sind "Desktop-Programmiersprachen" tot?



  • Sqwan schrieb:

    Gut, muss ich sagen, da habe ich andere Erfahrungen gemacht. Bei uns ist die Sprache mittel zum Zweck. Für jeden Entwickler ungeachtet der Ausbildung.
    Da kann auch keiner alle Sprachen. Wozu auch. Die frage ist wie schnell man sich rein findet.

    Wie sieht denn die Codequalität von Entwicklern aus, die sich mal eben in eine Sprache "reingefunden" haben?
    Wir steigen jetzt innerhalb von C++ auf ein anderes GUI Framework um und veranschlagen dafür 1-2 Jahre, bis wir erwarten an einem Punkt sein zu können, an dem wir das Framework auch beherrschen.



  • Morle schrieb:

    Sqwan schrieb:

    Gut, muss ich sagen, da habe ich andere Erfahrungen gemacht. Bei uns ist die Sprache mittel zum Zweck. Für jeden Entwickler ungeachtet der Ausbildung.
    Da kann auch keiner alle Sprachen. Wozu auch. Die frage ist wie schnell man sich rein findet.

    Wie sieht denn die Codequalität von Entwicklern aus, die sich mal eben in eine Sprache "reingefunden" haben?
    Wir steigen jetzt innerhalb von C++ auf ein anderes GUI Framework um und veranschlagen dafür 1-2 Jahre, bis wir erwarten an einem Punkt sein zu können, an dem wir das Framework auch beherrschen.

    Das ist prima. Dennoch funktioniert die Programmierung dort weitest gehend gleich. Von C++ auf Prolog muss man sicher umdenken. Aber von C++ auf C# / Scala / Java / Phyton ist der Ansatz / die Denkweise / das verfahren der Problemlösung identisch.



  • Sqwan schrieb:

    Von C++ auf Prolog muss man sicher umdenken. Aber von C++ auf C# / Scala / Java / Phyton ist der Ansatz / die Denkweise / das verfahren der Problemlösung identisch.

    Woran erkennt man jemanden, der noch nie eine Zeile Python geschrieben hat? 🙂

    (Mal abgesehen davon, dass Scala eine funktionale Programmiersprache ist und daher ähnlich fremd wie Prolog (IMHO nicht ganz so) daherkommt.)



  • LOLatDenkweise schrieb:

    Skym0sh0 schrieb:

    Ein Studium (egal welches) schult immer die Denkweise. Und genau dafür sind theoretisch/mathematische Fächer da.

    LOL, was für ein Armutszeugnis für alle Informatiker. Um das praxisferne Studium der Informatik zu rechtfertigen, wird auf die dort erlernte Denkweise und die Denkweise überhaupt in einem Studium verwiesen?

    Ja, wird von den Profs, und auch von den Leuten die mit denken und über den Tellerrand der Vorlesung schauen.

    Nehmen wir mal als Beispiel sowas simples wie, mh, so BB-Code wie hier im Forum.
    Du kriegst einen großen String, und immer wieder sind so spezielle Strings wie , etc. eingestreut. Das soll nach z.B. HTML codiert werden.
    Wie macht der Fachinformatiker (wie du) das? Er sucht (alá std::string::replace) nach eben solchen Strings und ersetzt sie durch HTML-Tags. Gut, recht flott und sollte funktionieren.
    Der Informatik-Student baut sich eine Grammatik, spielt da etwas mit z.B. boost::spirit rum und hat den gleichen Effekt.
    Welcher Weg ist besser? (Rhetorische Frage)

    Aber wie gesagt: Das hier ist ein gegenseitiges Gebashe.
    Der Studierte lacht den FI aus, weil er nicht studiert ist. Und der FI lacht den Studierten aus, weil der seine Zeit für nix und keinen Mehrwert rausgehauen hat.
    Beide Gruppen halten den jeweils anderen für einen Vollpfosten, aber beide verdienen ihr Geld und halten die Erde am drehen.

    Und das schlimmste ist: Fast keiner kann eigentlich was zum anderen sagen, weil keiner weiss wie der Weg des jeweils anderen aussieht.
    Der Student hat keine Ausbildung (klar haben die manche, aber warum studieren die dann? ;)) und kann dazu nix sagen. Der FI hat kein Studium und kennt sich da nicht aus.
    Aber dann kommen die Leute, die ihr Studium abgebrochen haben und meckern (sie haben aber noch nix vom Studium mitbekommen bis zum vollendeten 6 Semester).
    Umgekehrt kommen dann die Studenten, die vorher in ner schwachen/schlechten Firma ausgebildet wurden und meckern auch da.

    Denkt dran Jungs (und Mädels): Jeder Job hat seine Existenzgründe.

    LOLatDenkweise schrieb:

    Junge, bist du zufällig in der Politik?

    Nein.

    LOLatDenkweise schrieb:

    Was meinst du was ein Autodidakt alles drauf haben muss, damit er in der IT-Welt gut überleben kann und kompetent ist?

    Wir alle ITler sind quasi Autodidakten. Wenn du hier im Forum mit 16-jährigen redest, die dir die Welt in C++ TMP schreiben dann ist das alles, aber kein Studium oder Ausbildung.

    LOLatDenkweise schrieb:

    Selbständiger kann man gar nicht Probleme angehen, als ein Autodidakt dies in seiner Laufbahn gelernt hat. Der hatte niemanden, der einen roten Faden vorgegeben hat, oder wo er sich Vorlesungen zum besseren Verständnis hätte rein ziehen können.

    Nein, autodidaktisch ist ja erstmal nicht schlecht und fördert auch verdammt viel. Aber wenn irgendwo mal wer Erfahreneres (wie ein Prof oder ein Ausbilder) dazu kommt schadet das genauso wenig, sondern bringt einen nur weiter.
    Als Autodidakt ist man früher doer später an einem Punkt man alleine nicht mehr wirklich weiter kommt.

    LOLatDenkweise schrieb:

    Du setzt die Denkweise, die man in einem Studium erlernt, echt über die des Autodidakten?

    Nein, das habe ich auch nie gesagt. Aber ein Studium formt die Denkweise noch weiter, egal zu welchem Zeitpunkt im Leben, egal wie viel oder wenig man kann.



  • Skym0sh0 schrieb:

    aber beide verdienen ihr Geld und halten die Erde am drehen.

    Aber zum Glück verdienen wir Diplominformatiker deutlich mehr 🙂



  • Ich z.b. habe Ausbildung und Studium. Zugegebener maßen mathe nur mit hängen und würgen geschafft. Theoretische Informatik allerdings gut gewesen. War ein großer Bestandteil in meiner Ausbildung.

    Da ich echt kein muster student war bin ich jetzt kein Entwickler. Tut mir aber auch nicht leid. Ich bin da halt nicht so der Überflieger drin. Dafür bin ich ein hervorragender Organisator und werde dafür besser bezahlt als mancher Entwickler. Und manche Entwickler besser als ich.

    Was die Existenz Gründe angeht:
    Bei uns gibt es Admins mit Dr. Tietel.
    Hab heut erst einen gesprochen. Die sind nicht zwingend doof 😉



  • ich bin Dipl.-Math und das meiste von dem, was ich bisher beruflich programmiert habe, setzt im Minimum Kenntnisse vom Umfang einer (Hauptstudiums-)Anfängervorlesung in algebr. Zahlentheorie voraus.



  • @großbuchstaben:
    Kannst du ein bisschen ins Detail gehen?



  • großbuchstaben schrieb:

    ich bin Dipl.-Math und das meiste von dem, was ich bisher beruflich programmiert habe, setzt im Minimum Kenntnisse vom Umfang einer (Hauptstudiums-)Anfängervorlesung in algebr. Zahlentheorie voraus.

    klingt nach interessanten aufgaben. was machst du?



  • ich erledige Programmieraufgaben für wissenschaftliche mathematische Zwecke. im Moment ist es ein skriptbarer "number cruncher", den ich mit einer GUI versehe, davor waren es Datenstrukturen für Morphismen in char p (Ziel war die Überprüfung einiger Vermutungen über Bijektionen nulldimensionaler algebraischer Mengen mit statistischen Mitteln). Daneben habe ich noch TeX-Makros programmiert, und eine C/C++/python-Software zur automatischen Verarbeitung math. Formeln. So Sachen halt.


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