Bekommt ihr auf der Arbeit eure Wunsch IDEs, Editoren und Tools wenn ihr danach fragt?



  • Hm, also einem Entwickler der Adminrechte benötigt, dem würde ich eine Virtualisierungssoftware + Gastsystem hinstellen auf dem er dann walten und testen kann wie er will, also mit Adminrechten. Auf dem Host allerdings nur dann, wenn er hardwarenah programmieren müsste, z.B. ein Treiber.
    Damit wäre ein kaputtgefrickeltes Gastsystem auch sehr schnell wieder hergestellt und der Host würde stabil weiterfunktionieren wie er sollte.

    @volkard

    da ist weder a) noch b) eine gute Lösung.

    Bei a) stimmt zwar die HW, aber das Einrichten sollte aus wirtschaftlichen Gründen eigentlich der Admin machen.



  • Bei sehr kleinen Firmen kann es natürlich schon sein, dass da jeder alles selber macht. Das ist schon klar.

    Aber ich dachte da jetzt schon an mittelgroße Firmen wo so eine Arbeitsteilung auch sinnvoll umsetzbar ist.



  • Bashar schrieb:

    Frage der SW schrieb:

    Und warum sollte er einen Mitarbeiter dafür bezahlen, nur damit dieser ihm von seinem ach so tollen Editor überzeugt mit dem er "nur vielleicht" produktiver sein könnte?

    Ich weiß nicht, was du für Erfahrungen in der Arbeitswelt gemacht hast. Aus meiner Perspektive sind solche Einwände höchstens theoretisch berechtigt.

    Nun, prinzipiell könnte der Chef sagen es wird genommen was auf dem System ist und fertig.
    Und wenn man eine SW richtig vorführen möchte, dann geht das halt nicht in 5 Minuten.
    Der Chef könnte zwar in der Freizeit sich die SW selber anschauen, aber ob er es macht ist halt ne andere Frage und wenn der Entwickler wirklich seinen Lieblingseditor haben will, dann muss er schon Überzeugungsarbeit leisten wollen.



  • Frage der SW schrieb:

    Bei sehr kleinen Firmen kann es natürlich schon sein, dass da jeder alles selber macht. Das ist schon klar.

    Das war deine Grundannahme, dass das Unternehmen klein ist. Ansonsten ist dein Chef nicht der Besitzer, sondern auch bloß Angestellter.

    Frage der SW schrieb:

    Bashar schrieb:

    Aus meiner Perspektive sind solche Einwände höchstens theoretisch berechtigt.

    Nun, prinzipiell könnte der Chef sagen [...] Der Chef könnte zwar [...]

    Sag ich doch.



  • Bashar schrieb:

    Frage der SW schrieb:

    Bei sehr kleinen Firmen kann es natürlich schon sein, dass da jeder alles selber macht. Das ist schon klar.

    Das war deine Grundannahme, dass das Unternehmen klein ist. Ansonsten ist dein Chef nicht der Besitzer, sondern auch bloß Angestellter.

    Blödsinn.
    Schonmal von einem Gesellschafter-Geschäftsführer gehört?
    Der kann gleichzeitig dein Chef sein und trotzdem Eigentümer der ganzen GmbH sein.

    Es war daher auch nicht meine Grundannahme, sondern diese Annahme basiert allein auf deiner fehlerhaften Information und damit folgenden Hineininterpretation in meinen Text.

    Sag ich doch.

    Es gibt auch unflexible Chefs, da solltest du nicht wieder aus deinem Informationsfundus irgendwelche Schlussfolgerungen schließen.



  • Bashar schrieb:

    Ich schätze mal, dass die Firmenleitung ein homogenes System auf allen Rechnern der Firma haben möchte

    Produktive Entwickler sind noch ein bisschen wichtiger.

    Und wieso sollte es produktiver sein wenn jeder Entwickler Marke Rambo seine eigene am besten noch personalisierte Toolchain hat? Es hilft dem Team wenn man sich gegenseitig helfen kann, was bei einem homogenen System einfacher ist.



  • Frage der SW schrieb:

    Hm, also einem Entwickler der Adminrechte benötigt, dem würde ich eine Virtualisierungssoftware + Gastsystem hinstellen auf dem er dann walten und testen kann wie er will, also mit Adminrechten.

    Und wo ist da der riesige Unterschied zu echten Adminrechten? Vor was hat man Angst?

    Frage der SW schrieb:

    Damit wäre ein kaputtgefrickeltes Gastsystem auch sehr schnell wieder hergestellt und der Host würde stabil weiterfunktionieren wie er sollte.

    Ah, also sagen wir mal, daß der Entwickler schon volljährig ist und sein System nicht alle paar Monate kaputtfrickelt.

    Frage der SW schrieb:

    Bei a) stimmt zwar die HW, aber das Einrichten sollte aus wirtschaftlichen Gründen eigentlich der Admin machen.

    Oh, man würde nen halben Tag sparen, dafür aber Fremdmüllsoftware drauf haben, die bei jedem Handgriff stört.

    Ok, es gibt zwischen den Extremen a) und d) viele Lösungen, die die Stärken aufaddieren und noch viel viel mehr Lösungen, die eher nur die Schwächen ausaddieren, wohin Du ja strebst.

    Frage der SW schrieb:

    Tobiking2 schrieb:

    Bei uns sind die Entwickler selber für ihre Rechner verantwortlich. Programme die im offiziellem Softwarepool verfügbar sind werden supportet, mit allem anderen muss man im Zweifelsfall selber zurecht kommen.

    In diesem Fall zahlt der Chef aber nicht den günstigeren Admin, sondern vielleicht den teureren Informatiker nur dafür, dass der Informatiker seine Tools selber supportet, die er auf seinem Arbeitsplatz installiert.

    Kosteneffizient ist das nicht gerade.
    Diese Arbeit sollte auch hier der Admin machen, weil der halt einen niedrigeren Stundensatz ab, aber dann stellt sich eben so Fragen wie dieser hier.
    Also dass man die Firmenleitung erst davon überzeugen muss, dass dieses oder jene Programm noch in den supporteten Firmensoftwarepool dazu muss.

    Momentchen, wenn der Informatiker ein Problemchen hat, soll er es schnell selber lösen, oder mangels Rechten auf den Admin warten müssen? Der Entwickler braucht gar keinen Support, was Einführung, Hilfe, Händchenhalten und dergleichen wäre, er muss nur leider die Supporter rufen für

    "Hey, Euer Mail-Programm kann keine *.exe empfangen, macht mir das mal auf" dauert nen halben Tag, FALLS die Admins es hinkriegen bzw so gnädig sind, es zuzulassen.

    "Hey, Euer Virenscanner löscht meine frischen *.exe-Dateien weg, schließt mir mal ein paar Verzeicnisse aus" wie gehabt.

    "Hey, Euer Indizierungsprogramm hält meine Tmp-Dateien (4G große dynamische Hashtables) offen und blockiert sie jedesmal als unlöschbar minutenlang, macht das mal heile" passierte mir, aber war selber Admin.

    "Ähm, sorry, bräuchte mal für eine fette Berechnung so an die 200G Auslagerungsdatei." das war privat, hab gleich 2T genommen, die Platte war ja da.

    Wenn ich seit 15 Jahren als Mail-Programm TheBat! einsetze, dort jeden Handgriff kenne, warum soll ich es nicht nehmen und stattdessen das vom Unternehmen supportete Outlook (was gar nicht so gut zu automatisieren geht, ich viel mehr Handgriffe brauche, die ich zudem erst lernen müsste) oder gar nen schimmeligen Webmailer? Erkläre mir doch mal, inwiefern Du da Kosteneinsparung siehst, wo der billigere Admin irgendwie Zeit sparen könnte?

    Wenn man als Chefchen gar keine Ahnung hat, was hier der Fall zu sein scheint, sollte man auf jeden Fall den Entwicklern keine bürokratischen Hindernisse vor die Schienbeine werfen, die sind darauf zufällig gar nicht gut zu sprechen, hab ich mir sagen lassen.



  • Frage der SW schrieb:

    Mal angenommen euer Chef bietet euch an, sich von eurem Softwarewunsch überzeugen zu lassen, wenn ihr diese Software außerhalb der Arbeitszeit auf eurem eigenen privaten Computer (z.b. NB das man einfach mal mit auf die Arbeit nimmt) vorführt und dem Chef somit zeigen könnt, wie effizient ihr damit arbeiten könnt. Würdet ihr dann dieses Angebot vom Chef annehmen? Immerhin ist das außerhalb der Arbeitszeit und damit unbezahlt, nur damit ihr effizienter arbeiten könnt.

    Ach, bei diesem Chef hatte ich auch mal gearbeitet.
    Zuerst wollte er, daß ich täglich an zwei Standorten bin und für die Zwischenfahrzeit keinen Cent bekomme. Das war mir nicht so recht. Später wurde eingeführt, daß die Entwickler jeden Abend nach Dienstschluss nochmal schnell den Boden feucht wischen. Neulich wollte ich fragen, wo die Filtertüten für die Kaffemaschine stehen, da wurde mir gesagt, daß ich das gefälligst nach Dienstschluss fragen dürfe, weils ja für mich sei und nicht für die Firma. Nee, Scherz beiseite. Aber hoffe, Dir wird klar, wie absurd die Idee ist, sowas außerhalb der Arbeitszeit zu regeln.

    Außerdem, ist schon die Idee absurd, daß ich sage "Hey, Chef, ich mag Programm XYZ installieren, damit wäre ich effizienter" und er die Erlaubnis davon abhängig macht, daß ich es vorführe und ihn überzeuge.

    Ach, das erinnert mich daran, daß es ja Unternehmen gibt, wo die Entwickler die lahmsten Rechner kriegen, ja sogar Thin-Clients, das rockt, wenn die versehentlichen Endlosschleifen den Server entschleunigen.



  • Haha, die Beiträge von volkard sind so geil zu lesen 😃
    Was der alles schon erlebt hat 🙂

    Also bei mir wars so, ich hab mit MS Visual Studio 2010 angefangen, als ich dann nen neuen Rechner (schön flottes Teil) bekommen habe, durft ich mir noch Visual Studio 2012 dazuholen und paar Wochen später hab ich noch der 2013 Version gefragt und auch sofort bekommen 😃



  • volkard schrieb:

    entschleunigen

    😃



  • Frage der SW schrieb:

    Bashar schrieb:

    Frage der SW schrieb:

    Bei sehr kleinen Firmen kann es natürlich schon sein, dass da jeder alles selber macht. Das ist schon klar.

    Das war deine Grundannahme, dass das Unternehmen klein ist. Ansonsten ist dein Chef nicht der Besitzer, sondern auch bloß Angestellter.

    Blödsinn.
    Schonmal von einem Gesellschafter-Geschäftsführer gehört?
    Der kann gleichzeitig dein Chef sein und trotzdem Eigentümer der ganzen GmbH sein.

    Ja, das ist hier am Anfang meine Grundannahme gewesen, bevor du mit der Idee gekommen bist, dass der Chef über 1000 Leute abends zu Progger Arsch in den Keller geht um sich den Emacs erklären zu lassen.

    Es war daher auch nicht meine Grundannahme, sondern diese Annahme basiert allein auf deiner fehlerhaften Information und damit folgenden Hineininterpretation in meinen Text.

    Fehler sind bei der Informationslage nicht zu vermeiden. Ich versuche, die Interpretation zu wählen, die den Absurditätsgrad deiner Ideen minimiert.



  • Wieviel Support-Aufwand würde denn ein halbwegs kompetenter Entwickler durch seinen Editor oder einen anderen Mailclient oä. verursachen?

    Dass der Code überall mit dem selben Compiler und den selben Libraries gebaut und getestet werden soll, ist schon klar. Aber das übernimmt für das gesamte Team ohnehin der CI-Server oder irgendeine Art von Buildserver oä.



  • Trotzdem muss Code in das Produkt eingeflegt werden. D.h. Bei einer anderen IDE muessen Dateien manuell dem Projekt hinzugefuegt werden. Bei anderen Compilern ist die Unterstuetzung von Sprachfeatures nicht gegeben. Auch ist der Teamaspekt nicht zu vernachlaessing. Man kann nicht einfach ein Testscript in Lua schreiben, wenn Pyhton bekannt und sonst genutzt werden. Ein anderer Tester muss dann erstmal die ganzen Abhaengigkeiten einrichten, um ein simples Testscript laufen zu lassen.



  • Wie immer gibt es nicht nur schwarz/weiß. Compilervielfalt kann z.B. auch nützlich sein, da GCC andere Fehler und Warnungen ausgibt als MSVCC. Spezielle Sprachfeatures, die einen z.B. auf den MSVCC einschränken würden, sollte man eh nicht verwenden (vielleicht will man ja doch mal nach Linux portieren, etc.).

    Sobald aber ein Entwickler die Projekte eines anderen Entwicklers nur noch mit Aufwand öffnen/kompilieren kann, geht die Individualisierung des einzelnen Entwicklers zu weit.



  • knivil schrieb:

    Man kann nicht einfach ein Testscript in Lua schreiben, wenn Pyhton bekannt und sonst genutzt werden.

    Davon war doch gar nicht die Rede.

    Es ging um viel simplere Alltagsentscheidungen, die Entwicklern vorenthalten werden. Volkards Mailclient z.B.

    Und nur weil ich vielleicht lieber Emacs oder Sublime als Visual Studio verwende, hält mich ja niemand davon ab, trotzdem das Visual Studio Projekt weiter zu pflegen wenn die Mehrheit der Entwickler das verwendet.



  • Und nur weil ich vielleicht lieber Emacs oder Sublime als Visual Studio verwende, hält mich ja niemand davon ab, trotzdem das Visual Studio Projekt weiter zu pflegen wenn die Mehrheit der Entwickler das verwendet.

    Ja, aber das Argument "produktiver" ist zerstoert, wenn der Entwickler mehr Arbeit hat. Auch verstehe ich nicht, warum die Wahl der IDE anders sein soll, als der Mail-Client, eben weil das Arbeiten mit der IDE, Unit-Test, ... mein Arbeitsalltag ist. Darueber hinaus waren IDEs im ersten Beitrag als Beispiel angegeben.

    Sobald aber ein Entwickler die Projekte eines anderen Entwicklers nur noch mit Aufwand öffnen/kompilieren kann, geht die Individualisierung des einzelnen Entwicklers zu weit.

    Und wenn es nichts mit Individualisierung zu tun hat? Sondern die Firma einfach den Aufwand einer Modernisierung scheut. Nicht von den Kosten, aber von dem ganzen "Papierkram".



  • Sondern die Firma einfach den Aufwand einer Modernisierung scheut.

    Never change a running system!!!

    Visual Studio 6.0 🤡



  • knivil schrieb:

    Ja, aber das Argument "produktiver" ist zerstoert, wenn der Entwickler mehr Arbeit hat.

    Wieso? Ich bin in Summe schneller, wenn ich meine Lieblingstools verwenden kann, mit denen ich sehr produktiv bin, weil ich sie schon seit Jahren verwende. So viel schneller, dass es auch nicht weh tut, wenn ich alle heiligen Zeiten mal ein paar Files zu einem Makefile bzw. Projekt hinzufüge.

    Auch verstehe ich nicht, warum die Wahl der IDE anders sein soll, als der Mail-Client, eben weil das Arbeiten mit der IDE, Unit-Test, ... mein Arbeitsalltag ist. Darueber hinaus waen IDEs im ersten Beitrag als Beispiel angegeben.

    Klar wird die Freiheit der IDE- bzw. Editor-Wahl hier im Thread diskutiert. Aber nicht die Wahl einer völlig neuen Programmiersprache, die uU. niemand sonst kennt.

    Den Mailclient solltest du dir genauso aussuchen dürfen, ich habe nirgends was anderes behauptet.

    Meine Behauptung ist keine andere als die folgende: Entwickler verursachen idR. nicht den Löwenanteil der IT-Supportkosten weil die ihre Systeme schon ganz brauchbar selbst verwalten können.

    Klar gibt es Firmen, wo alles so homogen ist, dass man einfach allen die selben Tools vorsetzen kann und damit nicht extrem stark an Produktivität verliert, aber selbst dort nerven Sysadmin Nazis (IT-Gegenstück zu Grammar Nazis, nicht zu den Herren mit den Armbinden).

    Und wenn es nichts mit Individualisierung zu tun hat? Sondern die Firma einfach den Aufwand einer Modernisierung scheut. Nicht von den Kosten, aber von dem ganzen "Papierkram".

    Ok, jetzt hast du mich vollends verloren.



  • Ok, jetzt hast du mich vollends verloren.

    Behauptung: Der Wunsch nach anderen Tools kommt meist daher, dass aktuell eingesetzt Tools hoffnungslos veraltet sind.



  • knivil schrieb:

    Behauptung: Der Wunsch nach anderen Tools kommt meist daher, dass aktuell eingesetzt Tools hoffnungslos veraltet sind.

    In extrem homogenen Umgebungen vielleicht, ja. Niemand fängt in einem reinen Microsoft-Shop an, wenn er die Tools nicht mag.


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