gucken ob was zum Lernen dabei ist:
    http://thomer.com/vi/vi.html
    https://www6.software.ibm.com/developerworks/education/l-vi/l-vi-ltr.pdf



  • E. Maxer schrieb:

    Hallo,

    ich als emacs-user habe den Eindruck, dass vim-plugins generell eine höhere Qualität aufweisen als emacs-modes. Meint ihr das ist nur ein Effekt von das-Gras-ist-grüner-auf-der-anderen-Seite oder ist es wirklich so? Und wenn ja, liegt es daran dass mehr Leute vim benutzen, oder weil vim-plugins leichter zu schreiben sind?

    Beispiel wären z.B. die python-modes (python-mode mit ipython vs vim-ipython von Paul Ivanov) oder so dinge wie box-editing...

    Ich bin zwar kein vim-Nutzer. Aber ab und an sehe ich mir mal angebliche Alternativen zu Emacs-modes an und die sind alle recht enttäuschend. zB was org-mode oder magit betrifft. vim ist halt nicht auf Erweiterbarkeit ausgelegt. Im Gegensatz zu Emacs wo man eben alles mit elisp programmieren kann. Ich weiß nicht, was du mit box-editing meinst. Aber ist das vielleicht was man unter Emacs als rectangle editing versteht?

    Vielleicht kennst du einfach nicht alle modes und Möglichkeiten von Emacs: http://emacswiki.org/ zB http://emacswiki.org/emacs/PythonProgrammingInEmacs





  • http://geeksta.net/geeklog/exploring-expressions-emotions-github-commit-messages/

    Bei "Percentage of Commit Messages with Expressions of Anger" ist VimL mit Abstand führend. 🙂

    @nachtfeuer
    http://www.emacswiki.org/emacs/Evil ist wohl besser



  • rüdiger schrieb:

    Ich bin zwar kein vim-Nutzer. Aber ab und an sehe ich mir mal angebliche Alternativen zu Emacs-modes an und die sind alle recht enttäuschend. zB was org-mode oder magit betrifft. vim ist halt nicht auf Erweiterbarkeit ausgelegt. Im Gegensatz zu Emacs wo man eben alles mit elisp programmieren kann. Ich weiß nicht, was du mit box-editing meinst. Aber ist das vielleicht was man unter Emacs als rectangle editing versteht?

    Rectangle editing ist das was standardmäßig auf C-x r * gemappt ist. Dieser hat diverse Unzulänglichkeiten wie falsches Highlighting, suboptimales Verhalten bei gemischten Tabs/Spaces oder bei Rechtecken die teilweise über das Zeilenende hinausgehen. Ich meinte das CUA-Mode-Äquivalent.

    Ich habe in den letzten Postings auch nicht die richtigen Worte für das gefunden, was ich bezüglich der Emacs-Erweiterbarkeit empfinde. Nun ist es mir eingefallen: Ich denke dass die einfache Erweiterbarkeit durch elisp dazu führd, dass die Qualität der Erweiterungen zum großen Teil schlechter ist als Features in anderen Editoren, wie z.B. in vim (egal ob builtin oder plugin).

    Und das aus zwei Gründen: zum einen durch die Einstiegshürde -- bei anderen Editoren können nur Leute, die diese überwinden können auch tatsächlich daran arbeiten. Zum anderen die Tatsache, dass lisp von wenigen benutzt wird und somit viele die sich an elisp versuchen, blutige Anfänger sind oder zumindest nicht so viel Erfahrung mitbringen wie nötig wäre, um eine gute Qualität zu gewährleisten. Und das führt zu einer Vielzahl von modes die manchmal besser, manchmal schlechter miteinander zurechtkommen. Man kann einiges davon auf die open-source-Kultur schieben, aber -- und damit komme ich wieder zur ursprünglichen Frage -- mir scheint dass es z.B. bei vim nicht so zugeht.

    Vielleicht kennst du einfach nicht alle modes und Möglichkeiten von Emacs: http://emacswiki.org/ zB http://emacswiki.org/emacs/PythonProgrammingInEmacs

    NIEMAND kennt alle modes und Möglichkeiten von Emacs 😉

    Ansonsten habe ich schon recht viel Zeit auf emacswiki.org verbracht. Ich muss auch sagen, dass es durchaus eine Validation meiner obengenannten Vermutungen darstellt: Viele Seiten sind unaufgeräumte Halden von Diskussionen und Codeschnipseln variierender Qualität, die es einem schwer machen, das Problem zu lösen, das der Grund war das wiki aufzusuchen.

    @die anderen beiden:
    Habt ihr viper-mode oder evil, oder ein Äquivalent mal benutzt? Ich habe vor längerem viper ausprobiert, weil mir das Bedienkonzept von vim lohnenswert erscheint, aber es hatte einen unrobusten Eindruck gemacht.



  • *schulterzuck* Klar gibts da draußen Unmengen schlechten Elisp-Code, aber wie du schon sagst: Es gibt einfach um Größenordnungen mehr Elisp-Code als VimL-Code und mit ersterem kommt man auch als Anfänger schneller in Berührung.

    Mit der Code-Qualität der größeren bekannteren Modi passt soweit eigentlich alles, nur sorgt teilweise das Copy&Pasten vom Emacs-Wiki dafür, dass der Code für Kleinmist oder Minimodi schlecht ist bzw. ist es schwer, gut gewartete Sachen zu finden.

    Das könnte sich aber mit dem Package-Manager, der bei Emacs 24 ja jetzt mitgeliefert wird, aber schön langsam auch ändern.



  • nman schrieb:

    Mit der Code-Qualität der größeren bekannteren Modi passt soweit eigentlich alles, nur sorgt teilweise das Copy&Pasten vom Emacs-Wiki dafür, dass der Code für Kleinmist oder Minimodi schlecht ist bzw. ist es schwer, gut gewartete Sachen zu finden.

    Auch größere Modes wie magit, python-mode, undo-tree und ido haben durchaus hässliche bugs. magit lockt z.B. bei manchen Operationen, was bei einem interaktiven Editor überhaupt nicht sein darf. Und python-mode verliert unter bestimmten Bedingungen seinen interaktiven python-prozess (ich habe meistens einen laufen) und dann muss man extern prozesse kill-en bis es geht. Aber ja, das ist halt open source und ich sollte nicht hier rumpiensen sondern in den entsprechenden Bugtrackern.

    Das Problem ist eben, dass solche Bugs bei normalen Editoren nicht wirklich ins Gewicht fallen würden, aber bei emacs/vim ist die zuverlässige, vorhersehbare, konsistente und reibungslose Funktionalität essentiell um das überlegene Bedienkonzept auch praktisch nutzen zu können.

    Was ich als Fazit für mich ziehe ist, dass ich eben nicht auch anfange, elisp-code zweifelhafter Qualität en masse zu produzieren, sondern lieber Bugs reporte.



  • Naja, Software die man selbst nicht intensiv verwendet, wirkt immer weniger buggy. Weil du bis zu den groeberen Bugs eben nicht vorstoeszt. Wenn du irgendwas ausgiebiger verwendest, findest du auch die Bugs.

    Ich verwende weder den Python-Mode, noch ido. Mit magit hatte ich noch keine ernsthaften Probleme.

    E. Maxer schrieb:

    Was ich als Fazit für mich ziehe ist, dass ich eben nicht auch anfange, elisp-code zweifelhafter Qualität en masse zu produzieren, sondern lieber Bugs reporte.

    Ja, klingt doch vernuenftig. Wie gesagt: Ich glaube, dass die Codequalitaet mit den Package-Managern hochgehen wird, einfach weil das das Schnipselherumkopiere eindaemmen wird und ein paar Projekte damit groeszer werden und endlich auch in Releases denken werden. 🙂



  • Es gibt sogar eine nette pythonwiki Seite zum vim und emacs
    http://wiki.python.de/Python-Programmieren mit Vim

    Ich finde ehrlich gesagt, Viper-modes und so Zeug eh ein wenig übertrieben, keiner hindert einen daran, Vi/Vim direkt zu starten. Oft ist es problematisch, alles unter eine Haube zu packen, Bloatwaremäßig, Featureitis usw. Das dann im Zusammenspiel komische Sachen auftauchen, ist fast schon logisch. Auch im Vi selbst finde ich z.B. den Hexmode, wie auch bei anderen Editoren eher erbärmlich.
    Meistens kein Vergleich zu einem guten Standalone-Hexeditor, aber immerhin, besser als gar nix.
    http://vim.wikia.com/wiki/Improved_hex_editing
    http://www.linuxinstead.com/blog/2009/04/21/using-vi-as-a-hex-editor/

    Wenn hier genug Linuxer mitlesen, könnte ich fragen, was benutzt ihr denn als gängigen Hexeditor? Die, die ich mir bisher angeschaut hatte, reißen mich glaube ich, nicht so vom Hocker (dann doch lieber im vim bleiben...) und muß ich mich (aus Mitleid) bemüßigt fühlen, den selbst zusammenzucoden für mich und die Linuxgemeinde?



  • nachtfeuer schrieb:

    Wenn hier genug Linuxer mitlesen, könnte ich fragen, was benutzt ihr denn als gängigen Hexeditor? Die, die ich mir bisher angeschaut hatte, reißen mich glaube ich, nicht so vom Hocker (dann doch lieber im vim bleiben...) und muß ich mich (aus Mitleid) bemüßigt fühlen, den selbst zusammenzucoden für mich und die Linuxgemeinde?

    Als Hexeditor nutze ich bless.
    http://home.gna.org/bless/


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