Der neue kalte Krieg



  • Shade Of Mine schrieb:

    Es geht darum dass Russland und EU nicht einen gemeinsamen Wirtschaftsraum schaffen duerfen, da dies die USA aussperren wuerde. Deshalb entzweiht man Russland und die EU.

    Deine Verschwörungstheorie in Ehren, aber andere interpretieren das einfach als eine "natürliche" Kulturbruchlinie. Im Sinne vom https://de.wikipedia.org/wiki/Kampf_der_Kulturen



  • Shade Of Mine schrieb:

    Auch wenn das hier keiner verstehen wird, aber solange Putin in Russland das sagen hat wird es Frieden geben.

    Solange er noch nicht senil ist hast du wahrscheinlich recht.



  • Also, ich weiß nicht, was das Anaconda- Manöver sollte. Angeblich einen massiven Angriff Rußlands abwehren. OK, man hätte auch als Szenario nehmen können, daß Millionen Pinguine die Bretagne mit Schneebällen aus der Antarktis erobern wollen.

    Also war's eine Show an der Pißrinne, wo jemand zeigen wollte, wie lang seine Hosenanaconda ist.

    Rußland ist sehr bemüht, vom Status des reinen Rohstofflieferanten wegzukommen, dazu braucht es die EU oder China. Und so wie Shadie es treffend bemerkt hat, kann das den Amis nicht gefallen. Eine intensivere Zusammenarbeit mit RU würde den USA einige Druckmittel nehmen - in Sachen TTIP z.B.

    Und wie Jodocus schon erwähnte, ist Europa vor allem durch deutsche Mithilfe zur offenen Bespitzelungs- Spielwiese der NSA geworden. Wer solche "Freunde und Verbündete" hat, braucht keine Feinde mehr, deswegen werden sie als Popanz aufgebaut.

    Sagen wir mal so: Aus historischen Gründen ist beiden Nationen zu mißtrauen. Zu irgendeiner Reaktion muß sich RU durchringen, ich hoffe, das bleibt halbwegs bedacht. Komischerweise kommt genau zu der Zeit das allgemeine Russen- Bashing. Staatliches Leichtathlethik- Doping, staatlich geförderte Fußball- Hooligans usw. Was daran wirklich wahr ist, erschließt sich mir nicht, solange alle mit "passenden" Informationen versorgt werden, würde auch ein Widerspruch ungehört bleiben oder nicht ernstgenommen werden.
    Das Ganze nennt sich "Astroturfing" und ich kann zumindest einen Fall belegen, in dem eine solche Kampagne für eine knappe Milliarde US$ den Nutznießern ungefähr das 50- fache sichert - jährlich.



  • scrontch schrieb:

    "natürliche" Kulturbruchlinie

    Oh oh, gewisse Personen (zB Andromeda) werden in diesem Ausdruck einen neuen 'Nazikampfbegriff' sehen... ;)) Kulturbruchlinie, und dann noch natürlich. So etwas gibt es nicht. Es gibt höchstens rechtsradikale Elemente, die das gerne hätten... 😉



  • scrontch schrieb:

    Shade Of Mine schrieb:

    Es geht darum dass Russland und EU nicht einen gemeinsamen Wirtschaftsraum schaffen duerfen, da dies die USA aussperren wuerde. Deshalb entzweiht man Russland und die EU.

    Deine Verschwörungstheorie in Ehren, aber andere interpretieren das einfach als eine "natürliche" Kulturbruchlinie. Im Sinne vom https://de.wikipedia.org/wiki/Kampf_der_Kulturen

    Ich halte die kulturellen Differenzen zur (nicht mehr laizistischen) Türkei für viel größer als zu Russland. Letztere ist Mitglied in der NATO (und Kandidat der EU). Russland hat in den vergangenen Jahrhunderten oft die Nähe zur europäischen Kultur gesucht, besonders in Zeiten der Aristokratie. Der Kommunismus ist auch nichts rein russisches, wenn man weiß, wo Marx und Engels herkommen. Ich teile auch die Ansicht von Shade of Mine, dass es ganz sicher nicht im amerikanischen Interesse wäre, wenn Russland und Europa einen nennenswerten gemeinsamen Mart besäßen. Dass die CIA etwa regelmäßig in Revolutionen mitmischt, die sich gegen Russland oder seine Verbündeten richten, ist keine VT sondern Tatsache.

    @Gruun: Sobald er auch nur irgendeine Form von Schwäche zeigt, muss er um sein Leben fürchten, glaube ich.

    Der Haltung von pointercrash kann ich nichts hinzufügen. Es gibt keine "Freundschaften" zwischen Nationen, nur gemeinsame Interessen. Europa und Russland haben eindeutig solche, etwa in Sicherheitsfragen. Man muss nichts vom Putin-Regime oder der russischen Auffassung von Demokratie halten, das tue ich auch nicht, aber das bedeutet nun einmal nicht, dass massive atomare Aufrüstung erforderlich wäre.



  • Welche neue Strategie sollten denn die europäischen Staaten verfolgen? Was soll sich ändern?



  • pointercrash() schrieb:

    Sagen wir mal so: Aus historischen Gründen ist beiden Nationen zu mißtrauen.

    Gib mal Beispiel. Rein aus meiner Erinnerung würde ich zunächst mal davon ausgehen, dass UNS nicht zu trauen ist ... erster Weltkrieg, zweiter Weltkrieg, NATO-Osterweiterung (wo wir zugestimmt haben, Russland seinen Buffer zu lassen) ... uns gegenüber haben sich die Russen eigentlich ganz fair verhalten.

    Und bevor wieder einer mit der DDR kommt: hätte vermieden werden können. Wollten die Amis nicht. Die Note von Stalin ist unbeantwortet geblieben, und ein paar Jahre später wollte man nicht mal mehr Berlin wiedervereinigen (Operation Plowshare, für die, die's genauer wissen wollen. Zur Vermeidung von weiterer Strahlung und der Generierung radioaktiver Stoffe wollten beide Seiten Atomenergie nur noch zu friedlichen Zwecken nutzen, und Kruschtschow hat halt ein wiedervereinigtes Berlin in Aussicht gestellt).

    Aber den Amis war es wichtiger, IHREN Buffer gegen den Kommunismus zu haben, den sie auch kontrollieren. Anstatt die Bundesrepublik am Ende noch blockfrei dastehen zu lassen. Und wirtschaftlich ging's ja auch zu unseren Gunsten, das will ich gar nicht bestreiten.



  • Ich brauch' da nicht viel Beispiele zu liefern, wenn Du die meisten selber erläuterst.
    Es ist eine Pufferzonenfrage und die der besseren Propaganda. Deutschland war da immer schon "teilannektiert" und solange man bei NATO und EWG prosperierte, wenig Gründe das zu hinterfragen.



  • pointercrash() schrieb:

    Ich brauch' da nicht viel Beispiele zu liefern, wenn Du die meisten selber erläuterst.
    Es ist eine Pufferzonenfrage und die der besseren Propaganda. Deutschland war da immer schon "teilannektiert" und solange man bei NATO und EWG prosperierte, wenig Gründe das zu hinterfragen.

    Die Beispiele, die ich erläutere, sind Argumente, warum man den Amis misstrauen sollte. Bei den Russen bin ich mir nicht sicher, deswegen frage ich dich nach Beispielen. Die Sowjets waren bereit, diese blockfreie Zone zu etablieren.

    EDIT: Typo



  • dachschaden schrieb:

    Bei den Russen bin ich mir nicht sicher, deswegen frage ich dich nach Beispielen. Die Sowjets waren bereit, diese blockfreie Zone zu etablieren.

    EDIT: Typo

    Scheiße, mein Opa ist '91 gestorben, der hätte Dir ad hoc etliche Beispiele liefern können, der war als entnazifizierter Jurist zeitweilig mit dem Wiederaufbau der Gerichtsbarkeit befaßt. Ich hab so selten aufgepaßt, wenn er in einer seiner Erzähllaunen war, den Satz "Bei den Amis und den Russen weißt Du nicht, wem Du den Arsch und wem du das Gesicht zeigen sollst" konnte ich mir aber merken. Tendenziell wollte er eher die Amis mit dem Arsch anschauen. Mit dem Prager Frühling hat er sich aber vollständig aus der juristischen Beratung des CD zurückgezogen. Müßte meine Mutter fragen, ob die sich mehr gemerkt hat. Kann aber ein paar Tage dauern.
    Jedenfalls war der Olle über die Hinterfotzigkeit aller Beteiligten zutiefst enttäuscht.



  • Shade Of Mine schrieb:

    Andromeda schrieb:

    Provieh-Programmierer schrieb:

    ... wenn es einen unbegrenzten Atomkrieg gibt.

    Die USA versuchen Russland wirtschaftlich in die Knie zu zwingen, wie sie es schon einmal mit Erfolg taten. Der Iwan setzt eher auf Desinformation und Lügenpropaganda, um den Westen zu zerbröseln.

    Nein, das ist so nicht richtig. Es geht weniger um Russland als um die EU. Es geht darum dass Russland und EU nicht einen gemeinsamen Wirtschaftsraum schaffen duerfen, da dies die USA aussperren wuerde. Deshalb entzweiht man Russland und die EU.

    Es könnten alle drei in einem gemeinsamen Wirtschaftsraum tätig sein. Russland ist ein wirtschaftlich relativ schwaches Land, aber dafür reich an Rohstoffen. Geschäftlich könnten sie alle gut zusammenarbeiten. Es wäre für jeden ein Gewinn. 🙂



  • Hi,

    Putin hat klar erkannt, wer uns die ganze Misere eingebrock hat.

    Dass Terroristen, wie die Anhänger des Islamischen Staates, zunehmend an Macht gewinnen würden, wäre ein Resultat "plumper Experimente eines Demokratie-Exports in die Regionen des Nahen Ostens und Nordafrikas", so Putin.

    Aber der darf ja nicht recht haben.

    Gruß Mümmel



  • Demokratie-Export kann funktionieren, man sollte es nur vielleicht machen ohne Millionen von Menschen zu töten und ohne Dronen, die einem von heiteren Himmel erschießen.
    Das alles hinterlässt bei vielen Leuten ein eher schlechtes Bild vom Westen, wenn sie es denn überleben.



  • Bengo schrieb:

    Demokratie-Export kann funktionieren, ...

    Aha. Wann und wo hätte das funktioniert?
    Mir fallen immer nur Beispiele ein, wo das die Leute auch von sich aus wollten. Als oktroyierter Exportschlager ist es immer nur schiefgegangen.



  • Hallo!

    Verfolgt man die internationale Presse, dann halten selbst viele "Fachleute"
    wie schwedische Militärs langfristig eine militärische Auseinandersetzung europäischer Staaten mit Rußland für unausweichlich.

    Ich war bis vor einigen Jahren Kurzwellenhörer. Auf Radio Moskau war bis
    Jelzin ans Ruder kam, dort ein westlicher Ton angesagt. Erst danach wandelte sich der Ton wieder in dem, wie er zu Zeiten des Kalten Krieges war.

    Zudem hat Rußland niemals aufgegeben, seine militärischen Streitkräfte wie etwa das Heer weiter auszustatten. Auch sollte man Rußlands Rolle in Syrien betrachten.

    Siehe auch

    http://de.sputniknews.com/technik/

    in diesen Nachrichtenportal sind auch die anderen Rubiken interessant!



  • rustyoldguy schrieb:

    Verfolgt man die internationale Presse, dann halten selbst viele "Fachleute"
    wie schwedische Militärs langfristig eine militärische Auseinandersetzung europäischer Staaten mit Rußland für unausweichlich.

    Niemand, auch die (meisten) Militärs nicht, wollen es zu einer militärischen Konfrontation mit Russland kommen lassen. So ein Krieg kann nach wie vor von niemandem gewonnen werden.

    rustyoldguy schrieb:

    Ich war bis vor einigen Jahren Kurzwellenhörer. Auf Radio Moskau war bis
    Jelzin ans Ruder kam, dort ein westlicher Ton angesagt. Erst danach wandelte sich der Ton wieder in dem, wie er zu Zeiten des Kalten Krieges war.

    Russland ist nun mal nicht der Westen, und das ist auch ganz richtig so.

    rustyoldguy schrieb:

    Zudem hat Rußland niemals aufgegeben, seine militärischen Streitkräfte wie etwa das Heer weiter auszustatten. Auch sollte man Rußlands Rolle in Syrien betrachten.

    Nach dem Zusammenbruch der UdSSR ist das Militär Russlands ziemlich zusammengeschrumpft. Die Atomwaffen alleine verhinderten und verhindern, dass die Amerikaner in Russland einmarschieren. Wer mit dem Aufrüsten angefangen hat, ist vollkommen unerheblich. Es muss damit einvernehmlich auf allen Seiten aufgehört werden. Russland verteidigt seine geostrategischen Positionen wie etwa in Syrien genau so wie die NATO es anderswo tut. Ich sehe da keinen Unterschied.



  • Wer mit dem Aufrüsten angefangen hat, ist vollkommen unerheblich. Es muss damit einvernehmlich auf allen Seiten aufgehört werden.

    Diese Aussage begleitet mich schon seit den 80ern. Dabei will jeder so stark sein, dass er einen WW III gewinnen kann. Entscheidend ist die Abwehr, entweder mechanisch oder noch besser, indem man die Prozesssteuerungen und Computer des Gegners ausschaltet oder noch besser gegen ihn selbst wendet. Es ist relativ sicher, dass ein WW III kommt, daher sollte man sich auf militärische Stärke besinnen. Genau wie die Geburtenrate in Deutschland neuerdings steigt (ca. 1,5), sollte man unser Militär so aufstellen, dass es schlagkräftig das Land zumindest verteidigen kann. Ansonsten werden wir eben überrannt, verletzt, gequält, getötet und versklavt.

    man muss inzwischen aber mit dem vollen ABC Arsenal rechnen, also nicht nur A.



  • Erhard Henkes schrieb:

    Es ist relativ sicher, dass ein WW III kommt, daher sollte man sich auf militärische Stärke besinnen. Genau wie die Geburtenrate in Deutschland neuerdings steigt (ca. 1,5), sollte man unser Militär so aufstellen, dass es schlagkräftig das Land zumindest verteidigen kann. Ansonsten werden wir eben überrannt, verletzt, gequält, getötet und versklavt.

    man muss inzwischen aber mit dem vollen ABC Arsenal rechnen, also nicht nur A.

    Und wie soll man sich gegen Atomwaffen verteidigen? Wenn es so weit kommt, ist es am besten eine Schusswaffe zur Hand zu haben.



  • Erhard Henkes schrieb:

    Es ist relativ sicher, dass ein WW III kommt, daher sollte man sich auf militärische Stärke besinnen.

    Möglich ist alles, aber dass Deutschland zum Schlachtfeld wird, ist doch sehr unwahrscheinlich.



  • Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg warnt vor russischen Expansionsplänen: http://www.welt.de/politik/ausland/article156766086/Nato-Generalsekretaer-warnt-vor-Gefahr-durch-Russland.html?wtrid=socialmedia.socialflow....socialflow_twitter


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