Gibt es immer weniger Leute, die sich mit C++ auskennen?



  • Er meint wohl, dass heutzutage fertige API Implementierungen verwendet werden um eine Suche oder eine Sortierung durchzuführen, niemand mit Verstand programmiert heutzutage seinen

    Ich implemetiere gerade golden section search, weils nicht in einer Quasi-Standard-Bibliothek enthalten ist.

    Denn die Zeit, die du mit selber implementieren verschwendest treibt nur die Stundenzahl und somit die Kosten nach oben und deine Lösung ist dann noch lange nicht besser, als die, die Oracle mit der JRE liefert.

    Es gibt mehr Anwendungsbedarf als nur Datenbankanbindungen.

    Zu 99,999999% hat man als Software-Entwickler nix mit dem zu tun was ein Informatiker gelehrt bekommt.

    Das ist doch alles Bullshit. Beispiel Kommunikation mit eingebetteten Geraeten: Den Parser fuer den RS232-Stream habe ich als endlichen Automaten modelliert und implenetiert. Ach fehlertolerant soll das Protokoll auch noch sein ... war Teil meiner Vorlesungen. Mein Lieblingsbeispiel sind ja immernoch Sortiernetzwerke: VLIW-Architektur (128 Register), 8 Befehle parallel, swap_if direct als Instruktion unterstuetzt. Toll! Ach ja, es gibt eine C-Kompiler fuer diese Architektur, sonst nix.

    Bei den meisten Stellenbeschreibung brauch es kein Informatiker

    lol ... die meisten Stellen haben auch nichts mit Software zu tun.

    Die Themen sind sehr interessant und meist nicht all zu schwer

    Wenn sie aus dem Grundstudium sind, dann wohl nicht. Numerisches Loesen partieller Differentialgleichungen finde ich schon hart.

    aber als Programmierer ist es allenfalls gut mal was von gehört zu haben

    Ich bin Softwareentwickler.

    Und selbst das Wissen kann sich wirklich jeder aneignen.

    Immer diese leeren Aussagen. Auch hier sage ich: Nein, falsch. Jemand hat mich vor kurzem nach Greensfunktionen gefragt, dieser jemand wird es wahrscheinlich nie verstehen oder auch nur benutzen koennen.



  • knivil schrieb:

    Er meint wohl, dass heutzutage fertige API Implementierungen verwendet werden um eine Suche oder eine Sortierung durchzuführen, niemand mit Verstand programmiert heutzutage seinen

    Ich implemetiere gerade golden section search, weils nicht in einer Quasi-Standard-Bibliothek enthalten ist.

    Denn die Zeit, die du mit selber implementieren verschwendest treibt nur die Stundenzahl und somit die Kosten nach oben und deine Lösung ist dann noch lange nicht besser, als die, die Oracle mit der JRE liefert.

    Es gibt mehr Anwendungsbedarf als nur Datenbankanbindungen.

    JA und was genau programmierst du nun?

    Sicher keine Oberfläche für die Gehaltsabrechnung.
    Also etwas spezielles, wo es nicht anders geht, genau wie ich sagte.



  • Sicher keine Oberfläche für die Gehaltsabrechnung. Also etwas spezielles, wo es nicht anders geht, genau wie ich sagte.

    Ach was denkst du denn, was Softwareentwicklung ist? Oberflaechen fuer Gehaltsabrechnung nicht. Aber Oberflaechen muss ich auch entwerfen, beispielsweise als GUI fuer Gereate Tests, die nicht-Informatiker intuitiv verstehen und benutzen koennen.



  • Ist schon witzig wie immer jeder glaubt dass alle das machen was er auch macht. Dass die meisten Stellen genau die Kenntnisse erfordern die er auch hat bzw. für seinen Job braucht.



  • Dass die meisten Stellen genau die Kenntnisse erfordern die er auch hat bzw. für seinen Job braucht.

    Normalerweise hat man in seinem Leben mehrere Anstellungen. Im naechsten Job brauche ich vielleicht Datenbanken. Aber Aussagen wie 99.9... sind einfach nur Mist. Als Gegenbeispiel diene ich und es gibt mehr als nur mich.

    Wenn man im Beruf spaeter nix von der Informatikausbildung macht oder braucht, wozu studiert man es dann?



  • Cppnichtmehrgefragt schrieb:

    Ich habe so das Gefühl, dass es immer weniger wird, mit den Leuten, die sich mit C++ auskennen und dies auch in ihren Projekten anwenden.

    Bei uns gab es vor drei Jahren die Frage, auf mehr .NET mit C# zu setzen oder einen neuen Bereich in C++ zu programmieren. Ursprünglich war der Plan, deutlich mehr mit C# zu machen. Die neuen Libs entstehen aber in C++, C# wird eigentlich nur noch für die GUI verwendet.

    Cppnichtmehrgefragt schrieb:

    Ich habe das Gefühl, dass man C++ meidet, wenn man es kann und das kann man wohl mittlerweile bei der Mehrzahl der Software-Projekte.

    Das kann durchaus sein, Java ist noch stark, C# ist prinzipiell auch keine schlechte Sprache. Allerdings finde ich schon, dass C++11 einen guten Schub gebracht hat.

    Bei mir im Forum fragte kürzlich jemand, wie man denn Libs in C++ findet, ob es da ein Verzeichnis wie CPAN gibt? An solchen Fragen scheitern manche. In anderen Sprachen wird vieles mitgeliefert. C++ wirkt auf viele erstmal sehr kompliziert und klein, die Vorteile von C++ erkennt man häufig erst, wenn man über viel Programmiererfahrung verfügt. Die Anzahl derer, die über viel Programmiererfahrung verfügen ist aber eben nie die große Masse.

    C++ wird vielleicht eine Nische werden, aber es wird immer eine besondere Nische sein. Und da wird man auch sehr genau wissen, was man an C++ hat. Man muss aber klar sagen, dass das Zusammenklicken von Masken für eine Datenbank schon seit 10 Jahren machbar ist, ohne eine Zeile Code zu schreiben. Dafür braucht man aber auch keinen Entwickler. Als echter Entwickler befindet man sich ja häufig bereits in einer Nische.
    Wir entwickeln hier einen 3D-Anwendung: Konstruktion und Verrechnung von 3D-Objekten/IO/Visualisierung. Das klickt man eben nicht zusammen. Das macht aber eben auch nicht jeder.



  • hustbaer schrieb:

    Ist schon witzig wie immer jeder glaubt dass alle das machen was er auch macht. Dass die meisten Stellen genau die Kenntnisse erfordern die er auch hat bzw. für seinen Job braucht.

    Es war von Anwendungssoftware die rede, er schrieb:
    http://www.c-plusplus.net/forum/p2360940#2360940

    Wer für µC programmiert braucht natürlich dieses Wissen, da stört die fette API, aber das ist eben keine Anwendungssoftware.
    Und das ESP im Auto ist auch keine.

    knivil sollte also beim Thema bleiben, wenn er unter Anwendungssoftware etwas ganz anderes versteht, als es die meisten tun.



  • Juhu, endlich mal wieder ein Flame War gegen die echt unnötigen Informatiker Akademiker. 👍

    Es war von Anwendungssoftware die rede...

    Ja und es ist die berechtigte Rede das Informatiker Akademiker unnütz sind.

    Ich habe ja auch noch nie erlebt dass mir auf der Arbeit ein Integral über'n weg gesprungen wäre, oder ich einem Bäumchen die Blätter stutzen musste, oder ich ein Zustandsdiagramm zeichen musste oder ich eine Definition/Satz/Beweis Aussage sah.

    Die Argumentation hat so ungefähr den sittlichen Nährwert als würde ein Lehrlingsgeselle behaupten er könnte die Arbeit seines Meisters machen.



  • Ich werfe mal Spieleprogrammierung ein ... GPU-Programmierung ... gibt es schon die C#/Java/Python/... VM fuer die Playstation 3? Es gibt so viel Anwendungssoftware.



  • Als gelernter Fachinformatiker (Anwendungsentwicklung) und mit M.Sc. in Informatik (anschließend studiert) und 3 Jahren Berufserfahrung kann ich sagen:

    Programmieren ist meistens Handwerk. Wissen welche Werkzeuge wann wo gebraucht werden können. Je mehr drumherum-Wissen man hat, desto besser. Also auf anhieb Wissen: Bildverarbeitung, ahhh OpenCv. Sortieren&Suchen? Die und die Algorithmen.
    Auch bei Mathe hört es doch meistens bei einfachen Summen oder Einheitenumrechnungen auf.

    Wobei man als studierter Informatiker häufig auch in so Misch-Masch-Projekten eingesetzt wird,wo dann auch mal mehr Mathe gefordert wird. Allerdings sage ich immer: Ich habe Informatik und nicht Mathe studiert. Und wenn da wirklich ein schwieriges mathematisches Problem zu lösen ist, dann soll die Firma einen Mathematiker rankarren, der das Problem in 2 Wochen löst wofür ich 2 Monate brauchen würde.

    Wenn bei vielen Stellenausschreibung ein Studium verlangt wird, kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Die genannten Inhalte konnte ich bereits nach meiner Lehre abdecken.



  • Nun, man moechte den Bewerber vielleicht auch nach 1 Jahr bei anderen Projekten einsetzen.

    Also auf anhieb Wissen: Bildverarbeitung, ahhh OpenCv.

    Wenn es so einfach waere. Es ist ein Unterschied zwischen: Problem geloest und Arbeit fuer Teilschritte abnehmen.



  • In der Praxis ist es aber meist so einfach. Softwareentwickeln: Handwerk.

    Da werden keine super-duper umfangreichen Mathe/Physik/...-Kenntnisse gebraucht. Das sie je nach Projekt aber hilfreich sein können, ist auch klar.



  • StimmeZu schrieb:

    Programmieren ist meistens Handwerk. Wissen welche Werkzeuge wann wo gebraucht werden können. Je mehr drumherum-Wissen man hat, desto besser. Also auf anhieb Wissen: Bildverarbeitung, ahhh OpenCv. Sortieren&Suchen? Die und die Algorithmen.
    Auch bei Mathe hört es doch meistens bei einfachen Summen oder Einheitenumrechnungen auf.

    Wobei man als studierter Informatiker häufig auch in so Misch-Masch-Projekten eingesetzt wird,wo dann auch mal mehr Mathe gefordert wird. Allerdings sage ich immer: Ich habe Informatik und nicht Mathe studiert. Und wenn da wirklich ein schwieriges mathematisches Problem zu lösen ist, dann soll die Firma einen Mathematiker rankarren, der das Problem in 2 Wochen löst wofür ich 2 Monate brauchen würde.

    1. Um zu wissen, wann man wo was wie anwenden sollte, braucht man Hintergrundwissen. Gerade in Bereichen wie der Bildverarbeitung gibt es enorm viele Algorithmen und Datenstrukturen, die man einfach kennen muss. Sonst hilft auch eine Bibliothek nicht. Auch OpenCV bietet keine Methode "solveMyProblem".

    2. Informatiker sollten halbwegs fit in Mathe sein. Und das heisst, dass sie jedes mathematisch formulierte Problem loesen koennen muessen, fuer das sie im Studium die zugehoerigen Loesungsmethoden kennengelernt haben und, dass sie Probleme mathematisch modellieren koennen muessen. Wenn ein Informatiker mal eine einfache Differentialgleichung sieht, dann sollte das noch kein Problem sein. Er muss auch die Mathematik in Problemstellungen erkennen koennen. Wenn wir zum oberen Beispiel der Bildverarbeitung zurueckkehren, dann sollte sich der Informatiker zum Beispiel mit Fouriertransformationen auskennnen und er sollte moeglichst alle Zusammenhaenge zwischen Realraum und reziprokem Raum kennnen. Wenn er das nicht drauf hat, dann kann er Probleme in der Bildverarbeitung nur sehr bedingt systematisch angehen.



  • Mein Nickname sagt es doch: StimmeZu.

    Ihr ignoriert aber die Umstände, dass z.B. Leute aus der Bildverarbeitung vornehmlich hier sitzen:

    - Unis
    - Fraunhofer
    - DLR
    - Eine handvoll Unternehmen

    D.h. das ist ein sehr spezielles Thema wo sich meistens forschende Institute mit beschäftigen. Genau wie Robotik. In der Praxis und da kann man mir nicht widersprechen werden aber meist keine hochkomplizierten Programme entwickelt.

    Da will der Kunde nen Webshop, oder eine Uhr mit RS232 auf nem uc oder eine neue SAP-Eingabemaske für neue Bestandsdaten. Und das ist stumpfes Handwerk.



  • Skym0sh0 schrieb:

    Grad irgendwelche Geschäftsanwendungen werden gerne mit Java oder C# oder sowas zusammengeklickt. Wieso?

    Geschäftsanwendungen lassen sich mit dem Java und .Net Framework in der Regel wesentlich schneller (und in weniger Codezeilen) schreiben. Nur Frage ich mich wie du auf "zusammengeklickt" kommst, die meisten Java/C# Entwickler arbeiten nicht anders als ihre C++ Kollegen.

    Skym0sh0 schrieb:

    ...und meistens arbeiten da auch sehr viele Leute mit, die keine/kaum Ahnung von Software-Entwicklung haben.

    Merkwürdig nur, das dies bei C++ ebenso gilt 😉

    Skym0sh0 schrieb:

    ...z.B. Wirtschaftsinformatiekr doer BWL, die sich JAVA mal nebenbei beigebracht haben.

    Ich selbst habe noch keinen BWLer in der Softwareentwicklung gesehen, und Wirtschaftsinformatiker sind nicht per se schlechte Entwickler, es kommt aber zum einem auf die Hochschule als auch das Aufgabengebiet an. Wenn du schon den Begriff "Geschäftsanwendungen" nimmst, behaupte ich sogar das ein WiInf bei einem guten Studieninhalt in Teilen ein besserer Entwickler ist, als ein reiner Informatiker. Da gerade bei Geschäftsanwendungen, ins besondere wenn diese kaufmännische Aspekte haben, durchaus BWL-Kenntnisse auch bei der Entwicklung Sinn ergeben.

    Und was die Qualität der vermittelten Programmierkenntnisse angeht, kann ich nach eigener Erfahrung sagen, das die reinen "Kernbereiche" der Softwareentwicklung durchaus in einem WiInf-Studium mit einem Informatikstudium übereinstimmen können. Sowohl von der Menge als auch "Qualität*".

    * Wenn den Dozenten eine solche liefern. Auch im reinen Informatikbereich gibt es durchaus welche auf dem Niveau eines Wolf-Buches.

    Ich habe vor etwa 15 Jahren mein Informatikstudium abgebrochen, und jetzt neben der Arbeit ein Wirtschaftsinformatikstudium begonnen. Rein von den Grundlagen der Softwareentwicklung (inkl. Grundlagen von Rechneraufbau und Programmierung) unterscheiden sich die Lerninhalte (anteilig) nicht wesentlich. Von der reinen Entwicklungsseite her ist der Stoff der ersten Studiumhälfte laut Lehrplan durchaus mit dem eines Informatikstudiums vergleichbar.

    Anders sieht es in den mathematischen Teil aus, der nicht ganz so in die Tiefe geht, sowie das weitgehende Fehlen von den stark technisch geprägten Fächern (mit Ausnahme der Grundlagen) und den Vertiefungsrichtungen aus.

    Nur am Rande: Hier wird sowohl in dem prozeduralen als auch objektorientierten Teil C++ verwendet*, bei Skriptsprachen wird wohl Phyton kommen.

    * Und auch wenn es durchaus schon einige Anmerkungen von mir zu den Skripten gab, ist die Vorlesung wesentlich näher an der Qualität eines C++ Primers als an der eines Wolf-Buchs, wenn auch nicht so in die Tiefe gehend [Die Tiefe eines Programmierbuches wurde aber auch in meinem Informatikstudium nicht in den Vorlesungen erreicht, es ist ja auch nicht die Aufgabe der Programmiervorlesungen das man anschließend ein Guru in der Sprache wäre].



  • großbuchstaben schrieb:

    InformatikerkeinCoder schrieb:

    Zu 99,999999% hat man als Software-Entwickler nix mit dem zu tun was ein Informatiker gelehrt bekommt.

    hoffentlich muß ich niemals eine Software warten, die jemand entworfen hat, der von so etwas überzeugt ist.

    präzises Denken und die Fähigkeit zur Verallgemeinerung resp. Abstraktion dürften wichtige Voraussetzungen sein, um Software zu entwerfen, die korrekt, wartbar, erweiterbar, mit anderen Worten: gut ist.

    Und was haben diese Fähigkeiten mit einem Zettel zu tun, den man bekommt, wenn man Informatik studiert hat? Genau, gar nix.



  • lolhahahaha schrieb:

    großbuchstaben schrieb:

    InformatikerkeinCoder schrieb:

    Zu 99,999999% hat man als Software-Entwickler nix mit dem zu tun was ein Informatiker gelehrt bekommt.

    hoffentlich muß ich niemals eine Software warten, die jemand entworfen hat, der von so etwas überzeugt ist.

    präzises Denken und die Fähigkeit zur Verallgemeinerung resp. Abstraktion dürften wichtige Voraussetzungen sein, um Software zu entwerfen, die korrekt, wartbar, erweiterbar, mit anderen Worten: gut ist.

    Und was haben diese Fähigkeiten mit einem Zettel zu tun, den man bekommt, wenn man Informatik studiert hat? Genau, gar nix.

    Es sollte eine Menge damit zu tun haben. Die Faehigkeit zur Abstraktion impliziert, dass man die passenden abstrakten Konzepte kennt. Diese lernt man in einem Informatikstudium kennen.



  • So ein Unsinn, diese Fähigkeiten nur jemanden zuzuschreiben der ein Informatikstudium absolviert hat. Als wenn Fachinformatiker, Elektroniker oder Leute mit anderen Jobs, nicht diese Fähigkeiten haben können. Gut abstrahieren können, hat doch nichts mit einem Studium zu tun, das lernt man beim Entwickeln und das kann man lernen, wenn man auch Lesen kann und Interesse hat.

    Niemand muss Informatik studiert haben, um ein guter Software-Entwickler zu sein oder zu werden.



  • SoEinUnsinn schrieb:

    Niemand muss Informatik studiert haben, um ein guter Software-Entwickler zu sein oder zu werden.

    Nein, aber es kann helfen. Je nach Anwendungsbereich mehr oder weniger.



  • Niemand muss Informatik studiert haben, um ein guter Software-Entwickler zu sein oder zu werden.

    Klar, man kann sich alles selbst beibringen. Heute gibt es wesentlich mehr Moeglichkeiten als frueher. Das gilt fuer jeden Beruf. Und?


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