Was kommt nach der Objektorientierung?
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Im Bezug auf Visualisierung könnte sich aber schon noch was tun. Das müssen ja nicht gleich Hologramme und Steuerung à la Minority Report sein.
Automatisch generierte Klassendiagramme sind schon ein Anfang. Der nächste Schritt wäre, solche Darstellungen auch während der Laufzeit anzupassen. Für Debugging könnte man Datenstrukturen grafisch darstellen und Beziehungen untereinander sichtbar machen. Beispielsweise Zeiger als Pfeile oder Veränderungen von Werten durch Animationen (und evtl. Soundeffekten). Um den Spaghettiteller zu vermeiden, bildet man eben nicht den ganzen Adressraum, sondern nur relevante Teile ab. Interessant sind vielleicht auch Grafiken, welche den zeitlichen Verlauf miteinbeziehen.
Fürs Schreiben des Codes sehe ich diesbezüglich aber eher weniger Potential. Wizards können zwar einzelne Boilerplate-Aufgaben übernehmen, aber der Grossteil des Codes wird wohl weiterhin von Hand (u.U. mit Unterstützung von Vervollständigungstools) geschrieben.
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Nexus schrieb:
Beispielsweise Zeiger als Pfeile oder Veränderungen von Werten durch Animationen (und evtl. Soundeffekten).
Sicher könnte man was verbessern, evtl. sogar viel. Weiß nur noch nicht wie. Aber was du vorschlägst schaut für mich schon wieder nach Spielereien aus. Visual Studio Debugger markierte Werte, die sich geändert haben rot. Damit komme ich durchaus zurecht. Ich will da keine Animation und bloß keine Soundeffekte. Würde nur ablenken und stören.
Und ein Pfeil für Zeiger? Auf was soll er zeigen und wie soll das ausschauen? Wenn der Debugger den Zeigertyp kennt (und das tut er, wenn man nicht grad void* verwendet), dann zeigt er den Wert an, den kann man aufklappen usw... Find ich schon durchaus brauchbar gelöst.
Was mich beim Visual Studio C++ Debugger stört ist die autoexp.dat. Ich finde sie nicht intuitiv genug um damit viel anfangen zu können. Viel zu kryptisch, ich muss mich jedesmal reindenken und rumprobieren (und dabei Visual Studio neustarten). Der C# Debugger ist da z.B. wesentlich besser, allein schon weil es eine ToString Methode gibt, die man überschreiben kann und die in 98% der Fälle beim Debuggen enorm weiterhilft, und weil man eigene Visualizer programmiern kann, was man aber selten braucht.
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hustbaer schrieb:
Also Hardwarearchitekturen, Programmiersprachen, Entwurfsmuster, Softwareentwicklungsprozesse, Modellierungswerkzeuge - das sind mMn. alles Dinge die in der Vergangenheit massiv viel gebracht haben. OK, über Modellierungswerkzeuge kann man vielleicht streiten, aber der Rest...?!?
Da stimme ich Dir auch zu und ich selbst finde diese Ansätze auch wunderbar. Aber es gab immer eine große Diskrepanz zwischen den Erwartungen und dem, was nachher wirklich passiert ist. (Und es waren nicht nur die Marketing-Jungs, die diese Erwartungen hatten. Noch heute begegnen mir genügend Techniker, die daran glauben, dass die konsequente Anwendung der Innovation XY in x Jahren die üblichen Probleme beseitigen würde.)
Natürlich ist die technische Infrastruktur, Standard- und Individualsoftware immer mächtiger geworden, aber bei den klassischen Kriterien der Softwarequalität hat es nicht den erwarteten Sprung gegeben: Korrektheit, Zuverlässigkeit, Robustheit, Effizienz, Benutzerfreundlichkeit, Wartbarkeit, Wiederverwendbarkeit, Portabilität.
Zumindest habe ich nicht den Eindruck, dass sich die Quote der erfolgreichen, in Time&Budget gebliebenen Softwareprojekte nicht verändert hat, dass Programme nicht fehlerfreier oder korrekter geworden sind.
Natürlich sind die Entwicklungen positiv und konsequent: Von strukturierter Programmierung zur Objektorientung zur Serviceorientierung.
Aber die Kluft zwischen dem fachlichen Bedarf und den produzierten Lösungen ist geblieben.Ciao, Allesquatsch
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Allesquatsch schrieb:
Natürlich ist die technische Infrastruktur, Standard- und Individualsoftware immer mächtiger geworden, aber bei den klassischen Kriterien der Softwarequalität hat es nicht den erwarteten Sprung gegeben: Korrektheit, Zuverlässigkeit, Robustheit, Effizienz, Benutzerfreundlichkeit, Wartbarkeit, Wiederverwendbarkeit, Portabilität.
Ich würde sagen dass sich auch in diesen Bereichen viel getan hat.
Nicht so viel wie sich einige erwartet haben, aber mehr als sich andere erhofft haben.
Davon abgesehen ist Software heute wie auch damals so gut wie man sie macht. Und natürlich ist da Software keine Ausnahme. Wir sind in vielen Bereichen technisch so weit, dass wir Dinge mit unglaublicher Qualität fertigen könnten, wenn wir nur die Preise verlangen könnten die vor 10 oder 100 Jahren dafür verlangt wurden.
Bloss können bzw. wollen wir heute nicht mehr einen Uhrmacher 5 Jahre lang an einer Armbanduhr arbeiten lassen. Wir wollen lieber einen €10 Quarzwecker oder vielleicht maximal noch einen €200 Seiko Chronograph. Und mit Software ist es nicht anders.
Dass man dabei gleichzeitig die Qualität steigern konnte sehe ich als grossen Fortschritt.
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Allesquatsch schrieb:
Zumindest habe ich nicht den Eindruck, dass sich die Quote der erfolgreichen, in Time&Budget gebliebenen Softwareprojekte nicht verändert hat, dass Programme nicht fehlerfreier oder korrekter geworden sind.
Das wohl nicht, aber ich denke, die Software ist mittlerweile auch wesentlich umfangreicher und die Anforderungen wesentlich höher als früher. Ich würde vorsichtig behaupten, dass es eine Explosion der Komplexität gegeben hat. Natürlich kann man das nicht pauschal behaupten, auch früher gab es komplexe Software und grad im High End Bereich gab es schon immer sehr hohe Ansprüche. Aber die "Standardsoftware" und die Erwartungen an sie ist doch deutlich komplexer geworden. Wo früher vielleicht ein kleines Konsolentool gereicht hat, das irgendwas berechnet und in einer Pseudodatenbank speichert, erwartet man heute von einem ähnlichen Projekt vielleicht schon eine Anbindung an 2-3 ERP Systeme, eine Webgui mit Benutzerverwaltung, Webservices, Load Balancing, Statistik mit 3D Diagrammen, Export an Word/Excel/PDF, und das alles bitte in einer Woche, ist ja Standard.
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hustbaer schrieb:
Allesquatsch schrieb:
Natürlich ist die technische Infrastruktur, Standard- und Individualsoftware immer mächtiger geworden, aber bei den klassischen Kriterien der Softwarequalität hat es nicht den erwarteten Sprung gegeben: Korrektheit, Zuverlässigkeit, Robustheit, Effizienz, Benutzerfreundlichkeit, Wartbarkeit, Wiederverwendbarkeit, Portabilität.
Ich würde sagen dass sich auch in diesen Bereichen viel getan hat.
Ich würde sagar behaupten, dass Java die IT-Welt (im Bereich Design von Programmiersprachen) um etwa 15 bis 20 Jahre zurückgeworfen hat.
Mit großem Marketing ("Java ist sicher, weil es keine Zeiger hat") wurde das Java-Konzept gehypt und als den Gral der IT dargestellt. Ich habe Java nachdem ich es gelernt habe (2000) sofort für tot erklärt. Und auch wenn das natürlich gerade in Zeiten des Java-Hypes belächelt wurde und doch heute, wo Java weiterhin stark im Rennen ist, ist der Hype vorbei und C++, das von der damaligen Mehrheit für tot erklärt wurde, davon unberührt. Es findet eine Rückbesinnung statt zu nativen Code, zu den Möglichkeiten, die C++ schon in den 90ern bot.
Mit viel Aufwand wurde daran gearbeitet, Java mit dem JIT-Compilern Beine zu machen, dank des Garbage-Collectors muss man Speicher nicht mehr freigeben und für Anwendungen, die eine kontrollierte Laufzeit haben, kann man den GC abstellen und muss dann nur "Disposen". Es wurde viel Zeit verwendet, Java beizubringen, was C++ schon kann.
Hätte man die Energie, die man in Java gesteckt hätte in C++ gesteckt und in deren Libs und Frameworks, wären wir schon deutlich weiter - imho.
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Xin schrieb:
Hätte man die Energie, die man in Java gesteckt hätte in C++ gesteckt und in deren Libs und Frameworks, wären wir schon deutlich weiter - imho.
naja, java ist doch auch nur ein programm. ich denke c++ hat sich relativ unabhängig entwickelt.
btw. ich könnte fast kotzen, wenn ich eine library nutzen muss, die in c++ designed ist. für anwendungen und große software - okay, aber für eine lib die entweder total exotisch, extrem klein, oder aus mögl. vielen anderen sprachen aufgerufen werden soll? total ungeeignet!
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kellerkindanwärter schrieb:
Xin schrieb:
Hätte man die Energie, die man in Java gesteckt hätte in C++ gesteckt und in deren Libs und Frameworks, wären wir schon deutlich weiter - imho.
naja, java ist doch auch nur ein programm. ich denke c++ hat sich relativ unabhängig entwickelt.
Hätte man weniger Zeit damit verschwendet, den Leuten eine billige Programmierausbildung in Java als "modern" zu verkaufen und stattdessen C/C++ geschliffen, wären wir imho weiter.
kellerkindanwärter schrieb:
btw. ich könnte fast kotzen, wenn ich eine library nutzen muss, die in c++ designed ist. für anwendungen und große software - okay, aber für eine lib die entweder total exotisch, extrem klein, oder aus mögl. vielen anderen sprachen aufgerufen werden soll? total ungeeignet!
Und hier hätten wir schon einen Punkt, an dem man hätte schleifen können, denn das Object-Format ist imho das erste, wo man hätte ansetzen können. Niemand verlangt schließlich, dass C-Compiler nach .o kompilieren müssen.
Hat man aber nicht. Man hat sich mit Java des Problems entledigt und sich einfach einen Sack voll neuer, moderner Probleme aufgeladen, die bereits gelöst waren.
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Xin schrieb:
...Und hier hätten wir schon einen Punkt, an dem man hätte schleifen können
für meinen geschmack ist c++ schon verschliffen. der stein hat einfach zu viele facetten!
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Fast2 schrieb:
Tut mir leid, dass das jetzt aus dem Gesprächsfluss heraussticht, aber ich dachte, ich hätte es schon gestern abgesendet, allerdings hatte ich dabei nur auf Vorschau geklickt.
Feriuko schrieb:
Die Symbolkraft endet an der Tastatur.
Solange ich da nicht die speziellen Unicodesymbole direkt und per default mit einem Tastendruck eintippen kann, werden Symbole für eine Programmiersprache keine Chance haben.
Ein kleines bisschen Hoffnung habe ich ja schon, dass sich endlich mal alternative Tastenbelegungen zumindest so weit verbreiten, dass ingendwann wenigstens mehr als 30% der Computernutzer überhaupt davon wissen, dass es die gibt …
http://neo-layout.org/Das neo Layout ist ein alter Hut und es wird sich niemals durchsetzen.
Wenn eine Sekräterin eine Arbeitsstelle suchst, was meinst du, wird sie vorfinden?
Natürlich QWERTZ/Y und das wird sie auch als Tippse können müssen.Der Einzelne Freak mag sein Layout umstellen, aber 99 % der Masse macht es nicht und die Tastaturen bleiben bei einem aufgedrcukten QWERTZ/Y Layout.
Dazu kommen dann noch die tausende von Programmen, die QWERTZ/Y als gegeben hinnehmen und darauf ihre Shortcuts optimieren.
Bei manchen Programmen darf man die Shortcuts nichtmal verändern und bei denen wo man es kann, ist ein großer Teil nur umständlich und eine Insellösung.Solange man hier also nicht global über das OS auf das NEO Layout umstellen und trotzdem gute Shortcuts (hier entscheidet dann die Position der Taste, nicht das, was ausgegeben wird, wenn draufgedrückt wird) haben kann, sind die Chancen für das NEO Layout = 0.
Insofern ist das ne Illusion und dann müßte der einzelne ja noch umlernen wollen.
Ich kann mit QWERTZ/Y recht schnell tippen, die speziellen Symbole die NEO bieten würde, habe ich zwar nicht, aber das umschreibt man einfach durch Text oder vergleichbarem.
Auch Matheprogramme machen das so, z.b. SQRT anstatt das Quadratwurzelzeichen.Insofern hat NEO eigentlich keine Chance, es bleibt eine Insellösung und wer es nutzen will, der hat es sehr umständlich und muss alles und jedes Programm daran anpassen.
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Xin schrieb:
Mit großem Marketing ("Java ist sicher, weil es keine Zeiger hat") wurde das Java-Konzept gehypt und als den Gral der IT dargestellt. Ich habe Java nachdem ich es gelernt habe (2000) sofort für tot erklärt. Und auch wenn das natürlich gerade in Zeiten des Java-Hypes belächelt wurde und doch heute, wo Java weiterhin stark im Rennen ist, ist der Hype vorbei und C++, das von der damaligen Mehrheit für tot erklärt wurde, davon unberührt. Es findet eine Rückbesinnung statt zu nativen Code, zu den Möglichkeiten, die C++ schon in den 90ern bot.
Das sehe ich nicht so.
Inzwischen dringt Java auch in Bereiche vor, wo man aus Performancegründen immer noch auf C++ setzte.
Und eines ist ganz klar, die Entwicklung in Java ist wesentlich günstiger, die Programmierer kosten weniger und meistens setzt sich das günstigere System durch und nicht das Qualitativ* bessere.
* Wobei es hier bei C++ dann schon auf die Anwendung und die Umsetzung ankommt, wenn man von Qualitativ sprechen möchte, denn so pauschal kann man das nicht sagen.
Vorteile hat C++ z.B. natürlich nach wie vor im Resourcenverbrauch und wenn das ein Maßstab für Qualität ist, dann ist C++ natürlich keine schlechte Wahl.
Sind die Programmierer aber Stümper, dann dürfte Java die bessere Wahl sein.Es wurde viel Zeit verwendet, Java beizubringen, was C++ schon kann.
Hätte man die Energie, die man in Java gesteckt hätte in C++ gesteckt und in deren Libs und Frameworks, wären wir schon deutlich weiter - imho.
C++ ist eine gewachsene Sprache, die natürlich ihre Altlasten mit sich bringt und die können dann auch stören.
Wenn wir also von "Wünsch dir Was" sprechen wollen, dann würde ich eher sagen: Würde die gesamte IT Branche auf eine von Grund auf moderne neue Sprache (z.B. D) umschwenken und die Zeit in entsprechende Libs und Frameworks stecken, dann könnten wir Java und C++ zu den Akten legen und bestenfalls nur noch für Nischenlösungen (z.b. Plattformunabhängigkeit auf Binärebene) benötigen.
Aus so einer Sicht ist also auch C++ nicht die erste Wahl.
Die Sprache ist ein gewachsene Monstrum, ich muss nicht erwähnen, wie lange es dauert, bis ein Programmierer wirklich gut darin geworden ist.
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Feriuko schrieb:
Inzwischen dringt Java auch in Bereiche vor, wo man aus Performancegründen immer noch auf C++ setzte.
...und zieht sich gleichzeitig aus ihrem Umfeld zugunsten anderer Sprachen, darunter auch C++, wieder zurück.
Auf dem Mac gehört Java inzwischen schon nicht mehr zur Standardinstallation, was ich durchaus bemerkenswert finde.
Feriuko schrieb:
Und eines ist ganz klar, die Entwicklung in Java ist wesentlich günstiger, die Programmierer kosten weniger und meistens setzt sich das günstigere System durch und nicht das Qualitativ* bessere.
Richtig. Der Punkt ist hier, dass sich die günstigen Programmierer langfristig nicht bezahlt machen. Schon mal ein Programm gesehen, was Exception-Ping-Pong spielt? Eine Java-Designschwäche, die mir schon offensichtlich war, als ich Java vor 11 oder 12 Jahren lernte. Das ist heiter zu debuggen. Den Java-Programmierer braucht man um den Bug einzubauen, aber das Match beenden soll dann bitte der C++-Programmierer.
Ich habe schon als Java-Entwickler gearbeitet.Feriuko schrieb:
Sind die Programmierer aber Stümper, dann dürfte Java die bessere Wahl sein.
In diesem Satz sind wir uns einig und da steckt soviel Wahrheit drin, dass ich nicht einfach löschen wollte.

Feriuko schrieb:
Wenn wir also von "Wünsch dir Was" sprechen wollen, ... Aus so einer Sicht ist also auch C++ nicht die erste Wahl.
Und auch hier sind wir uns einig.
Java und C# zeigen nur eins deutlich: Alle warten auf die Generation nach C++. C++11 ist ein Weg in diese Richtung, aber die Altlasten bleiben. Java und C# beweisen, dass der Wunsch so groß ist, dass man sogar bereit ist, komplett neue Infrastruktur zu akzeptieren und aufzubauen.
Also... das Wunschkonzert ist eröffnet.

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Xin schrieb:
Mit großem Marketing ("Java ist sicher, weil es keine Zeiger hat") wurde das Java-Konzept gehypt und als den Gral der IT dargestellt. Ich habe Java nachdem ich es gelernt habe (2000) sofort für tot erklärt.
Ich habe die Anfangszeit von Java nicht mitbekommen. Als ich mir das das erste mal angeschaut habe, habe ich nicht verstanden, warum alle von Java reden, wo Applets doch völlig uninteressant sind. War eine komplett falsch Einstellung von mir.
Ich seh die Stärken von Java vor allem im J2EE Bereich, und das ist ein sehr wichtiger Bereich, wo C++ schon mal überhaupt keine Chance hat. Wer schreibt denn Webanwendungen und Portale in C++? Und auch wenn man kein Fan von Webanwendungen ist (bin ich auch nicht), so muss man ganz objektiv feststellen, dass sie auch viele Vorteile und ihre Daseinsberechtigung haben. Da hat sich in Java seit 2000 auch sehr viel getan. Davon, dass Java die IT Welt zurückgeworfen hat, kann jedenfalls keine Rede sein. Ich würde eher behaupten, sie hat die IT-Welt sehr weit vorangebracht, weil sehr viele wichtige Architekturpatterns aus der Java Welt kommen.
Solche Grundsatzdiskussionen führen zu nichts. Beide Sprachen (und dutzende anderer auch) haben ihre Nischen. Ich arbeite jetzt mit C++ und bin damit glücklich. Es ist aber eine große Firma und eine sehr große Software, die seit 20 Jahren entwickelt wird. Früher habe ich in einer kleinen .NET Firma gearbeitet (dasselbe hätten wir auch in Java machen können) und da hätte C++ so überhaupt nicht gepasst, egal wie sehr man das verbessert hätte. Mit C++ hätten solche Firmen einfach überhaupt keine Chance, und die Kunden ebenfalls, weil sie dann wesentlich mehr Geld für wesentlich schlechtere Software ausgeben müssten.
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Xin schrieb:
Java und C# zeigen nur eins deutlich: Alle warten auf die Generation nach C++.
ich nicht, mir ist es total egal, da ich die freie wahl hab! hätt ich die nicht, würde ich mich entweder damit abfinden, oder mir eine neue beschäftigung suchen (evtl. eher das letztere
).was eig. mit obj-c? wer von euch würde das verwenden, wenn es keine iXXX produkte gäb

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Xin schrieb:
Java und C# zeigen nur eins deutlich: Alle warten auf die Generation nach C++. C++11 ist ein Weg in diese Richtung, aber die Altlasten bleiben. Java und C# beweisen, dass der Wunsch so groß ist, dass man sogar bereit ist, komplett neue Infrastruktur zu akzeptieren und aufzubauen.
Das glaubst du doch selber nicht? Die Leute verwenden C#, weil sie tatsächlich C++ verwenden wollen?

Meinst du vielleicht nicht eher, dass C# bereits die Generation nach C++ ist?
Es sind einfach unterschiedliche Einsatzzwecke für C++, C# und Java. Wobei sich noch eher C# und Java konkurrenzieren. Ja, eine Zeit lang war ein Hype um Java da und man hat probiert überall Java einzusetzen. Aber ich glaube, dass sich das langsam am beruhigen ist. Jede Sprache hat seine bevorzugten Anwendungsmöglichkeiten. DIE ABSOLUTE SPRACHE gibt es nicht und auch C++ wird das nie werden.
Im übrigen, meinst du wirklich, wenn die Leute damals nicht Java entwickelt hätten, dass alle Ressourcen automatisch in die Entwicklung von C++ gesteckt worden wäre? Das ist doch etwas utopisch? Wenn Java nicht entwickelt worden wäre, dann wäre halt etwas anderes gekommen. Die Ressourcen wären aber nicht auf wundervolle Art und Weise in die Entwicklung von C++ geflossen.
Grüssli
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nach der Objektorientierung kommt meine Rente

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Xin schrieb:
Feriuko schrieb:
Inzwischen dringt Java auch in Bereiche vor, wo man aus Performancegründen immer noch auf C++ setzte.
...und zieht sich gleichzeitig aus ihrem Umfeld zugunsten anderer Sprachen, darunter auch C++, wieder zurück.
Bezüglich C++ sind das nur Ausnahmen, bei noch einfacheren Scriptsprachen magst du recht haben.
Bei Android wird fast nur in Java entwickelt und neu in Auftrag gegebene Entwicklungen sind meist auch Java.Auf dem Mac gehört Java inzwischen schon nicht mehr zur Standardinstallation, was ich durchaus bemerkenswert finde.
Das ist allerdings politisch bedingt, nicht technisch.
Das sind Machtspiele zwischen Apple und (Oracle + Google (wegen Android))
Feriuko schrieb:
Und eines ist ganz klar, die Entwicklung in Java ist wesentlich günstiger, die Programmierer kosten weniger und meistens setzt sich das günstigere System durch und nicht das Qualitativ* bessere.
Richtig. Der Punkt ist hier, dass sich die günstigen Programmierer langfristig nicht bezahlt machen. Schon mal ein Programm gesehen, was Exception-Ping-Pong spielt? Eine Java-Designschwäche, die mir schon offensichtlich war, als ich Java vor 11 oder 12 Jahren lernte. Das ist heiter zu debuggen. Den Java-Programmierer braucht man um den Bug einzubauen, aber das Match beenden soll dann bitte der C++-Programmierer.
Ich habe schon als Java-Entwickler gearbeitet.
[/QUOTE]
Die Programmierer sind günstiger, weil eben mehr Leute brauchbar in Java programmieren können als in C++.
Das hängt einfach damit zusammen, wie lange ein Programmierer braucht die Sprache brauchbar zu können.
Und da ist Java eindeutig schneller gelernt als C++.Feriuko schrieb:
Wenn wir also von "Wünsch dir Was" sprechen wollen, ... Aus so einer Sicht ist also auch C++ nicht die erste Wahl.
Und auch hier sind wir uns einig.
Java und C# zeigen nur eins deutlich: Alle warten auf die Generation nach C++. C++11 ist ein Weg in diese Richtung, aber die Altlasten bleiben. Java und C# beweisen, dass der Wunsch so groß ist, dass man sogar bereit ist, komplett neue Infrastruktur zu akzeptieren und aufzubauen.
Also... das Wunschkonzert ist eröffnet.

Ja, da stimme ich dir zu.
Aber ich denke, damit sich da ein C++ Ersatz durchsetzt, müßte die Branche zusammenarbeiten und das tut sie leider nicht.
MS macht mit C# ihr Ding und Oracle mit Java.Und D ist weit davon entfernt, von der Branche gepushed zu werden.
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Mechanics schrieb:
Das wohl nicht, aber ich denke, die Software ist mittlerweile auch wesentlich umfangreicher und die Anforderungen wesentlich höher als früher. Ich würde vorsichtig behaupten, dass es eine Explosion der Komplexität gegeben hat.
Was Du beschreibst, sehe ich gerade als Teil des Problems: Die mögliche Verbesserung der Qualität ist zu Gunsten der Quantität fallen gelassen worden. Die durch neue Werkzeuge und Methoden erreichbare
Verbesserung ist durch einen entsprechenden Zuwachs an Funktionalität kompensiert worden. Man wird weiterhin erst davon ausgebremst, dass die Komplexität das bisherige Maß der Unbeherrschbarkeit erreicht.Natürlich gibt es auch in anderen technischen Disziplinen scheiternde Projekte. Aber die exorbitant hohe Quote von scheiternden Projekten und geliefertem Schrott gibt es fast nur in der IT. (Mir fallen sonst nur noch von Politikern gemanagte Bauprojekte und Banken ein.) Die Anzahl von gescheiterten Brücken-, Tunnel- oder Schiffsbauten liegt in deutlich anderen Regionen, obwohl auch hier ähnliche Komplexitäten erreicht werden.
Ciao, Allesquatsch
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Allesquatsch schrieb:
Die Anzahl von gescheiterten Brücken-, Tunnel- oder Schiffsbauten liegt in deutlich anderen Regionen, obwohl auch hier ähnliche Komplexitäten erreicht werden.
tja, vllt. sollten kellerkinder sich mal in anderen bereichen betätigen

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Allesquatsch schrieb:
Natürlich gibt es auch in anderen technischen Disziplinen scheiternde Projekte. Aber die exorbitant hohe Quote von scheiternden Projekten und geliefertem Schrott gibt es fast nur in der IT. (Mir fallen sonst nur noch von Politikern gemanagte Bauprojekte und Banken ein.) Die Anzahl von gescheiterten Brücken-, Tunnel- oder Schiffsbauten liegt in deutlich anderen Regionen, obwohl auch hier ähnliche Komplexitäten erreicht werden.
Früher war es normal, dass Gebäude im Bau einstürzen, weil man noch nicht viel von Statik wusste. Man hatte keine guten Werkzeuge. Große Projekte waren lange nur mit massiven menschlichen Verlusten zu realisieren.
Die IT ist viel jünger als die Baukunst, es wird noch experimentiert und Rückschläge werden als notwendiges Übel hingenommen. Dazu kommt vielleicht noch, dass Computer für die meisten Menschen magisch sind. Eine Holzhütte bauen, ein Loch graben und ein Papierschiff falten kann jeder, nicht aber ein Betriebssystem installieren. Es fehlt der breiten Masse an Grundkenntnissen.
In der Politik und im Finanzwissen ist das ähnlich. Kaum jemand kennt sich aus, man lässt die Mächtigen einfach machen. "Die wissen schon, was sie tun."