Griechenland. Ein Land kurz vor dem Konkurs?



  • Problem: Diese Maßnahmen, die man in GR angewendet hat, haben an anderen Stellen bestens funktioniert, nur eben dort nicht, weil offensichtlich die Bereitschaft fehlt, den Staat funktionsfähig umzubauen, z.B. im einfachsten Fall Einnahmen und Ausgaben in Balance zu bringen, egal wie. Das ist die Aufgabe eines Finanzministers und seines Beamtenapparates! 😉

    Damit ist GR der Spezialfall.

    T. will ...
    T. fordert ...
    T. verweigert ...
    ...

    aber wo bleibt:
    T. bietet ...
    T. liefert ...

    T. hat ein gewaltiges Druckmittel: Die Folgen eines Euro-Austritts der Griechen sind nicht vorhersehbar.
    Er könnte sich vlt. noch an Putin ranschleimen.



  • Erhard Henkes schrieb:

    T. hat ein gewaltiges Druckmittel: Die Folgen eines Euro-Austritts der Griechen sind nicht vorhersehbar.

    Die Folgen eines Verbleib sind doch auch nicht vorhersehbar. 🙄

    Was, wenn nach unzähligen zugeständnissen und wiederholtem Schuldenschnitt ein anderes Land in Schieflage gerät? Müssen wir dann nicht den gleichen Maßstab - wie bei Griechenland - anlegen?

    Wobei es doch höchst unwahrscheinlich ist, dass ein weiteres Hilfspaket überhaupt etwas nützt und nicht nur weiter Geld versenkt wird - was die Wirtschaftskraft der EU schwächt.

    IMHO ist der Patient unheilbar krank und sollte von seinem Leiden erlöst werden 👎



  • pandamaske schrieb:

    Wobei es doch höchst unwahrscheinlich ist, dass ein weiteres Hilfspaket überhaupt etwas nützt und nicht nur weiter Geld versenkt wird - was die Wirtschaftskraft der EU schwächt.

    Gleichzeitig entsteht ein - wir haben jetzt schon so viel investiert - Strudel, welcher den geeigneten Zeitpunkt zu einem Exit mit minimalen Folgen verpassen lässt 😉



  • Muß da beiden widersprechen - die Folgen sind sehr wohl vorhersehbar.

    Staatsbankrott mit Währungsreform erblickt die Welt so ein, zweimal pro Jahrzehnt, man muß den ifo- Kram nur lesen, was dann passiert. Über 70 Staatspleiten sind da aufgearbeitet.

    Staatsbankrott mit Verbleib im Währungsraum schädigt halt die Gemeinschaftswährung, ob man GRs Defizite deckt oder nicht. Wenn man sie deckt, zieht sich dieses Elendsspiel ewig weiter.

    Anyway, wir stecken sowieso mit 90 ... 100 Mrd drin, einen Schuldenschnitt haben wir ja schon mitgetragen. Hielt man für weniger risikobehaftet, als den Stecker beizeiten zu ziehen. Von minimalen Folgen kann keine Rede mehr sein. Das Geld wurde über langfristige Anleihen bezogen, das sollen spätere Generationen zahlen, ist aber schon heute futsch.
    Faktisch müßte man bereits jetzt Rücklagen für das von den Griechen verheizte Geld bilden, was unmittelbare Folgen für den eigenen Investitionsspielraum hätte.

    So, da hat Mutti aber ordentlich die Spendierhosen angezogen für ... hmmm ... NICHTS. Tjoh, aber die Deutschen sind zu über 60% mit Muttis "Krisenmanagement" zufrieden. Da schimpfe noch einer, die Griechen wären zu blöd, den Scheiß zu durchschauen, den ihre Regierung baut, wir haben die Weisheit ja mit ganz großen Löffeln gefressen.

    Ich fange schon mal an zu sparen, diesmal an Emoticons.



  • @pointercrash(): hast schon recht. Hoffentlich zieht Merkel nun die harte Tour durch wie gegenüber ihren Gegnern innerhalb der Partei. Sie kann es. Hoffentlich hofiert Tsipras sie nicht. Das ist ihr Schwachpunkt.



  • pointercrash() schrieb:

    Anyway, wir stecken sowieso mit 90 ... 100 Mrd drin, einen Schuldenschnitt haben wir ja schon mitgetragen. Hielt man für weniger risikobehaftet, als den Stecker beizeiten zu ziehen. Von minimalen Folgen kann keine Rede mehr sein.

    Wichtig war doch nur, dass die privaten Investoren raus sind, was sonst wieder in einer ausgedehnten Finanzkriese geendet hätte. Durch die Maßnahmen wurde das Land über die letzten Monate "heruntergefahren" (langsame Absenkung des Rating, Reduktion der Wirschaftsleistung und seit kurzem erschwerte Auszahlungen von Renten, Gehältern und am ATM). Somit hat man den Banken die Möglichkeit gegeben, sich darauf einzustellen, damit der große Knall ausbleibt.

    Natürlich können wir es mit viel Geld auch nochmal starten um es dann mit Vollgas gegen die Wand zu setzen 😋



  • EZB wies offenbar einen Antrag der griechischen Notenbank für ca. weitere 6 Mrd. € ab (Zeitung die Welt) und belies die Grenze bei 89 Mrd. €. Nun müssen die Politiker noch standhaft bleiben.



  • Hi Erhard,

    Erhard Henkes schrieb:

    EZB wies offenbar einen Antrag der griechischen Notenbank für ca. weitere 6 Mrd. € ab (Zeitung die Welt) und belies die Grenze bei 89 Mrd. €. Nun müssen die Politiker noch standhaft bleiben.

    man kann es drehen wie man will, Griechenland ist vor die Wand gefahren.
    Die EZB hat gar keine Chance, die griechischen Banken wieder flott zu bekommen. Mittlerweile hat selbst der dümmste Hinterwäldler in GR begriffen, dass sein Geld auf der Bank in Gefahr ist. Die können jetzt die griechischen Banken mit noch so viel Bargeld fluten, wenn da Geld hingebracht wird, und die Banken wieder normal aufmachen, dann wird da ruckzuck abgehoben und alles unter das Kopfkissen gesteckt. Und wenn das Konto nicht gedeckt ist, was solls? Geld das man jetzt abhebt sind gute Euros. Was man später bekommt sind vielleicht Schuldscheine oder Drachmen. Und was man sein Konto jetzt überzieht, das sind später auch nur Drachmenschulden. Unter dem Kopfkissen aber liegen die guten Euros. Jeder der da nicht zugreift wäre ja bekloppt.

    Sinn der Banken ist im eigentlichen Sinn aber nicht, den Griechen was unter das Kopfkissen zu packen, sondern die Wirtschaft am Laufen zu halten. Dafür haben die Banken aber kein Geld mehr. Also wie solls gehen? Wenn man die Banken wirklich wieder solide flott machen wollte bräuchte man vermutlich mindestens 200-300 Milliarden die man mit einem großen Platsch auf den griechischen Banken auskippt. Irgendwo sind aber auch die Legitimationen der EZB und von Merkel begrenzt. Wenn da aus dem Stegreif so ein Hilfspaket beschlossen würde, das dann auch noch mit einem Ruck ausgekippt werden müsste, dann würde man die ganzen europäischen Regierungschefs vermutlich in ihrer Heimat an der nächsten Laterne aufhängen.

    Derzeit befindet sich die griechische Wirtschaft nicht mehr im Sinkflug, sondern im sich beständig mehr neigenden Sturzflug. Die Betriebe haben keine Möglichkeit mehr, Waren einzukaufen, sie können ihre Arbeiter nicht mehr bezahlen. Durch die unklaren Zustände können sie auch mit ausländischen Geschäftspartnern keine Geschäfte mehr tätigen, weil sie ja nicht sagen können was morgen ist, ob sie da noch liefern können oder vielleicht gar nicht mehr existieren. Selbst Hotels und Gaststätten haben nur noch für ein paar Tage Vorräte. Damit bricht sogar die wichtigste Einnahmequelle, der Tourismus zusammen.

    Die andere fast noch größere Gefahr ist, dass jetzt in fast jedem Haushalt dicke Geldbündel unter dem Bett lagern. Im Moment geht man von ca 3000 Euro pro Bürger aus. Glaubt denn irgend einer von euch, dass dass keine Begehrlichkeiten weckt? Die eine Gruppe die da leuchtende Augen bekommen könnte sind die Asylforderer, die immer noch in Scharen auch an der griechischen Mittelmeerküste landen. Wenn der griechische Staat ihnen nichts gibt, warum dann nicht gucken, wo es sonst was zu holen gibt.
    Die andere aus meiner Sicht größere Problemgruppe sind internationale Diebesbanden. Das kann ganz schnell gehen, und dann gleicht Griechenland der Situation von Deutschland im 30-jährigen Krieg. Wenn in jedem Haushalt ein paar tausen Euro zu holen sind, dann lochnt sich für solche Organisationen schon mal eine Dienstreise nach GR. Und das da Polizeitruppen die möglicherweise schon länger kein Geld gesehen haben da ihr Fell riskieren bezweifle ich. Eher werden sie auch die Hand aufhalten und nach Fakelaki fragen.

    Mann kann es drehen wie man will, das einzige was noch hilft ist ein sofortiger Umstieg auf Drachmen (notfalls erst mal Euro-Geldscheine durch Stempelaufdruck und Perforation zu Drachmen machen), die Schließung der grenzen und das Ausrufen des Bankrotts.

    Gruß Mümmel



  • Lasst uns heute - sollten keine konstruktiven entgegenkommenden Vorschläge kommen - Schluss machen mit der ganzen Polemik und nach Jahren endlich wieder für Stabilität und Verlässlichkeit sorgen, bevor wir zulassen, dass politische Greenhorns die Einigkeit, welche das europäische Projekt auszeichnet zerstören.

    Wenn die ihre Schmierereien von den Hauswänden entfernt haben, sind sie jederzeit wieder herzlich wilkommen!



  • pandamaske schrieb:

    Lasst uns heute - sollten keine konstruktiven entgegenkommenden Vorschläge kommen - Schluss machen mit der ganzen Polemik und nach Jahren endlich wieder für Stabilität und Verlässlichkeit sorgen, bevor wir zulassen, dass politische Greenhorns die Einigkeit, welche das europäische Projekt auszeichnet zerstören.

    Wenn die ihre Schmierereien von den Hauswänden entfernt haben, sind sie jederzeit wieder herzlich wilkommen!

    Ganz schön forsche Worte für ein Registrierungsdatum vom 6.7.2015. 🤡

    Btw, i.M steht es in den Sternen, wann die Banken wieder öffnen.
    V. hat hingeworfen. Irgendwas sagt mir den sehen wir wieder. 😃



  • Hi Prof84,

    Prof84 schrieb:

    V. hat hingeworfen. Irgendwas sagt mir den sehen wir wieder. 😃

    als hingeworfen würde ich das nicht bezeichnen. Die spielen einfach das Spiel "guter Bulle/böser Bulle"
    V hat die Festung Europa sturmreif geschossen, und sein Nachfolger springt jetzt mit militantem Kuscheln in die vorgefertigte Bresche und hofft was zu erreichen.
    Wenn er schlau ist, bekommt Merkel noch rechts und links ein Küsschen, und dann fließen die nächsten Kredite wie Wasser aus der Leitung.

    Gruß Mümmel



  • Prof84 schrieb:

    Ganz schön forsche Worte für ein Registrierungsdatum vom 6.7.2015. 🤡

    (>_<)

    Politiker sind wie die Bundeskanzlerin Vertreter des Volkes. Daher sollten, wenn keine Wahlergebnisse vorliegen zumindest eindeutige Umfragen berücksichtigt werden!



  • Hi Pandamaske,

    pandamaske schrieb:

    Politiker sind wie die Bundeskanzlerin Vertreter des Volkes. Daher sollten, wenn keine Wahlergebnisse vorliegen zumindest eindeutige Umfragen berücksichtigt werden!

    was erwartest Du?
    Staubsaugervertreter verkaufen Staubsauger;
    Volksvertreter verkaufen ihr Volk.

    Gruß Mümmel



  • muemmel schrieb:

    was erwartest Du?

    Ich erwarte, dass man den Griechen mit einem boule à zéro Haircut entgegenkommt.



  • pandamaske schrieb:

    muemmel schrieb:

    was erwartest Du?

    Ich erwarte, dass man den Griechen mit einem boule à zéro Haircut entgegenkommt.

    Wie ist denn euere Einschätzung? Sind die - ohne Zinsbelastung - in der Lage, einen Überschuss zu erwirtschaften oder zumindest mal einen ausgeglichenen Haushalt vorzulegen 😕



  • Hi Pandamaske,

    pandamaske schrieb:

    Wie ist denn euere Einschätzung? Sind die - ohne Zinsbelastung - in der Lage, einen Überschuss zu erwirtschaften oder zumindest mal einen ausgeglichenen Haushalt vorzulegen 😕

    hier mal eine Einschätzung von einem der sich auskennt und nicht nur schwafelt.
    http://www.bild.de/regional/berlin/thilo-sarrazin/gibt-griechenland-tipps-41672784.bild.html

    Gruß Mümmel



  • Jahr 	Nominales Bruttoinlandsprodukt 	Gesamte Staatseinnahmen 	Gesamte Staatsausgaben 	Einwohner zum 1.1.
    in Mrd. € 	in € je Einwohner 	in Mrd. € 	in € je Einwohner 	in Mrd. € 	in € je Einwohner 	
    2006 	217,83 	19.602,98 	84,33 	7.589,29 	97,64 	8.786,72 	11.112.113
    2007 	232,83 	20.893,37 	93,36 	8.377,59 	109,00 	9.781,60 	11.143.780
    2008 	242,10 	21.650,08 	98,34 	8.794,67 	122,32 	10.939,15 	11.182.224
    2009 	237,43 	21.216,90 	91,95 	8.216,86 	128,15 	11.451,52 	11.190.654
    2010 	226,21 	20.227,09 	92,74 	8.292,38 	117,77 	10.531,04 	11.183.516
    2011 	207,75 	18.677,04 	90,60 	8.145,18 	111,63 	10.035,88 	11.123.392
    2012 	194,20 	17.459,62 	87,79 	7.892,36 	104,49 	9.394,11 	11.123.034
    2013 	182,44 	16.491,56 	85,78 	7.754,39 	108,04 	9.766,32 	11.062.508
    2014 	179,08 	16.423,87 	82,02 	7.521,76 	88,37 	8.104,68 	10.903.704
    

    - http://www.haushaltssteuerung.de/staatsverschuldung-griechenland.html

    Das wären: Ausgaben 88 Mrd. €, Einnahmen 82 Mrd. € und eine Zinsbelastung von 7 Mrd. € . Wenn man dann noch rückblickend berücksichtigt, dass selbst bei gesteigerten Ausgaben nicht mehr reinkommt, muss man für einen eventuellen Überschuss schon den Rechenschieber bemühen 😉



  • pandamaske schrieb:

    Rechenschieber

    Jahr	Einnahmen	Ausgaben	Zinsen	Überschuss
    2006	84.33		97.64		9.78	-3.53
    2007	93.36		109.00		10.68	-4.96
    2008	98.34		122.32		11.94	-12.04
    2009	91.95		128.15		11.92	-24.28
    2010	92.74		117.77		13.24	-11.79
    2011	90.60		111.63		15.07	-5.96
    2012	87.79		104.49		9.74	-6.96
    2013	85.78		108.04		7.27	-14.99
    2014	82.02		88.37		6.99	0.64
    

    Knappe Kiste 🙄



  • Wie von den meisten vorhergesagt, haben Europas finanzielle Forderungen die griechische Wirtschaft zu Fall gebracht, Massenarbeitslosigkeit und den Zusammenbruch des Bankensystems verursacht und die externe Schuldenkrise deutlich verschärft. Die Schulden sind auf unbezahlbare 175 Prozent des Bruttoinlandsprodukts angestiegen. Die Wirtschaft liegt nun am Boden, Steuereinkommen sinken im Sturzflug, Leistungs- und Beschäftigungszahlen sind niedrig und und Unternehmen mangelt es an Kapital.

    - http://www.tagesspiegel.de/politik/offener-brief-von-oekonomen-an-angela-merkel-jetzt-ist-der-zeitpunkt-die-gescheiterte-sparpolitik-zu-ueberdenken/12021886.html

    Der Artikel ist aber äusserst schlecht recherchiert 👎



  • Damit man nochmal deutlich sieht, dass die einfach unwirtschaftlich werden, wenn die ihre Ausgaben erhöhen!!

    Damit es fair ist, habe ich die gestiegenen Zinsen der Krise herausgerechnet.

    http://qplank.com/474e9c36/Untitled.png


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