Tetzel *blitz*



  • Ich war mal auf einer Messe, wo entsprechende Anlagen verkauft wurden.
    Niemand der entsprechenden Städte/Kommunen-Vertreter hat nach der Genauigkeit, Fehlerwahrscheinlichkeit, Haltbarkeit, etc. gefragt.
    Das einzige Verkaufsargument war, wieviel Einnahmen generiert werden können.

    Jedoch, wer sich nicht an die Vorgaben hält, der brauch sich auch nicht zu beschweren, wenn er/sie zur Kasse gebeten wird.
    Hinterhältig wird es erst dann, wenn auf Grund der Schilderlage Situation unklar ist. Entsprechende Urteile gibt es dazu.



  • (ich war so frei und habe den irrelevanten Textwall ignoriert)

    Mr X schrieb:

    Wenn ich für die Aufstellung von Blitzern - als Mittel zur Durchsetzung von Verkehrsregeln - zuständig wäre, würde ich sie dort aufstellen, wo die Regeln am häufigsten übertreten werden.

    Aaah, jetzt verstehe ich: Es geht also primär darum die Einhaltung der Regeln durchzusetzen, und nur sekundär (oder gar tertiär?) darum die Sicherheit zu steigern. Ich wünschte mir die Behörden wären da so ehrlich.



  • Es geht also primär darum die Einhaltung der Regeln durchzusetzen, und nur sekundär (oder gar tertiär?) darum die Sicherheit zu steigern.

    Nun, diese Regeln dienen im Allgemeinen der Sicherheit (teilweise natürlich auch dem Umwelt- oder Lärmschutz). Und wenn man diese Regeln durchsetzt, dient das der Sicherheit. Außerdem beraubt sich ein Staat, der das geltende Recht nicht durchsetzt, seiner eigenen Legitimation.



  • Ich hab noch nie nen Blitzer gesehen. Ich wurde auch noch nie geblitzt. Ich schätze mal die meisten Leute die sich über Blitzer aufregen haben es verdient geblitzt zu werden.



  • Gruum schrieb:

    Ich hab noch nie nen Blitzer gesehen.

    Ich fahre auf meinem Arbeitsweg (einfach, ~20km) an 6 stationären Blitzern vorbei, mit 4 Stellen wo öfters (~einmal pro Monat pro Stelle) mobile Blitzer stehen. Nur mal so als Größenordnung wie es "anderswo" aussieht. Oder wenn man aufmerksam den Verkehr beobachtet. Ja, diesen Seitenhieb hast du verdient 😉



  • Ich habe den Lappen schon länger und wurde vor 15 Jahren zweimal in rascher Folge geblitzt, beim zweiten mal durchaus gerechtfertigt, da hatte ich es innerorts eindeutig zu eilig.
    Das davor war so eine Sache, die ich eher bei Abzocke einsortiere, Landstraße Tempo 100- Einflugschneise, erste Bebauung/Einmündung 300 m hinterm Ortsschild, der Blitzer aber direkt dahinter, das war relativ teuer, aber knapp unterm Flennie- Punkt. Die Sicherheitsdienlichkeit dieser Überwachung kann ich bis heute nicht einsehen. Was soll's? *Bezahlt* *Schulterzuck* *Arschleck*
    Ansonsten ist es mir eigentlich recht, wenn man die ganzen Knallköpfe absammelt, die den Straßenverkehr zur persönlichen Rennstrecke umwidmen, meinetwegen auch mit Blaulichteinsatz und in der Konsequenz möglicherweise mit lebenslangem Fahrverbot. Mir ist der Umgang mit Verkehrssündern sowieso zu lax.

    Wenn mich der Hafer sticht, gehe ich auf die Kartbahn oder bezahle für ein paar Runden auf einer echten Rennstrecke. Ist garantiert billiger als MPU und Lappen neu machen.



  • Hi,

    an sich bin ich für Blitzen, wenn es denne vernünftig gemacht wird.
    Früher gab es da mal ein gewisses Gentleman-Aggreement, das erst ab 13 km/h drüber geblitzt wurde. Das war vernünftig, denn die wirklichen Rowdies wurden abgefasst, aber kleine Flüchtigkeitsfehler wurden ignoriert. Schließlich sind auch Autofahrer nur Menschen. Abner heute wird schon bei unter 10 zu viel geblitzt. Damit fördert man aber nur die Entwic klung hin zu Autofahrtern, die nur noch auf den Tachjo schauen und nicht mitkriegen, das auf der Straße Kinder spielen.
    Auch empfinde ich es als reine Abzocke, wenn am Ausgang einer Ortschaft, wo rechts und links nur noch Ödland ist und durch rausbeschleunigen keinerlei Gefahr entsteht geblitzt wird.
    Den Gipfel vom Dutzend hab ich aber mal erlebt, da stand der Blitzwagen auf der Beschleunigungsspur einer Bundesstraße. Man kommt unter der Straße durch, und dann in einer Aufwärtskurve auf die Bundesstraße und muss nach hinten gucken ob Verkehr ist, und dann steht da so ein Arschloch (ja Jester, ich bleibe bei dieser Formulierung) und man hat Glück, wenn man aufmerksam genug ist um ihn noch rechtzeitig zu bemerken. Heute könnte ich mir den ... aufreißen, dass ich da aus Zeitmangel nicht gleich noch mal lang bin und ien tolles Foto samt ner saftigen Anzeige gemacht habe.
    Ähnlich Begeister war ich mal, als ich von einem Polizeiwagen ausgebremst wurde und rauszitiert wurde mit den Worten "ihr Auto ist kaputt". Da denk man an alles mögliche, aber nciht an das, was die gefunden haben: An der Kennzeichenbeleuchtung war eine von den beiden Birnen durchgebrannt... Ich glaube da war noch viel mehr durchgebrannt.

    Gruß Mümmel



  • muemmel schrieb:

    Abner heute wird schon bei unter 10 zu viel geblitzt. Damit fördert man aber nur die Entwic klung hin zu Autofahrtern, die nur noch auf den Tachjo schauen und nicht mitkriegen, das auf der Straße Kinder spielen.

    Das ist ein Teil der Standard- Ausreden, deren Sinnhaftigkeit in Zweifel zu ziehen ist.
    Wer nur auf den Tacho oder nur nach Kindern schauen kann, sollte sich die Frage nach der eigenen allgemeinen Fahrtauglichkeit sowieso ernsthaft stellen.

    Und 10 km/h mehr oder weniger gehen nicht nur in lineare Verhältnisse bei der Wandlung in die Folgen ein. Die kinetische Energie m/2*v² vervierfacht sich ja von 10 km/h auf 20 km/h, die Schrecksekunde verdoppelt den Reaktionstotweg von 2,8 auf 5,6 m und die Losreißmomente für die Reibungskette Räder- Fahrbahn - Bremsanlage tragen keine Prüfsiegel: 10 mehr sind noch sicher.

    Wie plötzlich da was schiefgehen kann, zeigt ein ADAC- Schleuderkurs, den ich jedem "Privatrennfahrer" ans Herz legen mag. Viele bleiben zwar weiter erziehungsresistent, aber der eine oder andere hat schon eingeräumt, dass ihm erst jetzt klar geworden ist, wie knapp manche Situationen waren und nur pures Glück Schlimmeres verhinderte. 😮



  • Hi Pointercrash(),

    pointercrash() schrieb:

    Das ist ein Teil der Standard- Ausreden, deren Sinnhaftigkeit in Zweifel zu ziehen ist.
    Wer nur auf den Tacho oder nur nach Kindern schauen kann, sollte sich die Frage nach der eigenen allgemeinen Fahrtauglichkeit sowieso ernsthaft stellen.

    Du würdest Dich wundern, wenn Du wüsstest, wie viele Fahrer den Blick nicht vom Tacho weg bekommen. Merkt man ganz deutlich, wenn man mal mit anderen mitfährt.
    Ein Blick auf den Tacho kostet immer mindestens eine halbe Sekunde, bei den meisten aber über eine Sekunde.

    Dass man auc hohne Tachohörigkeit sicher und angemessen fahren kann, habe ich erlebt, als ich mal fast ein Jahr mit komplett ausgefallenen Instrumenten gefahren bin. Damals war ich weder Verkehrshindernis, noch wurde ich geblitzt. Erfordert nur ien bisschen mehr Aufmerksamkeit und dass man sein Auto kennt.

    Warum muss das eigentlich ein Problem darstellen? Bei manchen Autos gibts neben dem Tempomat noch eine zweite Schaltung als Begrenzer. Da kann man ganz normal selber fahren, kommt aber normal nicht über die eingestellte Grenze, hat aber im Notfall über Kickdown trotzdem alle Möglichkeiten offen. Wenn man das vom Gesetzgeber her als Pflichtausrüstung für alle Autos vorschreiben würde, dann könnte man die Grenzen enger ziehen.

    Gruß Mümmel



  • muemmel schrieb:

    Ein Blick auf den Tacho kostet immer mindestens eine halbe Sekunde, bei den meisten aber über eine Sekunde.

    nicht immer, es gibt auch autos mit head-up-display...



  • Hi Max Power,

    Max Power schrieb:

    muemmel schrieb:

    Ein Blick auf den Tacho kostet immer mindestens eine halbe Sekunde, bei den meisten aber über eine Sekunde.

    nicht immer, es gibt auch autos mit head-up-display...

    Auch da kostet es die halbe Sekunde. Man guckt auf die Anzeige, fokussiert die Augen darauf und blendet den Rest unbewust gedanklich aus. Ins Bild springende Kinder wird man trotzdem wahrnehmen, aber subtielere dinge, wie die hinter einem geparkten Auto sichtbaren Füße von dhinter stehenden Kindern die gleich vortreten werden eher nicht.
    Beim Head-up-Display ist die Ablenkung unter Umständen sogar noc größer als bei Tacho, weil man beim Tacho meist nicht abliest, sondern einfach nur guckt ob der Zeiger die "richtige Schräglage" hat.
    Speziell bei Dunkelheit und Regen gehört die Aufmerksamkeit aller Augen, auch der Hühneraugen ungeteilt auf die Straße. Das Tempo sollte man so im Griff haben, und im zweifelsfall ist eine überschrittene Tempobeschränkung besser als ein umgefahrener Fussgänger oder Radfahrer.

    Gruß Mümmel



  • Ne halbe Sekunde kommt hin, aber auf welchen Gesamtintervall? Man weiß ja selber, ob man Gas gibt, wegnimmt oder bremst. Ich muß ned immer gucken.
    Ein absolutes Gefühl für die Geschwindigkeit haben wir nicht, deswegen sind die Leute an Ortsgrenzen Richtung innerorts oft zu flott unterwegs.
    Ich glaube i.Ü. nicht, daß ein Fahrzeug, das motorisiert über 25 kann, laut StVZO ohne Geschwindigkeitsmesser geführt werden darf.

    Psychooptisch nimmt der Mensch außerhalb des Fokussierungsflecks Bewegungen am besten wahr, trifft aber oft auf Irritationen Fehlentscheidungen. Inwieweit die Konzentration auf den Tunnel, die sowieso nicht dauerhaft aufrechterhalten werden kann, zum unfallvermeidenden Fahren führt, da weiß ich nur, dass da gerne dran rumgeforscht wird, bisher mit divergenten Ergebnissen.

    Totgefahren hab' ich bisher einen Fuchs, drei Hühner und nen Rabenvogel, alles Überland, alles Dämmerung, alles innerhalb des Tempolimits. Wahrscheinlich hätte ich alle Unfälle mittels geringeren Tempos vermeiden können - reine Konzentration hätt's nicht gebracht. Rechtlich alles OK, aber wär' mit mir noch alles OK, wenn da ein Kind vor mir noch 5 Minuten auf der Fahrbahn vorm Verrecken rumzuckt? So lang hat der Fuchs gebraucht.

    Das "ich pass ja auf" ist jedenfalls für mich keine Rechtfertigung für zu hohe, sprich "situationsunangemessene" Geschwindigkeit, egal was auf Schildern und Tacho steht.

    Nachtrag: Achja, ich hab' so'n Navi, das akustisch meckert, wenn's zu schnell ist, da muß ich nirgendwohin gucken.



  • pointercrash() schrieb:

    Das ist ein Teil der Standard- Ausreden, deren Sinnhaftigkeit in Zweifel zu ziehen ist.
    Wer nur auf den Tacho oder nur nach Kindern schauen kann, sollte sich die Frage nach der eigenen allgemeinen Fahrtauglichkeit sowieso ernsthaft stellen.

    Das ist keine "Ausrede", zumindest in dem genannten Zusammenhang nicht. Gerade wenn Kinder auf der Straße zu sehen sind, ist gute Antizipation bzw. Vorausschau angesagt (oder Fahrräder in Städten). Aber meist fährt man dann auch nicht so schnell. Du fährst aber auch nicht Flat-Tempo oder Punktgenaue Geschwindigkeit.
    Gelegentlich musst du den Rückspiegel gut im Auge haben, gelegentlich, was vorne an der nächsten Kreuzung passiert.
    Selbst Formel 1 Fahrer mach(t)en beim Fahrt in die Boxengasse etliche Fehler.
    In vielen Dörfern stehen Tempoanzeigetafeln z.B. http://ndp.fnp.de/lokales/wetterau/Ruhe-vorm-Haus;art677,1348920, das ist eine recht effektive und gleichzeitig weniger dubiose Ablass-hafte Geschichte.
    Das kostet zwar auch ein wenig Geld, aber das kann man ja auch da eintreiben, wo es auch nachvollziehbar ist.

    Totgefahren habe ich bisher (bewußt) eine junge Blaumeise (mit Auto, mit Motorrad natürlich >Trillionen von Insekten). Ich war etwas zu schnell in einer abkürzenden Durchfahrt in Königslutter gewesen (schnelle Beschleunigung, vermutlich noch unter 50 oder nur leicht darüber) (um über den Umweg LKws zu überholen). Die (zwei) Blaumeisen auch zu schnell und übermütig, aber nur eine hatte Glück, die andere ist im Scheibenwischer hängengeblieben 😞
    (Seither fahre ich durch die angesprochene Zwischenstraße (auch andere Zwischenstraßen) nicht mehr im Hastmodus).
    (Hier in dem Video ist die Stelle sogar mit drauf (bei 10:37 (so in etwa, glaube ich, war gleich am Anfang), anfangen mit dem Abschnitt am besten bei 10:08)
    Video: Eine Fahrt durch Königslutter, Länge 14 Minuten
    https://www.youtube.com/watch?v=NBPoME4emBA



  • // file /public/brain/Dorf::Tempoanzeige.pseudocode
    if Beschwerde eines Anwohners
      if Ortsbegehung ergibt Anwohner ist kein Obernarr
        Tafel aufstellen
        sleep bis Batterie leer
        if krass zu viele zu schnell
          mobile Radarfalle hin
          assert(es rechnet sich);//nur zur sicherheit, prog ist noch nie hier ausgestiegen
          assert(sehr viele Anwohner happy);//dito
          assert(durch Vorselektion Tafeln massiv Einsatzzeit gespart);//dito
          assert(kein Informatiker verliert dabei den Lappen);//klar, die haben ja 
              //ein wenig hirn hinter der fratze
    

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