Terroranschlag in Paris u. weitere Anschläge gegen die freie Welt


  • Mod

    Erhard Henkes schrieb:

    Einer europäischen Armee könnte das gelingen.

    Aber nicht mit dem Staatsanwalt im Nacken. Westliche Armeen sind weitgehend unbrauchbar geworden, da

    1. ein toter Soldat zum Abbruch der Operation führt
    2. ein getöteter Zivilist zum Abbruch der Operation führt

    Immerhin die Amis halten sich nur an 1), aber 1) und 2) gelten praktisch für alle anderen.

    Den IS vernichten und die Unschuld behalten? Unmöglich. Das wäre ein blutiges Gemetzel von Haus zu Haus, aber dazu ist keiner bereit. [Ah, mal sehen wie die Russen sich schlagen - wie sie den Terrorangriff auf die Flugzeuge nehmen.] Also wird der IS letztlich wachsen, bis er bei uns an die Türen klopft. Und dann irgendwann lässt man die Moral fallen, aber es wird natürlich viel blutiger und viel zerstörerischer werden als es heute hätte sein müssen.

    Aber das passt schon, es gibt interessanterweise heute ja Leute, die die westliche Kriegführung als unfair betrachten, weil man den Gegner mit Abstandswaffen bekämpft, statt Mann gegen Mann zu gehen. [Dabei war das die Militärentwicklung seit Anbeginn - man hat immer versucht dem aus dem Weg zu gehen wenn möglich.] Also statt heute den IS mit überlegenen Waffen zu bekämpfen warten wir bis er in Frankfurt-Griesheim sitzt, und irgendwann kann dann ein Familienvater mit dem Gartenspaten und der Spitzhacke gegen den IS-Gegner antreten - endlich Fairness hergestellt!

    Ich befürchte, dass wir den Bifurkationspunkt zwischenzeitlich überschritten haben. Das System wird sich nun auf neue Attraktoren hinbewegen. Kein Zurück mehr.



  • Warum die Leute immer erwarten, dass sie zu ihrem "Schutz" Bomben in anderen Ländern abwerfen können und keiner Bomben zurück wirft.



  • Ihr liegt mächtig daneben, wenn ihr glaubt, dass noch mehr Gewalt das Problem auch nur irgendwie löst. Der IS ist das Ergebnis des War-on-Terrors gewesen. Den IS zu vernichten bedeutet nur, der Hydra einen Kopf abzuschlagen. Es bringt nichts.



  • Jodocus schrieb:

    Ihr liegt mächtig daneben, wenn ihr glaubt, dass noch mehr Gewalt das Problem auch nur irgendwie löst. Der IS ist das Ergebnis des War-on-Terrors gewesen. Den IS zu vernichten bedeutet nur, der Hydra einen Kopf abzuschlagen. Es bringt nichts.

    Könnte es nicht auch sein, dass der IS Folge des saudischen Ölreichtums ist?



  • Provieh-Programmierer schrieb:

    Jodocus schrieb:

    Ihr liegt mächtig daneben, wenn ihr glaubt, dass noch mehr Gewalt das Problem auch nur irgendwie löst. Der IS ist das Ergebnis des War-on-Terrors gewesen. Den IS zu vernichten bedeutet nur, der Hydra einen Kopf abzuschlagen. Es bringt nichts.

    Könnte es nicht auch sein, dass der IS Folge des saudischen Ölreichtums ist?

    Nein. Er ist im Irak entstanden, seine Führer waren fast ausschließlich in US-Militärgefängnissen traumatisiert und fanatisiert worden. Die Saudis finanzieren ihn vielleicht, aber entstanden ist er durch Krieg und Terror.



  • Jodocus schrieb:

    Provieh-Programmierer schrieb:

    Jodocus schrieb:

    Ihr liegt mächtig daneben, wenn ihr glaubt, dass noch mehr Gewalt das Problem auch nur irgendwie löst. Der IS ist das Ergebnis des War-on-Terrors gewesen. Den IS zu vernichten bedeutet nur, der Hydra einen Kopf abzuschlagen. Es bringt nichts.

    Könnte es nicht auch sein, dass der IS Folge des saudischen Ölreichtums ist?

    Nein. Er ist im Irak entstanden, seine Führer waren fast ausschließlich in US-Militärgefängnissen traumatisiert und fanatisiert worden. Die Saudis finanzieren ihn vielleicht, aber entstanden ist er durch Krieg und Terror.

    Aber wäre die Schlagkraft des IS, ohne diese Unterstützung, nicht viel geringer?



  • Provieh-Programmierer schrieb:

    Jodocus schrieb:

    Provieh-Programmierer schrieb:

    Jodocus schrieb:

    Ihr liegt mächtig daneben, wenn ihr glaubt, dass noch mehr Gewalt das Problem auch nur irgendwie löst. Der IS ist das Ergebnis des War-on-Terrors gewesen. Den IS zu vernichten bedeutet nur, der Hydra einen Kopf abzuschlagen. Es bringt nichts.

    Könnte es nicht auch sein, dass der IS Folge des saudischen Ölreichtums ist?

    Nein. Er ist im Irak entstanden, seine Führer waren fast ausschließlich in US-Militärgefängnissen traumatisiert und fanatisiert worden. Die Saudis finanzieren ihn vielleicht, aber entstanden ist er durch Krieg und Terror.

    Aber wäre die Schlagkraft des IS, ohne diese Unterstützung, nicht viel geringer?

    Lokal vielleicht. Wie groß die Unterstützung der Saudis ist, weiß ich nicht. Aber selbst alte Herren in den Bergen Afghanistans und Pakistans konnten das WTC zerstören. Zum Terror gehört nicht viel dazu.
    Worauf willst du hinaus? In Saudi-Arabien einmarschieren?



  • Jodocus schrieb:

    Worauf willst du hinaus? In Saudi-Arabien einmarschieren?

    Ja, mir dünkt es, bisher waren die falschen Staaten Ziel einer Regimechange-Politik.



  • Ungünstig, die Saudis haben das Öl, unser Geld und unsere Waffen.
    Geht aus wie Bambi vs. Godzilla.



  • Geht aus wie Bambi vs. Godzilla.

    Europa sollte endlich ein militärisches Bündnis werden mit einer starken Armee und einer im Ernstfall überwachbaren Grenze. Der IS wird gemeinsam mit Verbündeten aktiv und intelligent vernichtet, wenn er Europa offen bedroht.

    Die Abhängigkeit von Rohstoffen ist immer ein Problem (war es schon in den Ölkrisen der 70er Jahre). Kompliziertes Thema, da es Innovationen aus eigener Kraft erfordert. Deutschland könnte das leisten, aber das geht nur mit eingeschränkter Globalisierung. Zur Zeit sind wir vor allem von USA und China/Taiwan abhängig. Öl aus Norwegen und Großbritannien sollten bevorzugt importiert werden. Die Energiewende sollte mit eigenen Mitteln "geschafft" werden. Die Abhängigkeit von China muss begrenzt werden.


  • Mod

    Jodocus schrieb:

    Ihr liegt mächtig daneben, wenn ihr glaubt, dass noch mehr Gewalt das Problem auch nur irgendwie löst. Der IS ist das Ergebnis des War-on-Terrors gewesen. Den IS zu vernichten bedeutet nur, der Hydra einen Kopf abzuschlagen. Es bringt nichts.

    Nur vorab, ich halte den 2. Golfkrieg für einen grossen Fehler (Bushs Schwanzvergleich mit seinem Papa), Libyen war ein völliger Dünnpfiff, und Syrien ist mir nicht klar was das eigentlich bezweckt wurde. Ich hätte mich da von Anfang an herausgehalten.

    ABER das ist nun mal passiert. Das ist ein weiterer Bifurkationspunkt, der sich nicht mehr rückstellen lässt.

    Blicken wir nun nach Vorne. Man kann mit dem IS nicht verhandeln, denn der hat gar keinen Verhandlungsspielraum - er wird dem Unterhändler sagen "tretet dem Islam bei und wir haben ein gemeinsames Haus des Friedens" - aber mehr kann er gar nicht anbieten. Appeasement wird immer damit enden, dass man sich selbst ein Stück zurückzieht und dem IS mehr Feld überlässt.

    Ergo sollte man eben damit anfangen und mal Gewalt anwenden. Aber dann halte ich es eher mit General Sherman:

    William T. Sherman: Brief an Henry W. Halleck, 24. Dezember 1864 schrieb:

    „Wir kämpfen nicht nur gegen Armeen, sondern auch gegen ein feindseliges Volk, und wir müssen die Alten und die Jungen, die Reichen wie die Armen, die harte Hand des Krieges genauso spüren lassen wie ihre Armeen. Ich weiß, dass mein jüngster Marsch durch Georgia in dieser Hinsicht wahre Wunder gewirkt hat. Tausende, die von ihren Lügenblättern zu dem Glauben verführt worden waren, dass wir die ganze Zeit geschlagen würden, erkannten die Wahrheit und haben keinen Appetit darauf, diese Erfahrung zu wiederholen.“

    Also nicht so Unfug mit bisschen Drohnen hier und chirurgischem Schlag da.

    Nicht humanistisch, aber es würde Sinn machen das heute zu tun, solange Europa noch die Kraft dazu hat. Ich bin jetzt 44 Jahre alt, und habe keine Lust in 20 Jahren selbst als Mitt-Sechziger aus Deutschland fliehen zu müssen, weil Bürgerkrieg zwischen IS und der Restbevölkerung herrscht.



  • wenn der islam friedlich waere wie im fersehen medien und zeitungen durch westliche debatten so vorgelogen wurde und noch wird!

    dann würden westliche islamverbände ihre schwestern und brüder zu frieden aufrufen! tun sie das?

    humanisten und pazifisten machen platz und lassen gewaltätern aus dem religionskreis freien lauf.

    degenerierte seid ihr hat nichts mit hilfsbereitschaft zu tun weil es menschen opfert



  • Den IS zu vernichten bedeutet nur, der Hydra einen Kopf abzuschlagen. Es bringt nichts.

    Quatsch! Pinser.

    Ich bin jetzt 44 Jahre alt, und habe keine Lust in 20 Jahren selbst als Mitt-Sechziger aus Deutschland fliehen zu müssen, weil Bürgerkrieg zwischen IS und der Restbevölkerung herrscht.

    Traurig, so etwas hier lesen zu müssen. Wie konnte es mit Deutschland nur soweit kommen? Unfassbar.

    Übrigens: Wenn wir solche Anschläge in Deutschland bekommen, dann wird es hier sehr ungemütlich. man sollte den "Staatsschutz" schon mal verhundertfachen, bevor wieder die Leute fehlen oder sich krank melden.



  • Erhard Henkes schrieb:

    Den IS zu vernichten bedeutet nur, der Hydra einen Kopf abzuschlagen. Es bringt nichts.

    Quatsch! Pinser.

    Darf ich dich an die meisterhaft geführten Kriege gegen Alqaida, die Taliban, Gadaffi und Hussein erinnern?
    Wenn du so scharf auf Krieg bist, dann nimm dir 'ne Waffe und gehe zur französischen Fremdenlegion.

    Erhard Henkes schrieb:

    Traurig, so etwas hier lesen zu müssen. Wie konnte es mit Deutschland nur soweit kommen? Unfassbar.

    Übrigens: Wenn wir solche Anschläge in Deutschland bekommen, dann wird es hier sehr ungemütlich. man sollte den "Staatsschutz" schon mal verhundertfachen, bevor wieder die Leute fehlen oder sich krank melden.

    Es ist in Deutschland noch zu gar nichts gekommen, also beruhige dich.



  • Ich will nicht, daß es zu überhaupt was kommt in der Richtung, denn dann hätten wir eine Selbstberechtigung des Staates weniger. Ein Staat existiert, weil er Sicherheit (egal, welcher Art) zu Monopolpreisen verkauft. Wenn er die Außengrenzen gegen eine Flut Invasoren nicht mehr verteidigt, warte ich ungern zu, bis irgendwelche Extremisten die Redaktion eines Satireblatts killen oder nen Fernsehsender abschalten, um zu sagen, ja, jetzt ist was passiert, aber die haben's ja auch nicht anders gewollt.
    Wenn der Krieg von Außen mal die Mitte Europas erreicht hat, ist irreparabel viel hin.
    Ich will auch nicht in Konfliktzonen im Ausland militärisch einschreiten, hat sich immer schon als ungünstig erwiesen.
    Es ist wie Eibl Eibelsfeld gesagt hat: Der Mensch muß seine Probleme vor Ort lösen oder aussterben oder sein Gebiet verändern. Wir haben die letzte Option als Einladung formuliert zum universell gültigen Credo erhoben, ohne zu bedenken, daß wir mit dem Import von Konflikten unser eigenes Gesellschaftsmodell einem Rütteltest aussetzen, von dem ich keineswegs sicher bin, daß es den besteht.

    Wenn bei uns mal bei einem Massaker so um die 100 Personen sterben, ist es mir ehrlich gesagt egal, ob ein durchgeknallter Nazi wie Breivig eine Teeniehorde auf Kurzurlaub abknallt oder eine Handvoll Zauselbärte Discos hochjagen, da geht dann schon ein Riesenriß durch die Gesellschaft.
    Andersrum: Wenn das passiert, haben wir bereits versagt und verloren. Dann ist das "Modell Deutschland" in seinem Ruf und inneren Zusammenhalt ramponiert.



  • Hi,

    die größte Sicherheit bietet immer noch das alte schweizer Modell, dass jeder Schweizer nach dem Wehrdienst sein Sturmgewehr mit nach Hause nimmt. Solch ein Volk ist wehrhaft!
    Deutschland ist dagegen kastriert. Bei einer Flüchtlingszahl von über 1 Milion und gerade mal 170.000 Mann in der Bundeswehr und Polizei nicht viel mehr.
    Als erstes sollte sofort die volle Wehrpflicht wieder eingefuührt werden.
    Auch sollte man überlegen, ob man nicht allen autochthonen deutschen Nettosteuerzahlern die den Wehrdienst absolviert haben den Erwerb eines Sturmgewehrs ermöglichen sollte.

    Gruß Mümmel



  • Deutschland ist dagegen kastriert.

    Yep. Folge des WW2.



  • Hollande will "gnadenlos reagieren" und spricht von Krieg.
    http://www.spiegel.de/politik/ausland/paris-francois-hollande-spricht-von-krieg-a-1062828.html

    Der katholische Papst erwähnte bereits im Juni "eine Art dritter Weltkrieg".
    http://www.welt.de/politik/ausland/article142060798/Eine-Art-dritter-Weltkrieg-ist-im-Gang.html

    Das sind also drastische zeiten, in denen wir leben, und solche Aufgaben erfordern pragmatische Entscheidungen zum Wohle des eigenen Volkes bzw. Europas, falls sich dieses Staatenbündnis bewährt. Mit äußeren Feinden gelingt das einfacher, weil man dann einen gemeinsamen Feind hat. Man muss sich nur bewusst machen, dass die Ideale dieses Feindes fundamental auf dem Islam beruhen und dass er die Ungläubigen bekehren oder ihnen den Garaus machen will. Die freizügige westliche Welt ist diesem Feind ein einziges Grauen, so wie der Westen den fundamentalen Islam völlig zurecht fürchtet. Merkel möchte diese beiden Pole harmonisch verbinden. Das ist illusionistisch. Es läuft auf einen Kampf zwischen IS und seinen Verbündeten und Frankreich und seinen Verbündeten hinaus. Die religiösen Brennpunkte könnten Paris, Sarajevo, Rom und Jerusalem sein.



  • Erhard Henkes schrieb:

    Hollande will "gnadenlos reagieren" und spricht von Krieg.
    http://www.spiegel.de/politik/ausland/paris-francois-hollande-spricht-von-krieg-a-1062828.html

    Ein Krieg ist es in der Tat. Aber das ist nichts neues. Jeder Anschlag ist nur eine Schlacht in diesem globalen, asymmetrischen Krieg. Aber wie er reagieren will, weiß ich nicht. Der Krieg gegen Terroristen ist nun mal wie Schattenboxen. Oder eben gegen die Hydra zu kämpfen. Fakt ist: mit Gewalt kann man den asymmetrischen Krieg nicht gewinnen, das lehrt uns Vietnam und Afghanistan schon zwei mal.

    Erhard Henkes schrieb:

    Der katholische Papst erwähnte bereits im Juni "eine Art dritter Weltkrieg".
    http://www.welt.de/politik/ausland/article142060798/Eine-Art-dritter-Weltkrieg-ist-im-Gang.html

    Im gewissen Sinne hat er Recht. Frankreich sollte nicht zu drastisch in Syrien reagieren, etwa aus Affekt. Besonders die NATO soll stillhalten. Wenn Fr. versehentlich was russisches abschießt, kann das der echte WKIII werden.
    Wenn der Fehler begangen werden soll, tatsächlich in Syrien zu intervenieren (was auf lange Sicht nichts bringen wird), dann muss das dringend mit Russland koordiniert werden.



  • Der Krebs sitzt auf der arabischen Halbinsel. Immer nur gegen die Metastasen vorzugehen ist sinnlos, so lange der streuende Tumor nicht angegangen wird.


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