Bummelstudent Guttenberg auch noch Plagiator?



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  • Warum interessiert das eigentlich? In den Dingern steht eh nur "bla bla...", egal ob abgetippt oder nich ... 🤡



  • ScottZhang schrieb:

    Warum interessiert das eigentlich? In den Dingern steht eh nur "bla bla...", egal ob abgetippt oder nich ... 🤡

    Finde ich schon interessant, wenn mal Moral und Anstand unserer politischen Führungs"Eliten" offengelegt wird...



  • Naja, Guttenberg spielt da schon in einer ganz anderen Liga als die Schavan. Was sie gemacht hat ist hauptsächlich, dass sie vorgeblich eine Primärquelle zitiert hat, aber in Wahrheit das Zitat sowie die Zitatangabe aus einer Sekundärquelle abgeschrieben hat, ohne diese zu zitieren. Jetzt schreien alle Plagiat, dabei wäre das korrekte Verhalten an der Stelle nicht unbedingt die korrekte Angabe der Sekundärquelle gewesen, sondern die Primärquelle aufzuspüren und korrekt zu zitieren. Am wissenschaftlichen Wert der Arbeit ändert das IMO nicht viel.



  • Das bedeutet doch nichts weiter als dass sie die Sekundärquelle einfach abgeschrieben hat. Das ist für mich ein klares Plagiat. Sie hat sich eben nicht die Mühe gemacht und den passenden Kontext aus der Primärquelle rausgesucht (vermutlich diese nicht einmal gelesen) sondern einfach abgeschrieben von jemandem, der sich die Mühe gemacht hat. Wo soll da noch der wissenschaftliche Wert sein?



  • Der wissenschaftliche Wert einer Arbeit beruht auf den Inhalten dessen, was nicht abgeschrieben/übernommen (OK: als "fremd" zitiert; nicht OK: nicht zitiert und damit als eigene Idee dargestellt) wurde, also auf der eigenen Arbeit. Zum einen geht es also um das Verhältnis eigen/fremd und zum zweiten um den Inhalt des eigenen Beitrages.



  • hallo

    wenn das einer von den grünen wäre, würdest du hier ein fass aufmachen und gleich wieder über die mangelende moral der 68er klagen. so wird eine verdiente politikern fertiggemacht. am ende soll das doch bitte die kommision der uni entscheiden. nicht irgendein ein nerd entscheidet nämlich über ihren titel, sondern profs aus der uni. wenn sie ihren titel aberkannt bekommt dann wird das schon seinen grund haben.

    chrische



  • soll das doch bitte die kommision der uni entscheiden

    "kommision" schreibt man mit zwei s, also Kommission. 😉



  • hallo

    danke. wenn du sonst nichts zu tun hast...pedant sein macht spaß, wenn man es nicht selber aushalten muss, oder?

    chrische



  • pedant sein macht spaß, wenn man es nicht selber aushalten muss, oder?

    Ja, irgendwie bist Du auf meiner Liste. 😃



  • Minimee schrieb:

    ScottZhang schrieb:

    Warum interessiert das eigentlich? In den Dingern steht eh nur "bla bla...", egal ob abgetippt oder nich ... 🤡

    Finde ich schon interessant, wenn mal Moral und Anstand unserer politischen Führungs"Eliten" offengelegt wird...

    Das ist in der Tat interessant, allerdings auch ein alter Hut. Besser finde ich einen Pauschalverdacht und die Schlagzeile wäre bzgl. der Politiker die auf Unbedenklichkeit geprüft wurden 😉



  • Erhard Henkes schrieb:

    Der wissenschaftliche Wert einer Arbeit beruht auf den Inhalten dessen, was nicht abgeschrieben/übernommen (OK: als "fremd" zitiert; nicht OK: nicht zitiert und damit als eigene Idee dargestellt) wurde, also auf der eigenen Arbeit. Zum einen geht es also um das Verhältnis eigen/fremd und zum zweiten um den Inhalt des eigenen Beitrages.

    In dem Zusammenhang finde ich es ganz interessant, wie diese "Strichcodes" an Plagiatsfunden innerhalb von Arbeiten auf Vroniplag aussehen. Guck mal da:

    http://de.vroniplag.wikia.com/wiki/Sh

    In der Arbeit wurden Plagiate ausschließlich im forderen Bereich gefunden. Typischerweise würde man in diesem Bereich vor allem Einleitung und Einordnung der Arbeit in den wissenschaftlichen Kontext erwarten. Also generell eben nicht das was den wissenschaftlichen Wert der Arbeit ausmacht. Trotzdem wurde der Doktorgrad in diesem Fall aberkannt. In anderen Fällen, bei denen Plagiate an jeder Stelle zu finde waren, gab es hingegen keine Aberkennung des Doktorgrades.

    Mich wundert das etwas und es erscheint mir so, als ob es abhängig von der jeweiligen Fakultät sehr unterschiedliche Maßstäbe gibt. Das muss vereinheitlicht werden. ...und wenn man dann ein objektives Kriterium einführen möchte, bleibt einem nichts anderes übrig, als den Doktorgrad bei jeder Arbeit mit nennenswerten Plagiaten abzuerkennen. Die Plagiatfreiheit einer wissenschaftlichen Arbeit macht natürlich nicht die wissenschaftliche Leistung aus, aber sie ist eine Grundvoraussetzung, die einfach erfüllt sein muss.



  • Genau! Wichtig ist, dass man Prominenten den akademischen Titel mit möglichst viel Getöse aberkennt, wenn sie gegen die Grundregeln verstoßen. Nur dadurch erhält man die Abschreckung aufrecht. Hoffentlich entscheidet die Kommission gegen Schavan.



  • Gregor schrieb:

    In der Arbeit wurden Plagiate ausschließlich im forderen Bereich gefunden. Typischerweise würde man in diesem Bereich vor allem Einleitung und Einordnung der Arbeit in den wissenschaftlichen Kontext erwarten. Also generell eben nicht das was den wissenschaftlichen Wert der Arbeit ausmacht. Trotzdem wurde der Doktorgrad in diesem Fall aberkannt. In anderen Fällen, bei denen Plagiate an jeder Stelle zu finde waren, gab es hingegen keine Aberkennung des Doktorgrades.

    Ich weiß ja nicht was bei euch so üblich ist, aber mir kommen 160 seiten einleitung und einordnung in den kontext ein bißchen viel vor.



  • Man muss das übrigens nicht anhand des Strichcodes versuchen zu beurteilen, man kann das auch nachlesen.



  • Erhard Henkes schrieb:

    Genau! Wichtig ist, dass man Prominenten den akademischen Titel mit möglichst viel Getöse aberkennt, wenn sie gegen die Grundregeln verstoßen. Nur dadurch erhält man die Abschreckung aufrecht. Hoffentlich entscheidet die Kommission gegen Schavan.

    Ja, das ist wohl richtig. Allerdings sollte man generell auch bei Nicht-Prominenten besser prüfen. Mir wäre aber noch viel lieber, wenn man demnächst mal eingehend prüft, wen man auf Ministerposten setzt. Was kommt sonst noch? Betrunkene Geisterfahrer als Verkehrsminister?



  • Jester schrieb:

    Gregor schrieb:

    In der Arbeit wurden Plagiate ausschließlich im forderen Bereich gefunden. Typischerweise würde man in diesem Bereich vor allem Einleitung und Einordnung der Arbeit in den wissenschaftlichen Kontext erwarten. Also generell eben nicht das was den wissenschaftlichen Wert der Arbeit ausmacht. Trotzdem wurde der Doktorgrad in diesem Fall aberkannt. In anderen Fällen, bei denen Plagiate an jeder Stelle zu finde waren, gab es hingegen keine Aberkennung des Doktorgrades.

    Ich weiß ja nicht was bei euch so üblich ist, aber mir kommen 160 seiten einleitung und einordnung in den kontext ein bißchen viel vor.

    Bei uns sind Doktorarbeiten keine 380 Seiten lang, sondern insgesamt vielleicht 150-250 Seiten. Die Einordnung in den wissenschaftlichen Kontext kann hierbei durchaus etwa das erste Drittel der Arbeit ausmachen. Damit meine ich bei uns die Darlegung der allgemein bekannten Theorie, die der Arbeit als Fundament dient. Ehrlich gesagt weiss ich aber nicht, wie Doktorarbeiten in anderen Wissenschaften aussehen.

    In vielen Wissenschaften ist mir leider nichtmal die wissenschaftliche Methodik klar. Ich frage mich zum Beispiel, was in den Rechtswissenschaften ueberhaupt einen Erkenntnisgewinn ausmacht. Wie sieht ein wissenschaftlicher Fortschritt in so einem Bereich aus? Was ist der Kern einer Doktorarbeit in so einem Bereich?

    Bashar schrieb:

    Man muss das übrigens nicht anhand des Strichcodes versuchen zu beurteilen, man kann das auch nachlesen.

    380 Seiten? "tl;dr" ist da glaube ich die momentan gebraeuchliche Antwort. 😉 Mein Interesse an diesen Arbeiten geht nicht so weit, dass ich sie lesen wuerde. Oder gibt es irgendwo eine Kurzzusammenfassung, bezueglich welcher Aspekte dieser Arbeiten Plagiate gefunden wurden?



  • Gregor schrieb:

    Jester schrieb:

    Gregor schrieb:

    In der Arbeit wurden Plagiate ausschließlich im forderen Bereich gefunden. Typischerweise würde man in diesem Bereich vor allem Einleitung und Einordnung der Arbeit in den wissenschaftlichen Kontext erwarten. Also generell eben nicht das was den wissenschaftlichen Wert der Arbeit ausmacht. Trotzdem wurde der Doktorgrad in diesem Fall aberkannt. In anderen Fällen, bei denen Plagiate an jeder Stelle zu finde waren, gab es hingegen keine Aberkennung des Doktorgrades.

    Ich weiß ja nicht was bei euch so üblich ist, aber mir kommen 160 seiten einleitung und einordnung in den kontext ein bißchen viel vor.

    Bei uns sind Doktorarbeiten keine 380 Seiten lang, sondern insgesamt vielleicht 150-250 Seiten. Die Einordnung in den wissenschaftlichen Kontext kann hierbei durchaus etwa das erste Drittel der Arbeit ausmachen. Damit meine ich bei uns die Darlegung der allgemein bekannten Theorie, die der Arbeit als Fundament dient. Ehrlich gesagt weiss ich aber nicht, wie Doktorarbeiten in anderen Wissenschaften aussehen.

    In vielen Wissenschaften ist mir leider nichtmal die wissenschaftliche Methodik klar. Ich frage mich zum Beispiel, was in den Rechtswissenschaften ueberhaupt einen Erkenntnisgewinn ausmacht. Wie sieht ein wissenschaftlicher Fortschritt in so einem Bereich aus? Was ist der Kern einer Doktorarbeit in so einem Bereich?

    Bashar schrieb:

    Man muss das übrigens nicht anhand des Strichcodes versuchen zu beurteilen, man kann das auch nachlesen.

    380 Seiten? "tl;dr" ist da glaube ich die momentan gebraeuchliche Antwort. 😉 Mein Interesse an diesen Arbeiten geht nicht so weit, dass ich sie lesen wuerde. Oder gibt es irgendwo eine Kurzzusammenfassung, bezueglich welcher Aspekte dieser Arbeiten Plagiate gefunden wurden?

    In der Rechtswissenschaft wird einmal die (Historische) Entwicklung untersucht wie es zu der aktuellen Auslegung der Gesetze gekommen ist und dann "untersucht" wie es sich bei aktuellen und zukünftigen Entwicklungen (z.B. technisch, gesellschaftlich) weiterentwickeln könnte. Außerdem werden die dadurch enstehenden Auswirkungen und im besten Fall Rückkoppelungen untersucht.

    Ein weiterer Teil ist die Untersuchung der Auslegung auf bisher noch nicht vorgekommene Fälle. Schließlich sollten so Lücken oder Schlupflöcher von Gesetzestexten erkannt und Vorschläge für Änderungen für zukünftige Entwickelungen gemacht werden.

    So hat es mein Kommilitone beschrieben der Rechtswissenschaften studiert.
    Aus der Informatikersicht mit der Einsicht dass sich diese ganzen Prognosen eh fast nie bewahrheiten (und wenn dann nicht da wo man es erwartet) kann man das alles einfach als "Bla Bla Bla" mit "Glaskugel gucken" zusammenfassen 😉



  • "Ein Titel muss her, um zu zeigen das Eure Kunst viel Künste übersteigt ..." (Mephisto zum Schüler)
    http://www.youtube.com/watch?v=A_QhIQkt01s&feature=related
    Mephisto!!!



  • Gregor schrieb:

    Bashar schrieb:

    Man muss das übrigens nicht anhand des Strichcodes versuchen zu beurteilen, man kann das auch nachlesen.

    380 Seiten?

    Wenn du 380 Seiten lesen musst, um zu beurteilen, ob es auf Seite 160 noch um die Einordnung in den Kontext geht, dann musst du das halt tun. Manchen reichen vielleicht auch weniger.


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