Moralkriterien bei selbstfahrenden Autos


  • Mod

    Gruum schrieb:

    GPC schrieb:

    Ein Auto ist ein Stück Freiheit. Und zwar die Freiheit, so ziemlich überall hinzufahren, wo man will.

    Ich sehe nicht wieso ein autonom fahrendes Auto einem diese Freiheit wegnehmen sollte. Im Gegenteil, man hat mehr Freiheit.

    Wie bereits geschrieben: beim autonom fahrenden Auto fragt dieses erst bei der Verkehrsleitzentrale nach, ob es dahin fahren soll, wo Du hinwillst.



  • Hat hier eigentlich jemand schon Erfahrung mit Mitfahr-Apps gesammelt?
    (Das wäre für die älteren Herrschaften auch Klasse, nur leider Smartphones nicht so verbreitet, eher Rollatoren - vielleicht die Appschleuder da einbauen.)



  • Marc++us schrieb:

    Wie bereits geschrieben: beim autonom fahrenden Auto fragt dieses erst bei der Verkehrsleitzentrale nach, ob es dahin fahren soll, wo Du hinwillst.

    Ein Auto das nicht zum Ziel fährt wird niemand kaufen.



  • Gruum schrieb:

    Marc++us schrieb:

    Wie bereits geschrieben: beim autonom fahrenden Auto fragt dieses erst bei der Verkehrsleitzentrale nach, ob es dahin fahren soll, wo Du hinwillst.

    Ein Auto das nicht zum Ziel fährt wird niemand kaufen.

    Und wenn es keine anderen Autos mehr gibt? Qua Gesetz? Du aber trotzdem irgendwie zur Arbeit kommen musst? Oder sonst mobil sein musst?

    Schon klar, ein autonomes Auto, das einen überall hinfährt, beschneidet die Freiheit nicht wirklich. Aber es ist ja geradezu naiv zu glauben, dass bei der Masse an zur Verfügung stehenden Daten niemand große Augen bekommt und das für Kontrolle bzw. "Erziehung" nutzen will.


  • Mod

    nachtfeuer schrieb:

    Hat hier eigentlich jemand schon Erfahrung mit Mitfahr-Apps gesammelt?

    Nennt sich Uber und ist ein großer Hit außerhalb von gewissen Steinzeitländern.


  • Mod

    Gestern noch spekuliert, heute ist es da: Der Mediamarkt liefert per autonomem Roboter:
    http://www.media-saturn.com/press/DE/PressReleases/Seiten/160929MediaMarktLieferroboter.aspx

    Rätselhaft ist mir bloß der Mondpreis von 15€ pro Lieferung. Wenn sie da einen konkurrenzfähigen Preis verlangen würden, dann würde ich doch nur noch beim Mediamarkt einkaufen. So ist es natürlich eine Totgeburt.



  • SeppJ schrieb:

    Rätselhaft ist mir bloß der Mondpreis von 15€ pro Lieferung. Wenn sie da einen konkurrenzfähigen Preis verlangen würden, dann würde ich doch nur noch beim Mediamarkt einkaufen. So ist es natürlich eine Totgeburt.

    Warum? Man bezahlt ja hier nicht die Lieferung sondern ein Erlebnis 🤡
    Schau dir die Narren an, wie sie einen 4-stelligen Betrag für ein iPhone ausgeben ...



  • GPC schrieb:

    Und wenn es keine anderen Autos mehr gibt? Qua Gesetz? Du aber trotzdem irgendwie zur Arbeit kommen musst? Oder sonst mobil sein musst?

    Schon klar, ein autonomes Auto, das einen überall hinfährt, beschneidet die Freiheit nicht wirklich. Aber es ist ja geradezu naiv zu glauben, dass bei der Masse an zur Verfügung stehenden Daten niemand große Augen bekommt und das für Kontrolle bzw. "Erziehung" nutzen will.

    Das sind ja alles schöne Horrorgeschichten, nur haben die nichts mit autonomen Autos zu tun. Wenn sich unsere Gesellschaft in diese Richtung entwickelt, dann tut sie das auch ohne autonome Autos.



  • SeppJ schrieb:

    Gestern noch spekuliert, heute ist es da: Der Mediamarkt liefert per autonomem Roboter:
    http://www.media-saturn.com/press/DE/PressReleases/Seiten/160929MediaMarktLieferroboter.aspx

    Rätselhaft ist mir bloß der Mondpreis von 15€ pro Lieferung. Wenn sie da einen konkurrenzfähigen Preis verlangen würden, dann würde ich doch nur noch beim Mediamarkt einkaufen. So ist es natürlich eine Totgeburt.

    ... der Besteller gibt seine Mobilnummer an. ... notwendig, damit der Roboter den Kunden informieren kann, wenn er mit seiner Lieferung vor der Tür steht.

    Hier muss eine neue Schnittstelle geschaffen werden. Mobile ist nicht sonderlich zuverlässig. Man benötigt eine Doorbell, die man auch elektronisch anwählen kann.


  • Mod

    Gruum schrieb:

    Das sind ja alles schöne Horrorgeschichten, nur haben die nichts mit autonomen Autos zu tun. Wenn sich unsere Gesellschaft in diese Richtung entwickelt, dann tut sie das auch ohne autonome Autos.

    Das würde ich nicht so sehen. Ideen und Wünsche von Kontrollfreaks gibt es viele, dass man zeitliche/räumliche Kontrollen der Bewegung ausübt sind ja Sachen, die schon früher immer wieder diskutiert wurden... aus Umweltgründen, etc. Mit heutigen Autos geht es nur begrenzt und nicht selektiv (Sonntagsfahrverbot), und ist praktisch kaum umsetzbar (Umweltplakette). Wenn eine Infrastruktur aus Selbstfahrautos vorhanden ist, kann man die Sache aber durchziehen.

    tl;tr: Die Gesellschaft will das nicht, aber die Herrscher - nur können sie es im Moment nicht. Die Technik schafft die Möglichkeit.



  • Mei, geht doch mal von Normalfällen aus. Ich habe mein Fahrverhalten ziemlich geändert und fahre mittlerweile sehr passiv.
    Dennoch kommen so Sachen vor: Ich auf der Landstraße, mir kommt eine Kolonne entgegen und auf meiner Spur ein Überholer. Ich haue den Stempel rein und der Überholer schert ums Fotzenhaar wieder ein. Mein Hintermann hat's noch erbremst, aber dessen Hintermann nicht mehr, sondern das Hinterteil sanft geküsst.
    Der Überholer hat sich natürlich aus dem Staub gemacht, ich hab' halt Stop gemacht, ob mit den Leuten alles klar ist.
    Eigentlich dachte ich, damit wär's erledigt, aber die Versicherungen basteln anscheinend daran, mir anlasslose Bremserei aufzuhalsen. Jedenfalls hab' ich den Papierkram am Hals und muss im Nov. vor Gericht.

    So, legal, illegal, scheißegal, ich hab' mir als erstes eine Dashcam gekauft.

    Jedenfalls bräuchte es keine moralische Bewertung, der Entgegenkommende hat zum Überholen angesetzt, ohne das prospektive Ende des Manövers sehen zu können. Würde ein Automat nie machen.

    Jedenfalls sähe ich in autonomen Fahrzeugen fast nur Vorteile.



  • pointercrash() schrieb:

    Eigentlich dachte ich, damit wär's erledigt, aber die Versicherungen basteln anscheinend daran, mir anlasslose Bremserei aufzuhalsen. Jedenfalls hab' ich den Papierkram am Hals und muss im Nov. vor Gericht.

    Deine Hintermänner haben zu wenig Abstand eingehalten. Das wird heutzutage zum Glück geahndet.
    Aber wer weiß, was das für Leute sind, die sich da beschweren. Nimm lieber einen Anwalt mit, das ist keine Bagatellgeschichte und richterliche Oberflächlichkeit/Korruptheit ist hier nicht zu gebrauchen.



  • nachtfeuer schrieb:

    Deine Hintermänner haben zu wenig Abstand eingehalten. Das wird heutzutage zum Glück geahndet.
    Aber wer weiß, was das für Leute sind, die sich da beschweren. Nimm lieber einen Anwalt mit, das ist keine Bagatellgeschichte und richterliche Oberflächlichkeit/Korruptheit ist hier nicht zu gebrauchen.

    Noch nicht nötig, weil mein Hintermann den Überholer gesehen hat und auch dabei bleibt.
    Die Scherereien hab' ich trotzdem.
    Und es beweist sich, dass Versicherungen lieber einmal zu oft klagen als einmal zu oft zu zahlen.



  • Hi,

    das ist exakt der Grund, warum es auf länere Sicht in Deutschland keine selbstfahrenden Autos gben kann.
    https://www.welt.de/vermischtes/article158845455/Terror-Experiment-Was-erwarten-denn-die-86-Prozent.html
    Selbst in so einem Fall wo ein Flugzeug abgeschossen werden soll, damit es nicht in ein vollbesetztes Stadion fliegt, haben Bedenkenträger wie FDP-Baum Vorbehalte, dass man Menschenleben nicht geeneinander aufrechnen kann.
    Wie soll da eine Software in Deutschland genehmigbar sein, die im Ernstfall konkret unterscheiden muss wen von den beiden fahre ich jetzt tot. Dqas ist ja Menschenleben mittel Aloritmus geeneinander aufrechnen. Das scheitert spätestens vor unserem weltfremden Bundesverfassungsgericht.

    Gruß Mümmel



  • Steht gerade im Stern, vielleicht kennt es ja jemand noch nicht...
    http://www.stern.de/auto/news/mercedes-roboter-auto-schuetzt-zuerst-den-fahrer-7100732.html



  • **Doppelpost**



  • Ganz interessant, aber eigentlich recht logisch.
    Der Automat fährt passiv und versucht, solche Situationen zu vermeiden. Aber wenn sich der Andere verkehrswidrig verhält (und nur so kommt etwas zusammen), also z.B. ein Besoffener purzelt aus dem Schatten eines abgestellten LKWs auf meine Fahrbahn, ich hab' Gegenverkehr.
    Ich werd' den Teufel tun, mich in den LKW zu klatschen oder gar auf die Gegenfahrbahn schwenken, ich steig' einfach in die Eisen.
    Die einzige logische Möglichkeit ist der Selbstschutz. Was für mich Sinn macht, soll auch der Maschine recht sein.
    Dazu muss ich nichtmal ethisch- moralische Instanzen bemühen.



  • Hi,

    passend zum Thema hier ein Beitrag in der Welt zu dem Thema:
    https://www.welt.de/motor/article159071855/Computer-werden-uns-bald-ueber-den-Haufen-fahren.html
    und hier noch ein zweiter:
    https://www.welt.de/motor/article157600264/Autonome-Autos-werden-Moerder-sein-muessen.html
    Lesenswert auch die Kommentare zum Thema.

    Was auch noch eine weitere Gefahr bei Selbstfahrenden Autos ist, ist zum einen die Tatsache, dass alle Computer auch irgendwie gehackt werden können. Für einen Amoklauf wie in Nizza brauchts dann keinen Sebstmörder mehr, sondern nur noch einen versierten Hacker.
    Zum anderen die Möglichkeit eines Totalabsturzes, ein völliger Computerblackout und das Auto rast ungebremst in die Menge wie in Nizza. Bis sich der Fahrer vom ersten Schrecken erholt hat und selber die Kontrolle über das Auto zurückgewonnen hat können im ungünstigsten fall schon über 100 Leute tot sein.

    Man sollte einfach mal einsehen, dass es nicht Ziel der Sache sein kann, den Fahrer völlig zu ersetzen, sondern nur, im mit maximaler Aufmerksamkeit über die Schulter zu schauen und gegebenenfalls korrigierend einzugreifen.
    Und letztlich brauch ja auch die ganzen "Dummen" noch irgend eine Jobmöglichkeit. 😉
    Letztlich wird die Frage, wie sich der Computer entscheidet durch den Käufer des Autos entschieden. Wenn von einem Auto bekannt wird, dass es sich im Fall der Fälle gegen den eigenen Fahrer entscheidet oder entsc heiden könnte, ist davon auszugehen, dass es kaum einer kaufen wird (das könnte übrigens der Prüfstein sein, ob all die Gutmenschen wirklich so gut sind, oder sich lieber ein Auto kaufen, das im Zweifelsfall eher sie selber schützt).

    Gruß Mümmel



  • Nun mal Butter bei die Fische:

    Eine von der Regierung einberufene Ethikkommission hat Regeln für fahrerlose Pkw aufgestellt. Andere Verkehrsteilnehmer sollen bei Unfällen zuerst geschützt werden. Der Fahrer trägt das größte Risiko.
    [...]

    https://www.welt.de/wirtschaft/article160551011/Autonome-Autos-sollen-zuerst-Fussgaenger-schuetzen.html



  • Hi,

    hier noch mal ein Zeit-Artikel zum autonomen Fahren.
    http://www.zeit.de/mobilitaet/2017-02/autonomes-fahren-auto-fahrer-reaktionszeit

    Die automatisierte Funktion müsse jederzeit "durch den Fahrzeugführer manuell übersteuerbar oder deaktivierbar" sein, heißt es im jüngsten Gesetzentwurf des Bundesverkehrsministeriums.
    Der Mensch am Lenkrad trägt also stets die Verantwortung.

    Wie aber soll ein Mensch der wohlmöglich die letzten Jahre nur noch im Automatikmodus gefahren ist und beim Fahren seelig vor sich hingedöst hat auf einmal in einer Problemsituation, wenn die Steuerelektronik nicht mehr weiter weiss innerhalb von eventuell Sekundenbruchteilen die Steuerung übernehmen und dann keinen Unfall bauen?

    Genau so ein Schwachfug ist der Plan, LKWs auf Oberleitung umzubauen und auf der Autobahn mit Strom fahren zu lassen.
    http://www.focus.de/auto/elektroauto/oberleitungs-lkw-die-kraft-aus-den-fuehlern_id_6584369.html
    Sowas gibt es längsdt und das nennt sich Eisenbahn.

    Gruß Mümmel


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