Linken-Bashing im Bundestag



  • GPC schrieb:

    Ich habe nie behauptet, dass ein Studium ein Garant für einen Job wäre. Aber es verschlechtert idR auch die Chancen am Arbeitsmarkt nicht.

    Doch. Nennt sich "überqualifiziert". Kein Chef der Welt würde Jemanden einstellen, der u.U. auch noch besser ist als du und dich damit bloßstellen kann. Du kannst nach einer Zeit der Arbeitslosigkeit nur von unten anfangen, und wenn du dafür zu qualifiziert bist (oder weiblich oder zu alt oder einen ausländisch klingenden Namen hast oder ...), nicht einmal mehr da.

    GPC schrieb:

    Meine "Karriere" ist also eher bescheiden, aber doch besser, als wenn ich immer nur das Minimum gemacht hätte, um iwie überall durchzukommen. Sicher, Glück ist ein Faktor. Aber Glück muss man sich auch erarbeiten. Wer seine eigenen Hausaufgaben nicht macht, dem hilft auch 'n Sack voll Glück nicht weiter.

    Warum redest du die ganze Zeit immer von Minimum bzw. unterstellst Arbeitslosen, dass sie ihre Hausaufgaben nicht gemacht haben? Du willst einfach nicht zugeben, dass Arbeitslose nicht unbedingt arbeitslos sind, weil sie faul sind oder nur das Minimum gemacht haben, das stimmt per se einfach nicht.
    Ein Beispiel: Eine Mutter, die, sagen wir mal 3 oder 4 Kinder hat und viel Zeit in die Erziehung ihrer Kinder investiert, hat keine realen Chancen mehr, nach einer jahrelangen Auszeit in vernünftige Arbeit zu kommen. Die kann sich auch nicht so einfach selbstständig machen (sofern sie überhaupt etwas gelernt hat, was man in Selbstständigkeit ausüben kann), die bekommt garkeinen Kredit mehr, schon gar nicht im fortgeschrittenen Alter. Selbiges gilt, wenn man z.B. noch während des Studiums schwanger wird und es einfach um des Kindes Wohl etwas zurücktreten muss. Weil die Hausaufgaben dann nicht gemacht wurden, weil das Kind zu versorgen ist, ist eine geringe soziale Hilfe im Falle, dass die Mutter später arbeitslos wird, gerecht?

    Sie hat einen unbezahlbaren Dienst an der Gesellschaft getan, nämlich einen Beitrag für ihr Fortbestehen; nichtsdestoweniger kannst du die zu erwartende volkswirtschaftliche Leistung der Kinder in Euros abschätzen. Das wird von der Gesellschaft momentan so gut wie garnicht honoriert, die Mütterrente ist mehr ein Tropfen auf den heißen Stein, aber immerhin ein Signal.
    Einseitig neoliberale Gemüter werden nun vermutlich wieder ihre Freiheit bedroht sehen, da sie glauben, eine gerechte Entlohnung derer, die sich für die Erziehung ihrer Kinder einsetzen, würde die "wirklich" hart arbeitenden Frauen, die nicht "faul zu Hause bleiben" diskriminieren, abgesehen davon, dass der Staat den Fleißigen wieder ein paar miese Kröten für diese faulen Schweine abluchst. Dabei würde das einen Freiheitsgrad in der Lebensgestaltung hinzufügen: man kann entscheiden, ob man Karriere machen will oder Kinder erziehen möchte, ohne dann für den Rest des Lebens Sanktionen befürchten zu müssen. Arbeiten kann man immer, Kinder kriegen nicht. Aber dieses Beispiel nur am Rande, der Zusammenhang ergibt sich ganz schnell, wenn man feststellt, dass (Alters-)Armutsrisiko und Kinderzahl stark korrelieren. Diejenigen, die von Altersarmut bedroht sind, sind die, die die Kinder großgezogen haben. Und deren Kinder bezahlen also dann die Renten derer, die Karriere gemacht und fleißig in die Kassen gezahlt haben. Sie haben gearbeitet, ihr Leben lang, sie haben es schließlich verdient. Stimmt, aber die anderen genauso! Das wäre gerecht.

    Und bezgl. deiner Einstellung zum Glück: magst du mir verraten, wie man Glück erzwingen kann, scheinbar kennst du da ja eine Formel? 🤡

    GPC schrieb:

    Ja, Arbeitslosigkeit kann jeden treffen. Ja, oftmals ist es unverschuldet. Aber nein, das rechtfertigt aus meiner Sicht nicht deine Forderungen. Das ist einfach nicht zu vermitteln, wenn jemand, der seit x Jahren keiner Arbeit nachgeht im Prinzip mehr oder weniger ein gleichwertiges Leben führen kann wie jemand, der in der ganzen Zeit gearbeitet hat.

    Und warum? Weil der arbeitende seinen Job so hasst und leidet, während der Arbeitslose überhaupt nicht daran zu leiden hat, entweder keinen Beitrag zur Gesellschaft leisten zu können oder einen solchen leistet, der einfach nicht honoriert wird? Wo ist da Gerechtigkeit?

    GPC schrieb:

    Die Leute "oben" zahlen ja schon einen hohen Spitzensteuersatz. Man kann da auch nicht endlos Geld rausquetschen, um alle H4-Empfänger auf z.B. 800 EUR monatlich aufzustocken.

    Da geht noch viel. 2007 hatten 10% der Bevölkerung über 60% des Gesamtvermögens. Die Entwicklung geht weiter in diese Richtung. Das ist ganz klar viel zu unausgewogen und erhöht das Risiko sozialer Unruhen.

    Es geht wie gesagt nicht darum, dass du jetzt die Linke wählen sollst, das würde ich auch nicht tun. Aber es gibt doch erschreckend viele Leute (und das Forum hier bestätigt wohl den demografischen Schnitt), die einfach nicht die Perspektive wechseln wollen oder können. Klar muss sich Arbeit lohnen, klar muss jemand, der clevere Ideen hat und fleißig ist einen besseren Standard erreichen (können) als der "Normalo". Aber niemand braucht sich jemals einzubilden, dass Arbeitslosigkeit Spaß macht, dass Arbeitslosigkeit nicht so schlimm ist und das Arbeitslose generell nicht leiden. Die eklatantesten Fälle von Parasitismus sind immer die auffälligsten, aber eben nicht die repräsentativen. Vernünftig ist man erst dann, wenn man einsieht, dass man nicht nur sein eigenes politisches Interesse, sondern das der Allgemeinheit zu verteidigen hat. Und dazu gehört es nun mal, dass man auch linke Kräfte tolleriert (und nicht mal unbedingt wählt).





  • Hier mal ein Beispiel, wie ein Hartz IV Empfänger sanktioniert wurde, weil er sich weigerte bei einem vermitteltem Job einen rechtswidrigen Vertrag zu unterschreiben.
    Zum Glück konnte er sich wehren! Man kann aber davon ausgehen, dass das Job-Center weiterhin Arbeitslose zu dieser Firma vermittelt - mit denselben Verträgen.

    http://www.gegen-hartz.de/urteile/keine-hartz-iv-sanktion-bei-rechtswidrigem-vertrag-190032.html

    Arbeit vor alles, weil Arbeit frei macht...



  • Jodocus schrieb:

    ...

    Ziemlich viel Text, ziemlich viel davon im Prinzip "Die anderen sind an allem schuld" und "wäre so und so gerecht". Na ja, so kann man es sich auch bequem machen 😉 Ich teile deine Ansicht nicht, also belassen wir's dabei.

    Btw: Es gibt schon lange den Begriff "Das Glück des/der Tüchtigen". Der Volksmund hat schon früher erkannt, dass man sich sein Glück halt auch erarbeiten muss.



  • Bashar schrieb:

    Schneewittchen schrieb:

    Allerdings werden die Jobs oft von faulem Unnütz besetzt die nicht arbeiten wollen (-> GDL ).

    Wie positioniert man sich links und reißt dann alles mit dem Arsch wieder ein. Bravo! 👎

    Links sein bedeutet nicht, dass man jeden Quatsch befürworten muss. Gewerkschaften wurden ursprünglich gegründet um die Arbeitsbedingungen von Arbeitnehmern zu verbessern. Das Streikrecht dient als Werkzeug um das Machtgefälle zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber zu überwinden und damit bestehende Missstände zu beheben. Im vorliegenden Fall liegt wiederholter Missbrauch der vom Gesetz zugesprochenen Rechte vor. Es liegen keine untragbare Misständen vor. Vielmehr wird die Bedeutung des öffentlichen Verkehrswesens ausgenutzt um das darauf angewiesene Volk zu erpressen. Oder kurz gefasst: Sie Streiken weil, sie es können und weil die Effekte so spürbar sind. Im Niedriglohnbereich, in dem es tatsächlich Misstände gibt, haben die Arbeitnehmer i.d.R. kaum Möglichkeiten Druck auszüben. Eine Lockerung des Kündigungsschutzes und Streikrechts würde dem Missbrauch von Seiten der Gewerkschaften vorbeugen. Wer nicht arbeiten will, nimmt den arbeitswilligen Fachkräften den Job weg.

    GPC schrieb:

    Ich habe nirgends gegen Arbeitslose gehetzt. Ich habe sie nicht pauschal für faul etc. erklärt, ich habe auch nicht geringere H4-Sätze gefordert. Alles was ich sagte, war dass man sich als Arbeitsloser in DE im Grunde nicht beklagen kann. Und meine ursprüngliche Aussage bezog sich sowieso auf die Sozialausgaben im Gesamten, denn diese sind einfach enorm. Aber es ist ja normal geworden, einfach "Staat! Hilf mir, die anderen sind an allem Schuld!" zu rufen.

    Im vorherigen Beitrag bin ich von deiner Aussage ein wenig abgeschweift. Ich wollte nicht behaupten, dass du Hetze betreibst. Allerdings bin ich der Ansicht, dass du die Situation anders bewerten würdest, wenn du selber in eine vergleichbare Lage kommen würdest. Auch wenn du in der Vergangenheit zeitweise finanzielle Engpässe durchlebt hast, denke ich nicht, dass es sich um eine vergleichbare Lage handelt. Beispiel: Die meisten Studenten haben weniger monatliches Einkommen zur Verfügung als ein Langzeitarbeitslose (w.g. Übernahme der Mietkosten etc). Allerdings haben Erstere in absehbarer Zeit ein Einkommen in Aussicht, von dem man gut leben kann. Es macht einen entscheidenden Unterschied ob man mit dem Geld einen überschaubaren Zeitraum überbrücken muss oder mangels Zukunftsaussichten längerfristig davon leben muss. Nicht jeder Arbeitslose ist eine gesuchte Fachkraft.

    earli schrieb:

    Sorry, aber Sozialisten kann man gar nicht genug bashen.

    Vielleicht hätte das Bashen mehr Erfolg, wenn darin konkrete bash-würdige Kritikpunkte benannt würden. Die aktuelle Gebashe basiert auf der Annahme: Links ist böse. Ansonsten steeckt da Null Inhalt dahinter.



  • GPC schrieb:

    Ziemlich viel Text, ziemlich viel davon im Prinzip "Die anderen sind an allem schuld" und "wäre so und so gerecht". Na ja, so kann man es sich auch bequem machen 😉

    Ist schon klar, dass jemand, der mit seinem sozialen Status halbwegs zufrieden ist, nicht unbedingt an Gerechtigkeit für andere interessiert ist und es als Idealismus abtut. Wenn du einmal wirklich in der Tinte stecken solltest (auch wenn ich das niemanden wünsche), z.B. krank und arbeitsunfähig wirst, werden deine Ansichten auch differenzierter sein. So gut wie jeder Obdachlose wird sagen, dass er es sich früher nie vorstellen konnte, dass er mal obdachlos wird, das trifft doch nur die Versager.
    Nicht, dass ich dir das wünsche, aber es wäre schön, wenn mehr Menschen in der Lage wären, mal die Perspektive zu wechseln und ihre Meinungen und Ansichten mal aus den Augen anderer zu sehen und sich selbst hinterfragen.

    GPC schrieb:

    Btw: Es gibt schon lange den Begriff "Das Glück des/der Tüchtigen". Der Volksmund hat schon früher erkannt, dass man sich sein Glück halt auch erarbeiten muss.

    Wenn du fortes fortuna adiuvat meinen solltest, unterstellst du Arbeitslosen schon wieder, dass er nie gearbeitet hat, nach dem Motto, wer wagt, gewinnt und wer nichts wagt, gewinnt nichts. Manche Arbeitslose sind wirklich selbst schuld, andere überhaupt nicht. Und gemessen an der riesigen Zahl der Arbeitslosen (oder im ostdeutschen Mindestlohnsektor Ausgebeuteten) muss man doch arg bezweifeln, dass die alle inkompetent sind.

    Am Ende machst du es dir leichter, indem du sagst, wer nicht Karriere gemacht hat oder keine tolle Bildung geschafft hat, der hat es verdient, auf Existenzminimum zu (über-)leben. Dass hinter vielen gescheiterten Existenzen eine Geschichte steht (und sei es ein kaputtes, familiäres Umfeld, sodass es dann nur noch für die Hauptschule reichte), wird ignoriert. Wer es trotz widriger Umstände schafft, hat's verdient so toll zu leben, der Rest hat zu leiden, schließlich war er zu schwach. Das nennt man Sozialdarwinismus.



  • Schneewittchen schrieb:

    Das Streikrecht dient als Werkzeug um das Machtgefälle zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber zu überwinden und damit bestehende Missstände zu beheben. Im vorliegenden Fall liegt wiederholter Missbrauch der vom Gesetz zugesprochenen Rechte vor.

    Das ist vielleicht deine Privatmeinung, nicht aber die der Gerichte, cf. http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/1.2210523.



  • Schneewittchen schrieb:

    Links sein bedeutet nicht, dass man jeden Quatsch befürworten muss. Gewerkschaften wurden ursprünglich gegründet um die Arbeitsbedingungen von Arbeitnehmern zu verbessern.

    Ja und um genau das geht es hier auch. Es geht hier darum, dass die GDL erreichen will, dass es eine Gewerkschaft für die Angestellten der Bahn gibt, die nicht vollständig auf Konzernlinie ist. Die Führung der EVG kann man nicht anders als legal korrupt nennen, oder wie meinst du es erklären zu können, dass ein Gewerkschaftsführer in den Vorstand der Bahn wechselt und der Nachfolger auf dem selben Kurs ist?

    In dem Sinne ist es eine Verbesserung der Abreitsbedingungen, wenn die Arbeitnehmer nun eine Stimme haben, die ihre Wünsche auch laut hörbar macht.

    //edit Zum Thema: Ich fand das Linkenbashing auch völlig überzogen. Es tut unserer Demokratie nicht gut. Man muss die Ziele und ideologien der Linken nicht teilen, aber wer nicht verfassungsfeindlich agiert darf nicht anders behandelt werden als die anderen Parteien.



  • Die Linke hat sich quasi zur Ersatz- SPD gewandelt. Legt man die Parteiprogramme der SPD '98 und die der heutigen Linken nebeneinander, wird es schwierig, substantielle Unterschiede auszumachen.
    Die Linken sind demokratisch gewählt und haben sich als Juniorpartner in einigen Landesregierungen bewährt. Die SED/Stasi- Keule rauszuholen, scheint nicht angemessen.
    Es sind 25 Jahre vergangen und was an SED- Rest noch dort drin werkelt, ist im Großen und Ganzen vernachlässigbar.
    Die Grünen waren ja auch lange Zeit ziemlich strange unterwegs. Jo, und die Christlich- Soziale "Splittergruppe" kam ewig nicht aus der Nazi- Verdachtsecke weg, ob das stimmt oder auch nicht.

    Demokratisch gewählt, Regierungsmehrheit wackelig, laßt uns mal gucken, was die machen.

    Aber grauenhafter als ein Dauerzustand Schwarz- Rot wie in Österreich kann das nicht sein.



  • IBV schrieb:

    Weißt du, es gibt Leute, die glauben an den Sozialismus, welcher eben nicht gleichbedeutend mit Diktatur, Planwirtschaft und reaktionär ist.

    Sozialismus ist immer Diktatur. Sozialismus negiert das Privateigentum, ein zentrales Menschenrecht. Ohne Eigentum keine Freiheit. Im Sozialismus bist du nicht Eigentümer dessen, was du produzierst. Du bist ein Sklave. Auch im "guten" Sozialismus.

    Und dass der Staat sich um dein physisches kümmert, macht dich nicht weniger zum Sklaven. Das gehört zur Sklaverei dazu: Für die Gesundheitsversorgung usw. eines Sklaven war schon immer der Skalvenbesitzer zuständig, wer sonst?



  • earli schrieb:

    IBV schrieb:

    Weißt du, es gibt Leute, die glauben an den Sozialismus, welcher eben nicht gleichbedeutend mit Diktatur, Planwirtschaft und reaktionär ist.

    Sozialismus ist immer Diktatur. Sozialismus negiert das Privateigentum, ein zentrales Menschenrecht. Ohne Eigentum keine Freiheit. Im Sozialismus bist du nicht Eigentümer dessen, was du produzierst. Du bist ein Sklave. Auch im "guten" Sozialismus.

    Und dass der Staat sich um dein physisches kümmert, macht dich nicht weniger zum Sklaven. Das gehört zur Sklaverei dazu: Für die Gesundheitsversorgung usw. eines Sklaven war schon immer der Skalvenbesitzer zuständig, wer sonst?

    Was du beschreibst, ist der Kommunismus! Der Kommunismus kann zwar der Versuch sein, den Sozialismus umsetzen, aber er ist genauso Methode wie die Sozialdemokratie und nicht der Sozialismus an sich.

    http://de.wikipedia.org/wiki/Sozialismus

    http://de.wikipedia.org/wiki/Kommunismus

    L. G.,
    IBV



  • @IBV:

    Sozialdemokratie ist auch schon grenzwertig, weil Steuern ein sehr tiefer Eingriff in das Privateigentum sind und einer wirklich guten Begründung bedürfen.

    Wie unsere roten und grünen Sozialdemokraten nach höheren Steuern schreien um irgendwelche politischen Wunschkonzerte zu finanzieren ist moralisch nicht vertretbar. Aber sowas kommt halt von typischen Leuten wie Nahles und Trittin, die nie im Leben gearbeitet haben und schon laut Abizeitung Bundeskanzerlin werden wollten.



  • Ich stell schonmal das Popcorn bereit.



  • earli schrieb:

    @IBV:
    Sozialdemokratie ist auch schon grenzwertig, weil Steuern ein sehr tiefer Eingriff in das Privateigentum sind und einer wirklich guten Begründung bedürfen.

    Ja, zum Glück muss unter der CDU niemand Steuern zahlen.

    Wie unsere roten und grünen Sozialdemokraten nach höheren Steuern schreien um irgendwelche politischen Wunschkonzerte zu finanzieren ist moralisch nicht vertretbar.

    Ja, was man hingegen sehr wohl vertreten kann, ist, dass mehr als die Hälfte der Menschheit nicht mal Zugang zu sauberem Trinkwasser hat. Die USA gibt lieber pro Jahr(!) 640 Milliarden US Dollar für ihr Militäretat ausgibt. Mit 44 Milliarden US Dollar kann man hingegen den Welthunger besiegen. Ein Mehr an Gerechtigkeit führt zu einem Mehr an Frieden und Sicherheit. Das ist simple Logik.
    Übertrage das mal auf Deutschland. Oder anders gesagt: Schau mal in die USA. Dort ist die Schere zwischen arm und reich größer als in jedem anderem Industriestaat. Es gibt dort Ghettos, wo du dich als Weißer besser nicht hinbegeben sollst. Die USA kämpft noch mit den Folgen der Sklaverei, mit anderen Worten: Mit den Folgen der sozialen Ungerechtigkeit. Es gibt Studien, die ähnliches für Deutschland voraussagen.

    Aber sowas kommt halt von typischen Leuten wie Nahles und Trittin, die nie im Leben gearbeitet haben und schon laut Abizeitung Bundeskanzerlin werden wollten.

    Ja, weil harte Arbeit auch automatisch zu Reichtum führt...
    Was bildet sich der 1-Euro-Jobber auch ein, Würdigung seiner Arbeit zu verlangen...

    Ehrlich earli: Mit dir, wäre die Welt immer gleich geblieben.

    Nochmal zu deiner "guten Begründung" bzgl. Steuern: Ich widerspreche dem gar nicht. Ich bin von dir eher geschockt, dass du Benachteiligung und Armut für moralisch vertretbar hältst, während andere gleichzeitig übermäßig reich sind und andere darunter leiden.
    Wie wird man reich (ich rede nicht von wohlhabend)? Das geht nur, in dem man anderen etwas wegnimmt. Es hat schon seinen Grund, dass das Anwachsen des Reichtums mit dem Anwachsen der Armut korreliert. 1-Euro-Jobs und Zeitarbeit sind ein gutes, aktuelles Beispiel.
    Das Witzige ist, dass du unter den Linken garantiert mehr Netto vom Brutto hättest, sie aber niemals wählen würdest. Das erinnert mich irgendwie an die AfD-Wähler, die zu einem großen Teil aus der Unterschicht besteht, also jenen Leuten, die die AfD noch mehr ausbeuten will mit noch niedrigeren Löhnen und Mehrarbeit.
    Wenn ich nicht wüsste, dass die Welt schon schlimmere Tyrannei und Ignoranz durchgestanden hat als heute, hätte ich wenig Hoffnung!

    L. G.,
    IBV



  • Hmm, es geht los. *knusper*



  • IBV schrieb:

    Mit 44 Milliarden US Dollar kann man hingegen den Welthunger besiegen.

    Uih, so einfach ist das also?
    Es lebe der Sozialismus und IBV ist sein Prophet.



  • volkard schrieb:

    IBV schrieb:

    Mit 44 Milliarden US Dollar kann man hingegen den Welthunger besiegen.

    Uih, so einfach ist das also?

    Es ist ein sehr guter Anfang!



  • IBV schrieb:

    volkard schrieb:

    IBV schrieb:

    Mit 44 Milliarden US Dollar kann man hingegen den Welthunger besiegen.

    Uih, so einfach ist das also?

    Es ist ein sehr guter Anfang!

    Möglichst viel Geld ausgeben ohne glaubwürdige Wirkung, das ist doch genau das, was oben den Sozis vorgeworfen wird.



  • Bashar schrieb:

    Hmm, es geht los. *knusper*

    Ich muss dich enttäuschen, ich werde mir nicht die Mühe machen, diesen Stammtischparolen einzeln zu antworten.

    Ehrlich earli: Mit dir, wäre die Welt immer gleich geblieben.

    Es gibt weniger Hunger als je zuvor, und zwar wegen des immer freieren Welthandels. Die UN hat sich 1990 das Ziel gesetzt, die Zahl der Armen bis 2015 zu halbieren. Das Ziel war schon 2008 erreicht, und zwar vor allem in den Ländern, wo am wenigsten debile Sozialisten versuchen, die Welt zu "verbessern".

    Take global poverty. In 1990, the UN announced Millennium Development Goals, the first of which was to halve the number of people in extreme poverty by 2015. It emerged this year that the target was met in 2008. Yet the achievement did not merit an official announcement, presumably because it was not achieved by any government scheme but by the pace of global capitalism.

    http://www.spectator.co.uk/the-week/leading-article/8789981/glad-tidings/

    Frag mal Afrikaner, was die wollen. Die wollen keine 44 Millarden Dollar aus den USA. Geld haben sie seit Jahrzehnten gekriegt, das hilft gegen Armut überhaupt nicht. Sie wollen freien Zugang zu unseren Märkten.



  • earli schrieb:

    Es gibt weniger Hunger als je zuvor, und zwar wegen des immer freieren Welthandels. Die UN hat sich 1990 das Ziel gesetzt, die Zahl der Armen bis 2015 zu halbieren. Das Ziel war schon 2008 erreicht, und zwar vor allem in den Ländern, wo am wenigsten debile Sozialisten versuchen, die Welt zu "verbessern".

    Das Ziel wurde "erreicht", weil Länder wie China (Mischung zwischen Kapitalismus, Kommunismus und Protektionismus) und Indien (wendet massiv Protektionismus an. Z. B. subventionieren sie Lebensmittel, damit sich auch Arme etwas zu Essen leisten können, was massiv von der WHO kritisiert wird! --> Wie krank ist das denn?) massiv gewachsen sind und die Statistik aufgehübscht haben.
    Afrika hat ansonsten dieselben Probleme wie sonst auch.

    Frag mal Afrikaner, was die wollen. Die wollen keine 44 Millarden Dollar aus den USA. Geld haben sie seit Jahrzehnten gekriegt, das hilft gegen Armut überhaupt nicht. Sie wollen freien Zugang zu unseren Märkten.

    So ein Quatsch. Was soll die Rhetorik? Du hast doch selbst keinen Afrikaner gefragt, weil das einfach Quatsch ist, was du sagst. Afrikaner wollen in erster Linie genügend zu essen, eine gute ärztliche Versorgung haben und freien Zugang zu Bildung! Gerade letzteres braucht es, um unabhängig zu werden und die ersten beiden Punkte braucht man, um überhaupt überleben zu können.
    Und btw.: Wir Europäer machen den afrikanischen Agrarmarkt mit unseren stark subventionierten Lebensmittel kaputt, die nach Afrika exportiert werden. Ziemlich krass, dass in Afrika hergestellte Lebensmittel teurer sind als die europäischen. Die afrikanischen Bauern gehen entweder pleite oder leben so stark an der Armutsgrenze, dass an so etwas wie ein Traktor nicht mal im Traum zu denken ist.
    Freier Zugang zu Märkten ist nicht immer gleich gut.
    Besagtes Indien-Beispiel zeigt das auch ganz gut. Die WHO fordert, dass Indien aufhören soll ihre Lebensmittel zu subventionieren, aber gerade das wäre gleichbedeutend mit Verbrechen gegen die Menschlichkeit! Es wird ein System über Menschen gestellt und spätestens hier muss man die Systeme endlich mal in Frage stellen, ganz gleich, ob sie Kommunismus (was ich auch nicht befürworte) oder Kapitalismus heißen. Man muss das prinzipiell immer machen!

    L. G.,
    IBV


Anmelden zum Antworten