"Hungersnot" in/durch die USA und Spekulanten



  • Umfrage: Wie werden die Lebensmittelpreise in den nächsten 10 Jahren im Mittel steigen?

    Auswahl Stimmen Prozent
    ca.10% 4 14.8%
    ca.20% 5 18.5%
    ca.50% 7 25.9%
    ca.100% 1 3.7%
    ca. 250% 1 3.7%
    >250% 3 11.1%
    <=0% 2 7.4%
    Gibt es nur noch Lebensmittelmarken. 1 3.7%
    Keine Meinung/Sonstiges 3 11.1%

    http://www.handelsblatt.com/finanzen/rohstoffe-devisen/rohstoffe/jahrhundertduerre-in-den-usa-werden-unsere-nahrungsmittel-knapp/6901548.html
    Hapa Hapa kostet bald auch wieder mehr.

    Ich denke das war der erste Warnschuss vorm Bug.
    Welche Antwort kommt Eure Meinung am Nächsten dran.


  • Mod

    Was ist das denn für eine wirre Argumentation? Wenn es wegen des Wetters weniger Mais gibt, dann wird Mais eben teurer, das hat doch nichts mit den Spekulanten zu tun. Im Gegenteil federn die Spekulanten die Fluktuationen durch Wetter u.Ä. doch ab. Wer im Frühling auf gutes Wetter gesetzt hat und entsprechende Maisverkaufsoptionen gekauft hat, der zahlt jetzt eben drauf, wer auf schlechtes Wetter gesetzt hat bekommt dick Geld und die echten Verwerter bekommen einen halbwegs stabilen Preis.
    Wenn nächstes Jahr wieder anderes Wetter ist, dann wird der Preis sich auch wieder ändern.

    Mir fehlt übrigens die Option < 10%, ich habe jetzt mit schlechtem Gewissen ca. 10% gewählt. An sich sollte man ja mit ungefähr Inflationsrate rechnen (also ca. 20% in 10 Jahren), aber da ich in der Landwirtschaft, besonders der Deutschen, noch Potential zur Produktivitätssteigerung sehe, wird der wirkliche Anstieg nicht so hoch sein.



  • Ach ja?! Ich denke, dass die Auswirkungen des Klimawandels auf die Nahrungsmittelversorgung viel kürzer ist als die Meisten glauben. Das als einmaliges Event abzutunen, wäre naiv und entspricht der Anerkennungsdauer der globalen Erwärmung. Wenn wir mal zwei solcher Jahre hintereinander haben, dann fängt der Spaß an, weil nichts mehr in den Lagern ist.

    Btw, ich hatte nur eine begrenzte Anzahl von Antworten zur Verfügung.



  • Na das Handelsblatt ist ja für qualitative Berichterstattungen berühmt. 😃


  • Mod

    Wenn es die stärkste Dürre seit 50 Jahren ist, dann gab's vor 50 Jahren ja wohl eine noch größere Dürre. Warum ist diese jetzt auf einmal ein Zeichen des Klimawandels und vor 50 Jahren war es nur schlechtes Wetter, welches sich ein Jahr hielt?



  • Egal ich esse sowieso nicht gerne Mais.
    Dort gibt es eine Dürre, hier regnet es. Das gleicht sich doch mehr oder weniger aus, unsere Landwirte wird es freuen.
    Dürren gab es auch schon lange vor dem Klimawandel.
    Ich denke mal die Lebensmittelpreise werden ganz normal mit der Inflation steigen.


  • Mod

    Gruum schrieb:

    Egal ich esse sowieso nicht gerne Mais.

    Dein Steak schon.



  • Dass die Lebensmittelpreise steigen müssen, das ist klar, denn es gibt mehrere Indikatoren wie Enteausfälle, Nutzflächenwegfall, Bienensterben, EinwegGen-manipulation, Finanzkrise(Inflation durch Geldschöpfung(Neuschulden) und -Druckerei), steigende Ölpreise, zunehmende Abhängigkeit von Börsenspekulationen, allgemeine Nachfragesteigerungen und einige mehr. Auch das Verkehrsaufkommen wird nicht gerade weniger. Auch sollte klar sein, dass gewisse Verläufe exponentiell sind und nicht linear.

    Was irgendwo ein noch eine Rolle spielt, ist, wie gut Essen/Futter transformiert bzw. umgewandelt werden kann. Wenn hier Lücken (z.B. Fischbestände) entstehen, und das Lückenspektrum sich exponentell vergrößert, dann kann das nicht wirklich toll sein. Ich finde es auch ehrlich gesagt, nicht wirklich toll, wenn einzelne Bäcker oder Schlachter vor Ort aufgeben müssen, weil Dumping-Diskounter und Lohnpreisdumper-Unternehmen, die Mitarbeitern zu unbezahlten Überstunden zwingen, Brötchen und Schlachtware billiger anbieten. Es scheint wirklich so zu sein, dass ich ganz oft immer dann billiger anbieten kann, wenn ich einfach die Mitarbeiter ausbeute, sozusagen ein Teil der Kosten (auch Gesundheitskosten) auf die Mitarbeiter (oder die ganze Volksgemeinschaft) abwälze.
    Diesen Zusammenhang sollten Deutsche Mitbürger sehr viel stärker analysieren und Gegensteuerungsmaßnahmen dazu entwickeln können. Als Verantwortung gegenüber der eigenen Geschichte. Es kann in diesem Zusammenhang auch nicht als Kavaliersdelikt gesehen werden, wenn das Grundgesetz, das aus eben jener Vergangenheit gewachsen ist, unterwandert wird oder gar nicht groß gekannt wird.



  • Was hat das mit geschichtlicher Verantwortung zu tun? Das ist einfach ein Kreislauf, der weltweit funktioniert. Profitorientierte Unternehmen stellen billigen Fraß für die Massen her. Da der Profit ja irgendwo herkommen muss beutet man Mitarbeiter aus und senkt die Qualität; Angebot und Nachfrage. Für die Glotze oder das Auto verschuldet man sich haushoch, aber die Lebensmittel sollen so billig sein wie nur eben möglich. Dass man dann Chicken-Nuggets bei Discounter bekommt, die zur Hälfte aus Separatoren-Mist - samt Kloake und anderen Leckerbissen - und zur anderen Hälfte aus Holzabfällen bestehen ist denen doch egal, so lange eine dicke Panade drüber ist und es mit süßsaurer Soße eingeweicht wird. Manche würden doch lieber ihre eigene Scheiße fressen als mal ein paar Euro für ein vernünftiges Stück Fleisch auszugeben.



  • nachtfeuer schrieb:

    Dass die Lebensmittelpreise steigen müssen, das ist klar, denn es gibt mehrere Indikatoren wie Enteausfälle, Nutzflächenwegfall, Bienensterben, EinwegGen-manipulation, Finanzkrise(Inflation durch Geldschöpfung(Neuschulden) und -Druckerei), steigende Ölpreise, zunehmende Abhängigkeit von Börsenspekulationen, allgemeine Nachfragesteigerungen und einige mehr. Auch das Verkehrsaufkommen wird nicht gerade weniger. Auch sollte klar sein, dass gewisse Verläufe exponentiell sind und nicht linear.

    Wieso ist das eigentlich "klar"?

    Wenn ich mir zB. Realpreise für Weizen ansehe, dann ist der etwas mehr halb so teuer wie 1940 und 20% billiger als 1960. Genaugenommen waren Nahrungsmittel in der letzten Zeit so billig, daß vielerorts landwirtschaftliche Fläche wieder verkleinert und stattdessen aufgeforstet wurde. Die Weltbevölkerung hat sich mehr als verdoppelt und die Kalorien/Kopf sind überall signifikant angestiegen (um 1/3 oder so).

    Zugegeben, die Produktivitätszuwächse für Nahrungsmittel sind in den letzten Jahren nicht mehr so signifikant gestiegen (hauptsächlich, weil sich irgendwelche Öko-Fritzen gegen neue Technologien wehren), aber der Rückgang des Bevölkerungswachstums ist noch ne Ecke schneller.

    Vollmundige Aussagen, wie Du sie machst, machen die Leute (zB. Lester Brown) schon seit den 70er Jahren und sie waren jedes mal falsch. Nicht nur ein bißchen daneben, sondern hicke-hackefalsch, aber vielleicht bist Du ja anders und diesmal ist alles "klar".

    Ich halte das ja für Geschwätz deinerseits, aber Du kannst uns gerne beweisen, daß Du dir wirklich sicher bist. Wie wäre es zB. mit einer Wette, über, sagen wir, 1000€, daß die Weizenpreise 2020 15% über den heutigen liegen? (Reale Werte natürlich.) Zu spenden an eine karitative Einrichtung deiner Wahl und umgekehrt. Dabei? Details via Mail?



  • @Walli: Mitbestimmung http://de.wikipedia.org/wiki/Mitbestimmung, Stärkung des Betriebsrates, Stärkung von Gewerkschaften usw. Das muss aber immer auch von unten kommen, aber das wird oft überhaupt nicht verstanden. Stattdessen gewissermaßen"Gib mir Demokratie+Friedensverantwortung von oben".

    @Daniel E.: schon die Idee, lediglich den Weizenpreis als Indikator für komplexere Vorgänge bzw. Sachverhalte herzunehmen, zeigt wie eingeschränkt dein Denken ist. Auch die Art der Wette, und wo es ums Lebensmittel geht, dann auch noch um Geld...
    Wir könnten um eine Currywurst mit Pommes wetten. So rund um das Jahr 2000 hat eine Currywurst mit Pommes am Imbisstand ca. 1,50 Euro gekostet. Geht man heute an einen Imbisstand, kann man so zwischen 4 und 5 Euro bezahlen.
    Gemäß dieser Entwicklung müsste die Currywurst mit Pomes im Jahre 2020 so um die 9 Euro kosten. 😉



  • nachtfeuer schrieb:

    @Daniel E.: schon die Idee, lediglich den Weizenpreis als Indikator für komplexere Vorgänge bzw. Sachverhalte herzunehmen, zeigt wie eingeschränkt dein Denken ist. Auch die Art der Wette, und wo es ums Lebensmittel geht, dann auch noch um Geld...

    Es geht doch um einen guten Zweck ... aber wenn Du ablehnst, dann muß ich vermuten, daß Du dir nicht so sicher bist, wie das in deinem vorherigen Posting durchklang.

    Wir könnten um eine Currywurst mit Pommes wetten. So rund um das Jahr 2000 hat eine Currywurst mit Pommes am Imbisstand ca. 1,50 Euro gekostet. Geht man heute an einen Imbisstand, kann man so zwischen 4 und 5 Euro bezahlen.
    Gemäß dieser Entwicklung müsste die Currywurst mit Pomes im Jahre 2020 so um die 9 Euro kosten. 😉

    Ich habe schon gegen meinen halben Bekanntenkreis so viele Wetten auf Bierkisten laufen, jetzt fange ich nicht im Internet mit Currywürsten an, sorry 🙂



  • Daniel E. schrieb:

    Wir könnten um eine Currywurst mit Pommes wetten. So rund um das Jahr 2000 hat eine Currywurst mit Pommes am Imbisstand ca. 1,50 Euro gekostet. Geht man heute an einen Imbisstand, kann man so zwischen 4 und 5 Euro bezahlen.
    Gemäß dieser Entwicklung müsste die Currywurst mit Pomes im Jahre 2020 so um die 9 Euro kosten. 😉

    Ich habe schon gegen meinen halben Bekanntenkreis so viele Wetten auf Bierkisten laufen, jetzt fange ich nicht im Internet mit Currywürsten an, sorry 🙂

    Ach, das sind doch keine interessanten Zeiträume bei exponentiellem Wachstum. Wenn man die Zahlen zugrunde legt, dann würde sich das mit der Currywurst vielleicht in 60 Jahren oder so richtig lohnen. Allerdings werden wir dann alle wenig Freude am Wettgewinn haben, besonders nicht der Zivi-Bot, der dann alle 2 Minuten mit der Bettpfanne vorbei kommen darf 😃 .





  • Hi(gh)!

    Walli schrieb:

    Profitorientierte Unternehmen stellen billigen Fraß für die Massen her.

    ...und am Ende Soylent Green, hergestellt aus geschredderten Hartz-IV-Empfängern, Rentnern, chronisch Kranken und Behinderten! Siehe auch "Prolocaust"...

    Bis bald im Khyberspace!

    Yadgar



  • SeppJ schrieb:

    Was ist das denn für eine wirre Argumentation? Wenn es wegen des Wetters weniger Mais gibt, dann wird Mais eben teurer, das hat doch nichts mit den Spekulanten zu tun. Im Gegenteil federn die Spekulanten die Fluktuationen durch Wetter u.Ä. doch ab. Wer im Frühling auf gutes Wetter gesetzt hat und entsprechende Maisverkaufsoptionen gekauft hat, der zahlt jetzt eben drauf, wer auf schlechtes Wetter gesetzt hat bekommt dick Geld und die echten Verwerter bekommen einen halbwegs stabilen Preis.
    Wenn nächstes Jahr wieder anderes Wetter ist, dann wird der Preis sich auch wieder ändern.

    Mir fehlt übrigens die Option < 10%, ich habe jetzt mit schlechtem Gewissen ca. 10% gewählt. An sich sollte man ja mit ungefähr Inflationsrate rechnen (also ca. 20% in 10 Jahren), aber da ich in der Landwirtschaft, besonders der Deutschen, noch Potential zur Produktivitätssteigerung sehe, wird der wirkliche Anstieg nicht so hoch sein.

    Ich denke es gibt wirklich einen negativen Effekt durch Spekulation.
    Die Spekulanten sehen der Preis steigt. In der Hoffnung er könnte noch weiter steigen (und den Gewinn erhöhen) wird entweder Mais gekauft und gelagert. (Was einen mildernden Effekt in der Zukunft beim Verkauf haben könnte) oder es werden Reserven bewusst zusätzlich vom realen Markt ferngehalten. Und dies erzeugt keine Verbesserung in der Zukunft.

    So wird der Preis künstlich über dem Niveau gehalten der eigentlich durch reines Angebot und Nachfrage entstehen würde.



  • Yadgar schrieb:

    ...und am Ende Soylent Green, hergestellt aus geschredderten Hartz-IV-Empfängern, Rentnern, chronisch Kranken und Behinderten! Siehe auch "Prolocaust"...

    😃 👍



  • Aber am Ende ist es nur einer Auswirkung der Übervölkerung.

    Ich will endlich auf dem Mond leben.


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