Baden-Württemberger! Rheinland-Pfälzer! Sachsen-Anhalter! GEHT WÄHLEN!



  • Erhard Henkes schrieb:

    Ich kann mich gut an den Anfang der Grünen erinnern. das waren aber echte und wilde Protestierer im Vergleich zu den angepassten AfD-Vertretern, die mit Anzug und Krawatte brav diskutieren.

    Hinter der Maske des biederen Bürgers, lässt sich eine menschenfeindliche Gesinnung nun mal am besten verstecken.

    Erhard Henkes schrieb:

    Wenn ein so großer Anteil der Bevölkerung diese Partei wählt, dann ist das mehr als ein Protest.

    Gerade auch im Hinblick auf den massiven Sozialabbau, den die AfD anstrebt. Ihre Wähler nehmen das in Kauf, oder wissen es nicht. Bei Ersteren herrscht die Angst vor. Angst vor Veränderung.



  • Die Bundestagswahl ist noch weit weg. Da wird noch einiges passieren. Das Vertrauen in die CDU/CSU und SPD bröckelt aktuell aber gewaltig. Die Umfragewerte sind ein signifikantes Zeichen für eine ernst zu nehmende Schieflage. Der Deal mit der Türkei wird genau so jämmerlich enden wie die Rettung Griechenlands. In beiden Fällen sind wir in den Fängen von erpresserisch agierenden Politikern. Merkel sagt vor allem nicht die Wahrheit über die Lage der Nation, sondern (re)agiert vorwiegend intransparent, beleidigt und wenig überzeugend. Da hilft auch die Unterstützung Obamas und der EU-Größen wenig.



  • Erhard Henkes schrieb:

    Der Deal mit der Türkei wird genau so jämmerlich enden wie die Rettung Griechenlands.

    Die Griechenlandkrise ist doch souverän gelöst worden, oder sehe ich das falsch?



  • Mirek schrieb:

    Erhard Henkes schrieb:

    Der Deal mit der Türkei wird genau so jämmerlich enden wie die Rettung Griechenlands.

    Die Griechenlandkrise ist doch souverän gelöst worden, oder sehe ich das falsch?

    Meinst du das ironisch?



  • Mr X schrieb:

    Mirek schrieb:

    Erhard Henkes schrieb:

    Der Deal mit der Türkei wird genau so jämmerlich enden wie die Rettung Griechenlands.

    Die Griechenlandkrise ist doch souverän gelöst worden, oder sehe ich das falsch?

    Meinst du das ironisch?

    Mehr aus der Perspektive eines Ahnungslosen. Für mich sieht es so aus, als sei die drohende Staatspleite Griechenlands erst einmal abgewendet worden.



  • Mirek schrieb:

    Mehr aus der Perspektive eines Ahnungslosen. Für mich sieht es so aus, als sei die drohende Staatspleite Griechenlands erst einmal abgewendet worden.

    *facepalm*



  • pointercrash() schrieb:

    Mirek schrieb:

    Mehr aus der Perspektive eines Ahnungslosen. Für mich sieht es so aus, als sei die drohende Staatspleite Griechenlands erst einmal abgewendet worden.

    *facepalm*

    Bist du denn nicht der Ansicht, dass Griechenland vorerst aus dem gröbsten Schlamassel raus ist?


  • Mod

    Mirek schrieb:

    pointercrash() schrieb:

    Mirek schrieb:

    Mehr aus der Perspektive eines Ahnungslosen. Für mich sieht es so aus, als sei die drohende Staatspleite Griechenlands erst einmal abgewendet worden.

    *facepalm*

    Bist du denn nicht der Ansicht, dass Griechenland vorerst aus dem gröbsten Schlamassel raus ist?

    Lol. Wenn ein Schuldner all sein Hab und Gut verscherbelt und bei der Mafia einen dicken Kredit aufnimmt, so dass er ein paar Jahre lang seine Zinsen bei den Banken bedienen kann, ist er dann aus dem Schlamassel raus?



  • Mirek schrieb:

    Bist du denn nicht der Ansicht, dass Griechenland vorerst aus dem gröbsten Schlamassel raus ist?

    Wie man aus meinem letzten Post zum Thema lesen kann, nicht.
    War zwar nur 'ne Reuters- Meldung, die Huffington aufgegriffen hat, scheint aber derzeit niemanden zu interessieren, wie momentan Geld hergezaubert wird, das Griechenland definitiv nicht hat. Deswegen drängt der IWF ja so auf einen Schuldenschnitt.
    Um so einen Schuldentilgungskalender zu stemmen, bräuchte GR zweistellige Wachstumsraten.
    Und dass es kein zweistelliges Minus ist, liegt nur daran, dass es GR bereits so dreckig geht und somit die "Reformen" bislang nur auf dem Papier umgesetzt hat.

    "Aus dem Schlamassel raus" sieht irgendwie anders aus. 🙄



  • Bist du denn nicht der Ansicht, dass Griechenland vorerst aus dem gröbsten Schlamassel raus ist?

    Absolut nicht - es gab keinerlei Ursachenbekämpfung. Solange Deutschland Sparpolitik betreibt und Lohndumping betreibt, werden wir Deflation und Niedrigzinsen haben, und solange wird keines der Krisenländer auf die Beine kommen. Im Gegenteil, Deutschland hat noch immer ungerechtfertigte Wettbewerbsvorteile durch im Verhältnis zu unserer Produktivität unangemessen niedrige Löhne, sodass die Lage der Krisenländer sich weiterhin verschlimmert. Dass wir von Griechenland nicht mehr viel hören liegt daran, dass wir das Land bereits auf Drittweltniveau heruntergebracht haben; dass sich der Narrativ durchgesetzt hat, die Griechen seinen selbst schuld; daran, dass die Flüchtlingskrise vieles überlagert und daran, dass die europäische Währungskrise längst auf einer anderen Ebene angekommen ist (siehe die Panik der EZB).

    Für mich sieht es so aus, als sei die drohende Staatspleite Griechenlands erst einmal abgewendet worden.

    Mit einer Staatspleite Griechenlands ist nicht zu rechnen, das stimmt. Das liegt daran, dass wir den Griechen die sich immer wieder auftürmenden Schulden eher erlassen als sie für Pleite zu erklären, weil eine Pleite verheerende politische Folgen hätte. Aber dieses Schuldenthema ist eigentlich ein Randthema, denn die Eurozone ist wohl nicht mehr zu retten, weil die viel schlimmeren Auswirkungen des wirtschaftlichen Zusammenbruchs von Griechenland (und der bislang weniger weit vorangeschrittene Zusammenbruch anderer Länder wie Spanien, Portugal, Italien oder Frankreich) nicht abgewendet wurden. In der Eurozone hat keines dieser Länder eine Chance, seine Lage zu verbessern, weil die Politik Deutschlands das verhindert. Die Folgen davon spüren wir ja langsam selbst (siehe etwa das Gejammer über die Niedrigzinsen).



  • Mr X schrieb:

    In der Eurozone hat keines dieser Länder eine Chance, seine Lage zu verbessern, weil die Politik Deutschlands das verhindert.

    Kannst du das begründen?



  • Recht treffend, Mr X,
    wir haben das Thema ziemlich erschöpfend in etlichen Freds durchgekaut, trotz vieler Analysen und möglicher Gegenmaßnahmen macht man einfach weiter wie bisher. Ist wie beim Kindergeburtstag, wo der Clown einen Ballon aufpumpt und die Kleinen staunen, wieviel Luft da reingeht. Weil's nicht sofort knallt, wird der Kuchenstand interessanter, während der Clown weiter verzweifelt pumpt. 🤡
    Irgendwann wird die überdehnte Haut nachgeben, aber statt des Knalls macht's nur plopp und keiner schaut auf, weil gewußt hats doch jeder, dass das mal kaputtgeht.

    Mirek, bitte lies doch nur einfach den GR- Thread durch, da steht schon alles drin 🙄



  • pointercrash() schrieb:

    wir haben das Thema ziemlich erschöpfend in etlichen Freds durchgekaut, trotz vieler Analysen und möglicher Gegenmaßnahmen macht man einfach weiter wie bisher. Ist wie beim Kindergeburtstag, wo der Clown einen Ballon aufpumpt und die Kleinen staunen, wieviel Luft da reingeht. Weil's nicht sofort knallt, wird der Kuchenstand interessanter, während der Clown weiter verzweifelt pumpt. 🤡

    Und das kommt dir nicht seltsam vor? Wieso maßt man sich eigentlich an, ein besserer Ökonom zu sein, als jene, die das Spiel betreiben?



  • Die Frage ist falsch gestellt.
    Richtiger wäre: Warum hören diejenigen, die das Spiel betreiben, nicht auf ihre Ökonomen?
    Letztlich sind sich diese zumindest darüber einig, dass das so, wie das läuft, gewaltig in die Hose geht. Stiller sind sie auch geworden, weil wohl keiner mehr einen echten Plan hat, wie man den Kram noch retten könnte.

    Das ist wie mit dem Nachbarn, der seinen Hamster ins Aquarium geworfen hat, um ihn mal schwimmen zu lassen, das Gezeter bringt ihn nicht aus der Ruhe: "Achwas, das ist der gewöhnt, das macht der schon seit ner Minute", holt das Tier kurz raus, das zitternd durchschnauft, dann packt er es und drückt es unter Wasser: "Und jetzt lernt er Tauchen". 👎
    "Um Gottes Willen, Sie bringen das arme Tier ja noch um!" 😮
    "Woher wollen Sie das wissen, sind Sie Veterinär?" 😡



  • Und das kommt dir nicht seltsam vor? Wieso maßt man sich eigentlich an, ein besserer Ökonom zu sein, als jene, die das Spiel betreiben?

    Nun, was mich betrifft: Ich bin Ökonom, kein Informatiker.

    Mirek schrieb:

    Mr X schrieb:

    In der Eurozone hat keines dieser Länder eine Chance, seine Lage zu verbessern, weil die Politik Deutschlands das verhindert.

    Kannst du das begründen?

    Die Eurozone bildet einen Währungsraum. Das bedeutet nicht nur, dass wir alle mit den gleichen Münzen und Scheinen zahlen, sondern dass das Umtauschverhältnis der europäischen Währungen fixiert ist. Eine Währungsunion ist die schärfste Form von festen Wechselkursen, weil das Verhältnis (1:1) auch nicht verändert werden kann (ohne die Währungsunion aufzulösen). Diese gemeinsame Währung hat ihre Vorteile, beispielsweise in einer vereinfachten Abwicklung des Zahlungsverkehrs oder der Eliminierung Wechselkursrisiken. Aber die Währungsunion stellt genau eine zusätzliche Stabilitätsanforderung: Eine gleiche Entwicklung der Lohnstückkosten in allen Ländern (anders ausgedrückt: Eine Entwicklung der Löhne entsprechend der Entwicklung der Produktivität in jedem einzelnen Mitgliedsland der Währungsunion). Um diese Entwicklung zu erreichen, einigen sich die Mitglieder einer Währungsunion auf ein gemeinsames Inflationsziel (Grob gesagt: Inflationsrate + Produktivitätszuwachs = Lohnzuwächse. Dieser Zusammenhang ist empirisch eindeutig sichtbar.). Die europ. Währungsunion hat sich auf ein Inflationsziel von knapp 2% geeinigt.

    Was heißt dies also für die Volkswirtschaften? Die nominalen Löhne müssen um 2 Prozentpunkte stärker steigen als die Produktivität. Im Durchschnitt hat das funktioniert, die Währungsunion als ganzes hat diese 2% Inflation ziemlich exakt realisiert, wofür sich die EZB (zu unrecht) gefeiert hat. Das Problem ist, dass die "Nordländer" konsequent unterhalb vom Ziel geblieben sind, und die Südländer konsequent über dem Ziel lagen. Ironischerweise gibt es genau ein großes Land, dass die Vorgaben exakt eingehalten hat: Frankreich. Hätten alle Länder das Ziel überschritten, wäre es nie zur Eurokrise gekommen, nur die Inflationsrate hätte halt bei 4% gelegen. Hätten alle Länder das Ziel unterschritten, wäre auch keine Eurokrise ausgebrochen (dafür hätten wir Deflation gehabt).

    Das Problem ist, wenn die Lohnentwicklung auseinanderläuft, dass die Löhne als größter Kostenfaktor das Preisniveau bestimmen - auch für die Exportprodukte. Am Ende der Entwicklung kostete ein Produkt, dass im Jahr 2000 100€ gekostet hat, im Jahr 2010 in Deutschland 110 €, in Frankreich 120 € und in Griechenland 130 €. Im Ergebnis gewinnt die deutsche Exportindustrie Marktanteile auf Kosten der anderen (teureren) Länder, obwohl die Produktivitätsentwicklung der Länder nicht so verschieden war (insbesondere Frankreich und Deutschland haben eine nahezu identische Produktivitätsentwicklung). Ohne Währungsunion hätten die Wechselkurse diesen Unterschied kompensiert (die D-Mark hätte aufgewertet), in der Währungsunion geht das, wie gesagt, nicht. Im Ergebnis hat Deutschland jetzt einen gigantischen Leistungsbilanzüberschuss, und ist der größte Gläubiger Europas, während die Südländer zu Schuldnern geworden sind. Schuld sind beide Seiten, die die Ziele verfehlt haben.

    Von den großen Ländern ist allein Frankreich, und das die Tragik der Geschichte, an der Katastrophe unschuldig, ist aber auch zum Schuldner geworden, weil Deutschland es - regelwidrig - unterboten hat. Nun ist es so, dass diese Entwicklung eine gewaltige Machtverschiebung zugunsten des Gläubigers - Deutschland - in Gang gesetzt hat. Deutschland ist damit das einzige Land, dass noch handlungsfähig ist, aber Deutschland weigert sich, die Eurozone zu retten, weil man sich weigert, im eigenen Land Druck auf die Löhne nach oben auszuüben, um seinen Teil beizutragen, die Wettbewerbsfähigkeitslücke zu schließen (kurzum: Deutschland muss an Wettbewerbsfähigkeit verlieren).

    Das einzige was der deutschen Regierung zu der Thematik einfällt ist, den Nachbarländern eine Imitation der deutschen Exportdumpingpolitik zu empfehlen. Das ist Politik gegen die Logik, weil "Wettbewerbsfähigkeit" ein relatives Konzept (nämlich die Kostendifferenz zwischen den Ländern) ist. Wenn Deutschland seine Wettbewerbsfähigkeit behalten will - und das ist erklärtermaßen Ziel unserer Politiker - können die anderen Länder nichts gewinnen. Einzige Folge ist ein Rattenrennen - die Ursache für die Deflationssituation in der Eurozone. Die Südländer haben ihre Löhne drastisch gesenkt (freilich ohne bislang das deutsche Niveau zu erreichen), und damit die Inflationsraten in den Keller geschickt. Die gemeinsamen Sparanstrenungen - Deutschland mit der schwarzen Null vorneweg - zeigen auch ihre Wirkung: Der Zins ist im Keller. Der Zins ist der Preis für Schulden an den Finanzmärkten. Wenn der Preis fällt, heißt das, dass das Angebot an Ersparnissen die Nachfrage nach Ersparnissen übersteigt (Schulden aufnehmen bedeutet, die Gegenbuchung zu einer Ersparnis eines anderen einzugehen). Und das ist tatsächlich Konsequenz der Sparversuche (also zum Netto-Sparer zu werden). Deutschland ist bereits in gewaltigem Ausmaß Netto-Sparer (entspricht ungefähr dem Leistungsbilanzüberschuss), braucht also im Ausland Schuldner. Unsere europäischen Nachbarn wollen und können diese Gegenbuchung nicht mehr eingehen. Also kann nur noch der Zins sinken, um Angebot und Nachfrage zum Ausgleich zu bringen.

    Und als letztes Kapitel kommt nun die EZB wieder ins Spiel, die sich - ihrem Mandat entsprechend - gegen die Deflation stemmt, aber keine geeigneten Mittel mehr dagegen hat (Unterhalb der Nullzinsgrenze ist die Zentralbank quasi handlungsunfähig). Und damit füttert die EZB mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit durch die aktuelle Geldflut die nächste Finanzmarktblase. Ihr Inflationsziel kann sie damit aber nicht erreichen, denn der Schlüssel dazu liegt in der Hand der Fiskalpolitik (vor allem in der Hand der deutschen Fiskalpolitik).



  • Hi,

    Gabriel verlang in Östreich (wer schon unfähig ist sein eigenes Land ordentlich zu regieren, der sollte sich nicht dazu versteigen, anderen Ländern Vorschläge und Vorgaben zu machen) schon wieder einen Schulterschluss aller Demokraten.
    Als ob nicht jeder wüsste, das gerade Gabriel in diesem illustren Zirkel (Demokraten) absolutes Hausverbot hat.

    Gruß Mümmel



  • muemmel schrieb:

    Hi,

    Gabriel verlang in Östreich (wer schon unfähig ist sein eigenes Land ordentlich zu regieren, der sollte sich nicht dazu versteigen, anderen Ländern Vorschläge und Vorgaben zu machen) schon wieder einen Schulterschluss aller Demokraten.
    Als ob nicht jeder wüsste, das gerade Gabriel in diesem illustren Zirkel (Demokraten) absolutes Hausverbot hat.

    Gruß Mümmel

    Was hast du gegen Demokraten?



  • @MrX: Danke für diese ausführliche Darstellung der Zusammenhänge. Eigentlich müsste man die Währungsunion aufheben und wieder nationale Währungen einführen, wenn eine europäische Wirtschaftspolitik dauerhaft nicht sinnvoll möglich ist, denn warum sollte Deutschland seine globale Wettbewerbssituation verschlechtern wollen, denn das bedeutet auch mehr Arbeitslosigkeit, höhere Preise, real niedrige Renten, geringere Sozialleistungen.



  • Hi,

    aktuelle Prognose von Prognos:

    CDU: 22 Prozent / SPD 19 Prozent / AfD 18 Prozent / Grüne 11 Prozent / Linke 9 Prozent / FDP 8 Prozent / CSU 7 Prozent

    Was will man mehr, Projekt 18 ist für die SPD in Sichtweite.

    Gruß Mümmel



  • Das streut alles noch. siehe hier
    http://www.wahlrecht.de/umfragen/


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