Flüchtlinge polarisieren



  • Hi Jodokus,

    Fast 50 Jahre hat man uns (im Osten) vorgeschrieben, wer unsere Freunde und Brüder zu sein haben. Um jetzt wieder vorgeschrieben zu bekommen, wer unsere Freunde und Brüder zu sein haben, haben wir 89 keine Wende gemacht.

    Über die ganzen Forderer, die hier jeden Tag wie die Hunnen einfallen, braucht man sich doch nicht zu wundern, wenn die Regierung solche Filmchen im Internet in allen denkbaren Sprachen als Werbung für Deutschland rein stellt. Da begreift auch noch der Letzte, dass er nur noch seine Koffer packen muss um ins gelobte Land zuu kommen.
    https://vimeo.com/130482976
    Fußball-Weltmeisterschaften mit Fernsehübertragung in alle Welt und Unterschichtfernsehen wie die Geißens trägt auch seinen Teil dazu bei, dass man in aller Welt sieht, wie toll und bunt und lebensfroh es doch in Deutschland ist, dass hier das Land ist wo Milch und Honig fließen. Das die Fußballer und die Geißens nicht dem Median-Bürger entsprechen wird dabei ja nicht erwähnt.
    Wir holen alle auf offenem Meer ab, fast nur junge kräftige Männer, die vor der Not in ihren Eigenen Ländern desertieren, und Frauen, Kinder, Alte und Arme im Stich und zurück lassen, anstatt selber zu Hause mit zuzupacken. Und wenn wirklich Bedürftige Familien, die wirklich unter Lebensgefahr vertrieben wurden und fliehen mussten, bei uns anklopfen, dann haben wir keinen Platz mehr.

    Was die Unzumutbarkeit betrifft, die in den Unterkünften herrscht, was man in der DDR Wehrpflichtigen die ihre Heimat verteidigen sollten als Unterkunftsbedingungen für 1,5 bzw. wer studieren wollte 3 Jahre zumuten konnte (bei mir 6 - 8 Doppelbetten - also 12 - 16 Personen pro Zimmer, 1 Hocker - keinen Stuhl nur Hocker und einen schmaler Spind mit vorgeschriebenem Inhalt pro Person), das kann man auch Flüchtlingen zumuten, die hier herkommen und noch nichts für diesen Staat geleistet haben und nur fordern.
    Ja, ich bin Mischpoke und Pack aus Dunkeldeutschland, und ich bin stolz darauf!

    Gruß Mümmel

    PS: Hier wir mal wieder ein "Aufstand der Anständigen" am lautesten von denen gefordert, die in diesem erlauchten "Club der Anständigen" eine lebenslange Sperre wegen menschlicher Nichteignung haben.



  • muemmel schrieb:

    Wir holen alle auf offenem Meer ab, fast nur junge kräftige Männer, die vor der Not in ihren Eigenen Ländern desertieren, und Frauen, Kinder, Alte und Arme im Stich und zurück lassen, anstatt selber zu Hause mit zuzupacken.

    Seenotrettung ist etwas völlig anderes. Bei unmittelbarer Gefahr für Leib und Leben hat jeder Mensch das Recht, gerettet zu werden, egal ob Deserteur, männlich, jüdisch, jung oder was weiß ich.
    Es wird meiner Meinung nach viel zu wenig zwischen Flüchtlingen und Migranten unterschieden; das letztere Wort ist aus der Mediensprache eigentlich schon verschwunden. Klar ist, dass nur der etwas wohlhabendere Mittelstand der jeweiligen Herkunftsländer es sich überhaupt leisten kann, nach Europa zu fliehen. Die meisten Syrer z.B. fliehen eher nach Jordanien und sitzen in der Wüste in UN-Zeltstädten. Die Afrikanischen Migranten fliehen aber weniger vor Krieg als vor der Perspektivlosigkeit. Es ist auch logisch, dass die Familien ihren jungen, männlichen und von mir aus auch starken und gut gebildeten Nachwuchs hier her schicken, denn sie sollen, wie es andere Gastarbeiter früher taten und tun, Geld nach Hause schicken. Jeder würde so haneln.
    Es ist schon ironisch, den entvölkerten Osten Deutschlands oder das Ruhrgebiet mit diesen Menschen "aufforsten" zu wollen, damit sie dort eine Perspektive bekommen, die sie in ihrer Heimat nicht hatten und ihnen auch hier niemand bieten kann.

    Diese Willkommenskultur ist verdammt zynisch, wenn sie denkt, dass die Asylanten auf ewig dankbar wären, wenn sie in einer alten Kaserne irgendwo in der Uckermark oder in Osterode überwintern dürfen mit der Perspektive, möglichst "die Klappe zu halten", abzuwarten und ewig dankbar zu sein. Schon jetzt bekommen Fachkräfte, Ingenieure etc. keine Arbeit mehr, wenn sie über 50 sind. Stellen (z.B. auch für Wissenschaftler) sind befristet, es gibt keine Sicherheiten. Wer ist noch so naiv und glaubt, dass diese Menschen hier je eine Chance hätten, auf dem Arbeitsmarkt zu überleben oder gar die Renten der Einheimischen zu erwirtschaften? Es dauert nicht lange, bis diese Menschen (verständlicherweise) nach einer lebensgefährlichen Reise so enttäuscht sind, dass der soziale Friede bricht, da ihnen hier niemand die Perspektive bieten kann, die sie suchten. Die Leute müssen endlich einsehen, dass die Menschen, die herkommen, Menschen sind wie du und ich, mit ihren Stärken und auch ihren Schwächen, z.B. Neid auf die, die etwas haben. Kein Mensch lebt gerne vom Gnadenbrot. Und ich würde mal die Behauptung anstellen, dass "Ausbildung zum Altenpfleger" nicht auf der Agenda der meisten Migranten steht.

    muemmel schrieb:

    Und wenn wirklich Bedürftige Familien, die wirklich unter Lebensgefahr vertrieben wurden und fliehen mussten, bei uns anklopfen, dann haben wir keinen Platz mehr.

    Die Flüchtlingswellen waren ja seit Jahrzehnten prophezeit (nicht, dass sich Europa darauf vorbereitet hätte...), aber die Ursachen waren immer andere: Epidemien, Klima, Krieg, Wasser. Besonders Klima und Wasser-Flüchtlinge stehen noch an. Mal sehen, wie lange die Willkommenskultur in Helldeutschland das durchhält.

    Es ist immer der selbe politische Aktionismus in diesem Land, "jetzt mal richtig anpacken und gut ist". Spätestens im Winter werden die Freiwilligen von heute wieder an ihrer eigenen Lebensgrundlage arbeiten müssen und das Sommerprojekt liegen lassen. Das Problem wird aber nicht vom Tisch sein. Spätestens dann, so befürchte ich, kippt die Stimmung. Und man kann nur hoffen, dass die Auswirkungen (Aufhebung vom Schengen-Abkommen z.B.) milde ausfallen.



  • Hi Jodocus,

    Jodocus schrieb:

    Seenotrettung ist etwas völlig anderes. Bei unmittelbarer Gefahr für Leib und Leben hat jeder Mensch das Recht, gerettet zu werden, egal ob Deserteur, männlich, jüdisch, jung oder was weiß ich.

    dass man die da nun nicht ersaufen lassen kann, das ist mir auch klar. Aber warum muss man die nach erfolgter Rettung nach Italien bringen und nicht nach Tripolis.

    Auch sollte man aus meiner Sicht strikt nach Religionen trennen, und alle Moslems in den reichen Ölstaaten abliefern. Man muss sich einfach mal den Irrsinn vorstellen, da schmeißen islamische Boots-Immigranten mitfahrende Christen aus dem Boot und lassen sie ersaufen und wir empfangen sie dann noch hier in Deutschland mit offenen Armen.
    Wir holen uns Leute, deren fest eingehämmerte Ideologie es ist, dass sie die Herrenmenschen sind und die anderen ihnen zu dienen haben oder zu lynchen sind in Massen zu uns ins Land und erwarten dass das gut geht. Es gibt genug muslimische Länder auf der Welt, also dahin mit ihnen.
    Dafür konzentrieren auf Christen, Juden, Atheisten, Jesiden und meinetwegen auch noch Aleviten.
    Denen dann aber wirklich helfen und ihnen eine wirkliche Zukunft bieten. Es gibt so viele entkernte zum Abriss vorbereitete Plattenbauten. Die dort in geeigneter Anzahl hineinsetzen, Material und gute Anleitung durch erfahrene Baulieter geben und die Aussicht, wenn sie den Bau bis zum Winter auf Vordermann gebracht haben wird im Frühjahr darüber entschieden, wie es mit ihnen weiter geht, ansonsten vor dem Winter zurück nach Absurdistan. So klärt sich dann gleich die Spreu vom Weizen, wer sich hier wirklich einbringen will, und wer nur sein Herrenmenschentum ausleben und abfassen will.
    Und endlich mal eine Regelung einführen, dass es in Deutschland eine Ausweispflicht gibt, und dass illegale Einreise ohne Ursprungspapiere eine Straftat ist, und die dann bis zum Frühjahr in einen alten DDR-Knast unter DDR-Knastbedingungen.

    Gruß Mümmel



  • muemmel schrieb:

    Hi Jodocus,

    Jodocus schrieb:

    Seenotrettung ist etwas völlig anderes. Bei unmittelbarer Gefahr für Leib und Leben hat jeder Mensch das Recht, gerettet zu werden, egal ob Deserteur, männlich, jüdisch, jung oder was weiß ich.

    dass man die da nun nicht ersaufen lassen kann, das ist mir auch klar. Aber warum muss man die nach erfolgter Rettung nach Italien bringen und nicht nach Tripolis.

    Auch sollte man aus meiner Sicht strikt nach Religionen trennen, und alle Moslems in den reichen Ölstaaten abliefern. Man muss sich einfach mal den Irrsinn vorstellen, da schmeißen islamische Boots-Immigranten mitfahrende Christen aus dem Boot und lassen sie ersaufen und wir empfangen sie dann noch hier in Deutschland mit offenen Armen.
    Wir holen uns Leute, deren fest eingehämmerte Ideologie es ist, dass sie die Herrenmenschen sind und die anderen ihnen zu dienen haben oder zu lynchen sind in Massen zu uns ins Land und erwarten dass das gut geht. Es gibt genug muslimische Länder auf der Welt, also dahin mit ihnen.
    Dafür konzentrieren auf Christen, Juden, Atheisten, Jesiden und meinetwegen auch noch Aleviten.
    Denen dann aber wirklich helfen und ihnen eine wirkliche Zukunft bieten. Es gibt so viele entkernte zum Abriss vorbereitete Plattenbauten. Die dort in geeigneter Anzahl hineinsetzen, Material und gute Anleitung durch erfahrene Baulieter geben und die Aussicht, wenn sie den Bau bis zum Winter auf Vordermann gebracht haben wird im Frühjahr darüber entschieden, wie es mit ihnen weiter geht, ansonsten vor dem Winter zurück nach Absurdistan. So klärt sich dann gleich die Spreu vom Weizen, wer sich hier wirklich einbringen will, und wer nur sein Herrenmenschentum ausleben und abfassen will.
    Und endlich mal eine Regelung einführen, dass es in Deutschland eine Ausweispflicht gibt, und dass illegale Einreise ohne Ursprungspapiere eine Straftat ist, und die dann bis zum Frühjahr in einen alten DDR-Knast unter DDR-Knastbedingungen.

    Gruß Mümmel

    Wie kann man nur an so einen Unsinn glauben?
    PEGIDA/NPD Trottel halt...

    Hoffentlich malt dir jemand einen grossen schwarzen Dödel auf die Glatze. 😃



  • muemmel schrieb:

    Und endlich mal eine Regelung einführen, dass es in Deutschland eine Ausweispflicht gibt...

    Ach gibt es nicht? Frag mich warum dann Leute eine Rechnung bekommen, wenn Sie keinen neuen Ausweis beantragt haben. Zum Rest deiner Aussage sei nur gesagt: Dich will ich nach der durchzechten Nacht sehen, in der dein Ausweis geklaut wurde, und du plötzlich in einer Zelle aufwachst, weil du keine Ausweispapiere bei dir hattest.



  • Jodocus schrieb:

    Aus gegebenem Anlass mal dieses Thema.
    So polarisiert habe ich die deutsche Gesellschaft selbst noch nie erlebt; die Sprache wird zunehmend aggressiv. Besonders schockiert mich der Mangel an Feinfühligkeit in der Rethorik der gewählten Volksvertreter, die diese Spaltung auch noch vorantreiben. Was denkt sich Gabriel, wenn er von einem "Pack" redet, Gauck, der jetzt "Dunkeldeutschland" proklamiert oder Merkel, die offen ihren Abscheu bekundet? Sie schüren mit ihren "klaren Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit" zum einen den Hass derer, die sie damit direkt ansprechen wollen: Rechtextremisten und solche, die es werden wollen: Sie werden sich dadurch nur noch mehr radikalisieren und gewalttätiger.

    Was erwartest du? Dass die Politik auf die Nazis zugeht und Verständnis zeigt?
    Das wäre das Falscheste überhaupt. Rechten Menschenhassern müssen schon früh ihre Grenzen aufgezeigt werden. Mit Nazis verhandelt man nicht. Man grenzt sie aus.



  • Hi Andromeda,

    Andromeda schrieb:

    Was erwartest du? Dass die Politik auf die Nazis zugeht und Verständnis zeigt?
    Das wäre das Falscheste überhaupt. Rechten Menschenhassern müssen schon früh ihre Grenzen aufgezeigt werden. Mit Nazis verhandelt man nicht. Man grenzt sie aus.

    Mach Dich einfach mal über Heidenau genauer kundig. Das war zu Anfang ein rein friedlicher Protest von Heidenauer Bürgern. Es waren auch ein paar Nazis als Zuschauer dabei, die aber ferngehalten werden konnten. Ausgerastet ist das ganze erst als ein vermummter linker Nazimob die ganze Sache aufgemischt hat und jeden der aussah als könnte er rechts sein, zusammengeschlagen hat.
    In den Qualitätsmedien wird darüber natürlich nicht berichtet. Mann muss schon selber ein wenig suchen, vergleichen und sich eine eigene Meinung dazu bilden.

    Außerdem wie schon mal Sigi Pop festgestellt hat, hat jeder das Recht Nazi oder rechts zu sein.

    "Es gibt ein demokratisches Recht darauf, rechts zu sein oder deutschnational."

    "Mit denen verhandelt man nicht, man grenzt sie aus", hatte ich 1989 als überwunden gehofft.
    Aber es wiederholt sich eben alles immer wieder, auch die Fehler.
    "Wer zu spät kommt den Bestraft das Leben" wird auch irgendwann der Uckerwachtel auf die Füße fallen.
    Wenn ich mir im Moment die tägliche Gehirnwäsche in allen Medien anschaue und anhöre fühle ich mich extremst an 89 erinnert. Hoffentlich zählen nach der nächsten Wende Leute wie Du nicht zu denen, die danach alles schon vorher gewusst haben wollen. Das klappt nicht mehr, das Internet vergisst keinen einzigen Satz der einmal geschrieben wurde.

    gruß Mümmel



  • Es wird doch niemand gezwungen, sich mit Nazis und Terroristen (oder was soll das Anzünden von Flüchtlingsunterkünften sonst sein?) zu verbrüdern. Wer das tut, hat seine Wahl getroffen.



  • Hi Bashar,

    Bashar schrieb:

    Es wird doch niemand gezwungen, sich mit Nazis und Terroristen (oder was soll das Anzünden von Flüchtlingsunterkünften sonst sein?) zu verbrüdern. Wer das tut, hat seine Wahl getroffen.

    naja, solange noch keiner drin wohnt ist es erst mal nur Sachbeschädigung. Und eben Brandstiftung.
    Wenn dagegen linke Chaoten Angriffe auf Gleisanlagen machen, dann ist das versuchter vielfacher Mord!

    Was sollen die Bürger, die von irgendwas was alles in diesem Lande die Schnauze voll haben machen. Nein, die Bürger (die im übrigen entgegen den ganzen Gutmenschen - zumindest den meisten davon - diejenigen sind, die jeden Tag wie die Dummen zur Arbeit gehen und mit ihren erarbeiteten Steuern die ganze Sache bezahlen) die gegen die Probleme protestieren verbrüdern sich nicht mit den Terroristen... sondern versuchen lediglich auf sich aufmerksam zu machen. Was sollen sie denn machen, wie sollen sie verhindern, dass da die echte braune Brut sich mit dazugesellt und Bambule macht. Das Gewaltmonopol liegt nun mal leider noch beim Staat, auch wenn#s da auf verlorenem Posten liegt.
    Das das den meisten besorgten Bürgern auch nicht gefällt, wenn das von den Rechten gleich ausgenützt wird, davon kannst Du ausgehen.
    Im übrigen, es stellt sich die Frage, ob es überhaupt noch "Nazis" gäbe, wenn der Staat wirklich alle seine V-Männer zurück pfeifen würde.

    Gruß Mümmel



  • So polarisiert habe ich die deutsche Gesellschaft selbst noch nie erlebt; die Sprache wird zunehmend aggressiv.

    Den Eindruck habe ich auch. Die Zustände nähern sich dem an, was ich mir immer unter den Zuständen der Weimarer Republik vorgestellt habe.

    Besonders schockiert mich der Mangel an Feinfühligkeit in der Rethorik der gewählten Volksvertreter, die diese Spaltung auch noch vorantreiben. Was denkt sich Gabriel, wenn er von einem "Pack" redet, Gauck, der jetzt "Dunkeldeutschland" proklamiert oder Merkel, die offen ihren Abscheu bekundet? Sie schüren mit ihren "klaren Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit" zum einen den Hass derer, die sie damit direkt ansprechen wollen: Rechtextremisten und solche, die es werden wollen: Sie werden sich dadurch nur noch mehr radikalisieren und gewalttätiger.

    Einerseits finde ich es richtig, wenn man die brandschatzenden Spinner, die gerade deutschlandweit Flüchtlingsheime (und das, was sie für solche halten) anzünden, als das bezeichnet, was sie sind. Nur andererseits bringt es nichts, weder gegen die Brandstiftung (die Täter sind nicht in dieses Land integrierbar, weder mit harten noch mit sanften Worten), noch in Bezug auf die Unterbringungs- und Integrationsprobleme (die Flüchtlinge betreffend).

    Problematisch ist die kognitive Dissonanz auf beiden politischen Seiten, wenn man mal klassisch in rechts und links aufteilt:
    - Die Linken meinen, wenn es um Wirtschaft geht, Deutschland ginge es schlecht (die Verteilungsfrage steht im Vordergrund). Wenn es um Flüchtlinge geht, sagen sie, Deutschland ginge es gut, und die Flüchtlingsunterbringung sei ein Luxusproblem (Verteilung der Lasten egal, irgendwer wirds schon regeln).
    - Die Rechten meinen, wenn es um Wirtschaft geht, Deutschland geht es gut (die Verteilungsfrage ist ihnen egal - sollen die Schwachen doch selbst sehen, wie sie am Aufschwung teilhaben). Und wenn es um Flüchtlinge geht, wird dann vorgebracht, unter welchen Entbehrungen die Deutschen teilweise leben, um behaupten zu können, dass die Flüchtlinge zu gut versorgt würden (da ist ihnen dann die Verteilungsfrage auf einmal wichtig).

    Wenn man die Flüchtlinge unterbringen will (und ich bin dafür), ohne einen Bürgerkrieg zu riskieren (da bin ich erst recht dafür), dann muss man auch rechtzeitig entsprechende Vorkehrungen dafür treffen - gerade wenn die soziale Lage innerhalb Deutschlands nicht positiv ist. Die Flüchtlingsströme sind ja angesichts unserer grandiosen außenpolitischen Erfolge keine große Überraschung - ehrlich gesagt wundert es fast, wieso bislang fast niemand gekommen ist. Aber Merkel, Gabriel und co haben sich für die Sache erst interessiert, als der Baum schon brannte, und dann, fürchte ich, ist alles Löschen schon vergebens. Und die Tatsache, dass es Deutschland doch nicht gut geht, die leugnen sie auch jetzt noch besonders eifrig (denn es fiele ja unter ihre politische Verantwortung), und entsprechend reden und handeln sie auch völlig an dem vorbei, was die Mehrheit wohl denkt/will.

    Wenn man eine Gesellschaft nach neoliberalem Rezept erstmal zerstört hat, dann ist sie nicht mehr imstande, die Herausforderung, Flüchtlinge unterzubringen, zu bewältigen. Denn das, was als "Gesellschaft" danach noch übrig ist, ist ein Haufen von Individuen, die sich jede Freiheit nehmen, aber für nichts mehr Verantwortung übernehmen wollen, und die nur noch um ihr eigenes Wohl besorgt sind. CDU, SPD, Grüne oder FDP aber damit zu beauftragen, den Scherbenhaufen wieder aufzukehren, ist aber, als würde man den Bock zum Gärtner machen.



  • muemmel schrieb:

    Bashar schrieb:

    Es wird doch niemand gezwungen, sich mit Nazis und Terroristen (oder was soll das Anzünden von Flüchtlingsunterkünften sonst sein?) zu verbrüdern. Wer das tut, hat seine Wahl getroffen.

    naja, solange noch keiner drin wohnt ist es erst mal nur Sachbeschädigung. Und eben Brandstiftung.

    Du bist dann wohl auch der einzige Mensch in Deutschland, der z.B. den RAF Terror-Sprengstoffanschlag gegen die JVA Weiterstadt nicht Terror nennt.
    Oder ist das (weil von links) dann doch Terror?

    Mr X schrieb:

    So polarisiert habe ich die deutsche Gesellschaft selbst noch nie erlebt; die Sprache wird zunehmend aggressiv.

    Den Eindruck habe ich auch. Die Zustände nähern sich dem an, was ich mir immer unter den Zuständen der Weimarer Republik vorgestellt habe.

    Ich weiß nicht, wie alt du bist, aber zur Rostock & Hoyerswerda-Zeit fand ich die Lage bedrohlicher.
    Insb. hab ich keinen Politiker in Erinnerung, der das Pack von damals Pack genannt hat.



  • Jockelx schrieb:

    Du bist dann wohl auch der einzige Mensch in Deutschland, der z.B. den RAF Terror-Sprengstoffanschlag gegen die JVA Weiterstadt nicht Terror nennt.
    Oder ist das (weil von links) dann doch Terror?

    Nein, nicht weil links, sondern es war Terror, weil eben nicht mal angezündet sondern Sprengstoffanschlag.

    Ich weiß nicht, wie alt du bist, aber zur Rostock & Hoyerswerda-Zeit fand ich die Lage bedrohlicher.
    Insb. hab ich keinen Politiker in Erinnerung, der das Pack von damals Pack genannt hat.

    Na ja, zu Hoyerswerda kann ich nicht so ganz viel sagen, da habe ich mich nicht so drum gekümmert, aber Rostock ist mir schon noch sehr in Erinnerung.
    Das war kein Protest gegen irgendwas Bestimmtes, sondern da wollte man einfach sein Mütchen kühlen und Leute verrecken sehen. Das würde ich eher mit Handlungen des Klu Klux Clan in den USA vergleichbar sehen. nur dass dei eben nicht "Neger grillen" wollten wie der KKK es nannte, sondern vietnamesische Mitbürger bei lebendigem Leibe verbrennen wollten. Insofern ist da ein Riesenunterschied zwischen den Krawallen damals und heute.

    Die Rechten hatten damals in den neuen Bundesländern einen ziemlichen Zulauf, was verschiedene Gründe hatte.
    Zum einen haben sie mit Personen wie Franz Schönhuber oder in Östreich Jörg Hayder damals Leute in vorderster Reihe stehen, die über eine sehr seriöse und tatkräftige Ausstrahlung verfügten. Schönhuber hat sich als der Seriöse Politiker dargestellt, dem man auch die Oma zum über die Straße bringen anvertrauen konnte.
    Wenn man dagegen heute Holger Apfel ansieht, der selbst aus der besten Steilvorlage nichts vernünftiges machen kann, dann kann man sich in der Beziehung doch etwas entspannter zurücklehnen.
    Zum anderen waren die Bedingungen andere als jetzt. Zum einen war die Arbeitslosigkeit höher als jetzt. Das war aber nicht der entscheidende Unterschied. Das entscheidende war, das im Osten einer ganzen Gesellschaft, die es gewohnt war, das bis zum zu erwartenden Ableben irgendwann in ihrem Leben alles gesichert und geregelt und planbar war mit einem Ruck völlig die Füße weggehauen.
    Auch in der DDR gab's nicht nur Geistesblitze, sondern einen Bodensatz an gering qualifizierten. Im Unterschied zu heute waren es vielleicht weniger, aber es waren die, bei denen meist die geistigen Möglichkeiten nicht für viel mehr reichten. Die wussten, dass für sie in dieser BRD nach ihnen kein Hahn mehr krähen und sie auf keinen grünen Zweig mehr kommen würden. Außerdem fühlten sie sich großenteils auf einmal als die Ausgestoßenen und Wertlosen. Und dann kamen dann die Rattenfänger aus den alten Bundesländern die mit ihnen ein leichtes Spiel hatten. Da hieß es auf einmal für Leute die sonst die total ausgestoßenen wertlosen waren "Du bist nicht wehrlos, du bist einer von uns, du bist Deutscher...". für viele ist das nach teils hunderten erfolglosen Bewerbungsschreiben und Demotivationen runter gegangen wie Öl.
    Was mir aber nie klar geworden ist, warum es bei den Randalen ausgerechnet gegen die Vietnamesen ging. Die waren an sich unauffällig, fleißig, freundlich... Vielleicht darum, sie waren Konkurrenz.
    Die Kubaner waren an sich eher ein Problem. sehr temperamentvoll bis zum Teil regelrecht aufsässig, teils sehr aufbrausend aber trotzdem noch umgänglich. Wesentlich schlimmer war es damals mit den Algeriern. Die führten sich schon zu DDR-Zeiten als Herrenmenschen auf. Waren sie ja auch irgendwie, da sie im Gegensatz zu den normalen DDR-Bürgern über Westgeld verfügten. Aber die waren damals wohl hier nicht mehr da.

    Ein wesentlicher Unterschied zu damals ist aber heute. Damals waren es Außenseiter. Bei vielen ging es aufwärts und die Grundrichtung ging für die meisten nach oben. Es gab eine Zukunft, und der Westen war das Vorbild. Und außerdem wirkten die Medien damals noch einigermaßen glaubhaft.

    Heute ist das nicht mehr so. Alles sehen, wie dieses Land immer mehr vor die Wand gefahren wird. Der Aufstieg kommt nur noch bei wenigen an, und auch die haben Angst um ihre Zukunft. Bis auf die Beamten weis jeder, das die Rente knapp aber lang sein wird. Es läuft in der Höhe Richtung 40% vom Verdienst und selber vorsorgen wird durch die Nullzinsen kaum noch wirklich möglich.. Wenn der Betrieb baden geht oder man wird so rausgeschmissen, landet man nicht mehr wie früher in Arbeitslosenhilfen sondern nach einem Jahr in Hartz IV...
    Gleichzeitig hat man das Gefühl das unsere Politiker das Geld raushauen als gäb's kein Morgen. Und je beschissener die Lage wird, um so größer wird das Jubelgeschrei in den Medien, und die allgemeine Unzufriedenheit unter den Menschen steigt immer mehr und mehr an. Geh einfach mal in einen Imbiss, wo die normalen arbeitenden Menschen Mittag essen und höre ihnen zu.
    Es ist wie in den letzten Tagen in der DDR. Oder wie auf der Titanic, wo die Kapelle auch bis zum Schluss gespielt hat.
    Und wenn dann noch besorgte Bürger als wegzusperrendes Pack, Schande für Deutschland und Mischpole bezeichnet werden, dann ist es nur noch eine Frage wann und wo irgendwo der zündende Funke kommt, nicht mehr ob.
    Wer jetzt noch denkt, dass das alles nicht so schlimm ist, und sich alle wieder einrenken wird, der ist ein Träumer. Nicht mit dieser völlig vom Volk abgehobenen Regierung.

    Gruß Mümmel



  • Hi,

    hier noch ein wenig gutes Lesefutter zum Thema:
    http://www.rolandtichy.de/meinungen/migration-15-beitraege-zur-fluechtlingsdebatte/

    Viel Spaß beim Lesen
    Gruß Mümmel



  • muemmel schrieb:

    Was sollen die Bürger, die von irgendwas was alles in diesem Lande die Schnauze voll haben machen. Nein, die Bürger (die im übrigen entgegen den ganzen Gutmenschen

    Kannst ja auswandern wenn es dir hier nicht gefällt. Am besten in ein Land voller Schlechtmenschen, fühlst dich dort bestimmt wohl.

    https://www.youtube.com/watch?v=Md2Hd9iJvkY

    😃



  • Hi Sheldor,

    Sheldor schrieb:

    Kannst ja auswandern wenn es dir hier nicht gefällt. Am besten in ein Land voller Schlechtmenschen, fühlst dich dort bestimmt wohl.

    Warum sollte ich, ich bin immer noch Patriot, und habe meine Aufgaben hier. Es gibt viel zu tun, ich packe da mit an.
    Aber es würde die Lage schon entspannen, wenn die, die keine Aufgabe mehr erfüllen (wie Du z.B.) auswandern würden.

    Gruß Mümmel

    PS: Danke für den Link. Könnte glatt von der NPD selbst kommen. Ein besseres Beispiel warum die NPD in Deutschland keinen Fuß mehr wirklich auf den Boden bekommt gibt's wohl nicht.
    Aber trotzdem noch ne Frage an Dich, vieleicht weist Du es ja: Wieviele von den sind V-Männer?



  • Wieso bist du ein Patriot?

    Wieso sollte ich eine Aufgabe erfüllen?

    Dein Motto ist bestimmt "Arbeit macht frei", aber Nazi bist du nicht weil die schon längst ausgestorben sind. 😃

    Ist schon witzig wie die Nazis sich nicht als Nazis bezeichnen lassen.

    Netter Versuch, aber das fliegt bald auch auf. Könnt euch dann etwas neues einfallen lassen.



  • Jürgen Todenhöfer schreibt auf FB dazu:

    DEUTSCHLANDS SCHANDE - DIE RECHTSRADIKALEN.
    Die Rechtsradikalen sagen, sie wollten Deutschland vor Überfremdung retten. Viel wichtiger wäre es, Deutschland vor den Rechtsradikalen zu retten. Doch dazu müsste die Politik aufhören, sie zu verharmlosen. An der Unterschätzung des Rechtsradikalismus ist schon einmal eine deutsche Demokratie zerbrochen.
    DIE FAKTEN: Nach über 180 rechtsradikal motivierten Morden seit 1990 gab es im ersten Halbjahr 2015 folgende Flut rechtsextremistischer Straftaten:
    1.) 19 rechtsradikale Angriffe auf Moscheen - von insgesamt 23.
    2.) 64 rechtsextrem motivierte antiislamische Aufmärsche.
    3.) 173 rechtsradikale Angriffe auf Flüchtlingsheime
    - von insgesamt 202 (1 rechter Angriff pro Tag). Wären die Täter Muslime gewesen, hätte die Bundesregierung längst den "Nationalen Notstand" ausgerufen, mit all seinen dramatischen Folgen.
    4.) 316 antisemitische Straftaten durch Rechtsradikale - von insgesamt 335. Antimuslimische Straftaten werden - anders als antisemitische Taten - bundesweit leidet noch immer nicht gesondert erfasst. Nach Experten-Schätzungen ist ihre Zahl deutlich höher als die antisemitischer Straftaten. Und genauso erbärmlich.
    Die Zahlen fremdenfeindlicher Taten steigen und steigen. Innenminister de Maiziere hat zwar Recht, wenn er sagt, der militante Salafismus sei eine Gefahr. Aber die Gefahr des Rechtsradikalismus ist unvergleichlich größer. Sie ist Deutschlands Schande.
    Trotzdem ließ de Maiziere im Frühjahr durch seinen Sprecher verkünden, es gebe in Deutschland nur 12 "rechtsextreme Gefährder" - im Vergleich zu 270 "islamistisch-terroristischen Gefährdern". Was soll diese plumpe Verharmlosung des Rechtsradikalismus. "Honni soit, qui mal y pense"-verflucht sei, wer dabei Böses denkt.
    Es wird Zeit, dass unsere Innenpolitiker offen aussprechen, wer die wahren Feinde unseres Landes sind. Sie sollten dazu ihre Sehschwäche auf dem rechten Auge behandeln lassen. Sie werden sonst selbst zur Gefahr für Deutschland.
    Euer JT



  • Ganz meine Meinung:

    Danke, liebe Antifa!

    Sie gelten als Krawallmacher, Störenfriede, Chaoten. Dabei ermöglichen sie uns ein Leben, in dem Rechtsextreme die Rolle spielen, die ihnen zusteht: Nämlich keine.

    http://www.tagesspiegel.de/berlin/chaoten-oder-heilsbringer-was-waere-wenn-es-keine-antifa-gaebe/9382378-2.html



  • Ein Essay von Stefan Berg hat mich tatsächlich stutzen lassen. Ertappt habe ich mich gefühlt, als ich mein Genörgel über das Begrüßungsgeld für die Ossis von damals wiedergefunden habe.

    Jo, und mir ist aufgefallen, wie oft sich Bekannte negativ über das Flüchtlingsproblem äußern, ohne daß ich ihnen übers Maul fahre.
    Das Asylrecht existiert bei uns in dieser eigentlich unumstößlichen Form, weil es vielen Deutschen verwehrt wurde, die den Repressalien des Dritten Reichs entkommen wollten. Die sind waggonweise an der Schweizer Grenze zur Umkehr gezwungen worden oder aus vielen anderen Ländern ausgewiesen.

    Alle Ex- Ossis und Ex- Wessis sollten sich erinnern, wie das damals so war. Ohne behaupten zu wollen, eine Lösung für das Problem zu haben, es kann nicht abgeschafft werden, wenn man nicht alle Prinzipien der BRD über Bord wirft, die sie eigentlich zu einem angenehmen Staat gemacht haben.

    Irgendwie haben wir alle das vergessen, wie das so war mit dem Ende des eisernen Vorhangs. Die liberalen Ungarn, die laxen Griechen, die "jetzt wird's besser-" Stimmung. Klar, das war eher ein Gefühl denn Begründbares. Aber das Gefühl geht kaputt, wo's nicht schon hin ist. Und ganz ehrlich, die Flüchtlinge sind nicht das Problem, nicht das Hauptsächliche, sie sind eher Marker, daß bei uns seit einiger Zeit gar nichts mehr stimmt irgendwie.
    Genaugenommen kriegen wir gar nix mehr gebacken.

    Nö, bitte, lest Euch das Essay durch und macht euch mit dem Gedanken vertraut, daß jedes Jahr eine Million rein will. Muß man nicht gut oder schlecht finden, aber zu einem gewissen Pragmatismus finden.
    So jedenfalls geht's auf Dauer ganz fürchterlich in die Hose, soweit sicher.



  • Bashar schrieb:

    Es wird doch niemand gezwungen, sich mit Nazis und Terroristen (oder was soll das Anzünden von Flüchtlingsunterkünften sonst sein?) zu verbrüdern. Wer das tut, hat seine Wahl getroffen.

    Natürlich nicht. Aber ich persönlich war schon immer ein Mensch, der Probleme hat, sich zu irgendwelchen Gruppen zu bekennen. Ich gehöre eben nicht zu denen, die denken, wir können endlos Migranten ins Land lassen, auch wenn noch überhaupt nicht für ihre Unterbringung gesorgt wurde (geschweige denn ihre längerfristigen Perspektiven hier). Ich empfinde das als verantwortungslos. Nach der von Politikern und (deutschen) Medien aber immer schlimmer betriebenen Schwarz-Weiß-Malerei wird man ja mehr oder weniger gezwungen, sich einzuordnen. Ich bin zu selbstehrlich, mich nach Helldeutschland zuzuordnen.

    MrX schrieb:

    Einerseits finde ich es richtig, wenn man die brandschatzenden Spinner, die gerade deutschlandweit Flüchtlingsheime (und das, was sie für solche halten) anzünden, als das bezeichnet, was sie sind. Nur andererseits bringt es nichts, weder gegen die Brandstiftung (die Täter sind nicht in dieses Land integrierbar, weder mit harten noch mit sanften Worten), noch in Bezug auf die Unterbringungs- und Integrationsprobleme (die Flüchtlinge betreffend).

    Natürlich ist das nicht hinnehmbar. Allerdings kann (und sollte) ein Politiker auf seine Wortwahl achten, wenn er so austeilt. Es sind ganz einfach Verbrecher, wozu noch so viele Worte darüber verlieren? Parolen wie "Wir sind das Pack!" zeigen schon deutlich, dass diese Rethorik völlig versagt und verantwortungslos ist.

    MrX schrieb:

    Wenn man die Flüchtlinge unterbringen will (und ich bin dafür), ohne einen Bürgerkrieg zu riskieren (da bin ich erst recht dafür), dann muss man auch rechtzeitig entsprechende Vorkehrungen dafür treffen - gerade wenn die soziale Lage innerhalb Deutschlands nicht positiv ist. Die Flüchtlingsströme sind ja angesichts unserer grandiosen außenpolitischen Erfolge keine große Überraschung - ehrlich gesagt wundert es fast, wieso bislang fast niemand gekommen ist. Aber Merkel, Gabriel und co haben sich für die Sache erst interessiert, als der Baum schon brannte, und dann, fürchte ich, ist alles Löschen schon vergebens. Und die Tatsache, dass es Deutschland doch nicht gut geht, die leugnen sie auch jetzt noch besonders eifrig (denn es fiele ja unter ihre politische Verantwortung), und entsprechend reden und handeln sie auch völlig an dem vorbei, was die Mehrheit wohl denkt/will.

    Das sehe ich genauso. Wenn wir Flüchtlinge aufnehmen und nicht abschieben, übernehmen wir damit auch die Verantwortung über sie. Sobald der Winter kommt, können sie nicht mehr in Zeltstädten wohnen.
    Meiner Ansicht nach müssten schon vor den Grenzen der EU, besonders noch vor dem Mittelmeer, Lager errichtet werden, in denen Flüchtlinge versorgt werden und legal Asyl in Europa beantragen können. Europa koordiniert die gerechte Verteilung der Flüchtlinge und sorgt für deren Unterbringung etc., bevor ein Kontingent per Schiff eingefahren wird. Wer illegal die Grenzen passiert, wird konsequent zurück in die Lager gebracht, no matter what. Das hat meiner Ansicht nach nur Vorteile für alle: die illegale und lebensgefährliche Einreise nach Europa wird sinnlos, da man nicht bleiben kann. Es gibt einen legalen Weg nach Europa. Es ist wenigstens für die weitere Unterbringung der Flüchtlinge in den Ländern gesorgt. Die Flüchtlinge werden gerecht auf Europa verteilt. Es ist quasi ein europäisches Ellis Island.

    In diese unkontrollierten Ströme können sich ganz einfach auch IS-Terroristen untermischen. Syrien-Flüchtlinge müssen nicht einmal mehr zu einer Anhörung. Vor ein paar Monaten war die Sorge vor Einreisenden aus dieser Region noch groß, jetzt werden die Bedenken ignoriert. Das hat alles nichts mit Fremdenfeindlichkeit zu tun. Das ist einfach Pragmatismus. Wir haben einfach überhaupt keine Zeit für Unsinn wie "Dunkeldeutschland", denn es droht für die Flüchtlinge die humanitäre und für die Gesellschaft die soziale Katastrophe.

    Noch eine Anmerkung: Die deutschen Medien haben mal wieder versagt. Die Meinungen sind leider absolut einseitig und genauso polarisierend wie die Reden der Politiker. Sachse wird mehr und mehr zum Schimpfwort. Da tut es gut, mal britische oder amerikanische Ansichten zu lesen im Kontrast zu dem mehr oder weniger gleichgeschalteten deutschen Konsens, der immernoch den Leuten Spokedinger unterjubeln will. Zum mündigen Bürger machen die deutschen Medien jedenfalls sicher nicht.
    Die SZ z.B. erklärt in vielen Zahlen die größten Absurditäten, etwa, dass 140€ Taschengeld pro Erwachsenenmonat (Miete/Essen/Kleidung/Hygieneartikel schon inbegriffen) wenig seien. Als Student lebt man auch nicht unbedingt von wesentlich mehr. Aber ich bin der letzte, der sich gegen deutlich höhere Sozialausgaben aussprechen würde. Nur müssen die dann auch alle erhalten, sowohl der Souverän (das Volk), dem die Politik als erstes verpflichtet ist und den Schutzbedürftigen, über die sie die Verantwortung übernommen hat. Alleine schon, um die offensichtlichen sozialen Unruhen zu vermeiden, die aus solch einer Ungerechtigkeit klarerweise erwachsen würden.


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