Amazon als Sklavenhalter, Neonazis als "Security", oder nur Skandaljournalismus?



  • HESS .. aha, sagt euch nix.
    Und Wallraff lügt nur rum?

    Das ist das gleiche Mitläufergequatsche, mit dem sich 1933 die Leutchen eingeredet haben, daß alles OK ist. 👎

    "Dann geh' doch rüber in den Osten" gilt heute nur noch für Multimillionäre wie Dépardieu (bekannt in der Rolle des Alkoholix).



  • pointercrash() schrieb:

    Das ist das gleiche Mitläufergequatsche, mit dem sich 1933 die Leutchen eingeredet haben, daß alles OK ist. 👎

    😕

    Ein bisschen weit hergeholt...



  • Sie habens damals nicht mitbekommen und wie wir täglich erfahren dürfen, sind wir auf dem rechten Auge blind.
    Angesichts unserer heutigen Vernetzung schändlich.
    Die Technik hat sich eindeutig verbessert, aber nicht die Menschen. 🙄



  • Daniel E. schrieb:

    knivil schrieb:

    Einfach mal lesen: Günter Wallraff: Ganz unten

    Warum sollte man jemanden ernst nehmen, dessen Haupttätigkeit es ist, Leuten Dinge vorzulügen und gewisse Reaktionen zu provozieren?

    Ich meine, es ist ja kein Geheimnis, daß Wallraff das tut -- er schreibt sogar Bücher darüber.

    Dummheit und Ignoranz lassen sich nicht ausrotten, du beist das beste Beispiel.


  • Mod

    8,5/Stunde nach 2 Mahlzeiten und Übernachtung. Musikuntermalung und "Schlachtfeldkarte" seitens der Redaktion. http://www.hess-security.de/files/presseerklarung_15022013.pdf

    Mein Skandalsuchgerät schlägt gerade nicht an, sorry.



  • Marc++us schrieb:

    Mein Skandalsuchgerät schlägt gerade nicht an, sorry.

    Bestimmt, weil Du schon über 30 bist.



  • Vor allem ist das nicht ein Amazon Typisches Problem.
    Sofern ich mich recht Erinnere stand auch irgendwo mal der Menschenunwürdige Lohn den die Leiharbeiter bekommen hatten. Und Vergleichsweise war der gar nicht das niedrigste was da so bezahlt wird. Wenn ich so im Bekanntenkreis höre was dort so Bezahlt wird (Und damit meine ich nicht nur immer Leiharbeit). Gerade auf Pflegekräft verdienen auch unter aller Sau. Gibt es schlimmeres. Und das Hire & Fire Prinzip ist auch normal in vielen Leiharbeiterfirmen. Also nix neues und Politisch sogar durch Hartz IV und entsprechenden Sanktionen in die Richtung entwickelt worden.
    Das einzige was hier anders ist, ist halt das es Amazon betrifft und nicht irgendein unbekanntes Unternehmen. Faszinierend finde ich aber immer noch die Rechtsvergleich hier. Ist ja fast schon nach der Art: Wenn du nicht mein Freund bist, bist du Automatisch mein Feind.



  • Marc++us schrieb:

    8,5/Stunde nach 2 Mahlzeiten und Übernachtung. Musikuntermalung und "Schlachtfeldkarte" seitens der Redaktion. http://www.hess-security.de/files/presseerklarung_15022013.pdf

    Mein Skandalsuchgerät schlägt gerade nicht an, sorry.

    Dann wäre die Einsendung in einen Rekalibrierungsservice vllt. eine Idee. 😉

    Die Presseerklärung von Hess ist eine Presseerklärung. Hat ungefähr den Wert einer politischen Vertrauenserklärung. Wenn Merkel Dir ihr Vertrauen ausspricht, solltest Du Angst bekommen. 😃

    Ob's jetzt 8 oder neun Euro sind, entscheidend ist der Umstand, daß man angekarrt wird und erst vor Ort ein anderes Arbeitsverhältnis eingehen kann, als versprochen war und nur die Alternativen hat, das anzunehmen oder zusehen, wie man selbst nach Hause kommt. Möchte Dich erleben, wenn Du so in der Ukraine ausgesetzt wirst.

    Die Unterbringung war ganz eindeutig überbelegt und ob's jetzt Neonazis waren oder nicht, die Einschüchterungsversuche durch die "Security" waren offensichtlich und wer meine Koffer durchwühlt oder mir mein Brotzeitpaket abnehmen mag, stirbt. 😡 Zudem bin ich mir ganz sicher, daß niemand "aus Versehen" so einen Pulli trägt.

    Der Massen- Rausschmiss kurz vor Weihnachten hätte so nicht stattfinden können, wenn die Leute in den ursprünglich versprochenen Arbeitsverhältnissen hätten antreten dürfen. Daß die Protagonistin einen anderen Job gefunden hat, macht die Sache für andere nicht besser. Achja, und durch die Leiharbeiterfirma wurden massenhaft geldwerte Leistungen nicht versteuert. Paßt zu Amazon, das seine Gewinne über die deutsche Infrastruktur erwirtschaftet, aber davon fast nix in D versteuert.

    Oh, und wenn ich Dich recht verstehe, hättest Du "Chery, Chery Lady" als Musikuntermalung passender gefunden? 🤡 Hinweis: Fasching ist vorbei! 🙄

    Wieviel Erniedrigung darf man Leuten denn doch noch zumuten, damit Dein Radar anspringt? 😕



  • Leiharbeit ist doch eh moderne Sklaverei von dem ich jeden nur abraten kann. Ist aber kein Amazon-spezifisches Problem



  • zwutz schrieb:

    Leiharbeit ist doch eh moderne Sklaverei von dem ich jeden nur abraten kann. Ist aber kein Amazon-spezifisches Problem

    Ja, Amazon- spezifisch ist, daß man die Leute zu einem Job bei Amazon herankarrt und dann erst sagt, nee, ist eine Leiharbeiterfirma, die Sklaven an Amazon ausliefert.



  • ...



  • kann man bei amazon auch sklaven kaufen? 😃



  • zwutz schrieb:

    Leiharbeit ist doch eh moderne Sklaverei von dem ich jeden nur abraten kann.

    Na wenn das so ist, dann kündige ich meinen Job bei der Zeitarbeitsfirma und werde Topmanager.



  • @pointercrash(): Nur so aus Interesse, wie bewertest Du relativ zu dieser Reportage eigentlich den Einsatz von Saisonarbeitskräften zum Spargelstechen oder ähnliches?



  • Gregor schrieb:

    ... wie bewertest Du relativ zu dieser Reportage eigentlich den Einsatz von Saisonarbeitskräften zum Spargelstechen oder ähnliches?

    Habe jetzt nur ISDN, bis der Beitrag geladen ist, ist der Vormittag rum. 😞
    Aber da kenne ich natürlich auch Geschichten mit katastrophalen Unterkünften, mieser Bezahlung und Unterdrückung.
    Der Unterschied liegt darin, daß sich das ein großes, populäres Unternehmen leistet und anscheinend keinen verkaufsschädigenden Imageverlust befürchtet hat.



  • Man sollte auch die Berufe rund um den Bau nicht vergessen. Da wurde früher gedrückt was nur geht.

    Zimmerei: Überstunden en masse, ständiger Druck vom Chef, bei LKW Fahrten war man meistens mit einem Bein im Knast und man war ständig dem Wetter ausgesetzt. Anständige Bereifung sah im Winter so aus dass die Reifen nicht glatt wie ein Kinderpopo waren. Oder man wurde auf's bei Regen auf's Dach gejagt, welches sehr rutschig war, und wo einem der neogrüne Lack auf den Latten durch den Regen auf die Hose tropft und diese ein Loch in die Hose frassen, wobei man noch man Ethernit Platten verlegte. Oder wo der Chef 90% der Belegschaft kündigte, dafür ungelernten Ersatz aus dem Ausland holte damit die restlichen 10% der Belegschaft diese anlernen sollten, diese aber auch kündigten. :p

    Ja ja, heute sieht alles anders aus. Wenn man so etwas mitbekommen hat, glaubt man nicht an eine Besserung der Lage und die Fälle bei Amazon sind da nicht wirklich verwunderlich.

    Aber wir dürfen eins nicht vergessen. Arbeitsbedingungen hängen meistens mit dem Wohlstand in dem Land zusammen. Wenn es um das Überleben geht, darf man nicht auf eine 40h Woche hoffen.



  • pointercrash() schrieb:

    Gregor schrieb:

    ... wie bewertest Du relativ zu dieser Reportage eigentlich den Einsatz von Saisonarbeitskräften zum Spargelstechen oder ähnliches?

    Habe jetzt nur ISDN, bis der Beitrag geladen ist, ist der Vormittag rum. 😞

    Ist auch nicht wirklich ein passender Beitrag zu diesem Thema hier, nur der erstbeste den ich zum Spargelstechen entdeckt habe. Die Zusammenhaenge dort wurden nicht als besonders schlimm dargestellt, sondern als Chance fuer die Saisonarbeiter, die vor allem aus Polen und Rumaenien kommen. Die Deutschen wurden in dem Beitrag etwas runtergemacht, weil sie wohl nicht bereit sind, unter den entsprechenden Bedingungen zu arbeiten. Die waren in etwa:

    10 Stunden pro Tag
    4,5-5 Euro pro Stunde
    Unterbringung ebenso in Mehrbettzimmern



  • Alles eine Frage der Darstellung, denn zu Anfang des Films heißt es doch: "Was die hier (die ausländischen Saisonarbeiter) in drei Monaten verdienen, ist zuhause in etwa ein Jahresgehalt" - das sind auch für Deutsche gute Bedingungen.


  • Mod

    scrub schrieb:

    Alles eine Frage der Darstellung, denn zu Anfang des Films heißt es doch: "Was die hier (die ausländischen Saisonarbeiter) in drei Monaten verdienen, ist zuhause in etwa ein Jahresgehalt" - das sind auch für Deutsche gute Bedingungen.

    +1. Mein Skandalometer springt ebenfalls nicht an, weder beim Spargel noch bei amazon.

    Um das mal auf Deutsche Verhältnisse zu übertragen: Jemand bietet dir an, dass du drei Monate in einer südamerikanischen Goldmine zu schuften. Anreise; Unterkunft und Essen (2 Sterne Niveau); sowie Transport vor Ort sind bereits organisiert. Lohn für die drei Monate: 75.000€. Danach wird deine Rückreise nach Deutschland organisiert und du wirst entlassen.

    Gutes oder schlechtes Angebot?



  • 10 Stunden pro Tag
    4,5-5 Euro pro Stunde
    Unterbringung ebenso in Mehrbettzimmern

    Hört sich nach McDonalds, Tankstellen Mitarbeiter oder nach Pizzafahrer an.


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