EZB-Leitzins auf Rekordtief?



  • Wenn man sich den DAX und EZB-Leitzins des letzten Jahrzehnts anschaut, ist eig. bei steigenden Kursen auch der Leitzins angehoben worden. Jetzt haben wir aber einen Dax auf Rekordhoch und einen Leitzins auf Rekordtief, da stimmt doch was nicht 😕

    http://img.welt.de/img/verbraucher/origs121660245/9419723360-w900-h600/DWO-EZBLeitzins.jpg





  • Die ganze Idee, dass es überhaupt einen Leitzins gibt, stimmt nicht.



  • Wenn man sich den DAX und EZB-Leitzins des letzten Jahrzehnts anschaut, ist eig. bei steigenden Kursen auch der Leitzins angehoben worden. Jetzt haben wir aber einen Dax auf Rekordhoch und einen Leitzins auf Rekordtief, da stimmt doch was nicht

    ja, da stimmt was nicht: Der Dax bildet die wirtschaftliche Lage nur sehr begrenzt ab. Außerdem gibt es ein drastisches Ungleichgewicht im Euroraum; Für viele Länder Europas ist ein niedriger Leitzins nötig. Eine wirklich stabile Kausalität Leitzins -> Inflationsrate gibt es übrigens nicht.



  • Yellen is even more radical than Keynes, and believes intervention isn’t just for downturns. We see this belief in the theory of labor she presents in a key 1990 paper, and then the practical policy she proposes in a recent speech.

    http://www.forbes.com/sites/realspin/2013/11/06/janet-yellens-fed-has-the-makings-of-a-potential-disaster/

    Macht euch auf was gefasst.



  • junta schrieb:

    Wenn man sich den DAX und EZB-Leitzins des letzten Jahrzehnts anschaut, ist eig. bei steigenden Kursen auch der Leitzins angehoben worden. Jetzt haben wir aber einen Dax auf Rekordhoch und einen Leitzins auf Rekordtief, da stimmt doch was nicht 😕

    http://img.welt.de/img/verbraucher/origs121660245/9419723360-w900-h600/DWO-EZBLeitzins.jpg

    ein sinnvoller vergleich wäre der kursindex zum leitzins und nicht der performanceindex ...



  • Ganz toll fand ich ja die Meldung EZB macht sich Sorgen weil die Inflationsrate zu niedrig ist...



  • Ganz toll fand ich ja die Meldung EZB macht sich Sorgen weil die Inflationsrate zu niedrig ist...

    Das ist tatsächlich besorgniserregend. Die Wirkung von Deflation (Konsum- und Investitionszurückhaltung) dürfte bekannt sein. Zwar ist die Inflationsrate positiv, allerdings kleiner 2%. Das bedeutet ökonomisch gesehen Deflation, denn die Statistik enthält Messfehler, die im Allgemeinen auf +2% geschätzt werden. Deswegen hat die EZB ja auch das Ziel, 2% Inflation zu erzeugen. Schafft sie nur nicht, weil die Geldpolitik dann, wenn es ernst wird, keine Wirkung hat, zumindest solange sie nicht von fiskalpolitischen Maßnahmen flankiert wird.

    Macht euch auf was gefasst.

    Sollte der Autor mit der These, Janet Yellen sei eine Keynesianerin, recht haben, wäre das mal ein gutes Zeichen, dass die monetaristisch-neoliberale Friedman/Hayek-Fraktion wenigstens an irgendeiner politischen Front mal zurückstecken muss. Die Unwirksamkeit ihrer Methoden ist ja inzwischen in zahlreichen Feldversuchen erwiesen, während sie im Machtkampf seit 40 Jahren die Oberhand behalten haben.
    Ehrlich gesagt wäre es mir aber lieber, wenn man die Neoliberalen den Karren auch bis zum Schluss in den Dreck fahren ließe, anstatt doch noch kurz vorher zu retten, was zu retten ist; Das Risiko, dass die progressiven Kräfte sonst am Ende die Prügel kassieren, während sich die Neoliberalen sich quasi wie Parasiten durchmogeln, ist mir zu hoch. Den Mechanismus haben wir in der Finanzkrise schon einmal erlebt. Da dachte ich auch, dass die Neoliberalen endlich auch wissenschaftlich/politisch geächtet sind, und am Ende stehen sie wieder da (nachdem mit Antizyklischen Mitteln die Krise erfolgreich gedämpft wurde) und dürfen schon wieder Austerität spielen.



  • Mr X schrieb:

    Sollte der Autor mit der These, Janet Yellen sei eine Keynesianerin, recht haben, wäre das mal ein gutes Zeichen, dass die monetaristisch-neoliberale Friedman/Hayek-Fraktion wenigstens an irgendeiner politischen Front mal zurückstecken muss. Die Unwirksamkeit ihrer Methoden ist ja inzwischen in zahlreichen Feldversuchen erwiesen, während sie im Machtkampf seit 40 Jahren die Oberhand behalten haben.

    Das haben sie mir in der Schule auch erzählt, ist trotdem Unfug. Inflation ist überhaupt für nichts gut, außer für kriegstreibende Schuldenstaaten.

    monetaristisch-neoliberale Friedman/Hayek-Fraktion

    Bei Hayek gäbe es überhaupt keine Zentralbank. Zentralbanken sind per Definition keynesianisch, weil sie eine Steuerung der Wirtschaft durch die Politik bedeuten. Immer. Egal, welche konkrete Strategie die Zentralbank fährt.

    wieder Austerität spielen.

    Austerität ist super. Siehe Lettland. 2009 schlechter als Griechenland, jetzt Wachstumsmotor Europas.

    PS: Griechenland machte nie Austerität.



  • Mr X schrieb:

    Das ist tatsächlich besorgniserregend. Die Wirkung von Deflation (Konsum- und Investitionszurückhaltung) dürfte bekannt sein. Zwar ist die Inflationsrate positiv, allerdings kleiner 2%.

    Kommt auf den Bereich an. Die Inflation im Immobiliensektor liegt in Ballungsräumen seit Jahren über 2% und meist sind es 10% oder mehr. Das führe ich wie bei Aktien hauptsächlich auf günstiges Zentralbankgeld zurück. In Folge muss, damit das Investment rentabel ist, der Mietpreis steigen.

    Da sich das Einkommen nach Nullrunden und minimalen Anpassungen in den letzten Jahren praktisch nicht geändert hat, soll mir doch mal einer erklären, wie man mit einem Durchschnittseinkommen dann auch noch mehr konsumieren soll 😕



  • earli schrieb:

    Austerität ist super. Siehe Lettland. 2009 schlechter als Griechenland, jetzt Wachstumsmotor Europas.

    EEuropa hat 740 Millionen Einwohner, Lettland 2 Millionen. Deine Aussage ist falsch oder grob irreführend. Oder du wolltest mal mit neusprech um dich werfen.

    http://neusprech.org/wachstumsmotor/



  • @otze: Lettland zieht aber Estland, Litauen, Polen und Tschechien mit, und damit ganz schön viel für so ein kleines Land. Diesen Ländern ist gemein, dass sie die Schnauze voll vom Sozialismus haben, ich glaub, ich muss nicht erklären, warum.
    Und mit Europa meinte ich den europäischen Binnenmarkt, also EU/Norwegen/Schweiz/Island, das war etwas irreführend. Dass der Großteil der Russen auf europäischem Boden wohnt, ist klar, aber die sind nicht in unserem Binnenmarkt.

    PS: Die Austerität von Lettland hat übrigens die eigene sozialdemokratische Regierung veranlasst.

    http://derstandard.at/1371171980790/Lettische-Erfolgsstory


Anmelden zum Antworten