Kauft ihr Musik noch auf CD oder als Download?



  • SeppJ schrieb:

    Physikalisch dürfte es keinen Unterschied geben zwischen CD und SACD (das ist einfach die Mathematik der Signalverarbeitung + bekannte Leistungsfähigkeit des menschlichen Gehörs) und alle bisherigen Hörtests unter kontrollierten Laborbedingungen haben tatsächlich keinen Unterschied ergeben. Vielleicht werden deine SACDs anders abgemischt als die CDs, deswegen magst du beim gleichen Lied hören, dass sie "anders" sind, das liegt aber gewiss nicht an der Qualität des Mediums. Glaubst du wirklich, du wärst der Übermensch, der trotzdem den Unterschied bemerkt oder kann es sein, dass du einen Unterschied hörst, weil du weißt, dass es einen geben muss und du als Hifi-Freund diesen natürlich hören musst?

    Soweit ich weiß kann eine SACD höhere Frequenzen als 22khz abbilden.
    Ich habe im Alter von 18 Jahren Frequenzen deutlich über 22khz gehört. Ich höre immernoch hohe Frequenzen, aber ob ich die CD noch voll ausschöpfen kann, wage ich zu bezweifeln.

    Dennoch will ich einem jungen Zuhörer, der sein Gehör noch nicht in irgendeiner Disko ausgeleiert hat, nicht absprechen, dass er einen Unterschied zwischen SACD und CD hört.

    Marc++us schrieb:

    Wenn man ganz alte CDs hat, spielen die heute noch ohne Problem, die waren aber noch mit Hosenträger und Gürtel gefertigt. Meine älteste ist von Accept aus 1986, und die spielt noch. Neuere CDs mit knapp 10 Jahren haben dagegen am Außenrand manchmal schon erste Schlieren.

    Die Qualität der Datenträger ist natürlich auch so eine Sache... man könnte nun anfügen, dass man bei Downloadanbietern die Daten immer wieder "frisch" beziehen könnte. Wer also z.B. bei iTunes kauft ist auf der sicheren Seite und dass Apple irgendwann in der näheren Zukunft mal pleite geht... ist eher unwahrscheinlich.

    Mein MobileMe-Paket wurde nach 2 Jahren eingestellt. Seitdem kopieren sich meine Termine und Kontakte vom iPhone auf den Mac, in die iCloud in meinen nicht mehr existierenden MobileMe-Account und zurück in mein iPhone. Die meisten Telefonnummern habe ich vierfach auf dem iPhone. Termine grundsätzlich doppelt, wobei ich kürzlich feststellen durfte, dass ich ich einen verschieben kann, aber nicht das recht habe die Kopie zu bearbeiten. Womit ich mir nun laut iPhone den richtigen Zahnarzttermin im Kalender raten darf. Manche "meiner" Kontakte darf ich bearbeiten, andere nicht. Unpraktisch, wenn jemand die Telefonnummer ändert.
    2 Jahre hat MobileMe gehalten, dann änderte sich das Geschäftsmodell und aus meinen ursprünglich leicht zu bearbeitenden Daten wurde das totale Chaos.

    Bei einer CD ändert sich das Geschäftsmodell nicht. Sogesehen sind 10 Jahre Sicherheit aus heutiger Sicht schon ein Vorteil im Vergleich zu Onlineanbietern.



  • hustbaer schrieb:

    Die Audio-Qualität von CDs ist vollkommen ausreichend.
    Zeig mir jmd. der behauptet er hört einen Unterschied zu (beliebiges besseres Medium) und ich zeige dir jmd. der sicher noch keinen ABX gemacht hat.

    Und mit besser meine ich wirklich besser, also z.B. gerade NICHT Schallplatten. Denn Schallplatten sind im Vergleich zu CDs ja wohl nur ein schlechter Witz. Der "spezielle Plattensound" ist durchaus real, aber keineswegs darauf zurückzuführen dass Platten in irgendeiner Form besser wären (was sie eben nicht sind). Sondern auf die Verzerrungen die sie produzieren, und vor alle darauf dass sie - auf Grund der vergleichsweise miserablen Qualität - ganz anders gemastert werden.

    Das kann ich so bestätigen. Auch wenn es durchaus die Kreise gibt, in denen sowas gehört werden können soll; ich tue mich schwer, den ganzen High-end-Hi-Fi-Markt als Voodoo abzutun. Allerdings bin ich nicht vom Fach und habe noch keine eingehenden Hörtests gemacht.

    SeppJ schrieb:

    Physikalisch dürfte es keinen Unterschied geben zwischen CD und SACD (das ist einfach die Mathematik der Signalverarbeitung + bekannte Leistungsfähigkeit des menschlichen Gehörs)

    So einfach ist es nun auch nicht. Die SACD deckt ein wesentlich breiteres Frequenzspektrum als die CD ab. Und ich denke nicht, daß das menschliche Gehör völlig linear ist: d.h., nur weil du einen einzelnen Ton oberhalb einer gewissen Frequenz nicht mehr direkt wahrnimmst, heißt das nicht, daß du nicht einen Unterschied hören könntest, wenn aus einem gewöhnlichen Signal alle Frequenzen oberhalb einfach abgeschnitten werden, denn das Abschneiden eines Frequenzbereichs auch schon Nebenwirkungen mit sich, die du nicht völlig vermeiden kannst (Ringing etc.). Aber zugegeben, oberhalb von 20kHz sind die Konsequenzen wohl marginal.

    Meine Musik kaufe ich auf CD, gelegentlich auf Platte (das Handling macht halt Spaß), das meiste wird dann für den Gebrauch auf MD überspielt.



  • Ich kaufe nur CDs, da ich Musik nur über die Stereoanlage höre (ein altmodisches 2.0 System).

    Besser als CD geht sowieso nicht. FLAC, SACD und Co. sind nur Nepp. Und auch Goldohren werden die fehlenden Töne über 22 kHz nicht heraushören, sofern denn überhaupt welche vorhanden sind. Ich kenne kaum eine Aufnahme, die auch Töne über 15 KHz enthält. (Goldohren meine ich nicht negativ, sondern das sind die wenigen Personen, die tatsächlich über 20 KHz hören können)

    Aus technischer Sicht machen Audio-DVD, SACD und FLAC bei Stereoaufnahmen überhaupt keinen Sinn. SACD ist nicht einmal Stereo, sondern Mehrkanal. Mehrkanal macht meiner Meinung bei Musik aber auch keinen Sinn. Ich habe noch nie erlebt, dass ein Hörer mitten im Orchester sitzt... Auf Hybrid-SACDs befindet sich zumindest noch einmal die gleiche Aufnahme in Stereo, wenn man Pech hat, wird aber einfach das bestehende CD-Master verwendet.

    Allerdings gibt es genug SACDs, Audio-DVDs, FLACs und sogar Schallplatten, die tatsächlich besser klingen, als die CD. Das liegt aber nicht an den technischen Möglichkeiten des verwendeten Formats oder Mediums, sondern einzig und allein am Mastering. Die normale CD wird heutzutage 'totgemastert'. Stichwort Loudness Wars. Die leisen Passagen werden laut gemacht und damit die lauten Passagen dabei nicht übersteuern (was sich auf digitaler Ebene in Knacksern äußert), werden Limiter eingesetzt. Die typische CD besitzt heutzutage nicht einmal mehr 10 dB Dynamikumfang!



  • Killer-Kobold schrieb:

    ...
    Besser als CD geht sowieso nicht. FLAC, SACD und Co. sind nur Nepp.
    ...

    Aus technischer Sicht machen Audio-DVD, SACD und FLAC bei Stereoaufnahmen überhaupt keinen Sinn. ...

    FLAC ist doch nur ein lossless codec, deine Aussage ergibt keinen Sinn.



  • Soweit ich das sehe, sind die FLAC-Dateien aber meist in einer viel höheren Auflösung, als notwendig. Sprich, statt 44,1/16 wird 96/24 oder höher verwendet. Und das suggeriert dann wieder 'besseren Klang' gegenüber einer CD... Da werden einem FLAC-Studio-Master-Dateien in 384/24 angeboten, die exakt genau so klingen, wie die normale CD (gleiches Mastering vorausgesetzt).

    In diesem Sinn passt FLAC schon ganz gut in die Aufzählung. Ich hätte es aber wohl besser auf die Studio-Master-Dateien beschränken sollen.



  • Okay, 48 dBV (16 Bit) vs. 72 dBV (24 Bit) kann man eventuell noch hören, entsprechendes Equipment, entsprechende Umgebung und entsprechende Musik vorausgesetzt. 😉 Töne über 22kHz hören aber wirklich nur die allerwenigsten von uns (Ich jedenfalls nicht. :p)

    Da bleibt die Frage, wo man derat hochqualitative FLACs her bekommt? Ich habe schon Shops gesehen, wo es FLACs gibt, dort aber auch nur in "CD Qualität". Und da kann ich mir dann auch gleich die CD kaufen und habe die o.g. Vorteile. 😋



  • Wieso dBV? Wie kommen die denn jetzt ins Spiel? 16 Bit entsprechen 80 dB Dynamikumfang, was ebenfalls die Grenze des hörbaren darstellt.

    Hochaufgelöste FLACs bekommt man zB. hier.



  • Killer-Kobold schrieb:

    Soweit ich das sehe, sind die FLAC-Dateien aber meist in einer viel höheren Auflösung, als notwendig. Sprich, statt 44,1/16 wird 96/24 oder höher verwendet. Und das suggeriert dann wieder 'besseren Klang' gegenüber einer CD... Da werden einem FLAC-Studio-Master-Dateien in 384/24 angeboten, die exakt genau so klingen, wie die normale CD (gleiches Mastering vorausgesetzt).

    In diesem Sinn passt FLAC schon ganz gut in die Aufzählung. Ich hätte es aber wohl besser auf die Studio-Master-Dateien beschränken sollen.

    Ach so.

    Die Bezeichnung Studio-Master, mit der die teueren FLACs beworben werden, finde ich irreführend. In der Audio-Produktion wird mit Fließkommazahlen sehr hoher Genauigkeit gearbeitet. FLAC kann aber keine floating-point samples, wird es wohl auch nie können. Aber wahrscheinlich meinen die nur, dass die Musik nicht durch den Kompressor gejagt wurde, wie das sonst heute Standard ist.

    Ich würde ja gerne einen Blindtest machen, aber weder mein Streaming-Client, noch mein tragbarer Musikplayer, verarbeiten solche hochaufgelösten FLACs.



  • dBV, weil ich mich auf die Ausgangsspannung eines DACs bezog, und die wird zumindest bei uns meist in Volt gemessen. 😉 Das ergibt bei mir 10*Log(1 V/(1/2^16) V) = 48 dBV.

    Aber du hast natürlich recht, es macht mehr Sinn in der Akustik den Dynamikumfang in dB zu messen. Das wäre afaik dann dann das Doppelte (Die 10 durch eine 20 ersetzen in ihrem Formel, da wir ja Leistung messen).

    Sorry, Macht der Gewohnheit. 😉

    Der Laden ist interessant, aber leider haben die da keinen einzigen der Künstler, die mich interessieren. Ich suche z.B. nach Black Sabbath und was kommt? Amy Winehouse. 😃



  • Fincki schrieb:

    Aber wahrscheinlich meinen die nur, dass die Musik nicht durch den Kompressor gejagt wurde, wie das sonst heute Standard ist.

    Das wäre dann aber schon fast ein Grund, die zu kaufen. Ich hab hier ein paar CDs, da kann man hören, wenn der Limiter einsetzt.
    Und Stimmt, FLACs könnte ich auch nur bis 192/24 brauchen, mehr gibt der Coax-Eingang am Wandler nicht her. Über USB gar 'nur' 96/24...

    Lycanthropist schrieb:

    Ich suche z.B. nach Black Sabbath und was kommt? Amy Winehouse. 😃

    Du hast mein Mitgefühl. 😉 Das ist echt hart...



  • Killer-Kobold schrieb:

    Das wäre dann aber schon fast ein Grund, die zu kaufen.
    ...

    Das war wohl eher Wunschdenken meinerseits. Die Erläuterungen auf der verlinkten Seite geben das nicht her.



  • Fincki schrieb:

    Das war wohl eher Wunschdenken meinerseits. Die Erläuterungen auf der verlinkten Seite geben das nicht her.

    Auch gut, dann brauche ich zumindest (noch) keinen Netzwerkplayer...
    Mir würde auch echt was fehlen, wenn ich nicht mehr durch die CDs blättern könnte. Bei mir läuft Musik aber auch nie als Hintergrundberieselung. Die Anlage wird nur eingeschaltet, wenn ich auch wirklich Musik hören will.



  • Killer-Kobold schrieb:

    Ich hab hier ein paar CDs, da kann man hören, wenn der Limiter einsetzt.

    Das hört man leider bei relativ vielen CDs.
    Sehr oft dass wenn der "Wumms" kommt einfach der "Wumms" fehlt, und manchmal sogar dass ein Instrument/eine Stimme das/die vorher schon da war auf einmal leiser wird 😞



  • Xin schrieb:

    Ich habe im Alter von 18 Jahren Frequenzen deutlich über 22khz gehört.

    😮 Es gibt Leute die das hören? Und ich dachte mit 17khz würde ich nicht schlecht liegen. Haben andere hier das mal ausprobiert? Edit: Wobei der Test recht leise war. Google sagt mir ich sollte es mal lauter testen.



  • cooky451 schrieb:

    Xin schrieb:

    Ich habe im Alter von 18 Jahren Frequenzen deutlich über 22khz gehört.

    😮 Es gibt Leute die das hören? Und ich dachte mit 17khz würde ich nicht schlecht liegen.

    Kann ich bestätigen. Wir hatten mal einen Marder auf dem Dachboden und dafür so ein Gerät gekauft, dass einen wahnsinnig Hohen und für Menschen unhörbaren Ton erzeugen sollte, um ihn zu verjagen. Tja, so unhörbar war der für mich leider nicht. Ich lag die ganze Nacht wach mit 'nem Kissen auf den Ohren. Keiner hat's mir geglaubt ...



  • árn[y]ék schrieb:

    cooky451 schrieb:

    Xin schrieb:

    Ich habe im Alter von 18 Jahren Frequenzen deutlich über 22khz gehört.

    😮 Es gibt Leute die das hören? Und ich dachte mit 17khz würde ich nicht schlecht liegen.

    Kann ich bestätigen. Wir hatten mal einen Marder auf dem Dachboden und dafür so ein Gerät gekauft, dass einen wahnsinnig Hohen und für Menschen unhörbaren Ton erzeugen sollte, um ihn zu verjagen. Tja, so unhörbar war der für mich leider nicht. Ich lag die ganze Nacht wach mit 'nem Kissen auf den Ohren. Keiner hat's mir geglaubt ...

    In den Niederladen habe ich mal einen Moskito-Ultraschall-Störgeräuschsender live erlebt. Der wird dort benutzt, um öffentliche Plätze von herumlungernden Jugendlichen freizuhalten. Mit meinen über 30 Jahren konnte ich das Piepsen sehr gut hören. Der Ton war sehr unangenehm und hat mich auch schnell von dort vertrieben (meine Begleitung hat nichts gehört). Die Geräte zeigen gut, dass nicht nur junge Leute hohe Frequenzen wahrnehmen, sondern sogar manche Senioren das noch hören können.

    http://de.wikipedia.org/wiki/The_Mosquito
    http://nl.wikipedia.org/wiki/The_Mosquito



  • Na ja 18.5khz und 22khz sind schon noch mal ein Unterschied. Ist auch lustig wenn bei Kopfhörern 5hz-39khz angegeben wird, die sind wohl extra für Hunde gemacht? :xmas2:



  • @árn[y]ék
    Keine Ahnung was dein Marder-Stördings verwendet hat, aber den akustischen "Gelsenstecker" den wir mal ausprobiert hatten konnte ich DEUTLICH hören -- und ich höre ab 17 kHz quasi nichts mehr (16 dagegen noch SEHR deutlich).

    ps: nochwas zum Thema hohe Frequenzen - und wieder etwas mehr zurück zum Thema Musik/CDs...
    Ich fände es nett wenn die Damen & Herren Tontechniker ihren Mix wenigstens in der Spektralansicht nachkontrollieren würden, wenn sie schon den PAL- bzw. NTSC-Ton nicht mehr hören können. Bzw. sonstige Peifftöne >= 15 kHz.
    Dann müsste ich keine CDs mehr ertragen auf denen ein eben solcher drauf ist.
    Wobei sich die Sache mit dem Aussterben der Röhrenfernseher vermutlich eh gegessen hat. Hoffe ich zumindest.



  • Also hin oder her...

    Früher war es nicht immer so einfach, an kultige Mucke heranzukommen (wenn man vom Dorf kommt). Auch heute ist es noch schwierig, z.B. vergriffene Sachen zu bekommen.

    Heute ist das für mich nicht mehr so schwierig wie früher, die Sachen die Kante haben, gibt es meist auf youtube ( http://www.youtube.com/watch?v=S0pvodOLwlo )
    Mit Kopfhörern ist der Sound meist ganz gut, oft reicht die Erinnerung:

    http://www.youtube.com/watch?v=qLBN12TB9oo
    oder
    http://www.youtube.com/watch?v=Gax5ob68L3A

    oder es reicht die Inspiration zum Nachspielen:
    http://www.youtube.com/watch?v=H4hBRkXAFUY

    und etliche Sachen mit Kante gibt es NUR auf youtube, sei es, weil das Video cool ist, oder der Sound. Wenn ich was gutes im Radio höre, gucke ich gleich erstmal auf Youtube, was das war, vor allem, weil man im Radio oft nicht den Namen versteht, oder den Songtitel (bzw. die Alternative wäre in diesem Fall eben Lyricsearch o.ä)
    Ist z.B. cool, und gibt es (im weiteren Sinne) nur auf Youtube:
    http://www.youtube.com/watch?v=wr-buV4tYOA (neuerdings nur noch mit vorgeschalteter Werbung)
    oder halt
    http://www.youtube.com/watch?v=Nf7MbZPpDlQ
    (oder so manch ein guter Film mit Originaltext)

    Auf der anderen Seite gibt es viele Sachen gar nicht im Internet (auch nicht in Turnschuhnetzen) oder im Laden und ist am Ende auch noch vergriffen.
    Aber es hängt auch von der Suchtechnik oder dem Suchglück ab.

    Die letzte Musik-CD hatte ich, glaube ich, im Buchladen bestellt. Würde ich auch wieder machen, bei bestimmten Sachen. Die letzte Schallplatte hatte ich vor einigen Jahren bei Mediamarkt gekauft. Man konnte die Platte vorhören, und die klang ziemlich cool
    ( http://www.youtube.com/watch?v=vkzRrBl9EM0 )

    Die selbe als CD habe ich später im Buchladen bestellt, hauptsächlich aus praktischen Gründen. Der Sound der Schallplatte ist ein wenig anders als der auf CD, aber (dankenswerterweise) ziemlich identisch abgemischt. Wenn man viel mit Analogsoundtechnik und Digitalsoundtechnik arbeitet, kennt man die wichtigsten Unterschiede, die spielen hier aber kaum eine Rolle.

    Aber im Normalgebrauch fällt der Unterschied kaum auf. Allerdings zischelt die Platte mittlerweile ein wenig, so dass der Text "kiss me like a cobra" sehr schlangentypisch ("kisszzssszz") rüberkommt. Das sind dann halt auch Soundunterschiede im praktischen Gebrauch (bei analogen Synthezizern gab es öfter Problem mit der Stimmungsstabilität oder so manch Oszillator konnte auch mal verrückt spielen ( http://www.youtube.com/watch?v=WdjtAIMZXTs* ). Wenn ich früher für Freunde was auf Tape von Platte aufgenommen habe, dann hab ich einige Platten naßgemacht, um das Knistern zu dämpfen.

    {
    *generell:
    http://www.youtube.com/watch?v=-nq88mzUY6c
    http://www.youtube.com/watch?v=uTqu3txMgXg
    http://www.youtube.com/watch?v=TCT385GJDTo
    (naja, man muß hier schon sehr gut hinhören, um den M.Ware oben zu verstehen).

    (ach so, und hier habe ich auch noch ein schönes Beispiel für den Segen des Analogsounds gefunden, hier ist auch nicht so stark der LFO drauf wie (vermutlich) oben beim Oberheimbeispiel http://www.youtube.com/watch?v=7EmNBrIt_CE

    Auch bei der analogen Aufnahme wurde Bandsättigung eingesetzt, und den Sound noch druckvoller hinzubekommen:
    http://www.musikmachen.de/Wiki-Lexikon/Lexikon/Bandsaettigung
    Beim analogen Mischpult kann man durch leichtes Übersteuern des Eingangs (oder eben des Ausgangs) einen netten Overdrive hinbekommen.

    Bei der Digitaltechnik muß man allen Pipapo an Lebendigkeit simulieren. Aber wie das so ist mit dem natürlichen Chaos der Lebendigkeit, so richtig simulieren kann man das eigentlich nicht, allenfalls nur annäherungsweise, z.B. beim Wetter nur mit vielen theoretischen Vorgaben und starker Rechentechnik.

    ...und jetzt fällt mir noch etwas ein: Genau dieser Punkt spielt auch beim Spielen von "Stille Post" eine Rolle. Wie sollte man Roboter programmieren, dass sie Stille Post spielen können?

    hm...achso, ja, mir fällt immer noch ein Link mehr ein, OMDs Musikstück Maid of Orleans http://www.youtube.com/watch?v=Jll8cMA_CIY spielt String/Choir-Sounds vom Mellotron ab, gewissermaßen Samples als Tonbandloop. Das Mellotron war ein Vorläufer der Digitalen Sampler. Eine Technik, die eigentlich verlorengegangen ist, die Stärken der Digitaltechnik mit denen der Analogtechnik zu kombinieren. Aber Digitalsynths können nicht alles emulieren. Spätere Sampler hatten schon gute Echtzeitdigitalfilter und viele Modulationseffekte drauf, aber oft nur ein kleiner Ausschnitt dessen, was Analogsynths an Modulation (inklusive der natürlichen) draufhatten. Und beim Livemusizieren ist ja irgendwo auch Echtzeitmodulation wirklich hilfreich.

    Auf machen Musikstücken werden analoge und digitale Soundtechniken gemischt, das ist letztlich keine schlechte Lösung:
    http://www.youtube.com/watch?v=Dp_ryQRMDzI

    Aber letztlich darf man auch nicht vergessen, dass unsere Birne Lowleveltechnisch auch ziemlich digital arbeitet. Aber mit vielen Modulationstechniken...;)
    }


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