Ausbildungssuche



  • Sh4dow schrieb:

    Und eine Frage hätte ich noch, was ist ein "SPS-Programmiere"?
    Würde der für mich auch in Frage kommen wenn ich (sage ich mal) Softwareentwickler werden möchte?
    Unter welchen Bezeichnungen könnte ich noch suchen)

    Moin Tom,

    Wie volkard schon mit seinen Wikipedia-Link beschrieben hat geht es um SpeicherProgrammierbare Steuerungen. SPS-Programmierer sind gefühlt fast nur studierte Elektrotechniker, die sich auf Automatisierungstechnik spezialisiert haben. Auch möglich ist eine Ausbildung zum Elektroniker für Automatisierungstechnik, Mechatroniker und Feld, Wald und Wiesen Elektroniker.
    Generell musst du auf jeden Fall etwas mit Elektrotechnik machen und dich damit gut auskennen. Eine Ausbildung würde ich nicht unbedingt dafür empfehlen, da man eher mit einem Studium oder Techniker-/Meisterabschluss an die Jobs ran kommt (habe selber Mechatroniker gelernt und habe dann doch lieber das Studium gewählt).

    Zur Programmierung kann ich nur folgendes erzählen: Es ist etwas ganz anderes, als du denkst!
    Programmiert wird i.d.R. in logischen Ausdrücken (Eingang1 und Merker7 ergeben Ausgang4 - Merker sind einzelne Speicherzellen) und Ablaufplänen. Damit ist es komplett anders, du musst komplett anders an deine Probleme ran gehen und du programmierst eher Ein- und Ausgänge von Steuerungen.



  • Xin schrieb:

    Ick hätt da mal 'ne blöde Frage... Du hast dann doch eine Ausbildung zum Technischen Assistenten Informatik!? Warum möchtest Du nun in eine neue Ausbildung starten, insbesondere in eine Ausbildung mit vergleichbaren Berufsbild, wenn ich das richtig verstehe!?

    So wie ich mir das vorstelle, verdienen diese technischen Assistenten sogar noch weniger als Fachinformatiker.
    Mit etwas Glück aber wird man für einen Fachinformatiker gehalten. Kennt sich doch kein Mensch mit diesen ganzen Ausbildungssystemen aus.



  • Mechanics schrieb:

    Xin schrieb:

    Ick hätt da mal 'ne blöde Frage... Du hast dann doch eine Ausbildung zum Technischen Assistenten Informatik!? Warum möchtest Du nun in eine neue Ausbildung starten, insbesondere in eine Ausbildung mit vergleichbaren Berufsbild, wenn ich das richtig verstehe!?

    So wie ich mir das vorstelle, verdienen diese technischen Assistenten sogar noch weniger als Fachinformatiker.
    Mit etwas Glück aber wird man für einen Fachinformatiker gehalten. Kennt sich doch kein Mensch mit diesen ganzen Ausbildungssystemen aus.

    Eine Ausbildung ist wie ein akademischer Grad eine Eintrittskarte. Eine Orientierung.
    Aber das Gehalt klärt man im persönlichen Gespräch mit Argumenten: Projekt- und Berufserfahrung. Wenn er Programmieren möchte, so kann er bereits jetzt Erfahrung mit OpenSource-Projekten machen. Je weiter er kommt, desto weniger wird er sich mit der Ausbildung vorstellen, die er dann vorrangig als Eintrittskarte verwendet, als mit der Berufserfahrung, die er mitbringt.

    Eine Berufsausbildung ist vorrangig das Zeichen, dass man ein Projekt durchziehen kann, dass man sich mit Spielregeln vertraut macht und daran hält und dass man ein halbwegs brauchbares Sozialverhalten an den Tag legt. Idealerweise hat man sich mit einem Thema auseinandergesetzt und Grundkenntnisse erlangt. Aber das meiste lernt man dann im Job.



  • Vielleicht. Trotzdem gibts gewisse Obergrenzen, die die Personalmanager auch gern einhalten. Ein Fachinformatiker wird immer deutlich weniger verdienen als jemand der studiert hat, bis auf ein paar Ausnahmefälle vielleicht. Ist doch ein tolles Argument, dass jemand nur ein Fachinformatiker (oder erst recht technischer Assistent) ist, um sein Gehalt zu drücken.



  • Das stimmt wohl - leider.



  • Mechanics schrieb:

    Vielleicht. Trotzdem gibts gewisse Obergrenzen, die die Personalmanager auch gern einhalten. Ein Fachinformatiker wird immer deutlich weniger verdienen als jemand der studiert hat, bis auf ein paar Ausnahmefälle vielleicht. Ist doch ein tolles Argument, dass jemand nur ein Fachinformatiker (oder erst recht technischer Assistent) ist, um sein Gehalt zu drücken.

    Die Frage ist halt, was für Fähigkeiten man sich aneignet. Wenn man nach der Ausbildung arbeiten geht und sich auf seinem Gehalt ausruht, dann ist da nichts mehr viel zu erwarten und man hat auch wenig Grund für ein höheres Gehalt zu argumentieren.

    Man kann den Vorteil einer kurzen Ausbildung aber auch nutzen, sich eine interessante Berufserfahrung anzueignen und sich dort zu qualifizieren.

    Wenn er den TAI schon hat, sollten sich ein Schritt mit drei weiteren Jahren schon deutlich lohnen, so dass man z.B. eine Bäckerlehre macht und sich anschließend in einer Bank als Software-Entwickler einstellen lässt. Oder man sucht sich eine Möglichkeit im Verlauf einer verkürzten Ausbildung von TAI auf FIAE zu kommen.



  • Xin schrieb:

    Wenn er den TAI schon hat, sollten sich ein Schritt mit drei weiteren Jahren schon deutlich lohnen...

    Mit Abitur kann man eine Ausbildung um ein Jahr verkürzen. Dabei wird dann das erste Jahr mit den Grundlagen ausgelassen. Nun wird das sicherlich auch mit dem TAI funktionieren, wenn man einen FIA machen möchte (folglich nur noch zwei Jahre).



  • Kann man an einer FH studieren, wenn man einen TAI hat? Ich glaube, das würde sich viel eher lohnen, als noch eine Ausbildung zu machen.



  • Mechanics schrieb:

    Kann man an einer FH studieren, wenn man einen TAI hat?

    Mit dem TAI kann man genau wie mit der Ausbildung die FH-Reife in einem Jahr Vollzeit nachholen.

    Mechanics schrieb:

    Ich glaube, das würde sich viel eher lohnen, als noch eine Ausbildung zu machen.

    Man sollte schon zwischen Ausbildung und Ausbildung unterscheiden. Die Ausbildung der IHK wird ein schon weiter bringen als die TAI Ausbildung.
    Auch ist die "leichtfertige" Empfehlung eines Studiums nicht immer hilfreich...
    Fakt ist doch, dass sehr häufig und sehr schnell ein Studium empfohlen wird, ohne dass dabei bedacht wird, dass sich die Personen somit auch ihre Zukunft verbauen können. So wird Leuten, die z.B. mit Ach und Krach den Bachelor bestanden haben empfohlen, dass sie noch einen Master machen sollen, weil sie es nicht so leicht haben einen Job zu finden (das sie dann mit dem Master schon fast uneinstellbar sind wird ignoriert).
    Und genau so ist es nunmal mit Tom (bitte nicht negativ verstehen). Es wurden Leute als fähiger eingestuft und nun muss er zusehen, dass er vom Niveau her aufschließt. Nur einen höheren Abschluss ran hängen bringt da nicht viel (wird auch schnell länger als nur 3 Jahre - ich habe mit mehreren TAI angefangen und ALLE sind jetzt so bei 4 bis 5 1/2 Jahren für das Studium).

    Rat an Tom:
    1. Mach nur dann ein Studium, wenn du dich unterfordert fühlst und du glaubst, dass du den höheren Anforderungen gewachsen bist (da wird nicht mehr so viel programmiert).
    2. Versuch aktiv Kontakt mit den Ausbildern der Firmen aufzunehmen. Mach dies am Besten mit direkten Gesprächen und nicht einfach nur mit schriftlichen Bewerbungen. Schildere den Ausbildern (Ausbildern, nicht Personalern) deine Plane und das souverän und zielstrebig.
    3. Überlege dir, ob eine der beiden folgenden Varianten für dich in Frage kommt (solltest du direkt den Ausbilder mitteilen).
    a) Du machst deinen TIA fertig und versuchst dann die Ausbildung direkt zu verkürzen (1 Jahr).
    b) Du versucht jetzt sofort Kontakt zu den Ausbildern aufzunehmen, zeigst diesen deine guten Leistungen und versuchst zu verhandeln, dass man dich kurzfristig aufnimmt.



  • Ich behaupte, dass zertifizierte Programmiererfahrung mehr bringt wie ein besserer Schulabschluss.

    Ich habe bei der SGD "geprüfter C# Programmierer" als Zertifikat. Mein Schulabschluss ist ein erweiterter Hauptschulabschluss == mittlere Reife.

    Ich habe 4 Angebote von 8 Bewerbungen bekommen.

    Natürlich haben meine Einstellungstest bzw. der kleine Algorithmen Test beim B-Gespräch auch ihren Teil getan.

    Ich denke mal heutige Unternehmen brauchen Leute mit Fachwissen und keine braven Schüler (Ich war ein katastrophaler Schüler, glänze dafür aber umso im fachlichen Beruf)

    Achso und außerdem bin ich 26 und habe 'nen lückenbehafteten Lebenslauf :3



  • Falke88 schrieb:

    Ich behaupte, dass zertifizierte Programmiererfahrung mehr bringt wie ein besserer Schulabschluss.

    Mit so einer Aussage wäre ich vorsichtig.

    Wenn ich mal alt und (ganz) grau bin und mich so keiner mehr haben will, könnte ich mich billiger verkaufen. Ich könnte mir vorstellen, dass ein billiger Diplom-Informatiker lieber genommen wird, als ein SGD zertifizierter C# Programmierer.
    Dann habe ich den Job und Du halt nicht.

    Falke88 schrieb:

    Natürlich haben meine Einstellungstest bzw. der kleine Algorithmen Test beim B-Gespräch auch ihren Teil getan.

    Du punktest mir Qualifikation. Was hervorragend ist!
    Wenn einer mit Abitur und Qualifikation punktet, hast Du aber vielleicht schon wieder das Nachsehen.

    Falke88 schrieb:

    Ich denke mal heutige Unternehmen brauchen Leute mit Fachwissen und keine braven Schüler (Ich war ein katastrophaler Schüler, glänze dafür aber umso im fachlichen Beruf)

    Achso und außerdem bin ich 26 und habe 'nen lückenbehafteten Lebenslauf :3

    Ich würde niemanden nach Noten beurteilen. Ein Lebenslauf ist eigentlich auch nur ein Indiz darauf, was du so tust. Jemand, der Ziele verfolgt und seine Ziele im beworbenen Unternehmen sieht macht erstmal einen besseren Eindruck als jemand, der nicht wusste, wo er im Leben hin will und der nun zufälligerweise in das Unternehmen gespült wird.

    Manche Menschen finden sich früh, andere später und ein lückenloser Lebenslauf zeigt nicht, dass ein Mensch, weiß was er tut.
    Kürzlich schrieb mich ein Doktor an und wollte, dass ich seine Bewerbung und seinen Lebenslauf mir ansehe und meine Meinung dazu äußere. Der Mann war 28. Der Lebenslauf beeindruckend. Das Anschreiben... interessant bis arrogant.
    Und hätte er sich bei mir beworben, hätte ich kommen lassen und ihn eine Gratwanderung machen lassen, bei der er mit Sicherheit tief abgestürzt wäre.

    Die Mischung macht's: Bildung, Auftreten, Selbstverständnis. Super, wenn Du als Person und mit Deiner Qualifikation überzeugen kannst. Aber ein brauchbarer Schulabschluss ist niemals schädlich und neben einem Argument bei der Gehaltsverhandlung eben auch oftmals eine Eintrittskarte.
    Von den 8 Bewerbungen hat bei den vier, die abgelehnt haben, genau die Eintrittskarte gefehlt.

    Trotzdem finde ich Deinen Beitrag gut: Zu häufig liest man von jungen Leuten, die mit Mitte 20 glauben, das Leben ist verkackt, nur weil der Lebenslauf nicht gerade und der Schulabschluss bescheiden ist. Gut, wenn diejenigen auch mal lesen, dass das kein Grund ist, die Hände in den Schoß zu legen. 👍


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