Textverarbeitungsprogramm für Doktorarbeit



  • PaulP. schrieb:

    Kommt es nicht auch darauf an welche Formate erlaubt sind?
    Ich denke mal das man .tex nicht in jedes beliebige Format verwandeln kann.
    Wenn man es an eine Druckerei gibt sollte es vielleicht kein Problem sein, doch
    die Unis verlangen doch nicht nur die Papierform sondern auch ein Medium, da
    kommt es dann auch auf das Format an.
    Eventuell eine nicht notwendige Frage.

    Der Export nach PDF geht immer, bei Open Office und Libre Office geht das übrigens auch.



  • Soo, ich melde mich auch noch mal hierzu, leider etwas verspätet, sorry!

    @Gregor
    Nun gut, wenn es tatsächlich konsistent über die verschiedenen Website, die solche Kataloge anbieten, so einfach funktioniert, dann ist das tatsächlich schon eine sehr einfache und benutzerfreundliche Sache.

    Allerdings ist in diesem Fall wohl eher Latex die Engstelle als das Literaturverzeichnis was die technische Komplexität angeht.

    Ich müsste mich mal nach guten Alternativen zu Endnote umsehen, denn nach etwas Benutzung muss ich feststellen, dass das Programm teilweise komisches Verhalten hat und auch nicht immer korrekt arbeitet.
    Noch dazu ist es keine Freeware, hm.

    @Allgemine Latex-Thematik
    Sollte Latex tatsächlich in so großem Stil überlegen sein, dann kann ich das guten Gewissens mal bei ihr vorschlagen und auch etwas gegenlehnen.
    So eine Doktorarbeit ist ja sowieso bemessen auf 1 Jahr in 40 Stunden Wochen, also ist eigentlich genug Zeit da 🙂

    SeppJ schrieb:

    Klickibunti

    😃 Das kenn ich sonst nur von einem Linux-Fan Kollegen, wusste gar nicht, dass das Usus ist.

    Open Office & Libre O schrieb:

    Aber wie dem auch sei, als Zweitlösung empfehle ich immer noch Libre Office oder Open Office, wenn einem TeX zu schwer ist.

    Libre / Open Office über Word weil Freeware oder aus anderen Gründen? Und dann in Kombination eines externen tools für das Literaturverzeichnis oder mit "Onboard"-Mitteln?



  • OpenOffice und LibreOffice sind schlimmer als Word. Ich habe mal ein Konzept für meine Bachelor-Arbeit damit gemacht und hatte schon bei der Nummerierung der Überschriften Probleme.

    Nimm besser LaTeX. Ich glaube fast jede Uni bietet Kurse an und es gibt auch für Windows gute Editoren dafür.



  • RAII schrieb:

    So eine Doktorarbeit ist ja sowieso bemessen auf 1 Jahr in 40 Stunden Wochen, also ist eigentlich genug Zeit da 🙂

    Wenn ich sowas lese muss ich echt jedes Mal schmunzeln. Wer auch immer sich diesen Zirkus mit den Medizin-Doktor-Diplomarbeiten ausgedacht hat.



  • Was genau bringt dich da zum Schmunzeln?



  • RAII schrieb:

    Open Office & Libre O schrieb:

    Aber wie dem auch sei, als Zweitlösung empfehle ich immer noch Libre Office oder Open Office, wenn einem TeX zu schwer ist.

    Libre / Open Office über Word weil Freeware oder aus anderen Gründen? Und dann in Kombination eines externen tools für das Literaturverzeichnis oder mit "Onboard"-Mitteln?

    Libre Office bzw. Open Office war früher keine Freeware, es ging aus Star Divisions Star Office hervor, damals eine deutsche Firma und das Konzept und die Herangehensweise, also die Bedienphilosophie wurde schon damals entworfen und hat sich von Word unterschieden. Wir sprechen also nicht über das Thema Freeware und Bastelprojekt, sondern von professionell entwickelter Software mit einer Bedienphilosopie fürs professionelle arbeiten.

    Libre Office und Open Office ist besser beim Nummerieren, allerdings gilt das nur, wenn man nicht mit MS Office Denke da herangeht, wie es offensichtlich
    ShadowClone macht und seine Inkompetenz dann hier in seinem Kommentar zur Geltung bringt:

    ShadowClone schrieb:

    OpenOffice und LibreOffice sind schlimmer als Word. Ich habe mal ein Konzept für meine Bachelor-Arbeit damit gemacht und hatte schon bei der Nummerierung der Überschriften Probleme.

    Wichtig zu wissen ist hier, dass die Kapitel und Überschriftennummerierung in OpenOffice/LibeOffice komplett anders funktioniert als MS Office, aber wenn man mal weiß, wie es in OpenOffice bzw. Libre Office gemacht wird, dann ist diese Methode besser und man hat bei langen Dokumenten dann auch keine Probleme und auch nicht die Probleme, wie sie bei Word üblich sind.

    Und noch etwas sollte man sich bewusst sein. Hätte Microsoft die Konkurrenz nicht einfach mit ihrem vielen Geld, das sie mit DOS und Windows verdient haben, weggedrückt, dann wäre Star Office heute noch keine Freeware.

    Das es jetzt Freeware ist, schmälert oder verschlechtert es somit in keinster Weise.


  • Mod

    RAII schrieb:

    Was genau bringt dich da zum Schmunzeln?

    Dass man in Medizin seinen Doktor einfacher bekommt als in anderen Fächern ein Diplom oder Master. Meine Diplomarbeit in Physik hat ein Jahr gedauert, an anderen Unis hätten es auch 18 Monate sein können. Eine Doktorarbeit in diesem Bereich dauert 3-5 Jahre. In anderen Disziplinen ebenso, Medizin ist eines der wenigen Fächer, wo man den Titel nach geworfen bekommt.



  • @Open / Libre Office

    Interessant, ich verstehe. Und das so als Literaturverzeichnis taugt das Standard-Tool der beiden auch? Besonders im Bezug auf die genannte Thematik?

    @SpeeJ
    Naja ... Also ich ich finde man sollte das Ganze auch mal etwas realstisch sehen - der Doktor Titel auf für einen Medizin Studenten schon mal gar nicht die gleiche Bedeutung wie zB. einen Physiker.
    Die machen den, weil sie ihn haben müssen und nicht, weil sie damit in die Forschung gehen und das als wichtige Grundlage dafür verwenden müssen.

    99% davon werden in ihrem späteren Leben 0 davon nutzen.

    Mal davon abgesehen hat meine Mutter für ihre "summa cum laude" Doktorarbeit auch gut 4 Jahre investiert.
    Mit sowas kann man dann forschen, wenn man denn will.
    Und das unterscheidet sich dann von dem Doktor in der Physik auch nicht.

    Sicherlich hat dieser Vorwurf, den man so gerne hört, irgendwo schon eine Berechtigung, aber wenn man mal ein bisschen darüber nachdenkt macht er aus genannten Gründen eigentlich absolut keinen Sinn.



  • Ich verstehe nicht warum du die vorgeschlagene Software nicht testet, die ist kostenlos und kann man sich einfach runterladen. Stattdessen Theorien austauschen würde ich doch vorschlagen das du mal rumprobierst.
    In TeX kannst mit 30-40 Befehlen, für Strukturierung und Formatierung, schon echt viel machen. Ein geeigneter Editor hilft dir auch noch, es gibt massig Infos und Dokus. Ich habe nach ca. 3h Einarbeitung einfach mal ein paar Seiten erstellt um zu sehen ob ich es hinkriege.
    Aber frag lieber noch eine Woche lang um dann genauso schlau zu sein wie vorher 🙄
    Ist deine Sache, doch lösen wirst du da Problem damit nicht. Viel Glück dabei.



  • laberlaberlaber schrieb:

    Ich verstehe nicht warum du die vorgeschlagene Software nicht testet, die ist kostenlos und kann man sich einfach runterladen. Stattdessen Theorien austauschen würde ich doch vorschlagen das du mal rumprobierst.
    In TeX kannst mit 30-40 Befehlen, für Strukturierung und Formatierung, schon echt viel machen. Ein geeigneter Editor hilft dir auch noch, es gibt massig Infos und Dokus. Ich habe nach ca. 3h Einarbeitung einfach mal ein paar Seiten erstellt um zu sehen ob ich es hinkriege.
    Aber frag lieber noch eine Woche lang um dann genauso schlau zu sein wie vorher 🙄
    Ist deine Sache, doch lösen wirst du da Problem damit nicht. Viel Glück dabei.

    Ich teste das, was sich hier am Ende final ergibt.

    Es gibt kein Zeitstress, daher hör ich mir erst mal an was jeder zu sagen hat, hark noch paar mal nach und wenn dann jeder dann sein Standpunkt vertreten hat, dann habe ich einen guten Überblick.

    Bis jetzt ist auf jeden Fall klar, dass ich Latex testen werde, wenn es denn so weit ist.
    Dann dafür brauch ich ein paar ruhige Tage, um mich ordentlich damit zu befassen.
    Denn ich muss mich nicht nur selber einarbeiten, sondern hauptsächlich das Ganze meiner Schwester erklären.

    Aber schön, dass du Dir Sorgen um mich machst.



  • Open Office & Libre O schrieb:

    Libre Office und Open Office ist besser beim Nummerieren, allerdings gilt das nur, wenn man nicht mit MS Office Denke da herangeht, wie es offensichtlich
    ShadowClone macht und seine Inkompetenz dann hier in seinem Kommentar zur Geltung bringt:

    Wer LibreOffice lobt, hat nie mit einem einigermaßen aktuellen Word gearbeitet. Man arbeitet damit deutlich produktiver. LibreOffice hatte unter Ubuntu 14.04 wirklich hässliche Bugs, wie z. B., dass Bildunterschriften, nach dem man das Dokument geschlossen und wieder geöffnet hat, einfach verrutscht sind.
    Ganz ähnlich bei Unterüberschriften: Dokument schließen, wieder öffnen und versuchen mitten im Dokument eine neue Unterüberschrift zu machen, in dem man beim Mauskurser vor einer vorhandenen Unterüberschrift setzt und Enter drückt, hat dazu geführt, dass eine Hauptüberschrift erzeugt wurde. Komischerweise hat das bei neu erstellten Dokumenten gut funktioniert. Wegen diesen Kinderkrankheiten und das unproduktive Arbeiten mit diesem Produkt, kann ich von dieser Software nur abraten. Word ist hier 10 mal besser und trotzdem würde ich zu LaTeX greifen.

    Klar ist LibreOffice absolut ausreichend, wenn man mal einen Brief schreiben will oder eine schlichte Präsentation, aber das wars dann auch schon. LibreOffice ist im professionellem Bereich einfach nicht ernst zu nehmen.



  • RAII schrieb:

    @Open / Libre Office

    Interessant, ich verstehe. Und das so als Literaturverzeichnis taugt das Standard-Tool der beiden auch? Besonders im Bezug auf die genannte Thematik?

    Probiere es einfach aus, dann siehst du ob du damit klar kommst und es deinen Ansprüchen genügt:

    Für Open Office
    https://wiki.openoffice.org/wiki/DE/Dokumentation/OOo_2.x/Handbücher/Writer-Handbuch/Ein_Inhaltsverzeichnis_erstellen

    Für Libre Office
    https://help.libreoffice.org/Writer/Creating_a_Table_of_Contents/de

    Zu beachten ist, dass sich Libre Office und Open Office in den vergangenen Monaten bei diversen Funktionen auseinander entwickelt hat, es kann da also geringfügige Unterschiede in der Bedienung geben.



  • ShadowClone schrieb:

    Wer LibreOffice lobt, hat nie mit einem einigermaßen aktuellen Word gearbeitet. Man arbeitet damit deutlich produktiver. LibreOffice hatte unter Ubuntu 14.04 wirklich hässliche Bugs, wie z. B.,...

    Die bei Ubuntu 14.04 mitgelieferte Libre Office Version ist uralt, wie Distrowatch aufzeigt:

    https://distrowatch.com/table.php?distribution=ubuntu

    Die aktuelle Libre Office Version ist schon ein paar Versionen weiter und wenn einem Libre Office nicht gefällt, dann kann man immer noch Open Office verwenden, die unterschieden sich da nämlich auch in der Umsetzung neuer Funktionen.

    In Libre Office verläuft die Entwicklung meist etwas schneller, es werden mehr neue Features eingebaut, darunter kann die Qualität leiden. Bei Open Office ist man hier etwas vorsichtiger mit der Implementierung neuer Features.

    Letzten Endes kommt es halt darauf an, was man braucht. Wenn man einen deutlichen Vorteil durch die neuen Features hat, dann sollte man Libre Office verwenden, wenn einem das nicht so wichtig ist, ist auch Open Office eine gute Wahl.



  • Ich möchte hier doch nochmal auf LyX hinweisen, das wurde ja nur einmal erwähnt und ist dann ein bisschen unter den Tisch gefallen.
    http://www.lyx.org/

    Ich bin wohl das, was man einen LaTeX-Poweruser nennt, habe aber trotzdem vor etwa einem Jahr mal LyX ausprobiert. Ich war vorher sehr skeptisch, da ich dachte, das WYSIWYG Konzept lässt sich nicht gut mit LaTeX verheiraten.
    Ich wurde aber doch ziemlich schnell überzeugt.

    Was mir sehr gut gefällt ist, dass dem Nutzer die LaTeX-Denkweise auf eine sanfte Art und Weise aufgezwungen wird. So ist es beispielsweise nicht möglich (bzw. sehr umständlich), Text einfach mal in der Schriftgröße zu ändern. Hier sollte der Weg über verschiedene Überschriften gewählt werden, da dann die Schriftart automatisch (LaTeX eben) angepasst wird.
    Man hat verschiedene Umgebungen, also kann man beispielweise eine Section erzeugen, die erhält gleich eine Überschrift, dann kann man weitere Ebenen einfügen, eventuell Zitate usw. Dazu erhält man gleich ein Inhaltsverzeichnis, eine Titelseite und noch so schöne Dinge.
    Außerdem hat man eben die ganze Macht der LaTeX-Welt ohne sich um die Details zu kümmern. Die Standardeinstellungen sind sinnvoll, so dass man auch ohne LaTeX-Kenntnisse gleich loslegen kann.

    Ich kann wirklich nur empfehlen, sich mal zwei Stunden Zeit zu nehmen und die Einführung zu lesen (ich glaube, das schafft man auch schneller). Dabei werden kurz die Konzepte eingeführt und dem Leser klar gemacht, wie man das Programm benutzen sollte, um möglichst produktiv zu sein.

    Für mich war es im Endeffekt zu unpraktisch, da ich in meinen Dokumenten viel TikZ benutze und ich es nicht geschafft habe, tikzexternalize umzusetzen. Falls das jemand kann, nur her damit 🙂

    Also auch an die Hardcore-TeXniker: probierts mal aus!



  • Hyde++ schrieb:

    Ich möchte hier doch nochmal auf LyX hinweisen, das wurde ja nur einmal erwähnt und ist dann ein bisschen unter den Tisch gefallen.
    http://www.lyx.org/

    Habs ausprobiert und es war Müll.



  • Sehr fundiert. Was hat dir denn nicht gefallen? Ich bin wie gesagt auch zurückgegangen (vim + make), aber gerade für Einsteiger oder Leute, die der genaue Hintergrund nicht interessiert, finde ich LyX schon geeignet.



  • RAII schrieb:

    Naja ... Also ich ich finde man sollte das Ganze auch mal etwas realstisch sehen - der Doktor Titel auf für einen Medizin Studenten schon mal gar nicht die gleiche Bedeutung wie zB. einen Physiker.
    Die machen den, weil sie ihn haben müssen und nicht, weil sie damit in die Forschung gehen und das als wichtige Grundlage dafür verwenden müssen.

    Nein, die müssen ihn eben nicht haben, die wollen das, weil sie sich gerne einen Titel, für den andere Leute hart arbeiten vor den Namen setzen wollen. Ein praktizierender Arzt braucht keinen Doktortitel. (Es gibt hin und wieder auch seltene Exemplare, die tatsächlich auf diesen Zirkus verzichtet haben.) Und genau daher ist es völlig unverständlich, warum sie den Titel nachgeschmissen kriegen. Noch dazu, wo es eben in der Medizin natürlich auch richtige Doktorarbeiten gibt, deren Wert dadurch in der Tat geschmälert wird.


  • Mod

    Hyde++ schrieb:

    Sehr fundiert. Was hat dir denn nicht gefallen? Ich bin wie gesagt auch zurückgegangen (vim + make), aber gerade für Einsteiger oder Leute, die der genaue Hintergrund nicht interessiert, finde ich LyX schon geeignet.

    Wenn du unbedingt eine Begründung brauchst: Der von Lyx erzeugte LaTeX-Code ist schrecklich. Deutlich als von einer Maschine geschrieben erkennbar und für Menschen daher nicht zu lesen. LyX kennt auch alle "Tricks" und tut nichts dagegen, den Benutzer von irgendetwas abzuhalten, was eigentlich nicht gut für ihn wäre. Die besten Ergebnisse mit LaTeX erhält man in der Regel, indem man einfach nichts Besonderes tut und dem System vertraut. LyX zwingt hingegen dem System die schlechten Vorstellungen des Nutzers auf. Da kann man dann auch gleich Word benutzen.



  • @RAII: Die Leute, die hier LaTeX gelernt haben, um Texte zu erstellen, haben das nicht erst für ihre Doktorarbeit gelernt. Auch eine Diplom- oder Masterarbeit ist hierfür Anlass genug. Viele bringen sich das bei, wenn sie mal irgendwelche Praktikumsberichte oder ähnliches im Rahmen ihres Studiums anfertigen müssen.

    Die Promotion in der Medizin ist natürlich nicht so aufwändig wie in den Naturwissenschaften, das ist allgemein bekannt. Aber ich denke, dabei sollte dennoch eine Arbeit in einem Umfang entstehen, der es rechtfertigt, sich in so ein Werkzeug einzuarbeiten.

    Deine Schwester sollte dazu in der Lage sein, sich so ein Textsatzsystem beizubringen. Ich meine, sie ist ja auch dazu in der Lage, sich beizubringen, wie der menschliche Körper funktioniert. Was ist wohl herausfordernder?

    Eine Sache ist allerdings klar: Das Lernen von LaTeX ist mit vielen Frustrationsmomenten verbunden. Man bleibt häufig eine längere Zeit an kleinen Problemchen hängen, die einem mit einem Office-Programm keine 5 Sekunden kosten würden. Andere Dinge sind hingegen viel angenehmer zu erreichen als mit Office-Produkten.



  • SeppJ schrieb:

    Hyde++ schrieb:

    Sehr fundiert. Was hat dir denn nicht gefallen? Ich bin wie gesagt auch zurückgegangen (vim + make), aber gerade für Einsteiger oder Leute, die der genaue Hintergrund nicht interessiert, finde ich LyX schon geeignet.

    Wenn du unbedingt eine Begründung brauchst: Der von Lyx erzeugte LaTeX-Code ist schrecklich. Deutlich als von einer Maschine geschrieben erkennbar und für Menschen daher nicht zu lesen. LyX kennt auch alle "Tricks" und tut nichts dagegen, den Benutzer von irgendetwas abzuhalten, was eigentlich nicht gut für ihn wäre. Die besten Ergebnisse mit LaTeX erhält man in der Regel, indem man einfach nichts Besonderes tut und dem System vertraut. LyX zwingt hingegen dem System die schlechten Vorstellungen des Nutzers auf. Da kann man dann auch gleich Word benutzen.

    Da gebe ich dir auch Recht. Ich sehe aber trotzdem einen Vorteil in LyX gegenüber Word. Die Voreinstellungen sind sinnvoll, daher müsste man in erster Linie den Nutzer ermutigen, nicht seine eigenen Vorstellungen mitzubringen, sondern dem System zu vertrauen. Außerdem erhält man mit LyX eben ein schönes LaTeX-Dokument und den tatsächlichen Code dahinter interessiert den Nutzer doch eh nicht.

    Darüberhinaus ist es leider auch wirklich nicht der Fall, dass das direkte Aufschreiben von LaTeX-Code zu gutem Code führt. Die meisten meiner Kommilitonen schreiben ganz schönen Müll, beschäftigen sich in keinster Weise damit, wie man das System richtig benutzt und verwenden irgendwelche Präamblen, die von Fachgebieten mal publiziert wurden, als "gute Einstellungen".
    Diese Präambeln haben dann oft gerne mal 200 Zeilen und drehen an irgendwelchen Interna um das gewünschte Verhalten zu erzielen. In meiner Umgebung weiß vermutlich keiner, wie man mit Hilfe von KOMA-Optionen parskip oder parindent einstellt, das machen alle über Redefines, weil man das ja mal so gelernt hat.

    Nochmal zusammenfassend: Ich selbst benutze LyX ja gar nicht, aber ich halte es leider für unrealistisch (wie du ja selbst auch schon geschrieben hast), dass jetzt diese Doktorandin mit LaTeX anfängt. Und wenn doch, ist es leider die Ausnahme.
    Diesen Leuten aber ein Programm an die Hand zu geben, was ihnen die Möglichkeit gibt, schöne Dokumente mit geringem Aufwand und den Vorteilen der LaTeX-Welt zu erstellen, finde ich eine gute Sache. Daher finde ich es schade, dass LyX oft einfach mit den Worten "Weird, Müll" unter den Tisch fällt.


Anmelden zum Antworten